Theologie im Alltag
Theologie im Alltag
Es ist schon erstaunlich. Voller Begeisterung kommt ein Freund aus dem Urlaub wieder. Sicher. Es war schön. Sonne, Sand und Allinclusive. Aber das erzählt er eher am Rand. Wichtiger ist ihm ein Buch. Eigentlich Techniker, hatte er endlich einmal Zeit ein philosophisches Buch zu lesen.
Im Grunde ging es darin um die alten Katechismusfragen: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Auch Gottesbeweise werden darin angesprochen. Es geht um Schöpfung und Evolution. Es geht um Zukunft und Weltuntergang. Das Buch wirft diese Fragen auf, referiert, bleibt weitgehend sachlich.
Bei seinem begeisterten Erzählen kommen wir auf die Bibel zu sprechen. Er weiß erstaunlich wenig darüber. Dass die Bibel eigentlich eine Bibliothek ist, zum Beispiel. Dass diese Büchersammlung in mehreren tausend Jahren entstanden ist. Eigentlich hielt er sie für ein ganz normales Buch. Quasi am Stück geschrieben.
Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen. Schade, sagt er. Seine Ausbildung war zu einseitig. Und dabei war er als Jugendlicher lange Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit.
Im Grunde ging es darin um die alten Katechismusfragen: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Auch Gottesbeweise werden darin angesprochen. Es geht um Schöpfung und Evolution. Es geht um Zukunft und Weltuntergang. Das Buch wirft diese Fragen auf, referiert, bleibt weitgehend sachlich.
Bei seinem begeisterten Erzählen kommen wir auf die Bibel zu sprechen. Er weiß erstaunlich wenig darüber. Dass die Bibel eigentlich eine Bibliothek ist, zum Beispiel. Dass diese Büchersammlung in mehreren tausend Jahren entstanden ist. Eigentlich hielt er sie für ein ganz normales Buch. Quasi am Stück geschrieben.
Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen. Schade, sagt er. Seine Ausbildung war zu einseitig. Und dabei war er als Jugendlicher lange Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit.
Re: Theologie im Alltag
Das ist ja die Tragik. Pfadfinder, Jungschar, Ministranten ... viele Kinder schauen da irgendwann vorbei, aber hängen bleibt wenig bis nichts. Was zumeist an den Verantwortlichen liegt, die auch keine Ahnung haben.overkott hat geschrieben:Und dabei war er als Jugendlicher lange Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit.
In meinen Jahren als Pfadfinderführer hatte ich gewisse Probleme mit unserem angeblichen Arbeitschwerpunkt "Leben aus dem Glauben", denn ich weder wußte ich (nach acht Jahren Stiftsgymnasium!) selber dazu viel beizutragen, noch boten die Ausbildungsbehelfe Brauchbares (jenseits von "Jesus liebt uns"-Gesülze). Da ich aber immerhin erkannte, daß da etwas fehlte, war ich sehr bemüht, den Kontakt zu unserem Pfarrer und Kuraten zu intensivieren, worüber der sich freute und auch oft vorbeikam. Aber jetzt kommt's: Bezüglich der genannten Schwerpunktarbeit hatte der auch keinen Plan.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.
Re: Theologie im Alltag
Es ist ein Armutszeugnis, aber mir geht es genauso, und ich sag Euch, es ist unglaublich schwer sich da ein etwas breiteres Wissen im Erwachsenenalter anzueignen. Dazu kommt dann noch die Bequemlichkeit (das (un-)gesunde Halbwissen hat ja bis dato auch gereicht) und die Frage woher man das Wissen - auch als Nichtlateiner - bekommen kann, wenn man Abends halbtot vom Tag und den Kindern im Bettchen liegt und nicht so sehr schwere Literatur wünscht....overkott hat geschrieben: Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen. Schade, sagt er. Seine Ausbildung war zu einseitig. .
Re: Theologie im Alltag
regina 32 hat geschrieben:Es ist ein Armutszeugnis, aber mir geht es genauso, und ich sag Euch, es ist unglaublich schwer sich da ein etwas breiteres Wissen im Erwachsenenalter anzueignen. Dazu kommt dann noch die Bequemlichkeit (das (un-)gesunde Halbwissen hat ja bis dato auch gereicht) und die Frage woher man das Wissen - auch als Nichtlateiner - bekommen kann, wenn man Abends halbtot vom Tag und den Kindern im Bettchen liegt und nicht so sehr schwere Literatur wünscht....overkott hat geschrieben: Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen. Schade, sagt er. Seine Ausbildung war zu einseitig. .
Ich hab mal neben dem Beruf das Fernstudium Würzburg angefangen, nach eineinhalb Jahren hab ich total frustriert aufgegeben, weil ich im Tutorium einfach nicht mehr nachkam (und das Tutorium so oft sausen lassen mußte, wg. der blöden Arbeitszeiten (Einzelhandel)) Jetzt versuch ich es allein mit den Lehrbriefen und anderer Lektüre, wobei ich schon einiges von Benedikt XVI gelesen habe und auch glaube verstanden zu haben.
L.G. meggisusi
Re: Theologie im Alltag
Das Problem ist sicher nicht eine kindliche Theologie. Aber wenn sie einem zu klein wird, bekommt man Probleme mit dem Glauben. In Diskussionen zeigt sich häufig, dass Atheisten eine problematische Theologie haben, mit der sie zurecht Probleme haben, die sie aber nicht automatisch Gläubigen unterschieben dürfen.Peregrin hat geschrieben:Das ist ja die Tragik. Pfadfinder, Jungschar, Ministranten ... viele Kinder schauen da irgendwann vorbei, aber hängen bleibt wenig bis nichts.overkott hat geschrieben:Und dabei war er als Jugendlicher lange Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit.
Zur Ergänzung.
Wenn ich mir die Biografien von Nietzsche und Kant anschaue, stelle ich fest, dass sie aus einem protestantischen bzw. pietistischen Umfeld stammen, in der die Schrift, reduziert um das Buch der Weisheit, einen fundamentalen Stellenwert hat und die Bibel eben häufig viel wörtlicher interpretiert wird, als dies die Kirchenväter und mittelalterliche Theologen bis hin zu meinem Spezi-Heiligen getan haben. Statt doppelt mit der Tradition zu brechen (einmal durch die Reformation und zum zweiten Mal durch seine Probleme mit der Reformation), kann man auch die Traditionen katholischer Theologie aufgreifen, die es einem Erwachsenen ermöglichen, Glaube und Vernunft weiterhin zur Deckung zu bringen.
Wenn ich mir die Biografien von Nietzsche und Kant anschaue, stelle ich fest, dass sie aus einem protestantischen bzw. pietistischen Umfeld stammen, in der die Schrift, reduziert um das Buch der Weisheit, einen fundamentalen Stellenwert hat und die Bibel eben häufig viel wörtlicher interpretiert wird, als dies die Kirchenväter und mittelalterliche Theologen bis hin zu meinem Spezi-Heiligen getan haben. Statt doppelt mit der Tradition zu brechen (einmal durch die Reformation und zum zweiten Mal durch seine Probleme mit der Reformation), kann man auch die Traditionen katholischer Theologie aufgreifen, die es einem Erwachsenen ermöglichen, Glaube und Vernunft weiterhin zur Deckung zu bringen.
Re: Theologie im Alltag
Die Würzburger Hefte sind interessant. Aber wirklich weitergeholfen im persönlichen Glauben haben sie mir nicht. Da waren Ignatius-Exerzitien schon besser.meggisusi hat geschrieben:regina 32 hat geschrieben:Es ist ein Armutszeugnis, aber mir geht es genauso, und ich sag Euch, es ist unglaublich schwer sich da ein etwas breiteres Wissen im Erwachsenenalter anzueignen. Dazu kommt dann noch die Bequemlichkeit (das (un-)gesunde Halbwissen hat ja bis dato auch gereicht) und die Frage woher man das Wissen - auch als Nichtlateiner - bekommen kann, wenn man Abends halbtot vom Tag und den Kindern im Bettchen liegt und nicht so sehr schwere Literatur wünscht....overkott hat geschrieben: Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen. Schade, sagt er. Seine Ausbildung war zu einseitig. .
Ich hab mal neben dem Beruf das Fernstudium Würzburg angefangen, nach eineinhalb Jahren hab ich total frustriert aufgegeben, weil ich im Tutorium einfach nicht mehr nachkam (und das Tutorium so oft sausen lassen mußte, wg. der blöden Arbeitszeiten (Einzelhandel)) Jetzt versuch ich es allein mit den Lehrbriefen und anderer Lektüre, wobei ich schon einiges von Benedikt XVI gelesen habe und auch glaube verstanden zu haben.
L.G. meggisusi
Zum Mitdiskutieren bei "weltanschaulichen" Themen sind die theoretischen Grundlagen allerdings enorm wichtig.
Verstehe ich nicht: dieses "nicht mitgewachsen".overkott hat geschrieben:Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen.
Re: Theologie im Alltag
Lies mal 1 Kor 13Petra hat geschrieben:Die Würzburger Hefte sind interessant. Aber wirklich weitergeholfen im persönlichen Glauben haben sie mir nicht. Da waren Ignatius-Exerzitien schon besser.meggisusi hat geschrieben:regina 32 hat geschrieben:Es ist ein Armutszeugnis, aber mir geht es genauso, und ich sag Euch, es ist unglaublich schwer sich da ein etwas breiteres Wissen im Erwachsenenalter anzueignen. Dazu kommt dann noch die Bequemlichkeit (das (un-)gesunde Halbwissen hat ja bis dato auch gereicht) und die Frage woher man das Wissen - auch als Nichtlateiner - bekommen kann, wenn man Abends halbtot vom Tag und den Kindern im Bettchen liegt und nicht so sehr schwere Literatur wünscht....overkott hat geschrieben: Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen. Schade, sagt er. Seine Ausbildung war zu einseitig. .
Ich hab mal neben dem Beruf das Fernstudium Würzburg angefangen, nach eineinhalb Jahren hab ich total frustriert aufgegeben, weil ich im Tutorium einfach nicht mehr nachkam (und das Tutorium so oft sausen lassen mußte, wg. der blöden Arbeitszeiten (Einzelhandel)) Jetzt versuch ich es allein mit den Lehrbriefen und anderer Lektüre, wobei ich schon einiges von Benedikt XVI gelesen habe und auch glaube verstanden zu haben.
L.G. meggisusi
Zum Mitdiskutieren bei "weltanschaulichen" Themen sind die theoretischen Grundlagen allerdings enorm wichtig.
Verstehe ich nicht: dieses "nicht mitgewachsen".overkott hat geschrieben:Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen.
Re: Theologie im Alltag
Eigentlich, sofern die Fundamente überhaupt gelegt wurden, ist dieses Nichtwachsen eine gute Ausgangslage, um sich durch die Zeit zu retten. In den meisten Fällen erreicht nämlich der Glaube der Kindheitszeit niemals mehr diese Höhe.overkott hat geschrieben:Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen. Schade, sagt er. Seine Ausbildung war zu einseitig. Und dabei war er als Jugendlicher lange Jahre in der kirchlichen Jugendarbeit.
Schwierig wird es mitunter nur, wenn man damit auf "Fachleute" buw. "Kritiker" stößt.
Re: Theologie im Alltag
Jo, aus genau diesem Grund hab ich im Juli2008 den Würzburger Fernkurs angefangen. Zuviel Halbwissen, zuwenig fundiertes Wissen über das WIe und WArum die bible zu lesen ist. In den letzten 2 Wochen hab ich die hälfte der Grundkurs briefe durchgearbeitet und sie aufgesogen wie ein Schwamm. Viele Fragen haben sich geklärt, neue sind azugekommen... Im Oktober startet der Belgeitkurs in meiner Erzdiözeses und ich freue mich riesig drauf.meggisusi hat geschrieben:regina 32 hat geschrieben:Es ist ein Armutszeugnis, aber mir geht es genauso, und ich sag Euch, es ist unglaublich schwer sich da ein etwas breiteres Wissen im Erwachsenenalter anzueignen. Dazu kommt dann noch die Bequemlichkeit (das (un-)gesunde Halbwissen hat ja bis dato auch gereicht) und die Frage woher man das Wissen - auch als Nichtlateiner - bekommen kann, wenn man Abends halbtot vom Tag und den Kindern im Bettchen liegt und nicht so sehr schwere Literatur wünscht....overkott hat geschrieben: Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen. Schade, sagt er. Seine Ausbildung war zu einseitig. .
Ich hab mal neben dem Beruf das Fernstudium Würzburg angefangen, nach eineinhalb Jahren hab ich total frustriert aufgegeben, weil ich im Tutorium einfach nicht mehr nachkam (und das Tutorium so oft sausen lassen mußte, wg. der blöden Arbeitszeiten (Einzelhandel)) Jetzt versuch ich es allein mit den Lehrbriefen und anderer Lektüre, wobei ich schon einiges von Benedikt XVI gelesen habe und auch glaube verstanden zu haben.
L.G. meggisusi
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Auch ne Möglichkeit
Eine weitere, sehr gute Möglichkeit, die real existerende christliche Theologie kennzulernen, ist der regelmässige Besuch des Kreuzgangs. Zu Risiken und Nebenwirkungen beachte man Davila: Nichts ist dem Glauben abträglicher als der ständige Umgang mit Gläubigen.
sofaklecks
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Der Mitmensch ist eine harte Prüfung. Das fängt schon in der Familie an. Allerdings ist es wichtig, über diese Anfechtbarkeit hinauszugelangen, die vor der Sünde des Nächsten kapituliert. Denn dem Nächsten aus dem Weg zu gehen, das ist ja nicht, was uns aufgetragen ist.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Könnte
Könnte es unter anderem Aufgabe der Religion sein, diese Prüfung dem Mitmenschen dadurch etwas zu erleichtern, dass man ihm einen überzeugenden Glauben vorlebt?
Vorsicht mit der Antwort. Wer sie bejaht, sollte sofort mit einer entsprechenden Gewissenserforschung beginnen.
sofaklecks
Vorsicht mit der Antwort. Wer sie bejaht, sollte sofort mit einer entsprechenden Gewissenserforschung beginnen.
sofaklecks
Re: Könnte
Diese Antwort ist mir zu pauschal. Was dem einen überzeugt, widert den anderen an. Die Menschen sind halt zu unterschiedlich. aber vielleicht meintest du einen authentischen Glauben vorleben. Einen Glauben vorleben, der nicht verurteilt, ein Glaube der Brücken baut und andere in der Hoffnung stärkt.sofaklecks hat geschrieben:Könnte es unter anderem Aufgabe der Religion sein, diese Prüfung dem Mitmenschen dadurch etwas zu erleichtern, dass man ihm einen überzeugenden Glauben vorlebt?
Vorsicht mit der Antwort. Wer sie bejaht, sollte sofort mit einer entsprechenden Gewissenserforschung beginnen.
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Ist die beste und einfachste Theologie des Alltags nicht das Wort Gottes, das Sonntag für Sonntag (und natürlich auch Werktags) in den Evangelien verkündet und von den Priestern ausgelegt wird?
Ich hatte an diesem Wochenende das Glück zwei hervorragende Predigten hören zu dürfen, einmal zur "Speisung der 5000" und einmal zum Gleichnis des barmherzigen Samariters (12. Sonntag nach Pfingsten; a.o. Form).
Ich hatte an diesem Wochenende das Glück zwei hervorragende Predigten hören zu dürfen, einmal zur "Speisung der 5000" und einmal zum Gleichnis des barmherzigen Samariters (12. Sonntag nach Pfingsten; a.o. Form).
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Wenn
Wenn etwas überzeugt, dann die Wahrheit.
Also kann man überzeugend mit authentisch gleichsetzen.
Nur dass die Wahrheit zu sagen heutzutage ein Luxus ist, den sich kaum jemand mehr leisten kann.
sofaklecks
(Nachtrag zur Erziehung:
Meine eine Nichte war ein sehr schwieriges Kind. Eine Vier nach dem Enneagramm und zwar eine ganz typische. Nach einer Standpauke (sie hatte die Schule geschwänzt, um mit Freunden zu diskutieren), rannte sie wütend aus dem Haus und war um zehn noch nicht zu Hause. Was tun? Meine Schwester und ihr Mann stellten fest, dass sie entweder ihre Tochter richtig erzogen hätten und zu ihr Vertrauen haben könnten oder alles für die Katz war und dann eh kurzfristig nicht zu regeln sei. Sie taten .... nichts. Gebetet haben sie.
Am Morgen, als mein Schwager das Haus verliess, kam die Tochter, Sie hatte auf einer Bank in der Nähe frierend die nacht verbracht. "Frühstück steht schon auf dem Tisch!" meinte mein Schwager und alle taten, als sei nichts gewesen. "Eine saubere Familie", meinte meine Nichte. "Kommt man nachts nicht nach Hause,interessiert das kein Schwein,aber fehlt man ne Stunde in der Schule, geht die Welt unter!" Alles lachte und dann wurde die Sache gekärt und das Thema war gegessen und hat sich nie wiederholt.)
Also kann man überzeugend mit authentisch gleichsetzen.
Nur dass die Wahrheit zu sagen heutzutage ein Luxus ist, den sich kaum jemand mehr leisten kann.
sofaklecks
(Nachtrag zur Erziehung:
Meine eine Nichte war ein sehr schwieriges Kind. Eine Vier nach dem Enneagramm und zwar eine ganz typische. Nach einer Standpauke (sie hatte die Schule geschwänzt, um mit Freunden zu diskutieren), rannte sie wütend aus dem Haus und war um zehn noch nicht zu Hause. Was tun? Meine Schwester und ihr Mann stellten fest, dass sie entweder ihre Tochter richtig erzogen hätten und zu ihr Vertrauen haben könnten oder alles für die Katz war und dann eh kurzfristig nicht zu regeln sei. Sie taten .... nichts. Gebetet haben sie.
Am Morgen, als mein Schwager das Haus verliess, kam die Tochter, Sie hatte auf einer Bank in der Nähe frierend die nacht verbracht. "Frühstück steht schon auf dem Tisch!" meinte mein Schwager und alle taten, als sei nichts gewesen. "Eine saubere Familie", meinte meine Nichte. "Kommt man nachts nicht nach Hause,interessiert das kein Schwein,aber fehlt man ne Stunde in der Schule, geht die Welt unter!" Alles lachte und dann wurde die Sache gekärt und das Thema war gegessen und hat sich nie wiederholt.)
Re: Wenn
Nichts ist teurer als die eigene Überzeugung. Wer nicht auf Linje ist, wird rund gemacht.sofaklecks hat geschrieben:Wenn etwas überzeugt, dann die Wahrheit.
Also kann man überzeugend mit authentisch gleichsetzen.
Nur dass die Wahrheit zu sagen heutzutage ein Luxus ist, den sich kaum jemand mehr leisten kann.
sofaklecks
(Nachtrag zur Erziehung:
Meine eine Nichte war ein sehr schwieriges Kind. Eine Vier nach dem Enneagramm und zwar eine ganz typische. Nach einer Standpauke (sie hatte die Schule geschwänzt, um mit Freunden zu diskutieren), rannte sie wütend aus dem Haus und war um zehn noch nicht zu Hause. Was tun? Meine Schwester und ihr Mann stellten fest, dass sie entweder ihre Tochter richtig erzogen hätten und zu ihr Vertrauen haben könnten oder alles für die Katz war und dann eh kurzfristig nicht zu regeln sei. Sie taten .... nichts. Gebetet haben sie.
Am Morgen, als mein Schwager das Haus verliess, kam die Tochter, Sie hatte auf einer Bank in der Nähe frierend die nacht verbracht. "Frühstück steht schon auf dem Tisch!" meinte mein Schwager und alle taten, als sei nichts gewesen. "Eine saubere Familie", meinte meine Nichte. "Kommt man nachts nicht nach Hause,interessiert das kein Schwein,aber fehlt man ne Stunde in der Schule, geht die Welt unter!" Alles lachte und dann wurde die Sache gekärt und das Thema war gegessen und hat sich nie wiederholt.)
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Re: Wenn
sofaklecks hat geschrieben:Eine Vier nach dem Enneagramm
- Das bloß als Randbemerkung zum Thema „Bildung und Aberglaube“ im Nachbarstrang … [/size]
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Off topic
@Petra,
ich hätte eher auf eine Eins getippt.
sofaklecks, Eso-Eumel
ich hätte eher auf eine Eins getippt.
sofaklecks, Eso-Eumel
Re: Off topic
Entweder oder. Aber bestimmt nicht dazwischen.sofaklecks hat geschrieben:@Petra,
ich hätte eher auf eine Eins getippt.
sofaklecks, Eso-Eumel
Petra, Eso-Eumeline
Re: Theologie im Alltag
Verstehe ich trotzdem nicht, dieses „Kinderglauben“.overkott hat geschrieben:Lies mal 1 Kor 13Petra hat geschrieben:Verstehe ich nicht: dieses "nicht mitgewachsen".overkott hat geschrieben:Entsprechend einfach ist seine Theologie. Im Prinzip stecken geblieben in den Kinderschuhen. Nicht mitgewachsen.
Bedeutet es, jemand sieht Gott als alten Mann mit langem weißen Bart und ist sicher, wirklich alles, um das er bittend betet, wird umgehend erfüllt? – Bei einigen Leuten, die von Kinderglauben reden, habe ich den Verdacht, sie wollen Unzeitgemäßes wie z.B. Wunder oder Mariä Verkündigung zu Kinderkram erklären.
(Diesen Verdacht habe ich bei Dir, Overkott, nicht.)
Petra hat geschrieben:
Jemand, der "kitschig" denkt, hat ein anderes Erscheinungsbild Gottes als jemand, der von sich überzeugt ist, "rational" zu denken. Überhaupt sollte der Ausdruck "Kitsch" gerade in religiösen Belangen nochmals überdacht werden. Ich habe einfach zu oft erlebt, welche Verehrung Gott von denjenigen Menschen gerade über Kitsch-Bilder, Kitsch-Figuren, sonstigen Kitsch-Vorstellungen etc. zufließt, denen gar nicht bewußt ist, dass es sich um "Kitsch" handelt. Da ist dann wohl doch deren Interpretation entscheidender als die Interpretation und Beurteilung eines Außenstehenden.
Dazu gäbe es mehr zu sagen, scheint mir aber im Moment nicht notwendig.
Wir können davon ausgehen, dass Gott alle Bitten erfüllt, die in der notwendigen Intention vorgetragen werden; unter Umständen nicht in der Art und Weise, wie sich der Bittende dies vostellt, ganz sicher aber in einer Art und Weise, wie es Gott gefällt und wie er es für den Bittenden als sinnvoll erachtet.
Insofern bleibt keine Bitte vor Gott unbeachtet.
Gruß, ad_hoc
Wie sich jeder einzelne Gott vorstellt, ist letztendlich von verschiedenen Faktoren habhängig. Ein Kind hat eine andere Gottesvorstellung als ein Erwachsener; und selbst bei den Erwachsenen ist das Gottesbild abhängig von ihrer religiösen Bildung und Vorstellungskraft.Bedeutet es, jemand sieht Gott als alten Mann mit langem weißen Bart und ist sicher, wirklich alles, um das er bittend betet, wird umgehend erfüllt? – Bei einigen Leuten, die von Kinderglauben reden, habe ich den Verdacht, sie wollen Unzeitgemäßes wie z.B. Wunder oder Mariä Verkündigung zu Kinderkram erklären.
Jemand, der "kitschig" denkt, hat ein anderes Erscheinungsbild Gottes als jemand, der von sich überzeugt ist, "rational" zu denken. Überhaupt sollte der Ausdruck "Kitsch" gerade in religiösen Belangen nochmals überdacht werden. Ich habe einfach zu oft erlebt, welche Verehrung Gott von denjenigen Menschen gerade über Kitsch-Bilder, Kitsch-Figuren, sonstigen Kitsch-Vorstellungen etc. zufließt, denen gar nicht bewußt ist, dass es sich um "Kitsch" handelt. Da ist dann wohl doch deren Interpretation entscheidender als die Interpretation und Beurteilung eines Außenstehenden.
Dazu gäbe es mehr zu sagen, scheint mir aber im Moment nicht notwendig.
Wir können davon ausgehen, dass Gott alle Bitten erfüllt, die in der notwendigen Intention vorgetragen werden; unter Umständen nicht in der Art und Weise, wie sich der Bittende dies vostellt, ganz sicher aber in einer Art und Weise, wie es Gott gefällt und wie er es für den Bittenden als sinnvoll erachtet.
Insofern bleibt keine Bitte vor Gott unbeachtet.
Gruß, ad_hoc
Zuletzt geändert von ad_hoc am Montag 4. August 2008, 14:02, insgesamt 1-mal geändert.
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)