Orden, die dem Zeitgeist widerstehen

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
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Adeodat
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Orden, die dem Zeitgeist widerstehen

Beitrag von Adeodat »

... gibt es sie noch? Sicherlich schon. Andererseits habe ich bei meiner Suche nach einem Orden, dem ich mich anschließen könnte, oft erlebt, dass man einen sehr "kreativen" Umgang mit der kirchlichen Lehre und auch der Ordensregel bevorzugte (frei nach dem Motto: Wir wollen den vierfachen Schriftsinn nicht mehr, wir interpretieren die Buchstaben gleich so, wie wir wollen...). Aber es gibt bestimmt auch Lichtblicke. Nach denen halte ich ausschau. Es wäre schön, wenn jeder der hier dazu posten möchte, auch mindestens einen Lichtblick nennt. Also: Wie sind eure Erfahrungen mit Orden/Klöstern hinsichtlich eines traditionell ausgerichteten Katholizismus?
Vielen Dank für eure Antworten!

Adeodat
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overkott
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Beitrag von overkott »

Der Jesuitenorden verkörpert Zeitgeist und Anpassung. Er bereitet viele junge Menschen auf ein Leben im Ordens- oder Ehestand vor und macht ihnen die Wahl nicht schwer. Bei den Franziskanern sieht das nicht anders aus. Auch sie laden ehefähige Männer ein zu bleiben.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Auf jeden Fall eher die klausurierten Orden - zumindest die, die ich kenne... ;)
Oder auch Gemeinschaften wie die PCPA´s: hier! Hochkatholisch...
oder auch die Sister Servants of the eternal word...

OK, du bist männlich... dann schaue ich heute Mittag mal - was mir aber echt einfällt, sind die Benes in Ottobeuren, oder auch die Zisterzienser von Marienstatt, die Trappisten von Maria Wald - also, da fallen mir viele Gemeinschaften ein.

Damit der Hinweis einmal gegeben ist: Du kannst es, wenn es für dich eher die traditionelle Liturgie ist, auch bei den FSSP´s versuchen - oder beim Institut Christus König und Hohepriester.

(die FSSPX lasse ich aus, weil eher zweifelhaft in ihrer Beziehung zu Rom. Sie seien hier aber damit auch einmal für allemal erwähnt... )

;)
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Ecce Homo hat geschrieben:(die FSSPX lasse ich aus, weil eher zweifelhaft in ihrer Beziehung zu Rom. Sie seien hier aber damit auch einmal für allemal erwähnt... )

;)
Es kommt eh gleich Athanasius und wird alle mit der FSSPX verbundenen Ordensgemeinschaften aufzählen. ;)

So, und damit auch ich meinem Ruf gerecht werde, mache ich es mal nicht viel anders, und weise auf die Indult-Ordensgemeinschaften hin. ;D

Klöster von diesen gibt es allerdings in Europa nur in Frankreich. Z.B. die Benediktiner von Fontgombault, von Le Barroux, von Randol und noch ein paar mehr ohne Webseiten. Oder die Regularkanoniker von der Mutter Gottes oder die Dominikaner von Chemere (Webseite funktioniert bei mir nur im IE, das sind allerdings offiziell keine Dominikaner, weil der Dominikanerorden sie nicht haben wollte, deswegen mußten sie sich auch dieses silberne Kreuz auf den Habit machen).
Es ist schon seltsam, daß sich diese Orden, die an der alten Liturgie festhalten (sei es an der römischen, oder an der dominikanischen, die der eigentliche Dominikanerorden aufgegeben hat) alle in Frankreich finden.
Im deutschsprachigen Raum gibt es in dieser Richtung an Männerorden nur die Servi Jesu et Mariae, das geht allerdings mehr Richtung Jesuiten.

Aber ich denke es gibt in Deutschland sicher auch Klöster mit der neuen Liturgie, die kirchliche Lehre und Ordensregel nicht so "kreativ" nehmen, aber da gibt es hier genug Leute, die da mehr Ahnung haben als ich.
Mir fallen da noch die Regularkanoniker vom Hl. Kreuz ein.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Zisterzienser Heiligenkreuz (oder Stipel-Bochum) NO aber latein, Ordenshochschule so wie sie sich darstellt: Neothomistisch.
manche (von anderen Orden) behaupten zwar sie nähmen Hinz und Kunz in Heiligenkreuz, aber mir wär noch kein unpassender Kandidat (auch wenns deren viele sind) aufgefallen.
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Mary Poppins
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Beitrag von Mary Poppins »

Ein traditionelles Benediktinerkloster- Neugründung vor etwa 10 Jahren in Frankreich:
Le Barroux
http://www.barroux.org/
Der Rundbrief wird auch auf Deutsch verschickt

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Mary Poppins hat geschrieben:Ein traditionelles Benediktinerkloster- Neugründung vor etwa 10 Jahren in Frankreich:
Le Barroux
http://www.barroux.org/
Der Rundbrief wird auch auf Deutsch verschickt
Ne, die sind älter, die sind irgendwann in den 70ern entstanden und wurden schon 1989 zur Abtei erhoben. 2002 waren sie schon so voll, daß sie eine Tochtergründung machen mußten/konnten.

Mary Poppins
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Beitrag von Mary Poppins »

Hier ein Link mit sämtlichen traditionellen Gemeinschaften, welche die Tridentinische Messe zelebrieren:

http://www.ifuv.org/links_broe.html

Natürlich die mit Rom verbundenen!

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overkott
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Beitrag von overkott »

Für recht gläubige ehefähige Männer bietet sich auch das Opus Dei, in dem man Numerarier oder sogar Supernumerarier werden kann, an.

Das Werk versteht sich jedoch nicht als Orden.

Insofern gehört das Opus nicht zu den Orden, die dem Zeitgeist widerstehen.

Mary Poppins
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Beitrag von Mary Poppins »

@Overkott
Franziskaner oder Jesuiten sind wohl eher nicht zu empfehlen.
Seit der Fernseher Einzug gehalten hat lümmeln diese nur noch rum und vergammeln. Das Durchschnittsalter steigt und wenn mal Nachwuchs kommt, so kümmert sich keiner drum.
Die Jesuiten glänzen mit ihrer antikirchlichen Haltung.

Bei den Gemeinschaften, welche die Messe bewahrt haben, kann man davon ausgehen, daß auch das spirituelle Leben stimmt

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Walter
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Beitrag von Walter »

Gibt es zu dieser Frage überhaupt ordensweite Tendenzen? Mir scheint das von Kloster zu Kloster sehr individuell abzuweichen und auch mehr vom zuständigen Bischof abzuhängen als vom Orden selbst.

Zudem vermute ich, dass der Geist einer Klostergemeinschaft nicht unbedingt nur am Ritus abzumessen ist. Denn das allein kann ja auch ein Stück Theaterspiel sein, ganz unabhängig davon, ob nun im NOM, tridentinischen oder gar byzantinischen Ritus gefeiert wird.
γενηθήτω το θέλημά σου·

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Adeodat
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Beitrag von Adeodat »

Ich danke schonmal allein, die sich bisher geäußert haben. Noch ein paar Worte von mir dazu: Meine Erfahrung mit den Jesuiten, wenigstens in Deutschland, ist die, dass sie zwar gar nicht so sehr "antikirchlich" sind, wie man manchmal denken könnte, aber doch sehr freigeistig - und liturgisch ... da fehlen mir fast die Worte.
Zur Sache mit dem Ritus: Ich hoffe zwar, dass die Messe Johannes XXIII. wieder breiteren Einzug halten wird, aber ich denke nicht, dass ich in einer Gemeinschaft auf die Dauer an der rechten Stelle wäre, die sich maßgeblich über die Ritus-Frage definiert.
Aber schon mal vielen Dank für die Hinweise, die es bisher schon gegeben hat.

Adeodat
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Mary Poppins
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Beitrag von Mary Poppins »

@Walter
Gibt es zu dieser Frage überhaupt ordensweite Tendenzen? Mir scheint das von Kloster zu Kloster sehr individuell abzuweichen und auch mehr vom zuständigen Bischof abzuhängen als vom Orden selbst.
Klöster sind nicht dem Bischof unterstellt, sondern den Ordensoberen.
Der Bischof gibt lediglich das Einverständnis zur Niederlassung auf seinem Territorium.
Es gibt natürlich Tendenzen der einzelnen Orden.
Außer bei den benediktinern scheint es große Unterschiede zu geben.
Gegenüber Münsterschwarzach hat wohl Weltenburg noch viel Katholisches bewahrt.
Auch scheinen die kontemplativen Klöster von Verweltlichung noch nicht allzusehr betroffen zu sein
Zudem vermute ich, dass der Geist einer Klostergemeinschaft nicht unbedingt nur am Ritus abzumessen ist. Denn das allein kann ja auch ein Stück Theaterspiel sein, ganz unabhängig davon, ob nun im NOM, tridentinischen oder gar byzantinischen Ritus gefeiert wird.

Es ist ja nicht der Ritus alleine, der diese Gemeinschaften prägt, sondern das ganze traditionelle Klosterleben, welches weitgehend in Klöstern zerstört ist, welche die Neue Messe lesen.
Die Gemeinschaften, welche die Tridentinische Messe lesen garantieren dagegen authentisches Klosterleben und sind durch und durch katholisch.

Es grenzt schon an Unverschämtheit, diesen Gemeinschaften unterstellen zu wollen, dies würde als Theater betrieben!



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overkott
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Beitrag von overkott »

Mary Poppins hat geschrieben:@Overkott
Franziskaner oder Jesuiten sind wohl eher nicht zu empfehlen.
Seit der Fernseher Einzug gehalten hat lümmeln diese nur noch rum und vergammeln. Das Durchschnittsalter steigt und wenn mal Nachwuchs kommt, so kümmert sich keiner drum.
Die Jesuiten glänzen mit ihrer antikirchlichen Haltung.

Bei den Gemeinschaften, welche die Messe bewahrt haben, kann man davon ausgehen, daß auch das spirituelle Leben stimmt
Das ist eine Frage der persönlichen Erfahrung. Berufene lassen sich nicht abschrecken. Und manchmal machen Vorurteile sogar neugierig. Manche erfahren die Jesuiten eher geistig als geistlich. Manche freuen sich an franziskanischer Herzlichkeit, wie sie in Bozen zu finden ist. Manche entdecken die Ehe für sich als den richtigen Weg.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Overkott, was hast du mit dem "ehefähig" Noch werden in Klöstern keine Ehen geschlossen

BTW: Die verheirateten Opus Dei'ler heißen Supernumerarier, die unverheirateten Numerarier
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Mary Poppins
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Beitrag von Mary Poppins »

@Adeodat
Zur Sache mit dem Ritus: Ich hoffe zwar, dass die Messe Johannes XXIII. wieder breiteren Einzug halten wird, aber ich denke nicht, dass ich in einer Gemeinschaft auf die Dauer an der rechten Stelle wäre, die sich maßgeblich über die Ritus-Frage definiert.
Aber schon mal vielen Dank für die Hinweise, die es bisher schon gegeben hat.
Diese Gemeinschaften definieren sich nicht ÜBR den Ritus, sondern haben als Quelle diesen jahrhundertealten Ritus, der unsere Kirche geprägt hat.
Da die Mönche von Le Barroux Benediktiner sind, so definieren sich über den Hl. Benedikt und man wird dort auch nicht mit Zen-Meditationen gequält, sondern mit dem authentischen Mönchtum
Die Bruderschaft St. Vinzenz Ferrer definiert sich über den Hl. Dominik, denn diese sind Quasi Dominikaner. Die eigentlichen Dominikaner jedoch haben sich von ihren Ursprüngen schon so weit entfernt, daß sie keine traditionellen Brüder haben wollen, so mußten diese ihre eigene Kongregation gründen.
Nein, die Orden definieren sich nicht über den Ritus.
Doch die Messe ist das Zentrum eines jeden Katholiken.
Wenn aber der Opfergedanke zu einem Mahltisch verkümmert, so prägt dies auch die Orden.
Wenn Du richtiges Ordensleben suchst, so wirst Du es in einer der verlinkten Gemeinschaften finden.
Willst Du aber ständig einer immer größer um sich greifenden verweltlichung und Anpassung an den Zeitgeist aussetzen, so bist Du wohl besser bei Zen-Meister Willigis Jäger u.s.w. aufgehoben.
Da ist von benediktinischem Geiste nix mehr zu spüren

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overkott
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Beitrag von overkott »

Linus hat geschrieben:Overkott, was hast du mit dem "ehefähig" Noch werden in Klöstern keine Ehen geschlossen

BTW: Die verheirateten Opus Dei'ler heißen Supernumerarier, die unverheirateten Numerarier
Patres sollten zu Ehe und Familie schon eine gesunde Einstellung haben.

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Adeodat
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Beitrag von Adeodat »

mary poppins schrieb:
Wenn Du richtiges Ordensleben suchst, so wirst Du es in einer der verlinkten Gemeinschaften finden.
Willst Du aber ständig einer immer größer um sich greifenden verweltlichung und Anpassung an den Zeitgeist aussetzen, so bist Du wohl besser bei Zen-Meister Willigis Jäger u.s.w. aufgehoben.
Ob das jetzt nicht ein wenig schematisch gedacht ist?

Ich sehe die Probleme durchaus, sonst hätte ich ja gar nicht diesen Thread eröffnet. Ich denke aber auch, dass man durchaus im Ritus Paul VI. die Messe feiern kann, ohne das Opfer abzuschaffen und den Altar zum Mahltisch zu degradieren. Darum geht es hier ja nicht in erster Linie. Was das zeigen soll ist aber: Ich habe kein brennendes Bedürfnis nach dem Ritus Johannes XXIII., zumal ich manchmal auch den Eindruck habe, dass dort, wo man großen Wert auf den "alten Ritus" legt, eine Art Belagerungsmentalität ("heiligen Rest") vorherrscht. Aber ich kenne das alles nur vom hörensagen. Ich bin mir sicher, dass vielerorts, wo der vetus ordo zelebriert wird, eine tiefe Frömmigkeit herrscht.

Bester Gruß,

Adeodat
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Mary Poppins
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Beitrag von Mary Poppins »

Ich sehe die Probleme durchaus, sonst hätte ich ja gar nicht diesen Thread eröffnet. Ich denke aber auch, dass man durchaus im Ritus Paul VI. die Messe feiern kann, ohne das Opfer abzuschaffen und den Altar zum Mahltisch zu degradieren.
Ja.
Rein theoretisch ist das möglich.
Doch wo wird das noch praktiziert!?
Welcher Orden, der im Novus Ordo zelebriert hat noch die Ordensregeln bewahrt (Weltenburg und wenige andere ausgenommen)!?
Darum geht es hier ja nicht in erster Linie. Was das zeigen soll ist aber: Ich habe kein brennendes Bedürfnis nach dem Ritus Johannes XXIII., zumal ich manchmal auch den Eindruck habe, dass dort, wo man großen Wert auf den "alten Ritus" legt, eine Art Belagerungsmentalität ("heiligen Rest") vorherrscht. Aber ich kenne das alles nur vom hörensagen.
Wie wärs, wenn Du Dir dann mal ein eigenes Bild machen würdest!
Komm an Fronleichnam nach Altötting oder komm an Pfingsten zur Wallfahrt von Paris nach Chartres- dort pilgern auch die Ordensgeistlichen der aufgezählten Kongregationen mit,
in der Bruderschaft Vinzenz Ferrer z.B. ist auch ein Deutscher aus Köln dabei, sodaß der Austausch nicht so schwer ist.
Gerade diese traditionellen Klöster bestechen durch ihre jugendliche Dynamik und durch ihren raschen Zuwachs
Ich bin mir sicher, dass vielerorts, wo der vetus ordo zelebriert wird, eine tiefe Frömmigkeit herrscht.
Dort wo der Vetus Ordo zelebriert wird, dort sind Oasen der Frömmigkeit.
Fahr doch einfach mal nach Frankreich und schau Dir die traditionellen Klöster und die tiefe Spiritualität an.
Du kannst auch erst einmal das Nachrichtrenblatt von Le Barroux auf Deutsch kostenlos beziehen

Einfach elektronisch Adresse abschicken
http://www.barroux.org/contact/courrier.html

Doch welche Spiritualität liegt Dir am ehesten:
benediktinisch, franziskanisch, dominikanisch, jesuitisch, karmelitisch,...
Orden ist ja nicht gleich Orden

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mary Poppins hat geschrieben: Bei den Gemeinschaften, welche die Messe bewahrt haben, kann man davon ausgehen, daß auch das spirituelle Leben stimmt
Wenn nur dieses SChubladendenken nicht wäre... :roll:
Weißt du, es gibt auch durchaus noch andere Gemeinschaften, bei denen das spritituelle Leben "stimmt" - und wo der NO zelbriert wird...
das nur als Anmerkung zu deiner Bemerkung, ist hier ja nicht Thema.

[Exkurs beendet]
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Adeodat hat geschrieben:Meine Erfahrung mit den Jesuiten, wenigstens in Deutschland, ist die, dass sie zwar gar nicht so sehr "antikirchlich" sind, wie man manchmal denken könnte, aber doch sehr freigeistig - und liturgisch ... da fehlen mir fast die Worte.
Man muß da berücksichtigen, daß die Jesuiten schon seit Anbeginn ein anderes Verhältnis zur Liturgie hatten als zB monastische Orden: "Jesuita nec cantat nec rubricat" hieß es früher, "ein Jesuit hält keine gesungene Messe und rubriziert nicht". Weil die Jesuiten meist in der Mission und gerade in völlig fremden Kulturen eingesetzt wurden, erhielten sie große Freiheiten in der Anwendung der liturgischen Vorschriften (Rubriken), um ihre Arbeit nicht unnötig zu behindern (zB durch Ordenskleidung, strenge Pflicht zum Stundengebet oder bestimmte äußere Vollzugsformen der Hl. Messe). Das heißt natürlich nicht, daß sie tun und lassen konnten (bzw. können) was sie wollen, aber es erklärt vielleicht den grundsätzlichen Unterschied zu anderen Orden.
Allerdings: Wenn's drauf ankommt, können die Jesuiten rubrizistischer sein als man meint. In Rom habe ich genügend Patres erlebt, die es mit der Liturgie sehr genau nahmen.

@ overkott:
Muß man nicht für den Ordenseintritt grundsätzlich "ehefähig" sein, so wie für den Priesterberuf auch? Oder kennst Du Klöster, die gezielt "eheunfähige" Kandidaten suchen :doh: ?

Mary Poppins
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Beitrag von Mary Poppins »

@Ecce homo
Bei den Gemeinschaften, welche die Messe bewahrt haben, kann man davon ausgehen, daß auch das spirituelle Leben stimmt

Wenn nur dieses SChubladendenken nicht wäre...
Weißt du, es gibt auch durchaus noch andere Gemeinschaften, bei denen das spritituelle Leben "stimmt" - und wo der NO zelbriert wird...
das nur als Anmerkung zu deiner Bemerkung, ist hier ja nicht Thema.
Du scheinst in Schubladen zu denken, sonst hättest Du meinen Beitrag nicht dahingehend interpretiert, daß AUSSCHLIESSLICH in diesen Gemeinschaften das spirituelle Leben stimmt!

Hättest Du meinen Beitrag gelesen, so hättest Du auch den Namen Weltenburg gesehen.
Aber Du kannst gerne noch andere Kongregationen aufzählen, wo dies der Fall ist.
Der Vetus Ordo aber ist nun mal Garant, daß in diesem Orden auch die Spiritualität stimmt und daß die Mönchje dann nicht mit Jeans und Hemd rumlaufen, sich für das Ordensleben entschuldigen, esoterische Spielchen machen, vor der Glotze hocken, nur noch ab und zu beten und es mit den Ordensregeln auch nicht so ernst nehmen.
Dort wo der Novus Ordo zelebriert wird und dieser meist auch nicht mehr getreu den Richtlinien, dort hat sich der Orden nun mal meist von ihrem Gründer entfernt.
Das ist nun mal eine Tatsache

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Adeodat
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Beitrag von Adeodat »

taddeo:
Weil die Jesuiten meist in der Mission und gerade in völlig fremden Kulturen eingesetzt wurden, erhielten sie große Freiheiten in der Anwendung der liturgischen Vorschriften (Rubriken), um ihre Arbeit nicht unnötig zu behindern
Das ist ja einerseits günstig (gewesen), andererseits scheint es sie auch etwas anfällig für den (Un-)Geist der Zeit zu machen.
Das heißt natürlich nicht, daß sie tun und lassen konnten (bzw. können) was sie wollen
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie sich dessen stets bewußt sind :-)
Wenn's drauf ankommt, können die Jesuiten rubrizistischer sein als man meint. In Rom habe ich genügend Patres erlebt, die es mit der Liturgie sehr genau nahmen.
Wie gesagt, mein Eindruck ist auch, dass die Jesuiten im Grunde durchaus katholischer sind, als man zuerst meinen könnte.

Bester Gruß,

Adeodat
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FranzSales
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Beitrag von FranzSales »

Der Vetus Ordo aber ist nun mal Garant, daß in diesem Orden auch die Spiritualität stimmt und daß die Mönchje dann nicht mit Jeans und Hemd rumlaufen, sich für das Ordensleben entschuldigen, esoterische Spielchen machen, vor der Glotze hocken, nur noch ab und zu beten und es mit den Ordensregeln auch nicht so ernst nehmen.
Der Vetus Ordo hat es zB. vor und zu Luthers Zeiten nicht verhindert, dass sich viele Mönche und Priester sehr weltlichen Dingen wie Fressen, Saufen und Vögeln hingegeben haben.
Er garantiert keine hochstehende Spiritualität. Eure Auffassung der Wirkung des Vetus Ordo hat magische Ansätze. :hmm:
"Herr Jesus Christus, wir beten Dich an und benedeien Dich. In Deinem Heiligen Kreuz hast Du die Welt erlöst."

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Bitte, bevor die Diskussion jetzt SCHON WIEDER in Richtung NO/VO geht: bleiben wir doch bitte bei Orden, die dem Zeitgeist widerstehen... das muss nicht unbedingt in diese Richtung gehen... da gibt es weiß Gott noch andere Aspekte... :roll:
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Mary Poppins
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Beitrag von Mary Poppins »

@Ecce homo
Bitte, bevor die Diskussion jetzt SCHON WIEDER in Richtung NO/VO geht: bleiben wir doch bitte bei Orden, die dem Zeitgeist widerstehen... das muss nicht unbedingt in diese Richtung gehen... da gibt es weiß Gott noch andere Aspekte...
Man kann die Augen auch permanent vor der Realität verschließen.
Das Eine geht mit dem Anderen einher.
Es wurde nach Gemeinschaften gefragt, die nicht dem Zeitgeist anhangen.
Wieso also soll die Wahrheit verschwiegen werden.
Die Diskussionen über die Messe aller Zeiten wurde lange Zeit unterdrückt.
Die Messe ist nun mal Zentrum des Glaubenslebens. So betrifft diese Frage auch ganzheitlich alle spirituellen Bereiche.
Die Krise der Kirche und damit der Orden ist nun mal untrennbar mit der Liturgiezerstörung verbunden.

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Ich denke, die Karthäuser sind sicherlich ein Orden, der dem Zeitgeist widersteht, wie man in der Doku "Die große Stille" eindrucksvoll sehen konnte. Ähnliches gilt sicherlich auch für die Trappisten.


Benedictus
"Der größte Trick, den der Teufel je gebracht hat, war, die Welt glauben zu lassen, es gäbe ihn nicht" Verbal Kint: Die üblichen Verdächtigen

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Stimmt- die Kartäuser, daran hätten wir früher denken können... :ja:
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Mary Poppins hat geschrieben:@Ecce homo

Man kann die Augen auch permanent vor der Realität verschließen.
Das Eine geht mit dem Anderen einher.
Es wurde nach Gemeinschaften gefragt, die nicht dem Zeitgeist anhangen.
Wieso also soll die Wahrheit verschwiegen werden.
Die Diskussionen über die Messe aller Zeiten wurde lange Zeit unterdrückt.
Die Messe ist nun mal Zentrum des Glaubenslebens. So betrifft diese Frage auch ganzheitlich alle spirituellen Bereiche.
Die Krise der Kirche und damit der Orden ist nun mal untrennbar mit der Liturgiezerstörung verbunden.
Mary Poppins - wenn du das meinst, dann eröffne einen Thread in der Büßerzelle - punkt. Es muss nicht immer alles zur tridentinischen Messe und zu all dem, was damit zusammenhängt, führen. Weitere OT´s werde ich versenken, löschen, oder in die Büßerzelle schieben.
Wir haben dazu schon weiß Gott genug Threads - auch, wenn es dir nicht passt. :sauer:
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Germanus
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Beitrag von Germanus »

Grüß Gott zusammen!
Meint Ihr nicht, es ist zu engstirnig, das "wider den Zeitgeist" und das "gute" Ordensleben einzig als zusammengehörig zu betrachten? Solange die Kirche an sich nicht bereit sein möchte, dem Zeitgeist zu widerstehen und ihre ureigene berufung zu leben (s. z.B. die Bergpredigt und vieles mehr), solange bleiben die Orden wirklich nur "Büßerzellen", aber kei integrales Element der christlichen Lebensform.
meine ich jedenfalls.
Herzlich in XP, German

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Mary Poppins hat geschrieben:@Ecce homo
Hättest Du meinen Beitrag gelesen, so hättest Du auch den Namen Weltenburg gesehen.
Dort wo der Novus Ordo zelebriert wird und dieser meist auch nicht mehr getreu den Richtlinien, dort hat sich der Orden nun mal meist von ihrem Gründer entfernt.
Du widersprichst Dir in deinem Posting selber.
Warum erwähnst Du gerade Weltenburg? Dort wird ja auch nach dem "Novus Ordo" (welch schwachsinniger Begriff!) zelebriert, und widerstehen tun die Mönche dort vielleicht dem alljährlichen Donauhochwasser :ikb_boat: , aber dem Zeitgeist...? Bestimmt nicht mehr und nicht weniger als viele andere Söhne des Heiligen Benedikt.
Den "Zeitgeist" kann man doch nicht an liturgischen Dingen festmachen. In Weltenburg - oder auch in Plankstetten, wo der jetzige Weltenburger Abt Thomas herkommt - beherrscht man zB das Geschäft mit dem Zeitgeist des Touri-Kommerzes ganz hervorragend, auch wenn dieser im Sinn der Regula Benedicti dem Unterhalt des Klosters dient.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Leguan hat geschrieben:
Ecce Homo hat geschrieben:(die FSSPX lasse ich aus, weil eher zweifelhaft in ihrer Beziehung zu Rom. Sie seien hier aber damit auch einmal für allemal erwähnt... )

;)
Es kommt eh gleich Athanasius und wird alle mit der FSSPX verbundenen Ordensgemeinschaften aufzählen. ;)

So, und damit auch ich meinem Ruf gerecht werde, mache ich es mal nicht viel anders, und weise auf die Indult-Ordensgemeinschaften hin. ;D

Klöster von diesen gibt es allerdings in Europa nur in Frankreich. Z.B. die Benediktiner von Fontgombault, von Le Barroux, von Randol und noch ein paar mehr ohne Webseiten. Oder die Regularkanoniker von der Mutter Gottes oder die Dominikaner von Chemere (Webseite funktioniert bei mir nur im IE, das sind allerdings offiziell keine Dominikaner, weil der Dominikanerorden sie nicht haben wollte, deswegen mußten sie sich auch dieses silberne Kreuz auf den Habit machen).
Es ist schon seltsam, daß sich diese Orden, die an der alten Liturgie festhalten (sei es an der römischen, oder an der dominikanischen, die der eigentliche Dominikanerorden aufgegeben hat) alle in Frankreich finden.
Im deutschsprachigen Raum gibt es in dieser Richtung an Männerorden nur die Servi Jesu et Mariae, das geht allerdings mehr Richtung Jesuiten.

Aber ich denke es gibt in Deutschland sicher auch Klöster mit der neuen Liturgie, die kirchliche Lehre und Ordensregel nicht so "kreativ" nehmen, aber da gibt es hier genug Leute, die da mehr Ahnung haben als ich.
Mir fallen da noch die Regularkanoniker vom Hl. Kreuz ein.
Leider werden die Regularkanoniker immer moderner der konservative Anstrich den man sich in den 90er jahren gegeben hat dient nur dazu die spender bei der stange zu halten machdem ja der eigentliche inhalt des ganzen die lehre der engelwerks nach dem römischen dekret 1992 weg ist aber man wollte eben die spender halten

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