Das Kalenderblatt

Sonstiges und drumherum.
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Lycobates
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Lycobates »

28 VI 1914 - 2016

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"Iuncti coniugio fatis iunguntur eisdem"
Ein schöner Hexameter

R.I.P.

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Lycobates
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Lycobates »

Heute starb in Rom, 1957, man wäre geneigt zu sagen felix opportunitate mortis, der große Gelehrte Kardinal Giovanni Mercati, 90 Jahre alt.
Er wurde in seiner Titelkirche San Giorgio in Velabro beigesetzt, dort ruht auch sein Bruder Angelo, ebenfalls Priester, und Historiker.

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Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
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Lycobates
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Re: Der Nekrolog

Beitrag von Lycobates »

Ich hole mal das Kalenderblatt aus der Versenkung.

Heute nach unserem Kalender, am 7. Dezember 43 v.Chr., starb auf dem Strand von Formiae, nahe seiner Villa, auf der (vergeblichen) Flucht vor seinen Häschern, der römische Redner, Politiker und Philosoph Marcus Tullius Cicero.

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Hubertus
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Hubertus »

Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Lycobates
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Heute vor 200 Jahren starb Miss Austen, vielleicht die beste, ansprechendste und liebenswürdigste unter den Prosaisten der englischen Sprache.

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Lycobates
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Heute starb, vor eintausend neunhundert Jahren, Marcus Ulpius Traianus, in Zilizien, in einem epichorischen (wie die Kollegen sagen) Kaff im Osten des Reiches, wo wenigstens leidlich Griechisch gesprochen wurde. Ein Trost.

Ein guter Kaiser, der nach dem Schrecken Domitian den Laden einigermaßen dezent zusammen gehalten hatte, was letztendlich auch uns genützt hat.
Papst Gregor der Große hat ihn gelobt, Dante auch.
(Er schrieb zu den Christen an den jüngeren Plinius: sine auctore vero propositi libelli in nullo crimine locum habere debent).

Nun gut, wie die Römer sagten: sit terra ei levis.

Die heutigen Märtyrer Cyriakus, Largus und Smaragdus (so möchte man heißen) waren noch in Gottes Plan.

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Pirmin
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Pirmin »

„Wer die Wahrheit sucht,
der sucht Gott,
ob es ihm klar ist oder nicht.“
(Edith Stein)

Im Gedenken an den 75. Todestag der Heiligen Edith Stein, * 12. Oktober 1891 in Breslau, † 9. August 1942 im Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau
Edith Stein rief: „Achtung“ und ließ ein kleines Zettelchen (Größe vielleicht 6 mal 8 cm) herausfallen, das flatternd am hohen Bahnsteig vorbei neben die Schiene fiel. Ich stellte mich hart an die Bahnsteinkante, behielt den Zettel im Auge und ließ den Zug, den langen Zug mit seinen wohl 50 Wagen – immer schneller werdend – vorbeirollen. Der Fahrdienstleiter schaute dem wegfahrenden Zug nach, bis der letzte Wagen über die Weichen war und ging in seine Stube. Jetzt sprang ich in die Schienenanlage und hob den Zettel auf, […].
Anmerkungen: Der „James Bond" von Schifferstadt war Pfarrer i. R. Ferdinand Meckes (Rodalben). Der Zettel ist laut einem Speyerer Bistumsarchivar im Karmel Maria vom Frieden in Köln verbrannt.

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Lycobates
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Da heute noch niemand darauf hingewiesen hat.

9.10.1958
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Am heutigen Tage gedenken wir zweier Bischöfe, die beide in ihrer Art eine wichtige Rolle im Nachkonzilsdebakel gespielt haben.

Es jährt sich am Luziatag zum 34. Mal der Heimgang des Apostolischen Vikars von Vĩnh Long und Titularbischofs von Saesina, Exz. Pierre-Martin Ngô Đình Thục (1984), sowie zum 44. Mal der Heimgang des Apostolischen Präfekten von Yungchow (Lingling) und Titularbischofs von Terenuthis (im Nildelta), Exz. Blasius (Sigibald) Kurz O.F.M. (1973).

Ein Gebet für ihre Seelen!

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CIC_Fan

Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von CIC_Fan »

die beiden sind am gleichen Tag gestorben?
der guten Erzbischof hat dinge getan die nicht gerade geschickt waren, aber das waren wenigsten konsequente Herren nicht wie die Jammerlappen Burke und Schneider

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Lycobates
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Am heutigen 20. Januar jährt sich zum 47. Male der Obitus in Domino des Monsignore Antonio Bacci, eines der hervorragendsten und gewinnendsten Lateiner des 20. Jh., von 1931 bis 1960 segretario per i brevi ai principi in der Kurie, und nach 1969 eines mutigen Verteidigers des überlieferten Meßopfers gegen den montinischen Überfall.
Sein vierfach aufgelegtes Lexicon eorum vocabulorum quae difficilius Latine redduntur, zuletzt 1963, bleibt wertvoll.
Der zweite Band seiner Varia Latinitatis scripta ist eine ciceronianische Goldgrube, ein pabulum animae.

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Bevor der Tag untergeht, heute ist, war, auch noch Kaisers Geburtstag (1859).
Mein preußischer Großvater hat ihn immer gefeiert.

https://www.youtube.com/watch?v=784KEIiga40
Nicht Roß, nicht Reisige sichern die steile Höh, wo Fürsten stehn.
Wie wahr!
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Heute vor 140 Jahren, 9. 2. 1878, starb im Vatikan Papst Pius IX.

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Evviva il Papa Re! :blinker:


Dazu ein Privatum:
Zwei Jahre alt wurde an diesem Tag eine meiner Urgroßmütter, die einzige, die ich noch persönlich gekannt habe, sie war am 9. 2. 1876 geboren und starb 98 Jahre später. 1878 war sie zu klein, um sich des großen Pius zu entsinnen, der Papst ihrer Erinnerung war Leo.
Durch sie bin ich mit einem Handschlag, wie man sagt (obwohl ich nie gewagt hätte, meine Urgroßmutter per Handschlag zu begrüßen), mit der Französischen Revolution und dem Ende des Ancien Régime, jedenfalls dort, wo sie lebte, verbunden.
Das hat es in sich, wenn Geschichte palpabel ist.


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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Heute vor 45 Jahren, am 7. Juni 1973, starb in seinem Kloster, wo er seit 1928 gelebt und geforscht hatte, dem unvergleichlichen San Esteban in Salamanca, wo ich etliche Jahre später schöne und lehrreiche Stunden verbringen durfte, Pater Vicente (Taufname: Ponciano) Beltrán de Heredia O.P.

Einige Lebensdaten:
Geboren am 19. 11. 1885 in Audícana/Álava, Baskenland.
Novize mit 15 Jahren in Corias (Asturias). Profeß 1901.
Priesterweihe 1909.
Nacheinander tätig in Manacor (als Organist), Madrid (Redakteur der Zeitschrift La Ciencia Tomista), seit 1928 im Kloster in Salamanca.
Begründet 1930 die berühmte Reihe Biblioteca de Teólogos Españoles
(darin u.a. maßgebliche Studien von seiner Hand zu seinen Ordensgenossen Francisco de Vitoria, Domingo Báñez, Domingo de Soto, sowie zur Geschichte der Universität und der Dominikaner in Salamanca)
Professur 1940 an der wiedererrichteten Universidad Pontificia (la Ponti, wie die Studenten sagen) dortselbst.
Interessant seine Antrittsvorlesung zum akademischen Jahr 1941-1942: Controversia "De certitudine gratiae" entre Domingo de Soto y Ambrosio Catarino, 29 Seiten.

Er ruht in seinem, heute durch das Neue Pfingsten dem Tod geweihten, und teils schon zum Luxushotel umfunktionierten Kloster.

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Am heutigen 2. Juli starb vor 14 Jahren Father Oswald Baker, seit 1949 Pfarrer von Saint Dominic in Downham (Norfolk), 89-jährig.

Er gehörte zu den wenigen Priestern, in England und anderswo, welche die modernistische Reform der montinischen Synode beharrlich abgelehnt haben und dafür auch von der abgefallenen Hierarchie verfolgt wurden.
Seit 1975 zelebrierte er una cum omnibus orthodoxis in einem Privatoratorium, das ihm die Gläubigen seiner Pfarre eingerichtet hatten.

Er war in diesem Sinne (meines Wissens, vielleicht mit P. Eichenseer OSB, der aber nur gelegentlich die Messe seiner Weihe zelebrierte) ein Unikum, daß er für die Feier der Messe die klassische Aussprache des Lateins (pronuntiatus restitutus) verwendete, und nicht die in England lange übliche englische (die für Außenstehende nur sehr schwer verständlich ist), oder italienische.

Die konservative Tageszeitung The Daily Telegraph veröffentlichte am 15. Juli 2004 einen interessanten Nachruf, der noch immer gelesen werden kann,
hier: https://www.telegraph.co.uk/news/obitua ... Baker.html

Ehre seinem Andenken!
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von HeGe »

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Juergen »

Heute vor 50 Jahren feierte der Film „Yellow Submarine“ in London Premiere.
https://de.wikipedia.org/wiki/Yellow_Submarine_(Film)
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von HeGe »

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von HeGe »

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Lycobates
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Da niemand hier, soweit ich sehe, darauf hingewiesen hat: vor etwa einer halben Stunde verstarb vor 40 Jahren in Castelgandolfo, ich erinnere mich noch sehr gut, sofort einen Rosenkranz begonnen zu haben, [...] Paul VI. [...].
Ein De Profundis für seine arme Seele!

„Redde rationem vilicationis tuae!“
Zuletzt geändert von HeGe am Donnerstag 25. Oktober 2018, 13:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von CIC_Fan »

der starb doch erst über ein Jahrzehnt später in Capri :D

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Dienstag 7. August 2018, 13:01
der starb doch erst über ein Jahrzehnt später in Capri :D
Nein, das Caprineum gehörte einem anderen...
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von CIC_Fan »

wo war er dann in der Verbannung seit er durch ein Double ersetzt wurde?

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. August 2018, 09:38
wo war er dann in der Verbannung seit er durch ein Double ersetzt wurde?
In einem Verlies im Vatikan.
(Übrigens ist er nach einigen noch gar nicht tot, sondern mit 121 Jahren der wohl einsamste und älteste Gefangene der Welt!)

Aber das von dem Double sind Ammenmärchen von pathologischen Sedeplenisten. Die gibt es nämlich auch! ;D

Wer Montinis sehr fragwürdigen persönlichen (und familiären) Werdegang kennt, ist gar nicht verwundert: es war schon der richtige Montini, der ab 1963 all das verbrochen hat, was wir bis heute beklagen.
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von CIC_Fan »

definier mir sediplenisten ;)

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. August 2018, 12:07
definier mir sediplenisten ;)
Ein pathologischer Sedeplenist oder Sedisplenist wäre einer, der sich lieber einen von Modernisten versteckten und durch ein Double ersetzten wahren, wenn auch machtlosen, Papst ausdenkt, als sich der Tatsache zu stellen, daß ein Modernist sich den Papstthron erschlichen haben könnte, und dann daraus die Konsequenzen zu ziehen.
Aber das gehört ins Parlatorium, lieber CIC_Fan, ne sutor supra crepidam!
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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von CIC_Fan »

achso eine krativere Version des" es kann nicht sein was nicht sein darf"

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

CIC_Fan hat geschrieben:
Mittwoch 8. August 2018, 12:31
achso eine krativere Version des" es kann nicht sein was nicht sein darf"
Jawohl

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Ein bekannte Krankheit von konservativen Konzilshermeneuten und Motu-proprio-Hypnotisierten :bedrippelt:

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Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Lycobates »

Das heutige, sich bereits seinem Ende zuneigende Apostelfest, 21. September, hat in meinen ganz persönlichen Diptychen einen besonderen Stellenwert.

Heute wurden kurz vor 18 Uhr, im Jahre 1988, also vor dreißig Jahren, an der Evangelienseite zu Füßen des verwaisten Papstaltares der Santa Maria Maggiore in Rom, zwei meiner Rosenkränze, es sind jene, die ich am meisten verwende, von einem glaubenstreuen Dominikanerpater, einem Kroaten, der, wie er sagte, damals im wojtylianischen Winter, "sich verstecken mußte, um die Messe zu feiern", und der dort in der Basilika seit vielen Jahren Pönitentiar war, geweiht, nach der überlieferten, den Dominikanern (und nur ihnen) eigenen Formel.
Damit haben sich mit dem Beten an diesen Rosenkränzen auch die besonderen, von Papst Benedikt XIII. zusätzlich gewährten Ablässe verbinden können, was ich sehr schätze (vgl. Dekret der Ablaß- und Reliquienkongregation vom 22. 1. 1858).

1940, also vor 78 Jahren, starb am heutigen Tage in Paris ein anderer Dominikaner, Pater Vincent (Taufname: Jean) Scheil.
Er war im Jahre 1858 in Lothringen, in Königsmachern, geboren worden, und wurde, nach Studien in Spanien und Österreich, 1882 Dominikaner, sodann studierte er in Paris Ägyptologie und Keilschriftsprachen.
Nach einem Aufenthalt in Ägypten (Theben), wurde er 1892 von Osman Hamdi Bey, dem Leiter der osmanischen Museen in Konstantinopel, dazu berufen, einen wissenschaflichen Katalog der dortigen Sammlungen zu erstellen, was er zwischen 1892-1893 und mit Unterbrechungen bis 1898 tat. Er wohnte damals im Dominikanerkloster zu S. Peter und Paul in Galata, wo ich viele Jahrzehnte später auch einige schöne Stunden verbringen durfte.
1894 war er auch in Mesopotamien, in Mosul bei den Dominikanern (das Kloster wurde jetzt im Bürgerkrieg zerstört), und in Sippar, wo er einen Schatz an Keilschrifttafeln ausgrub, die einer Schreiberschule gehört hatten.
Ab 1899 war er dann in Persien, in Elam, wo er als Epigraphiker in der französischen Susa-Expedition von Jacques de Morgan das große Finderglück hatte, den Gesetzeskodex des Hammurabi von Babylon auszugraben (und dann auch zu edieren), zwei Fragmente Ende 1901, das dritte, womit der Text fast vollständig wurde, im Januar des Jahres 1902. Die Dioritstele, die von den Elamitern Mitte des 12. Jh. v.Chr. aus dem zerstörten Babylon als Beute nach ihrer Hauptstadt verschleppt worden war, gehört zu den wichtigsten juristischen Texten überhaupt. Wieder zusammengesetzt, 2,25 m hoch, wurde sie 1902 nach Paris, ins Louvre-Museum überbracht, wo sie gottlob noch steht.
1903 wurde Pater Scheil, dessen wissenschaftliches Wirken sich immer im kirchlich-orthodoxen Rahmen bewegt hatte, von Papst Leo XIII. in die neu errichtete Päpstliche Bibelkommission berufen, wo er später auch im Sinne des Antimodernismus tätig wurde. Auch die französische Republik hat ihn, der immerhin seit 1870 ein französischer Patriot war, geehrt: 1908 wurde er ins Institut de France aufgenommen.
Weniger bekannt ist, daß Pater Scheil in seinen Mußestunden auch lateinischer Dichter war. 1934 brachte er einen schmalen Band unter dem Titel Epigrammata et Carmina heraus, die gar nicht schlecht sind.
Den Fund des Hammurabikodex hatte er 1902 mit einer alkäischen Strophe verewigt, die so anfängt:
Ex Susiano pulvere proditas,
leges libellus continet hic sacras
quas undecim saeclis, Lycurge,
te prior Hammurabi coëgit.


Bild

Im Louvre mit Jacques de Morgan, zwischen den Funden:
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Raphael

Re: Das Kalenderblatt

Beitrag von Raphael »

Lycobates hat geschrieben:
Freitag 21. September 2018, 23:49
Das heutige, sich bereits seinem Ende zuneigende Apostelfest, 21. September, hat in meinen ganz persönlichen Diptychen einen besonderen Stellenwert.

Heute wurden kurz vor 18 Uhr, im Jahre 1988, also vor dreißig Jahren, an der Evangelienseite zu Füßen des verwaisten Papstaltares der Santa Maria Maggiore in Rom, zwei meiner Rosenkränze, es sind jene, die ich am meisten verwende, von einem glaubenstreuen Dominikanerpater, einem Kroaten, der, wie er sagte, damals im wojtylianischen Winter, "sich verstecken mußte, um die Messe zu feiern", und der dort in der Basilika seit vielen Jahren Pönitentiar war, geweiht, nach der überlieferten, den Dominikanern (und nur ihnen) eigenen Formel.
Damit haben sich mit dem Beten an diesen Rosenkränzen auch die besonderen, von Papst Benedikt XIII. zusätzlich gewährten Ablässe verbinden können, was ich sehr schätze (vgl. Dekret der Ablaß- und Reliquienkongregation vom 22. 1. 1858).

1940, also vor 78 Jahren, starb am heutigen Tage in Paris ein anderer Dominikaner, Pater Vincent (Taufname: Jean) Scheil.
Er war im Jahre 1858 in Lothringen, in Königsmachern, geboren worden, und wurde, nach Studien in Spanien und Österreich, 1882 Dominikaner, sodann studierte er in Paris Ägyptologie und Keilschriftsprachen.
Nach einem Aufenthalt in Ägypten (Theben), wurde er 1892 von Osman Hamdi Bey, dem Leiter der osmanischen Museen in Konstantinopel, dazu berufen, einen wissenschaflichen Katalog der dortigen Sammlungen zu erstellen, was er zwischen 1892-1893 und mit Unterbrechungen bis 1898 tat. Er wohnte damals im Dominikanerkloster zu S. Peter und Paul in Galata, wo ich viele Jahrzehnte später auch einige schöne Stunden verbringen durfte.
1894 war er auch in Mesopotamien, in Mosul bei den Dominikanern (das Kloster wurde jetzt im Bürgerkrieg zerstört), und in Sippar, wo er einen Schatz an Keilschrifttafeln ausgrub, die einer Schreiberschule gehört hatten.
Ab 1899 war er dann in Persien, in Elam, wo er als Epigraphiker in der französischen Susa-Expedition von Jacques de Morgan das große Finderglück hatte, den Gesetzeskodex des Hammurabi von Babylon auszugraben (und dann auch zu edieren), zwei Fragmente Ende 1901, das dritte, womit der Text fast vollständig wurde, im Januar des Jahres 1902. Die Dioritstele, die von den Elamitern Mitte des 12. Jh. v.Chr. aus dem zerstörten Babylon als Beute nach ihrer Hauptstadt verschleppt worden war, gehört zu den wichtigsten juristischen Texten überhaupt. Wieder zusammengesetzt, 2,25 m hoch, wurde sie 1902 nach Paris, ins Louvre-Museum überbracht, wo sie gottlob noch steht.
1903 wurde Pater Scheil, dessen wissenschaftliches Wirken sich immer im kirchlich-orthodoxen Rahmen bewegt hatte, von Papst Leo XIII. in die neu errichtete Päpstliche Bibelkommission berufen, wo er später auch im Sinne des Antimodernismus tätig wurde. Auch die französische Republik hat ihn, der immerhin seit 1870 ein französischer Patriot war, geehrt: 1908 wurde er ins Institut de France aufgenommen.
Weniger bekannt ist, daß Pater Scheil in seinen Mußestunden auch lateinischer Dichter war. 1934 brachte er einen schmalen Band unter dem Titel Epigrammata et Carmina heraus, die gar nicht schlecht sind.
Den Fund des Hammurabikodex hatte er 1902 mit einer alkäischen Strophe verewigt, die so anfängt:
Ex Susiano pulvere proditas,
leges libellus continet hic sacras
quas undecim saeclis, Lycurge,
te prior Hammurabi coëgit.


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Im Louvre mit Jacques de Morgan, zwischen den Funden:
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Herzlichen Dank für diese Darstellung, die en passant nachweist, daß die Vorwürfe der Wissenschaftsfeindlichkeit des katholischen Glaubens völlig aus der Luft gegriffen sind! :ja:

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Re: Das Kalenderblatt

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