Coelestin hat geschrieben:Maurus hat geschrieben: Mit deinen Beiträgen erweckst du den Eindruck, als sei allein eine Hose geeignet, eine Frau auf das Fleischliche und ihre äußere Attraktivität zu reduzieren. Angesichts der abendländischen Modegeschichte ist diese Einschätzung aber wohl kaum korrekt, denn der Rock steht ja nun mal wie kein anderes Kleidungsstück für das Weibliche. ...
Letztendlich kann man aus meiner Sicht auch nur vor dem Versuch warnen, sich durch Kleidungswahl irgendwie (ob als Frau oder als Mann) seiner Ausstrahlung zu berauben. Zu dieser gehört nämlich auch das Äußere. Wer dies bestreitet, ist in meinen Augen kein besserer Christ, sondern auf dem besten Weg zu den Gnostikern und Gender-mainstreamern.
a) Ich hab nicht gesagt, eine Hose sei allein dazugeeignet... Jetzt sind wir wieder bei dem Niveau: "Enger Minirock und weite Hose", es wäre Äpfel mit Birnen vergleichen. Aber Hosen führen eindeutig in die körperliche Betonung der Person.
Genau wie Kleider. Der Unterschied zwischen beiden ist mir nicht klar. Wie soll ein Kleid, wenn es nicht gerade ein Sack ist, weibliche Formen ausblenden können? Kleid ist doch dieses Jahr wieder schwer in Mode, sogar knöchellang. Dass diese Kleider das Weibliche nicht betonen, kann man allerdings kaum behaupten.
Ein Kleid, ein Rock kann (unabhängig von der Länge) genauso erotisch sein, wie eine knallenge Jeans. In Wahrheit wird daher in dieser Debatte nur eine überkommene Kleidungsvorschrift vertreten, wozu man auf allerlei Argumente zurückgreift, von denen aber keine wirklich überzeugen kann.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Wochenbrief der FSSPX, aus dem das Forumsmitglied Firmian vor ein paar Jahren zitiert hat:
viewtopic.php?p=399619#p399619
Sicher gibt es Ausnahmen wie die hl. Jeanne d’Arc, welche im Gefängnis Männerkleidung trug, aber man weiß warum. Heutzutage kann man die gleiche Rechtfertigung finden für gewisse Studentinnen, für die öffentlichen Verkehrsmittel, für gewisse Berufstätigkeiten… In all diesen Fällen handelt es sich aber um eine Maßnahme der Klugheit in Bezug auf die Abweichungen der Welt. Aber man muss sich sagen, dass dies Ausnahmen bleiben müssen, welche man sich nur mit Bedauern gestattet, und sobald die Gefahr vorbei ist, zieht man sich wieder frauliche Kleidung an.
Der Schreiber erkennt im Rock also offensichtlich einen Schutz(!) der Frau vor unsittlicher (i.e. gewaltsamer) Annäherung. Wie kann da die Hose noch generell als anrüchig gelten?
Coelestin hat geschrieben:b) Wie man weiter oben sieht, sieht man heute "Ausstrahlung" zumeist mit "beneidenswerte schlanke Figur". Darum die überteuerten und überfüllten Fitnisstudios.
Ja, die Gesellschaft befindet sich in einer Art Optimierungswahn. Nur: Was hat das mit der Hose zu tun?
Coelestin hat geschrieben:c) Konfuzius "An einem edlen Pferd schätzt man nicht seine Kraft, sondern seinen Charakter." Wenn die Frauen aber das Körperliche mehr herausstellen - selber schuld.
Was die Bewertung einer Reduzierung auf Äußerlichkeiten angeht, sind wir vermutlich nicht weit auseinander. Ich bestreite lediglich, dass dies irgendwas mit Hosen zu tun hätte.