Kreuzgang

>Caviteño> Natürlich muss man fragen, was wir unter "Seelsorgearbeit" verstehen. Seelsorge wird in jedem Trappistenkloster betrieben: Beichte abnehmen, Einzelgespräche, vielleicht Gruppenangebote, Vorträge, Exerzitien. Und natürlich Heilige Messen. Das sind schonmal Seelsorgetätigkeiten. Aber Einsätze "draußen" sind eher selten. Selbst in Mariawald, wo man sich immer streng daran gehalten hat, vom Kloster aus draußen keine Seelsorge zu betreiben, hat es immer auch Ausnahmen gegeben. Sehr häufig liegt so etwas auch an den einzelnen Mönchen. Es kann ja sein, dass jemand Schwierigkeiten mit seinem Klosterleben hat. Vielleicht überlegt dann der Abt mit diesem Mönch, was zu tun ist, und lässt ihn von einem Bischof in einem Bistum arbeiten, außerhalb des Klosters. Solches gab/gibt es auch in Mariawald. Oder denken wir an die Seelsorge in Schwesternkonventen (z. B. in Maria Frieden, dort wurden lange Zeit auch Brüdermönche eingesetzt). Reguläre Pfarrarbeit vom Kloster aus ist mir nur in wenigen Ausnehmen bekannt.
Bei den Zisterziensern sieht es da schon anders aus. Sowohl z. B. in Himmerod als auch in Marienstatt wurden Pfarreien "als Pfarrer" beackert.

Danke Anizet fuer die schnelle Antwort.

Ich wollte mich auf das Interview mit dem Abt von Engelszell beziehen. Dort ist von der "Aushilfe bei Gottesdiensten" die Rede. Mit meiner Frage wollte ich auch wissen, ob z.B. eine Ordensregel den Trappisten verbietet, ohne Genehmigung (der Ordensleitung oder des Vatikans) bei Gottesdiensten ausserhalb ihres Klosters "auszuhelfen".

Ausschnitte aus der Terz, gesungen in der Abtei Citeaux im Jahre 1962:

http://www.gloria.tv/media/218585/embed/true

HeGe hat geschrieben:Ausschnitte aus der Terz, gesungen in der Abtei Citeaux im Jahre 1962:

http://www.gloria.tv/media/218585/embed/true

Da geht einem das Herz auf.....

HeGe hat geschrieben:Ausschnitte aus der Terz, gesungen in der Abtei Citeaux im Jahre 1962

Wieso haben die’s denn so eilig?

Sie haben ja ein ordentliches Pensum zu erledigen!

Im Prinzip ist es normales Sprechtempo. Wahrscheinlich war ihnen Latein so geläufig, daß sie es so schnell gesungen haben, als wäre es ihre Muttersprache...

Senensis hat geschrieben:Im Prinzip ist es normales Sprechtempo. Wahrscheinlich war ihnen Latein so geläufig, daß sie es so schnell gesungen haben, als wäre es ihre Muttersprache...

Das ist für eine zusammengesungene Gemeinschaft ein völlig normales Tempo.
In meiner früheren Heimatpfarrei haben wir die lateinischen Vesperpsalmen ähnlich schnell gesungen ...

Galilei hat geschrieben:

HeGe hat geschrieben:Ausschnitte aus der Terz, gesungen in der Abtei Citeaux im Jahre 1962

Wieso haben die’s denn so eilig?

Der Trappistenmönch muss halt schnell an die Arbeit zurück.

taddeo hat geschrieben:

Senensis hat geschrieben:Im Prinzip ist es normales Sprechtempo. Wahrscheinlich war ihnen Latein so geläufig, daß sie es so schnell gesungen haben, als wäre es ihre Muttersprache...

Das ist für eine zusammengesungene Gemeinschaft ein völlig normales Tempo.
In meiner früheren Heimatpfarrei haben wir die lateinischen Vesperpsalmen ähnlich schnell gesungen ...

Echt?
In Heiligenkreuz gehts geschätzt um die Hälfte langsamer.

in Magdenau auch!

Hab mal gelesen, dass im damaligen La Trappe die Pause zwischen den Psalmversen so lange war, dass man ein Ave Maria beten konnte...
Auf dem Bild in Farbe, sieht man die Mönche aus Sint.Sixt in Belgien.

Hab mal gesucht nach einer aktuellen Aufnahme von einem Stundengebet aus Sept Fons oder Novy Dvur aber nix gefunden. Vieleicht iss einer hier cleverer?
Guerric

ocso.org hat geschrieben:On the 8th of December 2011, the Community of Our Lady of Nový Dvur (Czech Rep.) was raised to the rank of Abbey, in accordance with the decision of the General Chapter, Assisi 2011.

On the same day, Dom Samuel Lauras, titular prior since 2007, was elected first abbot of Nový Dvur for an indefinite term. That same day, Dom Samuel's election was confirmed by the abbot general and he was installed; he received the abbatial blessing on December 12.

Ein Brief des jetzigen Abtes vom 3. September an die Freunde des Klosters: http://www.novydvur.cz/de/letter.php

taddeo hat geschrieben:Ein Brief des jetzigen Abtes vom 3. September an die Freunde des Klosters: http://www.novydvur.cz/de/letter.php

Daraus:

Pater Hieronymus war der Meinung, dass ein Mönch, bevor er beginnt Erfahrung im Leben im Gebet zu haben, seine Knie fünftausend Stunden vor dem Allerheiligsten abwetzen muss – eine Einarbeitung, schrieb er. Durch eine kurze Rechnung unter Berücksichtigung der jeweiligen Rhythmen kann ich bestätigen, dass diese fortschreitende Einarbeitung, die bei den Jüngsten noch läuft, von den Älteren während der Gründungszeit verdoppelt wurde. Falls das wahr ist – und es ist das Geheimnis eines jeden –, dann haben wir alle zusammen, wenn wir unsere Gaben aneinander reihen, tausende von Stunden bei unserem großen Gott verbracht.

Solche Aussagen machen mir immer meine eigenen Schwächen bewusst...

Weiss jemand etwas über das Trappistenkloster auf Bornholm? Ich bin gerade zufällig bei einer Recherche auf den Namen "Myrdal" gestoßen, und kann darüber nichts weiter finden, als einen Beitrag von 2006 in einem anderen Forum. Dort wird darauf hingewiesen, dass dort noch vier recht betagte Mönche leben/lebten(?).

Hat jemand nähere Informationen? Gibt es Bilder von dem Kloster?

Nachtrag: Hier wird etwas erwähnt: http://www.katolsk.dk/1281/ Ist aber auch nicht unbedingt erhellend.

Nee, aber das hier gibt ein paar Einblicke: http://www.catholic-web.dk/myrend1.htm (Übs: http://translate.google.com/translate?h ... md%3Dimvns )
Immerhin betreiben die Brüder noch ihre Buchbinderei.

Und hier ist noch ein Beitrag von 28: http://gerarddesaintmars.pagesperso-ora ... lus_b.html
(nach etwa 1/3 der Seite, mit einigen Bildern)
Offensichtlich ist es als experimentelle Ausgründung der Abtei Achel (Belgien) gegründet worden. Deshalb auch niederländische Brüder ...

Klar, dass ein kontemplativer 4-Mann-Betrieb mit strenger Observanz keine hohen Wellen schlägt.

Trappisten in Norwegen
http://ruferstimme.blogspot.com/211/1 ... nkeby.html

Aktuell sind in Bornholm nur noch zwei ältere Brüder.
Kein Priester.
In Achel sieht es leider ähnlich aus.

Auf der OCSO Seite, unter "Statistiken" kann man die Zahlen nachlesen.
Sind zwar noch von 2010, aber die für 2011 werden wohl bald auch erscheinen.

Anizet hat geschrieben:Trappisten in Norwegen
http://ruferstimme.blogspot.com/211/1 ... nkeby.html

Hier ihre Webseite: http://www.munkeby.net

Ein eigenes Blog haben die Mönche auch: http://munkebymariakloster.wordpress.com

Und vor kurzem Besuch von Kurt Kardinal Koch:

Guerric hat geschrieben:Auf der OCSO Seite, unter "Statistiken" kann man die Zahlen nachlesen.
Sind zwar noch von 2010, aber die für 2011 werden wohl bald auch erscheinen.

Die Statistiken zum 31.12.2011 sind mittlerweile einsehbar:

Mönche

Nonnen

Wenn man sich die Zahlen mal ansieht: für Engelszell sieht es ja nicht so gut aus. 5 Mönche, 1 Oblate, kein Nachwuchs. Wenn ich dagegen Sept-Fons mit 10 Novizen und 12 Postulanten sehe. Das sind ja fast heiligenkreuzeske Zahlen.

Ja das ist beachtlich. Und wenn sie auch bleiben, noch beachtlicher...
Ist ja bekannt, dass die "strengeren" Abteien fast immer mehr Nachwuchs haben, auch viel junge Menschen.

Ansonsten stimmen die Zahlen ja nicht gerade glücklich...

Tja das ist wohl so z.Zt.
Allein, nur die Zahlen sagen auch nicht alles aus, denke ich.
Eine grosse Anzahl von Novizen und Postulanten spricht auch nicht automatisch für Qualität.
Es scheint mir, das eine klare Kontur, eine gemeinsame Vision junge Leute anzieht.
Siehe Novy Dvur, Sept Fons,...leider nicht Mariawald.
Von Afrika weiss ich das sie die Anzahl der Novizen/ innen sehr beschränken. Sonst könnten sie wohl in einigen Klöstern leicht 40 Novizen haben.

Aus einem Text für Postulanten des ehemaligen Trappisten-Klosters des Hauses Gottes der Valsainte, Unsere Frau von der Trappe, im Schweizer Kanton Freiburg:

1. Teil: Nein, dieses Leben braucht nicht viel Kraft
2. Teil: Die Kandidaten werden gewarnt

(Wenn die Quellen-Angabe stimmt, muss der Text allerdings schon mehr als 200 Jahre alt sein, da das Kloster Valsainte nur zur Zeit der französischen Revolution von Trappisten bewohnt war. Seit 1861 wird es wie im Mittelalter als Kartause genutzt.)

Die Verweisung auf den Artikel von kreuz.net hat dann doch lachen lassen... Das Blatt für Postulanten kann eigentlich kein anderes sein als die Werbebroschüre für die Valsainte unter Dom Augustin de Lestrange. In seinen Augen war das Leben dort immer zu weich. Er selbst jedoch war ein Mann der Tat, mehr unterwegs als im Kloster, auf dem Pferd genauso zu Hause, wie heute jemand im Flugzeug sitzt (ein typischer "Trappist..."?). Allerdings wurde er von den meisten seiner Mönche, Konversen und Klosterschüler - dem Dritten Orden - verehrt!! Für ihn war eines der Ziele, das Leben der Valsainte (das nicht identisch war mit dem Trappistenleben des Dom de Rancé) bekannt zu machen - deshalb die rege Druckindustrie und die vielen Reisen, bis nach Rußland und Amerika. De Lestrange war allerdings nicht gut beraten (Rom hat ihn abgemahnt und die Filialen von La Valsainte selbständig gemacht). Die Lebenserwartung war durch Vitaminmangel und Unvorsichtigkeit stark herabgesetzt. Trotzdem waren die Mönche begierig, sich seiner geistlichen Leitung zu unterstellen und alles auf sich zu nehmen, was er befahl und neu einführte an Bräuchen etc, die man im Zisterzienserleben nicht kannte (die haben sich auch teils erhalten.) Das war nach der Franz. Revolution wohl ein gangbarer Weg. Etwas mehr Umsicht wäre allerdings den Autoren von kreuz.net zu wünschen. Solche Texte sind zwar bewegend und interessant, aber ohne Hintergrundwissen führen sie leicht in die Irre.
Gruß G.

Der Generalabt der Trappisten, Dom Bernardo Olivera, liegt mit einem Aneurysma in Chile im Krankenhaus: http://www.ocso.org/index.php?option=co ... 77&lang=en

Orate pro eum!

Dom Bernardo WAR Generalabt bis 2008.
Seither führt den Titel "Abbas Generalis"
Dom Eamon Fitzgerald.

Anizet hat geschrieben:Dom Bernardo WAR Generalabt bis 2008.
Seither führt den Titel "Abbas Generalis"
Dom Eamon Fitzgerald.

Du hast natürlich recht. Ich bitte also, sich ein "ehemalige" vor das "Generalabt" zu denken.