In erster Linie geht es um die persönliche Nachfolge Christi und um die Stadt Gottes. Das bedeutet, selbst ein Ideal von Gottes Stadt zu haben und sich darum persönlich in der Kirche zu bemühen. Wenn das abfärbt auf die Gesellschaft, um so schöner. Die vor- und nachkonziliaren Äußerlichkeiten sind als bloßer Formalismus Kiki.Niels hat geschrieben:overkott hat geschrieben: Aber wenn sie den Berufenen eine Vision vermittelt, dann werden sich viele mit ihr auf den Weg machen.
Dazu:Interview mit Prof. Wollbold hat geschrieben:Haben Sie den Eindruck, dass man den Wert des Weihepriestertums in den letzten Jahrzehnten in der Pastoral genügend betont hat?
Nein. Die amerikanischen Religionssoziologen Stark und Finke haben überzeugend den Zusammenhang zwischen dem nachkonziliar verflachten Priesterbild und dem Rückgang von Berufungen nachgewiesen. Das fängt mit äußeren Zeichen an: Dort, wo der Priester bewusst Zivilkleidung trägt, signalisiert er, dass er ein Mensch wie jeder andere sein will. Folgerichtig will man den Vorrang und die Unverzichtbarkeit dieser Berufung nicht mehr betonen und darum beten. Das hat lebenspraktisch zur Folge, dass man Priester, besonders Pfarrer, wie abhängige Angestellte einer bischöflichen Verwaltung behandelt, sodass sie den Eindruck haben müssen, ihre Lebenshingabe wird gar nicht wertgeschätzt. All das sind starke Signale, dass man trotz aller Lippenbekenntnisse zu unseren Priestern davon ausgehen muss: Das Priestertum gehört zu den Verlierern der nachkonziliaren Zeit.
Berufung
Re: Berufung
Re: Berufung
Natürlich ist die Kirche keine heile Welt. Man sollte also schon mit realistischen Einschätzungen an sich selbst und an andere herantreten. Wer von Gottes Geboten ausgeht, darf also nicht erwarten, dass Nächstenliebe das fürnehmste Ziel der lieben Mitchristen ist. Tatsächlich gibt es auch dort Spaltung und üble Nachrede. Man kann jedoch versuchen, sich selbst zu enthalten.
Re: Berufung
Form ohne Inhalt ist Murks.overkott hat geschrieben:Die vor- und nachkonziliaren Äußerlichkeiten sind als bloßer Formalismus Kiki.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Re: Berufung
Natürlich.Niels hat geschrieben:Form ohne Inhalt ist Murks.overkott hat geschrieben:Die vor- und nachkonziliaren Äußerlichkeiten sind als bloßer Formalismus Kiki.
Re: Berufung
Einkehrtage für junge Männer mit Interesse am Priesterberuf
LIMBURG. In den Tagen nach Weihnachten lädt die Diözesanstelle Berufe der Kirche im Bistum Limburg vom 27. bis zum 3. Dezember zu „Einkehrtagen für junge Männer mit Interesse am Priesterberuf“ ein. „In den ruhigen Tagen nach Weihnachten bieten wir den jungen Männern Zeit für das Gebet und um kreativ zu sein“, sagt Kaplan Sascha Jung, Leiter der Diözesanstelle Berufe der Kirche.
Im Bischöflichen Priesterseminar haben die Teilnehmer die Gelegenheit, mit Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst und Regens Dr. Christof Strüder über den Priesterberuf ins Gespräch zu kommen. Darüber hinaus wird eine Pfarrei der Diözese besucht, um vor Ort mehr darüber zu erfahren, wie Priester heute leben und arbeiten.
Anmeldung unter 6431/27- oder per E-Mail (Berufe-der-Kirche@bistumlimburg.de). Aktuelle Informationen und weitere Veranstaltungshinweise gibt es im Internet unter http://berufe-der-kirche.bistumlimburg.de.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: Berufung
NLM hat dieses Video eines Mönches aus Le Barroux verlinkt, in dem dieser über seine Berufung berichtet:
http://www.youtube.com/v/E2-7t4yxAiQ?version=3&hl=de_DE
http://www.youtube.com/v/E2-7t4yxAiQ?version=3&hl=de_DE
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Re: Berufung
Hier - gerade in diesem Uraltthread würd ich das hier mal teilen wollen: http://labouresociety.squarespace.com/s ... erners.pdf
IMHO lohnt sich die Lektüre - darüber, was Berufung ist und was sie nicht ist...
IMHO lohnt sich die Lektüre - darüber, was Berufung ist und was sie nicht ist...
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Re: Berufung
Oh ja, die Lektüre lohnt durchaus. Die sollten vielleicht auch solche lesen, die sich zwar nicht berufen fühlen, aber über Berufene diese... "Klischees" im Kopf haben. Vielleicht hilft dies auch den Außenstehenden, zu verstehen, warum jemand das Leben in einem Kloster "wählt".
Wie viele Engel gibt es? - Einer, der unser Leben verändert, genügt völlig.
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Re: Berufung
Ich mache einfach mal in diesem Thread weiter, da ich nicht weiß, wo ich es sonst einordnen könnte.
Berufung finde ich immer ein schwieriges Wort. Es begleitet mich schon sehr lange das "Gefühl" (ich weiß, doofes Wort), dass Gott mich ruft. Nun hatte ich mir für die nächsten 7 Jahre einen klaren Plan festgelegt. Also: bürgerliche Verpflichtungen klären, verschiedene Gemeinschaften anschauen, und dann treffe ich in 7 Jahren eine Entscheidung.
Jetzt kommt der schwierige Teil. Momentan habe ich den Eindruck, dass Gott sich damit nicht zufrieden gibt und mich fragt, worauf ich warte. Das ganze ist gerade etwas "strange", weil ich den Eindruck habe, dass ich gar nicht die Entscheidung treffe bzw. gerade Gott meine Pläne und Entscheidungen völlig durchkreuzt.
Ob das der richtige Thread ist, weiß ich nicht, und eigentlich ist es ja mühßig, nach Hinweisen zu fragen, weil ich gerade in einer Phase bin, wo die Sache quasi 'ohne mich' läuft. Aber vielleicht hat ja jemand einen Gedanken dazu. Danke.
Berufung finde ich immer ein schwieriges Wort. Es begleitet mich schon sehr lange das "Gefühl" (ich weiß, doofes Wort), dass Gott mich ruft. Nun hatte ich mir für die nächsten 7 Jahre einen klaren Plan festgelegt. Also: bürgerliche Verpflichtungen klären, verschiedene Gemeinschaften anschauen, und dann treffe ich in 7 Jahren eine Entscheidung.
Jetzt kommt der schwierige Teil. Momentan habe ich den Eindruck, dass Gott sich damit nicht zufrieden gibt und mich fragt, worauf ich warte. Das ganze ist gerade etwas "strange", weil ich den Eindruck habe, dass ich gar nicht die Entscheidung treffe bzw. gerade Gott meine Pläne und Entscheidungen völlig durchkreuzt.
Ob das der richtige Thread ist, weiß ich nicht, und eigentlich ist es ja mühßig, nach Hinweisen zu fragen, weil ich gerade in einer Phase bin, wo die Sache quasi 'ohne mich' läuft. Aber vielleicht hat ja jemand einen Gedanken dazu. Danke.
Re: Berufung
Da bist Du nicht der erste, dem es so geht. Eine Berufung zu erkennen bzw. zu spüren, ist das eine; den Weg dorthin zu finden, etwas ganz anderes. Ich weiß, wovon ich rede.
Wenn Du den Eindruck hast, "jemand anders" durchkreuzt Deine gutgemeinten und ausgetüftelten Pläne hin zur Berufung, dann würde ich das eigentlich sogar als Anhaltspunkt werten, daß Gott tatsächlich was Bestimmtes mit Dir vorhat. Nur was genau? - Das rauszukriegen, ist oft mühsam. Alleine schafft man das nicht, ohne einen guten geistlichen Begleiter ist man damit in der Regel überfordert.
Wenn Du den Eindruck hast, "jemand anders" durchkreuzt Deine gutgemeinten und ausgetüftelten Pläne hin zur Berufung, dann würde ich das eigentlich sogar als Anhaltspunkt werten, daß Gott tatsächlich was Bestimmtes mit Dir vorhat. Nur was genau? - Das rauszukriegen, ist oft mühsam. Alleine schafft man das nicht, ohne einen guten geistlichen Begleiter ist man damit in der Regel überfordert.
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Re: Berufung
Danke für die Worte. Als ich letzte Woche auf einer Veranstaltung war hat mich ein Priester zur Seite genommen und meinte, dass er den Eindruck habe, dass mir meine Beziehung zu Christus etwas wichtiger sei und wie ich antworte, wenn er mir die entscheidende Frage stellt, und ob ich manchmal diese Gedanken hätte, dass da "noch mehr" für Christus ginge. Wir haben jetzt ein wöchentliches Treffen ausgemacht und stehen auch per Mail in Kontakt, wo ich ihm immer Texte und Gedanke schicke.
Re: Berufung
Oh! Das ist schon mal sehr gut. Wöchentlich ist aber gleich ein ganz schön ambitionierter Rhythmus ...heiliger_raphael hat geschrieben:Danke für die Worte. Als ich letzte Woche auf einer Veranstaltung war hat mich ein Priester zur Seite genommen und meinte, dass er den Eindruck habe, dass mir meine Beziehung zu Christus etwas wichtiger sei und wie ich antworte, wenn er mir die entscheidende Frage stellt, und ob ich manchmal diese Gedanken hätte, dass da "noch mehr" für Christus ginge. Wir haben jetzt ein wöchentliches Treffen ausgemacht und stehen auch per Mail in Kontakt, wo ich ihm immer Texte und Gedanke schicke.
Nur vorsichtshalber, eines sollte man ehrlicherweise auch dazusagen: Wenn Dir das zu oft wäre, oder wenn Du das Gefühl hättest, irgendwie stimmt die "Chemie" nicht mit gerade diesem Priester, dann solltest Du die Option haben, eventuell auch zu einem anderen zu gehen. Vereinnahmen darf Dich nur der Herrgott selbst, aber kein geistlicher Begleiter.
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Re: Berufung
Das war so sein Vorschlag, dass er meint, dass es machbar sein müsste. Allerdings nicht auf Krampf, aber als guten Ansatz, weil man sich noch besser an die Woche erinnern kann als wenn man sich nur 2wöchentlich trifft. Ich vertraue da einfach mal auf seine Erfahrung. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass er weiß, dass ich nahezu täglich den Gottesdienst besuche.taddeo hat geschrieben: Oh! Das ist schon mal sehr gut. Wöchentlich ist aber gleich ein ganz schön ambitionierter Rhythmus ...
Danke für den Hinweis. Er hatte sich auch so geäußert, dass wenn er was sagt, wo ich das Gefühl habe, da passt was nicht, dann ich das auch sagen soll.Nur vorsichtshalber, eines sollte man ehrlicherweise auch dazusagen: Wenn Dir das zu oft wäre, oder wenn Du das Gefühl hättest, irgendwie stimmt die "Chemie" nicht mit gerade diesem Priester, dann solltest Du die Option haben, eventuell auch zu einem anderen zu gehen. Vereinnahmen darf Dich nur der Herrgott selbst, aber kein geistlicher Begleiter.
Re: Berufung
Das klingt alles sehr vernünftig. Der Priester hat anscheinend einschlägige Erfahrung mit diesem Metier, und das ist wichtig.heiliger_raphael hat geschrieben:Das war so sein Vorschlag, dass er meint, dass es machbar sein müsste. Allerdings nicht auf Krampf, aber als guten Ansatz, weil man sich noch besser an die Woche erinnern kann als wenn man sich nur 2wöchentlich trifft. Ich vertraue da einfach mal auf seine Erfahrung. Hängt vielleicht auch damit zusammen, dass er weiß, dass ich nahezu täglich den Gottesdienst besuche.taddeo hat geschrieben: Oh! Das ist schon mal sehr gut. Wöchentlich ist aber gleich ein ganz schön ambitionierter Rhythmus ...
Danke für den Hinweis. Er hatte sich auch so geäußert, dass wenn er was sagt, wo ich das Gefühl habe, da passt was nicht, dann ich das auch sagen soll.Nur vorsichtshalber, eines sollte man ehrlicherweise auch dazusagen: Wenn Dir das zu oft wäre, oder wenn Du das Gefühl hättest, irgendwie stimmt die "Chemie" nicht mit gerade diesem Priester, dann solltest Du die Option haben, eventuell auch zu einem anderen zu gehen. Vereinnahmen darf Dich nur der Herrgott selbst, aber kein geistlicher Begleiter.
Dann wünsch ich viel Erfolg und alles Gute damit!
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Re: Berufung
Dankeschön
Re: Berufung
Sieben Jahre? Ist Dir das nicht zu lang? Ich meine, Gott kann einen warten lassen, wie z. B. Edith Stein, die zehn Jahre warten mußte. Aber selber würde, äh, hätte ich mir das nicht rausgesucht... Es gibt einen richtigen Moment, und den kann man erkennen, heißt es. Nichts übereilen - aber wenn es Zeit ist, dann gehen ohne zu zaudern. Es ist gefährlich, den richtigen Moment zu verpassen - vielleicht wird daraus ein lebenslänglicher Fehler.
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Re: Berufung
Vermutlich hast Du die richtigen prioritäten erkannt. Auch wenn es hier schon genannt wurde. Sich niemals vereinnahmen lassen. Geistliche Führung sollte eigentlich nie angeboten, sondern gesucht werden. es mag manche Situation geben, wo ein Priester in die Verlegenheit kommt, so etwas nahezulegen. Aber geistliche Führung, sei es als Beichtvater oder director spiritualis, muss stets die Freiheit des Poenitenten oder Begleitenden wahren.
7 Jahre - hm. Das ist eine sehr lange Zeit. Da kommt es auch darauf an, in welchem Alter man ist. Das muss unbedingt berücksichtigt sein. Mitte bspw. Mitte 30 noch ein Theologiestudium zu absolvieren, ist die eine Sache, die andere dass manche Orden auch Aufnahmealter kennen.
7 Jahre - hm. Das ist eine sehr lange Zeit. Da kommt es auch darauf an, in welchem Alter man ist. Das muss unbedingt berücksichtigt sein. Mitte bspw. Mitte 30 noch ein Theologiestudium zu absolvieren, ist die eine Sache, die andere dass manche Orden auch Aufnahmealter kennen.
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Re: Berufung
Es gibt noch Umstände aus meinem alten Leben, die erst in 7 Jahren bereinigt sein werden. Insofern habe ich mir die Zeit "nicht ausgesucht", kann sie aber leider auch nicht ändern.Senensis hat geschrieben:Sieben Jahre? Ist Dir das nicht zu lang? Ich meine, Gott kann einen warten lassen, wie z. B. Edith Stein, die zehn Jahre warten mußte. Aber selber würde, äh, hätte ich mir das nicht rausgesucht... Es gibt einen richtigen Moment, und den kann man erkennen, heißt es. Nichts übereilen - aber wenn es Zeit ist, dann gehen ohne zu zaudern. Es ist gefährlich, den richtigen Moment zu verpassen - vielleicht wird daraus ein lebenslänglicher Fehler.
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Re: Berufung
Meine Grundeinstellung ist hierbei, dass ich immer die Freiheit habe zu gehen, aber genauso die Freiheit zu bleiben. Ich denke bei der geistlichen Führung ist es wichtig, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen, sondern vertrauensvoll das anzunehmen, was einem aufgegeben wird.Maternus87 hat geschrieben:es mag manche Situation geben, wo ein Priester in die Verlegenheit kommt, so etwas nahezulegen. Aber geistliche Führung, sei es als Beichtvater oder director spiritualis, muss stets die Freiheit des Poenitenten oder Begleitenden wahren.
Das Angebot war vermutlich auch eine Verkettung von Umständen. Ich besuche die Gemeinschaft bereits regelmäßig zur Lesung des Evangeliums oder auch andere Events. Am Tag zuvor gab es bereits einen Vortrag/Impuls eines spanischen Priesters, bei dem auch Fragen gestellt werden konnten. Am Folgetag eine weitere Veranstaltung und erst nach dieser hat er mich angesprochen. Dem voraus ging also bereits meinerseits ein regelmäßiger Besuch der Gruppe und viele Gespräche mit den Schwestern.
Re: Berufung
Bei Partnerschaftsanzeigen heißen solche Umstände dann meistens "Altlasten" (sprich: Unterhaltspflicht an Ex-Frau und Kinder).heiliger_raphael hat geschrieben:Es gibt noch Umstände aus meinem alten Leben, die erst in 7 Jahren bereinigt sein werden.Senensis hat geschrieben:Sieben Jahre? Ist Dir das nicht zu lang? Ich meine, Gott kann einen warten lassen, wie z. B. Edith Stein, die zehn Jahre warten mußte. Aber selber würde, äh, hätte ich mir das nicht rausgesucht... Es gibt einen richtigen Moment, und den kann man erkennen, heißt es. Nichts übereilen - aber wenn es Zeit ist, dann gehen ohne zu zaudern. Es ist gefährlich, den richtigen Moment zu verpassen - vielleicht wird daraus ein lebenslänglicher Fehler.
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Re: Berufung
Kinder hab ich keine
Re: Berufung
Meine Anmerkung war nicht auf Dich speziell gemünzt, nur der Ausdruck "Altlasten" gefällt mir immer wieder.heiliger_raphael hat geschrieben:Kinder hab ich keine
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Re: Berufung
Passt eigentlich auch ganz gut
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Re: Berufung
Das ist mir ehrlich gesagt auch sehr aufgestoßen ! - und dann auch noch gleich jede Woche !! - das ist eindeutig zu viel, es grenzt an Manipulation.Maternus87 hat geschrieben:... Auch wenn es hier schon genannt wurde. Sich niemals vereinnahmen lassen. Geistliche Führung sollte eigentlich nie angeboten, sondern gesucht werden. es mag manche Situation geben, wo ein Priester in die Verlegenheit kommt, so etwas nahezulegen. Aber geistliche Führung, sei es als Beichtvater oder director spiritualis, muss stets die Freiheit des Poenitenten oder Begleitenden wahren.
(Ich wollte nur unbedingt noch einmal darüber schlafen, bevor ich das schieb)
Und das sage ich als jemand, der selber seit ± 1 Jahr Geistliche Begleitung hat. - Der andererseits früher™ selber schon "Seelsorger" erlebt hat, die übelsten Missbrauch mit ihrer "Seelsorge" trieben. (was mich Jahrzehnte gekostet hat, bis ich mich überhaupt wieder einem Menschen öffnen konnte ! - - und die Leute handelten eigentlich "mit besten Willen", fatal nur aufgrund ihrer menschlichen Defizite)
Nein: dabei, wie sich die Geschichte bei Dir eingefädelt hat, dabei ist mir gar nicht wohl. Bitte suche auch IRL jemanden unabhängigen auf, mit dem Du das noch einmal besprechen kannst, und vertraue Dich auf gar keinen Fall allein diesem Menschen an !
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Re: Berufung
aber was sind denn die objektiven Kriterien für die Zeitangaben, was ist zu selten bzw was zu viel? kann es denn überhaupt hier ein objektives Kriterium geben oder ist das nicht sehr Fallabhängig? Meinem persönlichen Empfinden nach spricht nichts gegen eine wöchentlichen Turnus, kann auch die Begründung (dass man sich nach einer Woche noch am besten an die zurückliegende Woche erinnern kann) erstmal nachvollziehen.Reinhard hat geschrieben:Das ist mir ehrlich gesagt auch sehr aufgestoßen ! - und dann auch noch gleich jede Woche !! - das ist eindeutig zu viel, es grenzt an Manipulation.
Bei einer Woche Turnus sehe ich höchstens das "Risiko", dass ich mal nix zu erzählen habe
Zumindest kann ich auch verstehen, warum er gefragt hat. Er meinte zu mir, er hätte öfter Menschen getroffen, die aber meinten "Mich hat ja nie jemand gefragt". Das ist hat ihn wohl geprägt.
Das mag aber auch an meiner mangelhaften Beschreibung liegen und gar nicht am Vorgang selbst.Nein: dabei, wie sich die Geschichte bei Dir eingefädelt hat, dabei ist mir gar nicht wohl.
Ich stehe auch mit anderen Priestern aus meiner Gemeinde in Kontakt. Zumindest einem schreibe/spreche ich immer, was mich bewegt. Von seiner Seite aus kam kein Einwand.Bitte suche auch IRL jemanden unabhängigen auf, mit dem Du das noch einmal besprechen kannst, und vertraue Dich auf gar keinen Fall allein diesem Menschen an !
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Re: Berufung
Da ich selbst die Ausbildung zur geistlichen Begleitung habe:heiliger_raphael hat geschrieben:aber was sind denn die objektiven Kriterien für die Zeitangaben, was ist zu selten bzw was zu viel? kann es denn überhaupt hier ein objektives Kriterium geben oder ist das nicht sehr Fallabhängig? Meinem persönlichen Empfinden nach spricht nichts gegen eine wöchentlichen Turnus, kann auch die Begründung (dass man sich nach einer Woche noch am besten an die zurückliegende Woche erinnern kann) erstmal nachvollziehen.Reinhard hat geschrieben:Das ist mir ehrlich gesagt auch sehr aufgestoßen ! - und dann auch noch gleich jede Woche !! - das ist eindeutig zu viel, es grenzt an Manipulation.
Optimal wäre alle vier bis sechs Wochen.
Und was objetkive Kriterien sind:
Eine geistliche Begleitung muss dir helfen, dass du deinen Weg findest und darf dich nicht in ihre eigene Spiritualität drängen. Auch muss deine Frömmigkeit geachtet werden, selbst wenn diese ganz anders ist als die der geistlichen Begleitung.
Wenn dir also zum Beispiel der Rosenkranz ganz wichtig ist/wäre, aber die geistliche Begleitung damit nichts anfangen kann/ könnte und dir ausreden will, dann sollstest du dir überlegen, ob dies die richtige Begleitung ist. -
Oder wenn der geistlichen Begleitung wichtig ist/wäre, vom Stundenbuch täglich alle Gebetszeiten zu beten und dich dazu drängt dies auch sofort zu machen, du aber merkst, dass dies für dich nicht stimmig ist/wäre, dann ist die Begleitung auch nicht die richtige für dich.
Waren jetzt nur Beispiele, damit an vielleicht ähnlichen Situationen erkennen kannst, ob es bei dir so läuft.
Wird aber deine Frömmigkeit akzeptiert und wirst du in deiner Beziehung zu Gott weitergebracht, dann ist es auch gut.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!
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Re: Berufung
In der von Dir beschriebenen Weise waren bisher meine Kontakte zum OD, daher klingt es gewohnt.
Nun werde ich es auf mich drauf zukommen lassen. Er hat ja bereits im Vorfeld gesagt, dass wenn ich den Eindruck habe, etwas passt nicht oder etwas, was er "fordert" kollidiere mit meinem Gewissen, ich es sagen und nicht "abnicken" soll. Er betonte auch, dass es bei den Themen immer um ausschließlich die Glaubenspraxis gehen wird und um nichts anderes. Zudem seien die erste Prioritäten, um den Willen Gottes zu erkennen, Gebet und Evangelium. Insgesamt verlief unser Kennenlernen ja in der Richtung, dass ich meinte, dass ich mehr geben könne für Christus als jetzt, eine intensivere Glaubenspraxis. Meine Vermutung ist, dass er mich deshalb auch mehr fordert als sonst vielleicht üblich und mir bewusst Impulse setzen will. Bisher (wir haben auch unter der Woche immer mal einen kurzen Austausch) hat er mich aber in dem, was ich tue bestärkt und in Ratschlägen immer versucht, mich zu motivieren angefangene Dinge weiter zu machen. Wöchentliche Treffen mögen viel erscheinen, wenn ich aber dran denke, dass ich täglich die Heilige Messe besuche und unter der Woche meistens mehrere Glaubensveranstaltungen (bei verschiedenen "Anbietern") finde ich ein wöchentliches Treffen eben nicht so abwegig.
Mit meinen Schilderungen bezüglich der Gruppe ist das vielleicht auch falsch rüber gekommen. Die meisten Veranstaltungen, die ich dort besuche, werden vom Schwesternzweig des Ordens ausgerichtet. Der Vortrag neulich war das erste Mal, dass ich den Priester gesehen habe. Es war also eher ein Zufall. Was ich meinte war, dass ich es spannend finde, dass aus der Richtung, wo mich mein Glaubensweg hingeführt hat, auch das Angebot kommt, mir "unter die Arme zu greifen". Und ich daher auch denke, dass mir Gott hier eine Herausforderung gestellt hat (die es natürlich wie alles, woran Menschen beteiligt sind, auch immer mit einem prüfenden Auge betrachtet werden müssen, allerdings ist der Grat zwischen der beurteilenden Selbsterhebung und dem richtigen kritischen Blick sehr schmal zu sein).
Nun werde ich es auf mich drauf zukommen lassen. Er hat ja bereits im Vorfeld gesagt, dass wenn ich den Eindruck habe, etwas passt nicht oder etwas, was er "fordert" kollidiere mit meinem Gewissen, ich es sagen und nicht "abnicken" soll. Er betonte auch, dass es bei den Themen immer um ausschließlich die Glaubenspraxis gehen wird und um nichts anderes. Zudem seien die erste Prioritäten, um den Willen Gottes zu erkennen, Gebet und Evangelium. Insgesamt verlief unser Kennenlernen ja in der Richtung, dass ich meinte, dass ich mehr geben könne für Christus als jetzt, eine intensivere Glaubenspraxis. Meine Vermutung ist, dass er mich deshalb auch mehr fordert als sonst vielleicht üblich und mir bewusst Impulse setzen will. Bisher (wir haben auch unter der Woche immer mal einen kurzen Austausch) hat er mich aber in dem, was ich tue bestärkt und in Ratschlägen immer versucht, mich zu motivieren angefangene Dinge weiter zu machen. Wöchentliche Treffen mögen viel erscheinen, wenn ich aber dran denke, dass ich täglich die Heilige Messe besuche und unter der Woche meistens mehrere Glaubensveranstaltungen (bei verschiedenen "Anbietern") finde ich ein wöchentliches Treffen eben nicht so abwegig.
Mit meinen Schilderungen bezüglich der Gruppe ist das vielleicht auch falsch rüber gekommen. Die meisten Veranstaltungen, die ich dort besuche, werden vom Schwesternzweig des Ordens ausgerichtet. Der Vortrag neulich war das erste Mal, dass ich den Priester gesehen habe. Es war also eher ein Zufall. Was ich meinte war, dass ich es spannend finde, dass aus der Richtung, wo mich mein Glaubensweg hingeführt hat, auch das Angebot kommt, mir "unter die Arme zu greifen". Und ich daher auch denke, dass mir Gott hier eine Herausforderung gestellt hat (die es natürlich wie alles, woran Menschen beteiligt sind, auch immer mit einem prüfenden Auge betrachtet werden müssen, allerdings ist der Grat zwischen der beurteilenden Selbsterhebung und dem richtigen kritischen Blick sehr schmal zu sein).
Re: Berufung
Du schließst hier (wie schon so oft) wieder mal unzulässig eng von Dir auf andere. Hier von "Manipulation" zu reden, ist eindeutig verfehlt, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt. Ein wöchentliches Gespräch kann gerade in entscheidenden Lebensphasen (und eine solche scheint mir bei Raphael zumindest ansatzweise vorzuliegen, so wie er sich dazu äußert) durchaus wichtig sein, gerade wenn es nicht um ein Leben als "Weltchrist" geht, sondern eventuell um eine speziellere geistliche Berufung. Es kann sich dadurch auch schnell herausstellen, daß ein längerer Rhythmus besser oder ausreichend ist - ein halbwegs vernünftiger Priester mit einschlägiger Erfahrung wird das von selbst bemerken und anraten, und er wird niemanden zu etwas zwingen, was der nicht kann oder will. Dafür sehe ich aber hier bislang keinen Anhaltspunkt.Reinhard hat geschrieben:Das ist mir ehrlich gesagt auch sehr aufgestoßen ! - und dann auch noch gleich jede Woche !! - das ist eindeutig zu viel, es grenzt an Manipulation.Maternus87 hat geschrieben:... Auch wenn es hier schon genannt wurde. Sich niemals vereinnahmen lassen. Geistliche Führung sollte eigentlich nie angeboten, sondern gesucht werden. es mag manche Situation geben, wo ein Priester in die Verlegenheit kommt, so etwas nahezulegen. Aber geistliche Führung, sei es als Beichtvater oder director spiritualis, muss stets die Freiheit des Poenitenten oder Begleitenden wahren.
(Ich wollte nur unbedingt noch einmal darüber schlafen, bevor ich das schieb)
Und das sage ich als jemand, der selber seit ± 1 Jahr Geistliche Begleitung hat. - Der andererseits früher™ selber schon "Seelsorger" erlebt hat, die übelsten Missbrauch mit ihrer "Seelsorge" trieben. (was mich Jahrzehnte gekostet hat, bis ich mich überhaupt wieder einem Menschen öffnen konnte ! - - und die Leute handelten eigentlich "mit besten Willen", fatal nur aufgrund ihrer menschlichen Defizite)
Nein: dabei, wie sich die Geschichte bei Dir eingefädelt hat, dabei ist mir gar nicht wohl. Bitte suche auch IRL jemanden unabhängigen auf, mit dem Du das noch einmal besprechen kannst, und vertraue Dich auf gar keinen Fall allein diesem Menschen an !
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Re: Berufung
Es ist auch die Frage, was man unter Manipulation versteht. Es geht um Veränderung, das eigene Ego in den Hintergrund zu stellen und sich schrittweise dem zu öffnen, was Gott will. Gerade ich bin ein Meister in Abwehrstrategien und den vielen kleinen Ausreden, die man am Tag so hat, um sich für dieses oder jenes vor sich selbst zu entschuldigen. Ich glaube mir tut es ganz gut jemanden zu haben, der mir immer mal wieder in den Hintern tritt
Natürlich darf Manipulation nicht dahin gehen, meinen Willen durch den eines anderen Menschen zu ersetzen, aber natürlich sehr wohl dahingehend, den Willen Gottes durch sich und an sich zuzulassen. Dafür ist glaube ich wirklich "Manipulation" notwendig, schließlich haben wir Menschen gelernt, unser Ego und unsere Identität bis aufs Letzte zu verteidigen. Angst davor zu haben, dieses Ego zu verlieren oder den eigenen Willen zu relativieren, hängt damit glaube ich zusammen. Heißt es nicht sinngemäß in der Heiligen Schrift "Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen" ?
Natürlich darf Manipulation nicht dahin gehen, meinen Willen durch den eines anderen Menschen zu ersetzen, aber natürlich sehr wohl dahingehend, den Willen Gottes durch sich und an sich zuzulassen. Dafür ist glaube ich wirklich "Manipulation" notwendig, schließlich haben wir Menschen gelernt, unser Ego und unsere Identität bis aufs Letzte zu verteidigen. Angst davor zu haben, dieses Ego zu verlieren oder den eigenen Willen zu relativieren, hängt damit glaube ich zusammen. Heißt es nicht sinngemäß in der Heiligen Schrift "Wer sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen" ?
Re: Berufung
Es ist auch durchaus verschieden, was einzelne Gemeinschaften für Gepflogenheiten haben. Das muß nicht zwangsläufig ein Problem sein, sondern vielleicht ist es, in den Kontext eingebettet, ganz schlüssig und in Ordnung. Was ist es denn für eine Gemeinschaft?
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Re: Berufung
Hab mal per PN geantwortet.
Re: Berufung
Interessante Berufungsgeschichte.SZ-Magazin hat geschrieben:Eine himmlische Tochter
Ihre Eltern waren Theaterleute. Sie wunderten sich schon, als Constanze la Dous Astrophysikerin wurde. Doch ihr nächster Schritt machte sie vollends ratlos. [...]
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