Welche Partei sollten kirchentreue Christen

Sonstiges und drumherum.

Welche Partei sollten kirchentreue Christen in der Bundesrepublik wählen?

CDU
4
16%
SPD
1
4%
FDP
0
Keine Stimmen
BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN
1
4%
PDS
3
12%
NPD
1
4%
ZENTRUM
7
28%
PBC
1
4%
CSU
2
8%
BüSo
0
Keine Stimmen
Sonstige
1
4%
Keine
4
16%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Na dann können morgen ja alle gestandenen Christen in die NPD eintreten um sie positiv zu verändern und druck auf BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN auszuüben, weil deren Spitzenpolitikerin die Ehe abschaffen möchte.

sofaklecks
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Richtig

Beitrag von sofaklecks »

Ja, das ist richtig.

So wie vor einiger Zeit Leute damit "gedroht" haben, in die FDP einzutreten und inhaltlich völlig umzukrempeln.

sofaklecks

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Edi
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Beitrag von Edi »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Na dann können morgen ja alle gestandenen Christen in die NPD eintreten um sie positiv zu verändern und druck auf BÜNDNIS 90 DIE GRÜNEN auszuüben, weil deren Spitzenpolitikerin die Ehe abschaffen möchte.
Der Pit müsste damit den Anfang machen bei der NPD. :D :D
Er darf sich dann nur nicht erwischen lassen, dass er auch bei Gelegenheit gegen sie demonstriert.

Aber im Ernst: mir hat mal ein CDU-ler gesagt, dass bei vielen Situngen von lokalen Gremien, sehr wenige Parteimitglieder erscheinen und er nur wenige suche, die zusammen mit ihm bestimmte Dinge vertreten und wenn das in andern lokalen Gremien auch so geschähe, dann könnten tatsächlich relativ wenige Personen auch auf die Politik der Bundespartei Einfluss nehmen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

Die meisten Leute werden immer schmutziger je älter sie werden, weil sie sich nie waschen.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich würde kein zahlendes Parteimitglied sein, der dafür Geld bezahlt, damit anderen 10 000€ Jobs in der Politik haben und man selber in Amut lebt.

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Edi
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Beitrag von Edi »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Ich würde kein zahlendes Parteimitglied sein, der dafür Geld bezahlt, damit anderen 10 000€ Jobs in der Politik haben und man selber in Amut lebt.
Das kann man auch anders sehen: wenn du nur deinen Mund gut auf und zumachen und die Leute volllabern kannst, hättest du auch die Chance in einer Partei was zu werden, am ehesten und schnellsten bei einer kleinen Partei. Hast es ja jetzt bei der Tusnelda hier gesehen, die die Ehe abschaffen will. Die kann bei denen noch grösser rauskommen, ein grosses Maul hat sie ja.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Edi hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Können "Frömme" Mitgleid einer Partei sein, in der eine Spitzenpolitikerin die Abschaffung der Ehe fordert?
Die Christa Nickels kann es, ist ja auch beim Zentralkomitee (ZdK).
Das spricht eher gegen ihre Frömmigkeit. :roll:
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Edi
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Beitrag von Edi »

HeGe hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Können "Frömme" Mitgleid einer Partei sein, in der eine Spitzenpolitikerin die Abschaffung der Ehe fordert?
Die Christa Nickels kann es, ist ja auch beim Zentralkomitee (ZdK).
Das spricht eher gegen ihre Frömmigkeit. :roll:
Das meinte ich doch auch! Dort sind meist Kirchen- und Gottesfeinde versammelt, die nur fromm tun. Paulus hat von solchen schon geschrieben, dass sie den Schein der Gottseligkeit haben, aber Gottes Kraft verleugnen sie. So etwa seine Worte.

Die Kirche/n haben einen Riesenfehler gemacht, nämlich dass sie jeden nehmen, der Theologie studiert hat und doch nicht glaubt. Das hat die Kirche/n in die heute bekannte Situation gebracht. Bei Freikirchen würden diese Leute schnellstens rausgeworfen, das ist sicher. Heute ist es so, dass man dem gar nicht von heute auf morgen abhelfen kann und es oft auch gar nicht will, da die Herren dazu kaum mehr den Mut haben, von Ausnahmen abgesehen.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Edi hat geschrieben:Das meinte ich doch auch! Dort sind meist Kirchen- und Gottesfeinde versammelt, die nur fromm tun. Paulus hat von solchen schon geschrieben, dass sie den Schein der Gottseligkeit haben, aber Gottes Kraft verleugnen sie. So etwa seine Worte.
Dann verzeih mein Missverständnis und sei willkommen in meinem Club der Revoluzzer. ;D Man muss die Kirche endlich von ihren Volkskirchenträumen befreien und tabula rasa machen. Keine Taufe, Hochzeit und Kommunion mehr für jeden, sondern nur für wirklich Gläubige. Schluss mit der verdrehten 68er-Toleranz. Endlich wieder die eigenen Grundsätze und Worte konsequent umsetzen.

Aber, um mal wieder auf das Parteienthema zurückzukommen, deswegen lehne ich noch keine Zusammenarbeit mit anderen ab, die anderer Meinung sind als ich. Im Gegenteil, nur so kann man das schlimmste verhindern. Also kann ich auch durchaus in der CDU tätig sein, auch wenn es da einige gibt, mit denen ich ziemliche Bauchschmerzen habe. Aber die Übereinstimmung ist dort einfach am größten.
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Pit
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Beitrag von Pit »

Nun, so etwas nennt man Parlamentarismus.

Gott sei Dank ist es hierzulande möglich, in einem gewissen Rahmen innerhalb einer Partei unterschiedliche Meinungen zu vertreten.

Gruß, Pit
HeGe hat geschrieben:
... Also kann ich auch durchaus in der CDU tätig sein, auch wenn es da einige gibt, mit denen ich ziemliche Bauchschmerzen habe. Aber die Übereinstimmung ist dort einfach am größten.
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Pit hat geschrieben:Nun, so etwas nennt man Parlamentarismus.

Gott sei Dank ist es hierzulande möglich, in einem gewissen Rahmen innerhalb einer Partei unterschiedliche Meinungen zu vertreten.

Gruß, Pit
HeGe hat geschrieben:
... Also kann ich auch durchaus in der CDU tätig sein, auch wenn es da einige gibt, mit denen ich ziemliche Bauchschmerzen habe. Aber die Übereinstimmung ist dort einfach am größten.
Dann solltest du dafür werben, damit möglichst viele Christen in die NPD eintreten und diese christlich durchschütteln.

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Edi
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Beitrag von Edi »

HeGe hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Das meinte ich doch auch! Dort sind meist Kirchen- und Gottesfeinde versammelt, die nur fromm tun. Paulus hat von solchen schon geschrieben, dass sie den Schein der Gottseligkeit haben, aber Gottes Kraft verleugnen sie. So etwa seine Worte.
Dann verzeih mein Missverständnis und sei willkommen in meinem Club der Revoluzzer. ;D Man muss die Kirche endlich von ihren Volkskirchenträumen befreien und tabula rasa machen. Keine Taufe, Hochzeit und Kommunion mehr für jeden, sondern nur für wirklich Gläubige. Schluss mit der verdrehten 68er-Toleranz. Endlich wieder die eigenen Grundsätze und Worte konsequent umsetzen.
Da bin ich ganz auf deiner Seite. :D
Die Volkskirche ist ohnehin tot und gilt nur noch auf dem Papier der Taufscheine. In Wahrheit ist sie längst unterwandert bis in hohe Ämter hinein. Warum tun denn so viele Bischöfe nichts Missionarisches und sind nur Anpasser? Wieviel Pfarrer gibt es, die nichts glauben, ausser dass sie vielleicht glauben, dass eine gute Wurst eine gute Suppe geben kann. Ich kannte persönlich einige ev. Pfarrer, die nur ihren Psychokram predigten und bei katholischen ist es oft nicht anders, auch wenn sie nicht Drewermann heissen.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Ihr wollt also eine kleine Kirche? Nur für die wirklich Reinen?
Eine Persilscheinkirche?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Petra hat geschrieben:Ihr wollt also eine kleine Kirche? Nur für die wirklich Reinen?
Eine Persilscheinkirche?
Wieso für die Reinen? Die Kirche sollte sich nur mal konsequent an das halten, was sie selber im Katechismus niedergelegt hat und lehrt. Damit mal die negativen Einflüsse reduziert werden. Ob man die Taufen dann nur manchen spendet, statt allen Kindern, das halte ich für richtig so wie es jetzt ist. Nur die andern Sakramente sollte man nicht wie Massenware verschleudern, wobei die Beichte ohnehin ein im Verhältnis zu den Kirchenmitgliedern gesehen, seltenes Sakrament geworden ist. Jemand hat sie mal als das "verlorene Sakrament" bezeichnet.

Heute werden doch sogar glaubenstreue Priester drangsaliert und manche Bischöfe schützen sie nicht einmal, nachzulesen beim Priesternetzwerk. Was war jetzt wieder im Bistum von Algermissen? Was hat man den drei Priestern vorgeworfen und sie nun entfernt, obwohl die Leute sehr zufrieden mit ihnen waren!

Die Kirche ist doch in Wahrheit schon klein (auch an Einfluß) und sie wird noch kleiner werden, wenn sie so weitermacht.

Nehmen wir mal die ev. Kirche als Beispiel: denen hauen die Gläubigen auch ab und zwar in die Freikirchen oder die Leute gehen wegen der Kirchensteuer weg, weil man das Gewäsch nicht mehr ernst nimmt, was man oft dort hört.

Eine Kirche, die nicht mehr missioniert und das macht die kath. Kirche ja kaum in Europa (der vorige Papst hat das schon angemahnt), vielleicht ausgenommen bei Großveranstaltungen oder bei wenigen Pilgerstätten und sonst noch an einigen Orten, wird von selber kleiner. Der Buchstabe in der Schrift oder dem Katechismus hilft da auch nicht mehr, wenn die Kirche weitgehend durchsetzt ist mit Leuten, die geistlich längst auf einer andern Linie liegen. Das Zitat auf der Webseite des Bistums Mainz hat es ja wieder gezeigt (es seien quasi alle Religionen gleich), woher der Wind weht und das ist längst kein Einzelfall dort oder auch in andern Diözesen. Übrigens ist das Kleinerwerden der Kirche im Sinne des Glaubens auch profezeiht, ob man das glaubt oder nicht, das ist schon ein Stück weit eingetreten, auch sichtbar an den Kirchenbesuchern, die rapide bergab gingen in den letzten 50 Jahren. Wenn dann der Reliunterricht auch nur noch teilweise falsche Wissenvermittlung ist, was soll dann daraus werden?
Zuletzt geändert von Edi am Donnerstag 7. Dezember 2006, 23:07, insgesamt 5-mal geändert.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
der Irrtum findet immer freie Bahn,
die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Eine kleine Kirche für die wahren Christen, die wirklich (ethisch-moralisch) "reinen". Sorry, aber die "Katharer" sind untergegangen und sie wären auch unter die Verfolgung untergegangen, da sie nicht viel von Geschlechtsverkehr und Fortpflanzung hielten, diese "Reinen".

Gruß, Pit
Petra hat geschrieben:Ihr wollt also eine kleine Kirche? Nur für die wirklich Reinen?
Eine Persilscheinkirche?
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Petra
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Beitrag von Petra »

Edi, mit Verlaub aber: du siehst zu schwarz.

@Pit, von mir aus soll die Kirche sein wie immer, d.h. mit Gläubigen, die mit allen möglichen Anfechtungen und entsprechenden Sünden zu kämpfen haben.



Ist euch eigentlich mal der Gedanke gekommen, der Kirchbesuch ist mau, weil "ich" so wenig überzeuge?

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Edi
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Beitrag von Edi »

Petra hat geschrieben:Edi, mit Verlaub aber: du siehst zu schwarz.
Wenn du meinst, bitte schön. Aber sieh dir mal die Zahl der Kirchenbesucher an. Bei den Evangelischen sind es etwa noch 4 %, bei Katholiken um die 14 %, vor 50 Jahren waren katholische so um über 40 % und es wird von Jahr zu Jahr weniger. Nachzulesen bei der DBK, die hier die Zahlen notiert. So, und wieviele sind von denen, die in die Kirche gehen, auch überzeugte Christen? Da muss man auch noch wahrscheinlich 50 %, wenn nicht gar noch mehr abziehen. Da müsste doch eine Mission einsetzen, wenn man das als Bischof weiß. Von Kardinal Meisner weiß man, dass er einen kath. Radiosender für ganz Deutschland gern hätte, aber seine Kollegen machen da nicht mit und allein kann sein Bistum das finanziell sicher nicht schultern. Lieber geben die Bischöfe dem ZdK-Verein die Kohle, der ohnehin daneben liegt mit seinem fragwürdigen Präsidenten. Jede Firma gibt doch nicht an Mitarbeiter Geld, die ihr noch schaden. Das ist doch verrückt.
Übrigens hat die Offenbarung von La Salette zum Thema Glauben und Kirche auch etwas ausgeführt. Diese ist ja kirchlich anerkannt.

Ich kenne einige kath. Frauen, die nicht mehr in die kath. Kirche gehen, wohl aber in eine Freikirche. Eine von denen sagte mir mal, der Pfarrer habe ihr mitgeteilt, er wolle nicht immer die Beichte bei den Kurgästen hören mit deren banalen Sünden. Das hat sie schwer geschockt, sodass sie auch nicht mehr zu ihm hinging.
Ich kenne auch Freikirchler, die als ehemalige Katholiken nie in der kath. Kirche etwas von Bekehrung erfahren haben. Sie haben die Kommunion genommen und waren nicht im Stande der Gnade. es liegt doch auch am Pfarrer, dass er hier Klarheit schafft und nicht nur seine Zeremonien vollzieht. Also was muss man daraus schliessen?

Bisher habe ich in der Kirche noch keine Messe lesen dürfen, da kann ich auch nicht überzeugen. Ganz abgesehen, dass ich z.Zt. auch nirgends hingehe.
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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Edi hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:Das meinte ich doch auch! Dort sind meist Kirchen- und Gottesfeinde versammelt, die nur fromm tun. Paulus hat von solchen schon geschrieben, dass sie den Schein der Gottseligkeit haben, aber Gottes Kraft verleugnen sie. So etwa seine Worte.
Dann verzeih mein Missverständnis und sei willkommen in meinem Club der Revoluzzer. ;D Man muss die Kirche endlich von ihren Volkskirchenträumen befreien und tabula rasa machen. Keine Taufe, Hochzeit und Kommunion mehr für jeden, sondern nur für wirklich Gläubige. Schluss mit der verdrehten 68er-Toleranz. Endlich wieder die eigenen Grundsätze und Worte konsequent umsetzen.
Da bin ich ganz auf deiner Seite. :D
Die Volkskirche ist ohnehin tot und gilt nur noch auf dem Papier der Taufscheine. In Wahrheit ist sie längst unterwandert bis in hohe Ämter hinein. Warum tun denn so viele Bischöfe nichts Missionarisches und sind nur Anpasser? Wieviel Pfarrer gibt es, die nichts glauben, ausser dass sie vielleicht glauben, dass eine gute Wurst eine gute Suppe geben kann. Ich kannte persönlich einige ev. Pfarrer, die nur ihren Psychokram predigten und bei katholischen ist es oft nicht anders, auch wenn sie nicht Drewermann heissen.


Die machen das, weil es eine sichere Stelle ist und ein angesehener Beruf. Sie können politischen Einfluss auf die Gesellschaft nehmen und "was mit Menschen" machen. Ich denke aber doch, dass das eine Minderheit ist, die allermeisten Pfarrer glauben schon an Gott und sind auch in irgendeiner Weise fromm.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Edi hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Ihr wollt also eine kleine Kirche? Nur für die wirklich Reinen?
Eine Persilscheinkirche?
Wieso für die Reinen? Die Kirche sollte sich nur mal konsequent an das halten, was sie selber im Katechismus niedergelegt hat und lehrt. Damit mal die negativen Einflüsse reduziert werden. Ob man die Taufen dann nur manchen spendet, statt allen Kindern, das halte ich für richtig so wie es jetzt ist. Nur die andern Sakramente sollte man nicht wie Massenware verschleudern, wobei die Beichte ohnehin ein im Verhältnis zu den Kirchenmitgliedern gesehen, seltenes Sakrament geworden ist. Jemand hat sie mal als das "verlorene Sakrament" bezeichnet.

Heute werden doch sogar glaubenstreue Priester drangsaliert und manche Bischöfe schützen sie nicht einmal, nachzulesen beim Priesternetzwerk. Was war jetzt wieder im Bistum von Algermissen? Was hat man den drei Priestern vorgeworfen und sie nun entfernt, obwohl die Leute sehr zufrieden mit ihnen waren!

Die Kirche ist doch in Wahrheit schon klein (auch an Einfluß) und sie wird noch kleiner werden, wenn sie so weitermacht.

Nehmen wir mal die ev. Kirche als Beispiel: denen hauen die Gläubigen auch ab und zwar in die Freikirchen oder die Leute gehen wegen der Kirchensteuer weg, weil man das Gewäsch nicht mehr ernst nimmt, was man oft dort hört.

Eine Kirche, die nicht mehr missioniert und das macht die kath. Kirche ja kaum in Europa (der vorige Papst hat das schon angemahnt), vielleicht ausgenommen bei Großveranstaltungen oder bei wenigen Pilgerstätten und sonst noch an einigen Orten, wird von selber kleiner. Der Buchstabe in der Schrift oder dem Katechismus hilft da auch nicht mehr, wenn die Kirche weitgehend durchsetzt ist mit Leuten, die geistlich längst auf einer andern Linie liegen. Das Zitat auf der Webseite des Bistums Mainz hat es ja wieder gezeigt (es seien quasi alle Religionen gleich), woher der Wind weht und das ist längst kein Einzelfall dort oder auch in andern Diözesen. Übrigens ist das Kleinerwerden der Kirche im Sinne des Glaubens auch profezeiht, ob man das glaubt oder nicht, das ist schon ein Stück weit eingetreten, auch sichtbar an den Kirchenbesuchern, die rapide bergab gingen in den letzten 50 Jahren. Wenn dann der Reliunterricht auch nur noch teilweise falsche Wissenvermittlung ist, was soll dann daraus werden?


Also wenn die freikirchliche Konkurrenz wirklich so stark wäre, dann würde die evangelische Kirche sicher die dogmatischen Zügel wieder anziehen. Soweit kann es also noch nicht gekommen sein, es scheint sich für die Kirche in Deutschland immer noch zu lohnen, nicht allzu streng und doch auch etwas modern aufzutreten, sodass die meisten Deutschen dann doch noch Kirchensteuer bezahlen wollen.
Die Mission findet bei uns ja im Religionsunterricht statt, hauptsächlich. Und das ist ein großes Privileg, das die deutsche Kirche da genießt, das sollte man auch nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Petra hat geschrieben:Ihr wollt also eine kleine Kirche? Nur für die wirklich Reinen?
Eine Persilscheinkirche?
Vor dem »Nur für die wirklich Reinen« müssen wir uns hüten. Da wär’ ich ja selber als erster draußen. Andererseits hat’s der Herr uns selber angekündigt, daß es am Ende ziemlich klein wird. Sind wir schon so weit? Weiß keiner von uns wirklich, aber es sieht manches danach aus. Angst sollen wir davor nicht haben, sondern tun, was nötig ist.

Also: keine »Kirche der Reinen«, aber auch nicht »Perlen vor die Säue«. Es ist apostolisches Erbe, daß der Sakramentsempfang an Bedingungen geknüpft ist. Gewisse Schranken – höhere, als jetzt oft üblich – sind also erforderlich. Bloß dürfen wir dabei die Liebe nicht vergessen. Nicht die Türen zuknallen, sondern einladen und über die Hürden helfen. Wenn freilich einer ums Verrecken dabei bleibt, daß die Hürden weg müßten, und sich gar nicht drüberhelfen lassen will, dann müssen wir auch nein sagen können.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
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Linus
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Beitrag von Linus »

Petra hat geschrieben:Ihr wollt also eine kleine Kirche? Nur für die wirklich Reinen?
Eine Persilscheinkirche?
Nein. Ich will eine Kirche für Sünder, die sich ihrer Sünde auch bewusst sind, und versuchen dagegen anzukämpfen, indem sie durch Gottes Heiligen Geist Hilfe in den Tugenden zu wachsen suchen. Und denen ein Umkehrversuch nicht madig gemacht wird durch das psychologisieren/soziologisieren der eigenen Sünde.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Petra hat geschrieben:Ihr wollt also eine kleine Kirche? Nur für die wirklich Reinen?
Eine Persilscheinkirche?
Mit Reinheit hat das überhaupt nichts zu tun. Es gibt neben unserem Herrn nur einen Menschen, der rein war und das war Maria. Ich bin ein Sünder und vermutlich auch alle anderen Katholiken. Das war schon immer so und wird auch immer so sein, bis zum Ende der Welt.

Was ich aber will, ist eine Kirche, deren Gläubige darin nicht nur einen Wohlfahrts- und Festverein sehen, sondern eine radikale Umkehr für ihr Leben wollen. Nachfolge Jesu Christi. Daran hapert es doch. Frag mal einen x-beliebigen Katholiken, da halten sich viele für gute Menschen, die von Sünde und Umkehr nichts wissen wollen. Wenn diese Umkehr nur wenige vollziehen wollen und den Weg der Nachfolge gehen wollen, ist das traurig. Aber unter der jetzigen Situation der Anbiederei der Kirche an die Welt leiden v.a. diejenigen, die versuchen diesen Weg wirklich zu gehen, auf welche Art auch immer, ob im Kloster, in tridentinischen Messen oder in Taize. Die Kirche soll in der Welt leben, aber nicht die weltlichen Einflüsse adaptieren. Faktisch haben wir die Situation ja schon, wenn man sich die kirchlich Aktiven betrachtet. Problematisch ist aber, dass die Bischöfe und auch andere versuchen, die Taufscheinkatholiken in der Kirche zu halten, wogegen unter einem missionarischen Gesichtspunkt ja auch nichts einzuwenden ist. Aber das muss man mit der Botschaft Jesu Christi tun und nicht indem man sämtliche Anforderungen niederreißt. Umkehr gibt es nicht auf dem einfachen Weg.
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Edi
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Beitrag von Edi »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Die Mission findet bei uns ja im Religionsunterricht statt, hauptsächlich. Und das ist ein großes Privileg, das die deutsche Kirche da genießt, das sollte man auch nicht leichtfertig aufs Spiel setzen.
Ich bin nicht gegen den Reliunterricht, aber er muss auch die Lehre der Kirche vermitteln und nicht unsinniges und esoterisches Zeug. Das wird doch von Eltern heute oft genug berichtet, dass ihre Kinder dort alles andere lernen, nur nicht den Glauben. Übrigens ist das nicht erst seit heute so, sondern schon Jahrzehnte im Gange, ich darf nur an meine Schulzeit zurückdenken. Damals war es sicher noch nicht so extrem wie heute und doch haben wir das Entscheidende nicht beigebracht bekommen, auch nicht als ich in der Jungschar war.
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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sofaklecks
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Schiller

Beitrag von sofaklecks »

@ die Revoluzzer

Erwartung und Erfüllung.
In den Ozean schifft mit tausend Masten der Jüngling;
Still, auf gerettetem Boot, treibt in den Hafen der Greis.

Ich weiss, Salz der Erde. Ich weiss, die Lauen, die ausgespuckt werden.

Die Kirche wird immer mit Menschen zu tun haben. Und mit deren Gewohnheiten, die bekanntlich ein eisernes Hemd sind.

Radikale Umkehr ist schwer. Zu schwer für die meisten.

Nur eines darf man nicht, jemand als Taufscheinchristen abqualifizieren. Er könnte ein demütigerer Christ sein als du, ohne dass du das weisst. Er könnte ein Samenkorn in sich tragen, das ER zu gegebener Zeit aufgehen lässt.

sofaklecks

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Wow! Hier kommen interessante Ansichten zutage. Lange nicht mehr soviel freikirchliches Gedankengut gelesen. Die Ecclesia pura, die Gemeinde der religiös Qualitfizierten wird also gewünscht. Weg mit den Mitläufern, weg mit den Lauen, weg mit den Randsiedlern. Statt der Volkskirche endlich doch die Sekte (im Sinne Troeltschs und Webers).

Dünnes Eis, würde ich sagen...

:D
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wie ist das Wetter in England? Kann’s sein, daß
das dünne Eis gerade deine Brille überzieht? Oder
wo genau hast du’s erspäht?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Das Wetter hier ist zu mild, lieber Robert, danke der Nachfrage. :)

Aber gestern hatten wir hier einen veritablen Tornado, der ein paar Straßen in Nordlondon verwüstete. Vielleicht hat meine Brille dabei etwas abbekommen?

Aber im Ernst: Einige der Formulierungen, die in dieser Diskussion zu finden sind, lassen mich aufhorchen:

Man muss die Kirche endlich von ihren Volkskirchenträumen befreien und tabula rasa machen. Keine Taufe, Hochzeit und Kommunion mehr für jeden, sondern nur für wirklich Gläubige. Schluss mit der verdrehten 68er-Toleranz. Endlich wieder die eigenen Grundsätze und Worte konsequent umsetzen.
Problematisch ist aber, dass die Bischöfe und auch andere versuchen, die Taufscheinkatholiken in der Kirche zu halten, wogegen unter einem missionarischen Gesichtspunkt ja auch nichts einzuwenden ist. Aber das muss man mit der Botschaft Jesu Christi tun und nicht indem man sämtliche Anforderungen niederreißt. Umkehr gibt es nicht auf dem einfachen Weg.

Die Volkskirche ist ohnehin tot und gilt nur noch auf dem Papier der Taufscheine. In Wahrheit ist sie längst unterwandert bis in hohe Ämter hinein.


Dies läßt sich fast im Wortlaut finden, wenn man einmal die Gründungsdokumente diverser Freikirchen anschaut. Genau dies waren die "Gewissensgründe", die zur Spaltung von der Kirche geführt haben. Man muß sehr vorsichtig damit sein.

Es ist richtig, daß die Kirche das Evangelium kompromißlos predigen muß! Die Kirche muß den Menschen auch Hilfestellungen anbieten, den Weg der Nachfolge zu gehen, durch Seelsorge und geistliche Begleitung. Aber die Kirche muß sich auch dessen bewußt sein, daß viele diesem Ruf nur sehr unvollkommen folgen können. Trotzdem sind sie Teil der Kirche, so sie die Taufe empfangen haben und an den Sakramenten teilnehmen. Diese Differenzierung muß man in der Diskussionen m. E. betonen.

Die Kirche ist und bleibt ein corpus permixtum, oder wie Luther einmal sagte: "Die wahren Christen sind seltene Vögel und wohnen weit voneinander."

LG
SD
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Edi
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Beitrag von Edi »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Es ist richtig, daß die Kirche das Evangelium kompromißlos predigen muß! Die Kirche muß den Menschen auch Hilfestellungen anbieten, den Weg der Nachfolge zu gehen, durch Seelsorge und geistliche Begleitung. Aber die Kirche muß sich auch dessen bewußt sein, daß viele diesem Ruf nur sehr unvollkommen folgen können. Trotzdem sind sie Teil der Kirche, so sie die Taufe empfangen haben und an den Sakramenten teilnehmen. Diese Differenzierung muß man in der Diskussionen m. E. betonen.
Das kann ich akzeptieren, aber dazu muss die Kirche an den Stellen, die für Lehre und Praxis Verantwortung tragen, die geeigneten Leute nehmen und nicht solche, die alles andere lehren, nur nicht das Evangelium. Dass es trotzdem immer Menschen gibt, die wie du schreibst, dem Ruf nur unvollkommen folgen, ist eine andere Sache. Solche gibt es übrigens auch bei Freikirchen und jeder von uns hat gewiss auch noch genügend Unvollkommenheiten, die er mit sich herumschleppt.
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Petra,

mir kommt der Gedanke immer wieder. Fakt ist doch, daß ich (!) Menschen überzeugen muss (müsste), und zwar durch mein Leben als Christ.
Mir fällt nur besonders hier im "Kreuzgang" auf, daß der eine oder andere User angesichts der Tatsache, daß es Probleme in der Kirche gibt, und die Gläubigenzahl abnimmt, schnell (zu schnell?) "Schuldige" parat hat. Mal sind es die "Modernisten", mal die "Sozialisten" ein anderes Mal die "liberale DBK" oder der "verrottete Vatikan" etc.
Aber:
Nie ist der einzelne User (mit)schuldig an der Lage.
Leute, lebt euer Christsein so, daß es für andere ansteckend wirkt, und davon spüre ich in manchen Debatten (mit Totschlagargumenten a la: "Das Konzil von Trient hat im Beschluss xyz anno tobac dies oder jenes gesagt" ) leider recht wenig.

Gruß, Pit
Petra hat geschrieben:
@Pit, von mir aus soll die Kirche sein wie immer, d.h. mit Gläubigen, die mit allen möglichen Anfechtungen und entsprechenden Sünden zu kämpfen haben.

Ist euch eigentlich mal der Gedanke gekommen, der Kirchbesuch ist mau, weil "ich" so wenig überzeuge?
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Pit
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Re: Schiller

Beitrag von Pit »

Ja, so ist es. Habe ich denn das Recht, darüber zu urteilen, ob jemand ein "wirklicher Christ" ist? Nein, denn ich kenne nicht den Glauben des Einzelnen, nicht seine Intentionm, aus der er heraus handelt.
Und "menscheln" wird es in der Kirche immer.

Gruß, Pit
sofaklecks hat geschrieben:
Die Kirche wird immer mit Menschen zu tun haben. Und mit deren Gewohnheiten, die bekanntlich ein eisernes Hemd sind.

Radikale Umkehr ist schwer. Zu schwer für die meisten.

Nur eines darf man nicht, jemand als Taufscheinchristen abqualifizieren. Er könnte ein demütigerer Christ sein als du, ohne dass du das weisst. Er könnte ein Samenkorn in sich tragen, das ER zu gegebener Zeit aufgehen lässt.

sofaklecks
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die die wissen, dass ich ihren Dreck, den sie am Stecken haben, nicht oder nicht mehr verstecken können, kommen mit dem ersten Stein an. Nach dem Motto alles ist erlaubt.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Dies läßt sich fast im Wortlaut finden, wenn man einmal die Gründungsdokumente diverser Freikirchen anschaut. Genau dies waren die "Gewissensgründe", die zur Spaltung von der Kirche geführt haben. Man muß sehr vorsichtig damit sein.

Es ist richtig, daß die Kirche das Evangelium kompromißlos predigen muß! Die Kirche muß den Menschen auch Hilfestellungen anbieten, den Weg der Nachfolge zu gehen, durch Seelsorge und geistliche Begleitung. Aber die Kirche muß sich auch dessen bewußt sein, daß viele diesem Ruf nur sehr unvollkommen folgen können. Trotzdem sind sie Teil der Kirche, so sie die Taufe empfangen haben und an den Sakramenten teilnehmen. Diese Differenzierung muß man in der Diskussionen m. E. betonen.

Die Kirche ist und bleibt ein corpus permixtum, oder wie Luther einmal sagte: "Die wahren Christen sind seltene Vögel und wohnen weit voneinander."
Danke. :jump: Du hast mir die Augen geöffnet! Ich habe heute einem Priester den Katechismus vor die Füße geschmissen und meine eigene Kirche gegründet. Die "Gemeinschaft der wenigen Reinen der letzten Tage". Endlich bin ich Sektenführer! ;D

Spaß beiseite. Ich gebe zu, dass man sich mit dieser Argumentation tatsächlich in die Keller zurückziehen könnte. Aber ich verlange ja gar nicht unbedingt, dass jetzt alle, die nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen oder nicht den Katechismus auswendig kennen, exkommuniziert werden. Jeder hat mal glaubensschwächere Phasen, hatte ich auch. Das Problem ist vielmehr, dass die Kirche ihre Botschaft und damit die Botschaft unseres Herrn "anpasst". So kann man aber keine Umkehr bewirken. Natürlich kann man denken, dass man mit niedrigschwelligen Angeboten die Leute erstmal nur anlockt, um sie dann irgendwann mit der vollen Botschaft zu konfrontieren. Nur: passiert das denn? Ich glaube eher nicht. Und so entstehen die Konflikte zwischen Modernisten und Traditionalisten, diefür Unruhe sorgen und von dem eigentlichen Sinn des Ganzen ablenken.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Vielleicht liegen die Positionen doch in der Sache gar nicht so weit aus-
einander (jedenfalls nicht so weit wie die verschiedenen Wahrnehmun-
gen der Wirklichkeit).

Das Problem ist nie die Sünde eines Glieds der Kirche. (Doch, ein Pro-
blem ist die Sünde natürlich schon. Jede Sünde eines einzelnen verletzt
den ganzen Leib. Aber dies Problem ist es ja, weshalb es die Kirche
überhaupt gibt.)

Will sagen: Um die individuelle Sünde als solche, um die nackte Sünde
geht es hier nicht. Worum es geht, das ist, wenn man anstatt des Evan-
geliums der Rettung den Irrtum lehrt und die Sünde predigt. Denn so
verdirbt man uns Sünder, statt uns zu retten.

In dieser Hinsicht ist die lateinische Kirche tatsächlich schwer krank.
Ich empfehle den gelegentlichen Seitenblick auf die getrennten Ostkir-
chen. Dort gibt es ohne Zweifel ebensoviele halbseidene und laue Chri-
sten wie bei uns im Westen. Aber es gibt einen signifikanten Unter-
schied: Keiner kommt auf die Idee zu fordern, die Kirche müsse seine
Sünde für wahr, gut und schön erklären.

Ganz anders bei uns. Hier zetern die einschlägigen Lobbys auf dem
Marktplatz und verlangen den kirchlichen Segen für die allerneueste
Abartigkeit. So stellen sie sich die Erlösung vor. Nicht ich muß umkeh-
ren, sondern die Kirche. Nicht ich bin krank, sondern der Arzt, ruft
der Pestkranke und röchelt aus.

Ein Großteil der verbeamteten Universitätstheologaster liefert dazu die
Theorie. Manche Priester und Bischöfe wirken daran aktiv mit, andere
sind feige und lassen die Wölfe gewähren.

Solche Irrlehrer und Seelenverderber gehören vor die Tür (als letzte
Konsequenz: wenn sie unbelehrbar und hartnäckig bleiben, auch nach
Ermahnung und zeitlich begrenztem Ausschluß). Hinein aber gehören
alle, die mühselig und beladen sind, die Mörder und Totschläger, die
Unzüchtigen und Sittenlosen, die Spieler und Säufer, die Betrüger und
Diebe. Wir beide.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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