Linus hat geschrieben:Wenn du's in der früh (vor acht) versuchst: noch nix los ist kannst du mit etwas Glück auch in die Krypta ans Grab Petri. Dann ist auch Zeit inne zuhalten vor den Gräbern und nicht nur vorbeigeschliffen zu werden (inklusive 3 Andachtssekunden).
Ein befreundetes Paar hat einen spontantripp anlässlich ihrer Hochzeitsreise nach Rom (vor 3 Wochen) gemacht (Auto in Assisi kaputt, ersatzwagen mit Klimaanlage - okay ab nach Rom) da wurde grad eine deutsche Messe beim Petrusgrab(um
gehalten [sie warn so frech und behaupteten teil der Pilgergruppe zu sein). Anschließend noch je 10 Minuten vor diesem und dem Grab JPII)
Bon Chance!
Ich habe in Rom ein Jahr lang studiert und war auch sonst schon öfter dort. Das eindrucksvollste, was ich bisher dort erleben durfte, war ein Besuch der Ausgrabungen unter dem Petersdom (nicht in den Papstgrotten, wo auch das Grab von JPII ist, sondern noch eine Etage tiefer). Man geht dort wie ein Römer vor 2000 Jahren durch die Grabreihen des antiken römischen vatikanischen Friedhofs (man braucht sich nur vorstellen, daß die Betondecke über dem Kopf blauer Himmel wäre) und kommt wirklich bis an die Stelle, wo der Apostel Petrus begraben wurde (rote Mauer etc.), und die Ausgangspunkt für die Konstantinische und heutige Basilika war. In ein paar kleinen Plexiglasbehältern sind dort die Knochenreste aufbewahrt, die man in diesem Grab gefunden hat (von mehreren Personen, welche nun von Petrus sein könnten, weiß man nicht).
Wenn man sich die Baugeschichte von St. Peter ein bißchen anschaut, dann ist es fast unvorstellbar, welche architektonischen Waghalsigkeiten man in der Antike und der Renaissance auf sich genommen hat, um genau diese eine Stelle zum Zentrum von riesigen Bauwerken zu machen (u. a. war es zu Konstantins Zeiten im 4. Jahrhundert ein Sakrileg ersten Ranges, einen Friedhof einfach teilweise zu planieren, um die ebene Fläche für eine Basilika zu erhalten). Das ist nur erklärbar, weil man die Bedeutung des Petrus für Rom für so überragend gehalten hat, daß man alles andere dafür in Kauf nahm. Mich faszinierte immer der Gedanke: Wenn dieses Grab ein Humbug wäre, wäre die ganze Pracht oben drüber auch für die Katz.
Man kommt in diese
scavi allerdings nur mit besonderen Führungen. Am besten fragt man im deutschen Pilgerbüro bei Don Antonio und seinen Leuten fast am oberen Ende der Via della Conciliazione links nach, ob und wann eine Führung ist.
Ich werde heuer im September nach 10 Jahren erstmals wieder dort hinkommen und freue mich schon heute darauf mehr als auf alles andere.