Willkommen beim Gottesdienst

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Petra
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Willkommen beim Gottesdienst

Beitrag von Petra »

Kennt jemand Gemeinden, bei denen die Messbesucher (Gottesdienstbesucher) beim Eintritt begrüßt werden? Von Gemeindemitgliedern, die für dieses Willkommen beauftragt sind?

Christian
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Re: Willkommen beim Gottesdienst

Beitrag von Christian »

Petra hat geschrieben:Kennt jemand Gemeinden, bei denen die Messbesucher (Gottesdienstbesucher) beim Eintritt begrüßt werden? Von Gemeindemitgliedern, die für dieses Willkommen beauftragt sind?
Ich kenne leider keine Gemeinde , jedoch finde ich die Idee ganz gut. Aber andererseits stelle ich mir das auch schwierig vor , denn bei uns kommen einige Messbesucher schon eine Stunde vor der hl. Messe. Wer möchte denn schon eine Stunde bei Wind und Wetter vor der Tür stehen ?

Gruß

christian
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Ich kenne weder Gemeinden wo der Priester die Gottesdienstbesucher begrüßt, noch wo sich die Gottesdienstbesucher gegenseitig begrüßen. Nur der von mir ungeliebte "Friedensgruß" als Bestandteil des Gottesdienstes zum fremden Sitznachbarn zur Linken und zur Rechten kommt einer Begrüßung im Umfeld der Kirche nahe.

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

In meiner Gemeinde stehen am Eingang immer Leute, die die Meßbesucher begrüßen und ihnen das Hymn Book, das Liturgiebuch und den Zettel mit den jeweiligen Infos für den Sonntag in die Hand drücken.
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Ecce Homo
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Re: Willkommen beim Gottesdienst

Beitrag von Ecce Homo »

Petra hat geschrieben:Kennt jemand Gemeinden, bei denen die Messbesucher (Gottesdienstbesucher) beim Eintritt begrüßt werden? Von Gemeindemitgliedern, die für dieses Willkommen beauftragt sind?
Hab ich bisher nur in Amerika erlebt... hier in der Gegend kenne ich aber einige Gemeinden, wo nach dem Auszug und dem Abschluss in der Sakristei der Priester - noch im vollen - Gewand dann hinten raus geht und die Leute verabschiedet bzw. ihnen einen schönen Sonntag wünscht... das vorher Begrüßen wird hier in der Stadt nur von den Altkatholiken praktiziert... ;) Leider...
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Samstag 11. November 2006, 15:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Also, falls man irgendwo hinkommt und dort von Fremden begrüßt wird, ist es nichts Katholisches?

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Linus
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Beitrag von Linus »

Letztens in Maria Lanzendorf, der noch nicht Pfarrer nach der Messe: "Schönen unf gesegneten Sonntag noch" Ich: "Heut is aber Freitag, und Allerheiligen..." Mein Eheweib: "Bua, du bist unmöglich."Ich: "Ja Weibi, hätt ich eam auflaufn lassn solln?" Pfarrer: "Dankeschön für die Korrektur" Ich: "Nix zu danken, ist doch a ordentliche correctio fraterna.":D
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Die Kirche ist ja keine Milieuorganisation, sondern eine alle Menschen auf der Welt Organisation. In so einem weitumspannenden Verbund kämpft im Zweifel jeder für sich. Dagegen sind Milieugemeinschaften kleine Grüppchen, die oft mehr gemeinsam haben als die Religion. Wie z.B. die "The Church of the American Knights of the Ku Klux Klan", da kennen sich sicherlich die Gemeindemitglieder von ausserhalb des Gottesdienstes und begrüßen sich auch sicherlich immer artig.

sofaklecks
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Neujahr

Beitrag von sofaklecks »

Ich erinnere mich an einen Neujahrsgottesdienst in der Hedwigskathdrale in Berlin. Ich glaube 1985.

Nach dem Gottesdienst hat Erzbischof Meisner seine Schäfchen (besser "Zebras") in vollem Ornat an der Tür verabschiedet. Das fand ich Spitze.

sofaklecks

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sca
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Beitrag von sca »

Ich habe einmal in der Messe folgendes erlebt: Der Pfarrer zählte die anwesenden Leute; wenn er jemanden aus der "Runde" nicht kannte, fragte er: "woher kommen Sie?", und kam jemand später, so ging es: "Ah, da kommt ja noch jemand..!"

Ich saß da und konnte nur mit Mühe das Lachen zurückhalten. Als ich draußen war, kam dann der große Lachkrampf. Und mein Vater, übrigens auch ein Neumeßbesucher, sagte, von sich aus: "Der Typ (gemeint war der Pfarrer) ist schon komisch!"

Daß als zusätzliches Schmankerl bei der gegenständlichen Messe statt des Credo nur ein zweizeiliges Taizé-Hallelujah gesungen wurde, sei nur am Rande erwähnt (ob das wohl legitim ist?).

Edit: danke für den Tip @ Robert :)
Zuletzt geändert von sca am Samstag 11. November 2006, 13:30, insgesamt 2-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Leerzeichen gehen nicht. Mußte so schreiben:

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http://www.singout.at/kirchenlieder.htm#Halleluja,%20Hallelu,%20Halleluja
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Petra hat geschrieben:Also, falls man irgendwo hinkommt und dort von Fremden begrüßt wird, ist es nichts Katholisches?
Wieso soll das nix Katholisches sein? *nix versteh* :hmm:
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Petra
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Beitrag von Petra »

Ist doch so. Wenn man hierzulande in eine Kirche geht und dort begrüßt wird, handelt es sich eben nicht um eine katholische.

Und wenn man nicht gerade als Erwachsener in die kath. konvertiert, wird man doch von kirchlicher Seite in keinster Weise belästigt. Geht man nicht in die Kirche, fällts keinem auf, höchstens die Nachbarn in traditonell ländlichen kath. Regionen; geht man in die Kirche, merkens höchstens die Nachbarn. Tritt man aus, meldet sich keiner, und wenn man stirbt, bekommt man selbst eh nichts mehr mit.
Also ein komplett anonymer Verein, so wie Knecht es schätzt.

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johann
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Beitrag von johann »

Petra hat geschrieben:Also ein komplett anonymer Verein
Zwischen Anonymität der Personen und Zurückhaltung in der persönlichen Glaubenspraxis gibt es noch einen gewissen Unterschied.

Der evangelische Pastor verabschiedet sonntags die Schäfchen per Handschlag. Theoretisch könnte er auch eine Stechuhr hinstellen, sie würde den gleichen Zweck erfüllen.
Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen. (Papst Benedikt XVI zu den deutschen Bischöfen).

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Petra hat geschrieben:Ist doch so. Wenn man hierzulande in eine Kirche geht und dort begrüßt wird, handelt es sich eben nicht um eine katholische.

Und wenn man nicht gerade als Erwachsener in die kath. konvertiert, wird man doch von kirchlicher Seite in keinster Weise belästigt. Geht man nicht in die Kirche, fällts keinem auf, höchstens die Nachbarn in traditonell ländlichen kath. Regionen; geht man in die Kirche, merkens höchstens die Nachbarn. Tritt man aus, meldet sich keiner, und wenn man stirbt, bekommt man selbst eh nichts mehr mit.
Also ein komplett anonymer Verein, so wie Knecht es schätzt.
Mir haben verschiedentlich in Deutschland lebende Ausländer von ihren Versuchen berichtet, dort in eine (deutsche) Kirche zu gehen. Ihre Eindrücke waren vernichtend. "Die Leute kommen zwei Minuten vor dem Gottesdienst, sitzen weit voneinander, und sind drei Minuten nach dem Gottesdienst wieder verschwunden. Das war nichts für uns."

Ich denke, die Begrüßung am Kircheneingang ist wichtig, nicht nur, um den Leuten die für die Messe wichtigen Sachen in die Hand zu drücken, sondern auch, um etwaige Besucher abzufangen und einzuweisen, und dann ggf. den Priester darauf aufmerksam zu machen. Man glaubt gar nicht, wie wichtig solche Kleinigkeiten sind und von Besuchern sofort wahrgenommen werden.

Nach der Messe sollte es noch Gelegenheit zu einer Tasse Kaffee oder Tee geben und zum Gespräch für die, die möchten. Ein großer Teil der Seelsorge in einer Gemeinde findet in solchen Gesprächen statt, gar nicht unbedingt bei extra anberaumten Seelsorgegesprächen!
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

johann hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Also ein komplett anonymer Verein
Der evangelische Pastor verabschiedet sonntags die Schäfchen per Handschlag. Theoretisch könnte er auch eine Stechuhr hinstellen, sie würde den gleichen Zweck erfüllen.
Keineswegs! Selbst ein kurzes "Wie geht es Ihrer Mutter?" oder ein "Nice to see you again!" mit einem Lächeln erfüllt einen wichtigen Zweck. Es ist sozusagen die letzte Möglichkeit, noch zu retten, was im Gottesdienst alles schief gelaufen ist. Der Pastor sollte daher unbedingt versuchen, am Ausgang zu sein und die Leute persönlich zu verabschieden.

Und ich gehe jede Wette ein, daß die Leute mit einem besseren Gefühl von dannen ziehen als wenn sie nur durch die Orgel "rausgeschmissen" werden.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Stephen Dedalus hat geschrieben: "Die Leute kommen zwei Minuten vor dem Gottesdienst, sitzen weit voneinander, und sind drei Minuten nach dem Gottesdienst wieder verschwunden. Das war nichts für uns."
Das ist leider in den meisten Kirchen, wo ich hingehe, schon irgendwie so - da muss man schon einige Male hingehen, damit man Anschluss findet...
Stephen Dedalus hat geschrieben:Ich denke, die Begrüßung am Kircheneingang ist wichtig, nicht nur, um den Leuten die für die Messe wichtigen Sachen in die Hand zu drücken, sondern auch, um etwaige Besucher abzufangen und einzuweisen, und dann ggf. den Priester darauf aufmerksam zu machen. Man glaubt gar nicht, wie wichtig solche Kleinigkeiten sind und von Besuchern sofort wahrgenommen werden.
Die Frage ist jetzt: Wer sollte das machen? Der Pfarrer? Jemand vom PGR? Jemand von der KV? Irgendjemand aus der Gemeinde?
Stephen Dedalus hat geschrieben:Nach der Messe sollte es noch Gelegenheit zu einer Tasse Kaffee oder Tee geben und zum Gespräch für die, die möchten. Ein großer Teil der Seelsorge in einer Gemeinde findet in solchen Gesprächen statt, gar nicht unbedingt bei extra anberaumten Seelsorgegesprächen!
Das kenne ich jetzt schon öfter - kommt in diesen Breiten öfter vor - wird immer abwechselnd von mehreren Familien und auch von Einzelpersonen in die Hand genommen...

Generell denke ich, um auch an das anzuschließen, was Petra meinte: Irgendwie ist es klar, wenn die "Gemeinschaft" vor Ort eine andere ist als eine Gemeinde einer großen Glaubensgemeinschaft, dann sind die Mitglieder natürlich unter einander auch viel eher bekannt - stehen sich irgendwie, weil man sich kennt, auch viel näher. Da fallen schnell die Hemmungen und man begrüßt sich vielleicht vorher. Die Leute kommen auch oft von sonstwo her, um dorthinzugehen. In der Messe ist man da eher anonymer. Da kann jeder gehen, wo er/sie will (Messe sollte ja eigentlich = Messe sein)... und man kennt sich weniger (wir hatten woanders ja schon mal das Thema Messtourismus) und daher gibt es das weniger...

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Walter
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Beitrag von Walter »

johann hat geschrieben:Der evangelische Pastor verabschiedet sonntags die Schäfchen per Handschlag. Theoretisch könnte er auch eine Stechuhr hinstellen, sie würde den gleichen Zweck erfüllen.
Das gleiche denken sicher nicht wenige Protestanten (und sog. NOM-Katholiken) über die Priester, die heute noch die Alte Messe zelebrieren:

Eine mechanisch präzise Stechuhr mit eingebautem Tonband würde sicher nie die Wandlungsworte falsch aussprechen und so die Gültigkeit des Sakraments gefährden. Sie würde sich streng an alle Vorschriften halten und könnte Dir die Hostie auch weitgehend krümmelfrei in den Schlund schieben. Gibt es noch weitere Anforderungskriterien an einen traditionellen Priester?
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Walter hat geschrieben:
johann hat geschrieben:Der evangelische Pastor verabschiedet sonntags die Schäfchen per Handschlag. Theoretisch könnte er auch eine Stechuhr hinstellen, sie würde den gleichen Zweck erfüllen.
Das gleiche denken sicher nicht wenige Protestanten (und sog. NOM-Katholiken) über die Priester, die heute noch die Alte Messe zelebrieren:

Eine mechanisch präzise Stechuhr mit eingebautem Tonband würde sicher nie die Wandlungsworte falsch aussprechen und so die Gültigkeit des Sakraments gefährden. Sie würde sich streng an alle Vorschriften halten und könnte Dir die Hostie auch weitgehend krümmelfrei in den Schlund schieben. Gibt es noch weitere Anforderungskriterien an einen traditionellen Priester?
Hart, aber irgendwie ist da grundsätzlich schon was Wahres dran...

(Wobei aber - bitte, nicht so über die heilige Kommunion sprechen... bitte... :/ Sie ist doch das Heiligste, was wir haben... das tut echt weh... :/ )
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Walter hat geschrieben:
johann hat geschrieben:Der evangelische Pastor verabschiedet sonntags die Schäfchen per Handschlag. Theoretisch könnte er auch eine Stechuhr hinstellen, sie würde den gleichen Zweck erfüllen.
Das gleiche denken sicher nicht wenige Protestanten (und sog. NOM-Katholiken) über die Priester, die heute noch die Alte Messe zelebrieren:

Eine mechanisch präzise Stechuhr mit eingebautem Tonband würde sicher nie die Wandlungsworte falsch aussprechen und so die Gültigkeit des Sakraments gefährden. Sie würde sich streng an alle Vorschriften halten und könnte Dir die Hostie auch weitgehend krümmelfrei in den Schlund schieben. Gibt es noch weitere Anforderungskriterien an einen traditionellen Priester?
Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was dieser Beitrag in diesem Zusammenhang soll. :hmm: ??
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Ich denke (ohne dass ich Walter gefragt hätte, wie er es genau meint), dass Walter johann pointieren wollte, der ja wie einige andere auch sehr "kleinlich" auf die genaue Befolgung der Rubriken achtet - das sei die Hauptsache, aber nichts menschliches... Darum scheint Johann eher der Meinung zu sein, dass es ihm vorkomme in der Weise einer Stechuhr, weil es eben so ist und weil man muss... und genau das scheint Walter jetzt mit dem Beitrag auf die Messe im alten ritus übertragen zu wollen.

Aber ist nur Vermutung meinerseits - wir müssen wohl warten, bis Walter da ist und es selbst erklären kann... :hmm: :/
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Ecce Homo hat geschrieben:Die Frage ist jetzt: Wer sollte das machen? Der Pfarrer? Jemand vom PGR? Jemand von der KV? Irgendjemand aus der Gemeinde?
Ich denke, der Priester hat anderes zu tun vor der Messe. Aber das können Leute aus der Gemeinde machen. Viel ist ja gar nicht nötig dafür ...
Generell denke ich, um auch an das anzuschließen, was Petra meinte: Irgendwie ist es klar, wenn die "Gemeinschaft" vor Ort eine andere ist als eine Gemeinde einer großen Glaubensgemeinschaft, dann sind die Mitglieder natürlich unter einander auch viel eher bekannt - stehen sich irgendwie, weil man sich kennt, auch viel näher. Da fallen schnell die Hemmungen und man begrüßt sich vielleicht vorher. Die Leute kommen auch oft von sonstwo her, um dorthinzugehen. In der Messe ist man da eher anonymer. Da kann jeder gehen, wo er/sie will (Messe sollte ja eigentlich = Messe sein)... und man kennt sich weniger (wir hatten woanders ja schon mal das Thema Messtourismus) und daher gibt es das weniger...
Es hängt sicher immer von der Gemeindesituation ab. Wenn ich zu Westminster Abbey gehe, erwarte ich werder Kirchenkaffee noch persönliche Gespräche. Da ist es eher wichtig, daß die Verger dafür sorgen, daß ich weiß, wo ich wann hinmuß, damit ich in dem riesigen Raum nicht verloren gehe. Die sind darin aber gut geschult, denn der größte Teil der Besucher einer solchen Kathedrale sind Touristen, die zum ersten Mal dort sind oder sehr selten.

In einer lokale Pfarrgemeinde ist das anders, da kommen weitgehend immer die gleichen Leute zur Messe, die sind dann daran interessiert, daß man sie wiedererkennt. Wobei auch das immer eine Gratwanderung ist. Es muß auch Raum für Leute da sein, die nur zur Messe kommen wollen und sonst nix. Eine Gemeinde sollte keinesfalls klickig werden, wo man den Eindruck hat, daß sich alle irgendwie persönlich kennen. In der Gefahr stehen manchmal die Freikirchen. Eine Messe ist immer eine öffentliche Veranstaltung und sollte auch so gefeiert werden. Zum Beispiel empfinde ich es als Zumutung, wenn ein Priester die Gemeinde "duzt". Sowas kommt hier in England natürlich nicht vor. :D


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johann
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Beitrag von johann »

Ecce Homo hat geschrieben:Ich denke (ohne dass ich Walter gefragt hätte, wie er es genau meint), dass Walter johann pointieren wollte,
Quatsch. Er wollte nur keilen, ohne etwas zur Sache beizusteuern.
Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen. (Papst Benedikt XVI zu den deutschen Bischöfen).

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johann
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Beitrag von johann »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Keineswegs! Selbst ein kurzes "Wie geht es Ihrer Mutter?" oder ein "Nice to see you again!" mit einem Lächeln erfüllt einen wichtigen Zweck.
Jaja, das ist ja nett gemeint. Dabei kommen dann so Dialoge raus:
P: Wie gehts denn?
G: Schlecht.
P: Das freut mich.

Eine weitaus bessere Funktion zur Pflege persönlicher Kontakte ist der früher durchaus übliche Frühschoppen nach der Messe gewesen.
Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen. (Papst Benedikt XVI zu den deutschen Bischöfen).

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

johann hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Keineswegs! Selbst ein kurzes "Wie geht es Ihrer Mutter?" oder ein "Nice to see you again!" mit einem Lächeln erfüllt einen wichtigen Zweck.
Jaja, das ist ja nett gemeint. Dabei kommen dann so Dialoge raus:
P: Wie gehts denn?
G: Schlecht.
P: Das freut mich.
Daß eine Sache nicht perfekt ist, heißt nicht, daß man ganz darauf verzichten sollte.
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johann
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Beitrag von johann »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Daß eine Sache nicht perfekt ist, heißt nicht, daß man ganz darauf verzichten sollte.
Damit kann man letztlich alles rechtfertigen. Mich erinnert sowas an ein Autohaus, in dem man nach der Besichtigung eines KFZ von netten Personen per Handschlag verabschiedet wird, in der Hoffnung, man komme bald wieder. Meistens findet man sowas bei Anbietern schlechter Produkte.

Weiterhin zeigen solche "Maßnahmen", dass die Messe mehr und mehr als Einstieg in den Glauben degradiert wird. Wie kann es denn sein, dass Leute im Gottesdienst sitzen, zu denen man durch eine solche Akquise Beziehungen aufzubauen versucht? Ist die Messe nicht stattdessen Höhepunkt eines Glaubensweges?

Statt solcher Ansichtskarten-Aktionen wäre ein fundamentales Katechesenwesen wünschenwert, in dem Interessenten mit Herz und Verstand begegnet wird, so daß sie nach dem Besuch der Messe keinen Handschlag mehr brauchen, sondern von alleine wieder kommen; aus Glaubensgründen und nicht aus Willkommensgründen.
Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen. (Papst Benedikt XVI zu den deutschen Bischöfen).

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

johann hat geschrieben: Damit kann man letztlich alles rechtfertigen.
Oder alles abschmettern. Der Organist spielt nicht immer perfekt, also weg mit der Orgel ...
Mich erinnert sowas an ein Autohaus, in dem man nach der Besichtigung eines KFZ von netten Personen per Handschlag verabschiedet wird, in der Hoffnung, man komme bald wieder. Meistens findet man sowas bei Anbietern schlechter Produkte.
Das ist wirklich ein lächerlicher Vergleich, und er spricht mehr gegen Dich, der Du diesen Vergleich ziehst, als gegen die Menschen, die sich über ein bißchen menschliche Zuwendung freuen.
Weiterhin zeigen solche "Maßnahmen", dass die Messe mehr und mehr als Einstieg in den Glauben degradiert wird. Wie kann es denn sein, dass Leute im Gottesdienst sitzen, zu denen man durch eine solche Akquise Beziehungen aufzubauen versucht? Ist die Messe nicht stattdessen Höhepunkt eines Glaubensweges?
Du spielst hier Dinge gegeneinander aus, die eigentlich zusammengehören. Ich weiß nicht, was an der Messe entwertet wird, wenn der Priester seine Gemeindeglieder persönlich verabschiedet. Die Kirche Jesu Christi ist nicht nur eine Kultgemeinschaft, sondern im Idealfall auch ein Stück weit Lebens- und Weggemeinschaft. Schau mal ins NT, da sind dann solche Dinge zu lesen. Eine Lebensgemeinschaft, wie sie dort geschildert wird, sollte man keinesfalls nur den Freikirchen überlassen. Sie fängt damit an, daß man mal mit den Menschen spricht, die mit einem selbst Gemeinde bilden. Und daß Menschen heute nicht mehr selbstverständlich und von selbst in die Kirche kommen, sondern daß wir ihnen gelegentlich auch ein bißchen nachgehen müssen, sollte sich herumgesprochen haben.

Ein Priester, der die Menschen persönlich verabschiedet und so den Kontakt zu ihnen sucht, biedert sich nicht an, sondern versucht nur, seine seelsorglichen Pflichten ernst zu nehmen.
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johannes eck
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Beitrag von johannes eck »

Gemeinschaft ist ja schön und gut, aber es darf aus Begrüßung keine Anbiederung werden. Das heilige Messopfer darf nicht als "religiöser Event" gesehen werden. Das schöne an der alten Messe ist es ja, dass ich mich mit allen Gläubigen "eins" fühle, weil wir alle ja dasselbe tun- beten und opfern: Da geht es auch ohne Handschlag.
Wir Wiener sind ohnedies ein bisschen verschlossen; Motto: "Ich will halt meine Ruh haben"
Dort, wo sich der Priester nach der Messe am Ausgang verabschiedet, schleichen sich sowieso immer einige durch den Seitenausgang.

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johann
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Beitrag von johann »

Stephen Dedalus hat geschrieben:
johann hat geschrieben: Damit kann man letztlich alles rechtfertigen.
Oder alles abschmettern. Der Organist spielt nicht immer perfekt, also weg mit der Orgel ...
Also ist Perfektion nicht das Kriterium, worum es geht.
Mich erinnert sowas an ein Autohaus, in dem man nach der Besichtigung eines KFZ von netten Personen per Handschlag verabschiedet wird, in der Hoffnung, man komme bald wieder. Meistens findet man sowas bei Anbietern schlechter Produkte.
Das ist wirklich ein lächerlicher Vergleich, und er spricht mehr gegen Dich, der Du diesen Vergleich ziehst, als gegen die Menschen, die sich über ein bißchen menschliche Zuwendung freuen.
Ich habe den Vergleich nicht gegen Menschen gerichtet, die sich über menschliche Zuwendung freuen, sondern gegen Menschen, die glauben, dass diese aus einem warmen Händedruck nach der Messe besteht. Vielleicht wäre ja ein bisschen mehr menschliche Zuwendung redlicher.
Ein Priester, der die Menschen persönlich verabschiedet und so den Kontakt zu ihnen sucht, biedert sich nicht an, sondern versucht nur, seine seelsorglichen Pflichten ernst zu nehmen.
Oder er begibt sich in die Rolle eines Darbieters. Die Messe ist Gottesdienst. Gott verabschiedet mit dem Schlußsegen jeden persönlich - der Priester ist Gemeindemitglied wie jeder andere auch, und kein Quasi-Gott.
Hingegen sind gruppendynamische Rollenspiele, Selbsterfahrungsgruppen und andere psychologische Experimente weniger dazu geeignet und können eher Verwirrung und Unsicherheit schaffen. (Papst Benedikt XVI zu den deutschen Bischöfen).

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Beitrag von Ecce Homo »

johann hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Daß eine Sache nicht perfekt ist, heißt nicht, daß man ganz darauf verzichten sollte.
Damit kann man letztlich alles rechtfertigen. Mich erinnert sowas an ein Autohaus, in dem man nach der Besichtigung eines KFZ von netten Personen per Handschlag verabschiedet wird, in der Hoffnung, man komme bald wieder. Meistens findet man sowas bei Anbietern schlechter Produkte.
Das ist Klischee.
johann hat geschrieben:Weiterhin zeigen solche "Maßnahmen", dass die Messe mehr und mehr als Einstieg in den Glauben degradiert wird. Wie kann es denn sein, dass Leute im Gottesdienst sitzen, zu denen man durch eine solche Akquise Beziehungen aufzubauen versucht? Ist die Messe nicht stattdessen Höhepunkt eines Glaubensweges?
Es geht doch überhaupt nicht darum, dass die Menschen einen Einstieg zum Glauben finden sollen - den haben sie doch schon längst, sonst würden sich nicht gehen! Sondern es geht darum, dass man auch die menschliche Gemeinschaft erfährt. Dass man die Leute in der Gemeinde auch mal kennenlernt.
johann hat geschrieben:Statt solcher Ansichtskarten-Aktionen wäre ein fundamentales Katechesenwesen wünschenwert, in dem Interessenten mit Herz und Verstand begegnet wird, so daß sie nach dem Besuch der Messe keinen Handschlag mehr brauchen, sondern von alleine wieder kommen; aus Glaubensgründen und nicht aus Willkommensgründen.
Man geht auch nicht wegen Willkommensgründen in die Messe!
Wo hast du eigentlich deine Vorurteile gegenüber anderen Menschen her, das würde mich langsam mal echt interessieren... :/
Du denkst immer direkt schlecht. Als ob Leute NUR wegen Wllkommensgründen zur Messe gehen würden. :/
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

johann hat geschrieben: Ich habe den Vergleich nicht gegen Menschen gerichtet, die sich über menschliche Zuwendung freuen, sondern gegen Menschen, die glauben, dass diese aus einem warmen Händedruck nach der Messe besteht.
Also gegen die Menschen, die deinem Klischee, was du anscheinend von vielen Menschen hast, entsprechen. Weißt du, die Menschen sind nicht so naiv, dass sie sich einbilden, dass "diese aus einem warmen Händedruck nach der Messe besteht".
johann hat geschrieben:Vielleicht wäre ja ein bisschen mehr menschliche Zuwendung redlicher.
Eben, und die zeigt sich für viele unter anderem auch darin, dass man sie bemerkt und ihnen vielleicht zur Begrüßung die Hand reicht. Man kann ja auch durch die zweite Tür reingehen, wo keiner steht. Oder woanders zur Messe gehen, wenn einem das nicht passt.
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Beitrag von Ecce Homo »

johann hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:
johann hat geschrieben: Damit kann man letztlich alles rechtfertigen.
Oder alles abschmettern. Der Organist spielt nicht immer perfekt, also weg mit der Orgel ...
Also ist Perfektion nicht das Kriterium, worum es geht.
Nein, Perfektion ist nicht das Kriterium, um das es geht. Weil reine Perfektion Rubrikenhascherei ist. Aber nicht "mehr". Dann kommt es nur noch drauf an, eine Regel zu 1000000% einzuhalten. Und wo bleibt da der Gott, der sich den Menschen zuwendet? Der dem Schächer am Kreuz wegen einer Sekunde Reue vergeben hat?

Hey, wir sind Menschen! Und Menschen sind nicht "perfekt"! Menschen machen Fehler! Und wo Menschen sind, menschelt es auch. Und manche Menschen brauchen eben die symbolisch gezeigte Unterstützung eines Händedrucks, damit sie sehen: Ja: Hier ist gut-Sein! Hier darf ich sein, hier ist Gott. Der sich den Menschen zuwendet. Und wir Christen wenden uns auch Gott und einander zu.

Wenn du das für dich nicht "brauchst" und nicht haben willst, ist es deine Sache. Aber unterstell dann bitte nicht Leuten, sie gehen ("nur") deswegen in die Messe. :sauer:
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