Kloester aber mitten in der Welt

Klöster, Klerus, Laienschaft. Besondere Nachfolge.
gelbescherbe
Beiträge: 2
Registriert: Montag 2. Januar 2006, 12:40
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Kloester aber mitten in der Welt

Beitrag von gelbescherbe »

Hallo,

ich selber setze mich mit den drei evangelischen Raeten auseinandere.
Moechte demnaechst vielleicht in ein Kloster aufhalten um dieses zu vertiefen. Jedoch halte ich nichts davon, wenn die Moenche sich in
irgend ein Hoehle zurueck ziehen. Denn ich denke nicht, dass Moenche
tot fuer die Welt sind. "Wir sind nicht von dieser Welt- aber auf dieser Welt."
Ich denke auch, dass es gut ist, dass ein Moench ein Moenchsgewandt an hat. Denn dieses verschafft ihm eine bestimmt Betrachtungsweise des anderen. Zum Beispiel glaube ich das ein Moench besser in einem
Gebiet arbeiten kann, in dem es viel Kriminalitaet gibt, als ein Laie, der dann ev. ausgeraubt wird.

Was denkt Ihr ueber die Geschlossenheit und Offentheit von Kloestern ?

Gruss
Frank

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Hallo Frank,

es sollte beides geben, aktive Ordensleute, die einen ähnlichen Alltag haben wie Sozialarbeiter, Mediziner, aber auch diejenigen in geschlossenen Klöster, die die Menschen durch ihr Gebet unterstützen oder im Verborgenen arbeiten.
Das tätige Ordensleben ist bestimmt sehr anstrengend und nicht jeder, der sich fürs Kloster berufen weiß, hat die Talente mit Menschen umzugehen.

Lieben Gruß
Petra

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Pit
Beiträge: 8120
Registriert: Freitag 23. April 2004, 17:57

Beitrag von Pit »

Hallo Petra,

dem stimme ich zu.
Beide Ordensformen - die caritativen und die kontemplativen- haben ihre Berechtigung.
Was Frank über das Ordensgewand - also den Habit - schreibt, sehe ich etwas anders. Ein Franziskanerbruder, den ich gut kannte, sagte mir einmal, gerade im Bereich der Streetworkerarbeit würde der Habit eher stören, da in der Szene viele schlechte Erfahrungen mit der Kirche gemacht hätten, und dann sofort auf Distanz gehen würden.

Andererseits kann - je nach Umfeld - das Ordensgewand auch die Leute ansprechen. Aber es kommt eben auf den konkreten Fall an.

Gruß, Pit
Petra hat geschrieben:Hallo Frank,

es sollte beides geben, aktive Ordensleute, die einen ähnlichen Alltag haben wie Sozialarbeiter, Mediziner, aber auch diejenigen in geschlossenen Klöster, die die Menschen durch ihr Gebet unterstützen oder im Verborgenen arbeiten.
Das tätige Ordensleben ist bestimmt sehr anstrengend und nicht jeder, der sich fürs Kloster berufen weiß, hat die Talente mit Menschen umzugehen.

Lieben Gruß
Petra
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HeGe
Moderator
Beiträge: 15079
Registriert: Montag 6. Oktober 2003, 18:56

Beitrag von HeGe »

Wie man an meinem Avatar sehen kann, bin ich ja eher der kontemplativen Sichtweise zugeneigt. ;)

Es ist eben die Frage, welchen Auftrag man für Klöster sieht. Natürlich, wenn du sagt, Auftrag eines jeden Christen ist vordererst die tätige, caritative Nächstenliebe, dann würde dies einer strengen Klausur sicher widersprechen.

Ich meine aber, dass auch das Gebet alleine seinen Sinn hat. Das erste Gebot ist schließlich das der Gottesliebe, das der Nächstenliebe ist das zweite. Wenn man sich also auf das erste der beiden Gebote konzentriert, kann ich dadurch noch nichts verwerfliches entdecken.

Zumal ja auch die kontemplativen Klöster durch die (oft kostenlos mögliche) Aufnahme von Gästen oder Obdachlosenküchen, u.ä. durchaus caritativ wirken.

Es ist für Mönche aber nunmal nicht gut, wenn sie zuviel in der Welt herumlaufen, wie schon der Hl. Benedikt sinngemäß sagte.
- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

Petra
Beiträge: 6157
Registriert: Samstag 4. Oktober 2003, 19:30

Beitrag von Petra »

Pit hat geschrieben: Was Frank über das Ordensgewand - also den Habit - schreibt, sehe ich etwas anders. Ein Franziskanerbruder, den ich gut kannte, sagte mir einmal, gerade im Bereich der Streetworkerarbeit würde der Habit eher stören, da in der Szene viele schlechte Erfahrungen mit der Kirche gemacht hätten, und dann sofort auf Distanz gehen würden.
Sehe ich auch so. Wo das Ordensgewand stört bei der Arbeit, besser zivil. Aber man sollte es nicht ohne Grund gegen zivile Kleidung austauschen.

GertrudvonHelfta
Beiträge: 40
Registriert: Dienstag 7. Februar 2006, 15:18

Aktion und Kontemplation sind die beiden Brennpunkte im

Beitrag von GertrudvonHelfta »

Leben eines Christen :)

Ich persönlich bin beispielsweise auch eher den kontemplativen Orden zugetan, - sodenn sie aber auch Aufgaben in der Welt übernehmen. Viele kontemplative Orden sind beispielsweise Träger von sozialpädagogischen Einrichtungen.

Bei den rein aktiven Orden, bleibt mir die Spiritualität auf der Strecke; nun bin ich beruflich aus dem sozialen Bereich und habe diesbezüglich Erfahrungen mit den Don-Bosco-Schwestern und den Dominikanerinnen von Bethanien gemacht. Ich habe leider beobachten müssen, dass unkontrollierter Tatendrang und minimale Gebetszeiten Hand in Hand gehen und es so auch zu vielen ausgebrannten Ordensleuten im aktiven Ordensbereich kommt.

Der Mensch ist an sich ein soziales Wesen, weswegen ja richtige Inklusenberufungen kaum vorkommen, selbst jene in Gemeinschaften, wie z.B. im Karmel oder bei den Karthäusern. Es ist also grundsätzlich erklärbar, weswegen diese ganz kontemplativen Orden in sich kleine Gruppen bilden und sein sollen (laut Theresa von Avila z.B.), es also folglich im ganzen Ordenszweig hierzu die wenigsten Berufungen geben kann.

Ordensleute sollten - egal welchen Ordens - immer mit Ordenskleidung herumlaufen; - ob in der Stadt oder in der Klausur!
Die Kleidung signalisiert bei jedem Menschen etwas; wieviel mehr bei Ordensleuten!

GvH

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