Liturgische Kleidung

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Linus
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Linus »

Ecce Homo hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Eine Mantilla ist kein Schmuck.
Im übrigen habe ich mir nun welche bestellt.
Wo, wenn ich fragen darf?
Im en- detail - Mantillaverkaufsladen vermutlich - da haben sie soviele, daß sie das zeug verkaufen.

Linus, noch keine Mantillen im überlieferten Ritus, wohl aber in der ordentlichen Form gesehen habend.
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Melody
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Melody »

Linus hat geschrieben:Linus, noch keine Mantillen im überlieferten Ritus, wohl aber in der ordentlichen Form gesehen habend.
Im NOM? Echt? Hier in Deutschland?! Also außer in Wigratzbad bei zwei, drei Leutchen hab ich das noch nirgends gesehen...
In den USA muss es ja wohl durchaus verbreitet sein.
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Linus
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Linus »

Melody hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Linus, noch keine Mantillen im überlieferten Ritus, wohl aber in der ordentlichen Form gesehen habend.
Im NOM?
Ja.
Echt?
Ja gesehen mit meinen eigenen Augen,
Hier in Deutschland?!
in der Ostmark Deutschlands :breitgrins:
Also außer in Wigratzbad bei zwei, drei Leutchen hab ich das noch nirgends gesehen...
komm in die Reichshaupt- und Residenzstadt und erlebe deine Wunder. ;D
In den USA muss es ja wohl durchaus verbreitet sein.
Das wär mir aufgefallen.
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anneke6
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von anneke6 »

Seit wann sind Mantillen denn liturgische Kleidung? :pfeif:
Ja, sie erfreuen sich in den USA einer gewissen Beliebtheit, meine drei Mantillen, die dich nicht mehr trage, stammen daher. Aber einige ältere Frauen haben mir versichert, daß vor dem Konzil in den USA die Mantilla eigentlich nur von "hispanic women" getragen wurde; ansonsten trugen Frauen bei der Messe als Kopfbedeckung meist einen kleinen Hut.
Was ich interessant finde, ist daß die Mantilla so eine starke Faszination auf Konvertitinnen auslöst. Bitte nicht als Diskriminierung verstehen, aber ich habe es schon mehrmals erlebt, daß eine Frau, die konvertiert ist, früher oder später damit anfängt, daß sie eine Mantilla tragen will.
Ich selbst habe sie immer als unpraktisch gefunden, da sie auf meinem Kopf auch mit Klemmen nicht halten. Gewickelte und/oder geknotete Kopftücher halten bei mir besser und ich mag es, daß sie das Gesicht irgendwie anonymisieren. Mehrere Leute haben mich schon mal mit Kopftuch nicht wieder erkannt. Interessant, oder?
???

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Seraph
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Seraph »

anneke6 hat geschrieben:Seit wann sind Mantillen denn liturgische Kleidung? :pfeif:
Ja, sie erfreuen sich in den USA einer gewissen Beliebtheit, meine drei Mantillen, die dich nicht mehr trage, stammen daher. Aber einige ältere Frauen haben mir versichert, daß vor dem Konzil in den USA die Mantilla eigentlich nur von "hispanic women" getragen wurde; ansonsten trugen Frauen bei der Messe als Kopfbedeckung meist einen kleinen Hut.
Was ich interessant finde, ist daß die Mantilla so eine starke Faszination auf Konvertitinnen auslöst. Bitte nicht als Diskriminierung verstehen, aber ich habe es schon mehrmals erlebt, daß eine Frau, die konvertiert ist, früher oder später damit anfängt, daß sie eine Mantilla tragen will.
Ich selbst habe sie immer als unpraktisch gefunden, da sie auf meinem Kopf auch mit Klemmen nicht halten. Gewickelte und/oder geknotete Kopftücher halten bei mir besser und ich mag es, daß sie das Gesicht irgendwie anonymisieren. Mehrere Leute haben mich schon mal mit Kopftuch nicht wieder erkannt. Interessant, oder?
Das liegt daran, daß Gesichter schwerer wiederzuerkennen sind, wenn das Haar bedeckt ist. Versuch dich mal in einem Rudel von neunzig Nonnen mit Wimpeln zurechtzufinden. Da sehen in den ersten Tagen einige immer ganz gleich aus wie andere.

Der Bezug zu den hispanic women findet sich übrigens in dem selektiv zitierten Blogbeitrag auch. Übrigens ist das Thema in diesem Strang tatsächlich falsch, ich hab das auch schon gedacht.
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

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Yeti
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Yeti »

Heute in der Sendung "Religionen" im "Deutschlandradio Kultur": "Dieter Philippi und der klerikale Kopfschmuck".
#gottmensch statt #gutmensch

HeGe
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von HeGe »

Ich habe heute, bevor ich weg musste, mal kurz in die Übertragung der Hochzeit in Potsdam reingesehen. Abt Gregor wohnte dem Gottesdienst nur in Kukulle bei. Ist das korrekt? Müsste er nicht wenigstens eine Stola anlegen?
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Germanus
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Germanus »

Wenn er die Feier geleitet hat, hätte er ein liturgisches Gewand tragen müssen. Wenn er keine priesterlichen Funktonen hatte, braucht er auch keine Stola zu tragen.
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

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ottaviani
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von ottaviani »

selbstverständlich ist das korrekt

HeGe
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von HeGe »

Germanus hat geschrieben:Wenn er die Feier geleitet hat, hätte er ein liturgisches Gewand tragen müssen. Wenn er keine priesterlichen Funktonen hatte, braucht er auch keine Stola zu tragen.
Gruß G.
Geleitet hat die Feier der evangelische Pfarrer, es war also eine evangelische Trauung unter katholischer Assistenz. Mich hatte die Frage in dem Zusammenhang nur auch deswegen interessiert, weil daran ja deutlich wird, welche Rolle der assistierende Geistliche hat. Ist dieser also sozusagen nur "Zeuge" des Trauungsrituals der anderen Denomination, ohne irgendeine sakramentale Funktion?
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Christiane
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Christiane »

HeGe hat geschrieben:Mir gefällt die Mantilla eigentlich sehr gut.
Und ich mag sowieso alles, was spanischen Ursprungs ist. :pfeif:

Nein, ich hab keine.
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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overkott
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von overkott »

Die Farbe der Franziskanerkutte war ursprünglich grau.

Wir dürfen uns Bonaventura also in Grau vorstellen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Couvent_de ... 28Paris%29

http://de.wikipedia.org/wiki/Graues_Klo ... 8Berlin%29

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overkott
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von overkott »

Wer die beiden Klöster sieht, versteht auch, was Säkularisierung und Entweltlichung (hier jetzt nicht als katharische Weltverachtung gemeint) bedeuten kann. Im Kloster der Cordeliers im Quartier Latin, 6. Arrondissement, fand sich auch eine radikale Richtung der Revolution von 1789 zusammen, die sich aus der Dreifaltigkeitstheologie des heiligen Bonaventuras "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" auf die Fahne schrieb. Aber die Säkularisierung und politische Instrumentalisierung seiner Ideen führte nicht zur gleichen Versöhnung und Verbreitung des göttlichen Friedens, sondern kostete viele wohlmeinende Cordeliers schließlich den radikalen Kopf.

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JungerKatholik
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Liturgische Kleidung

Beitrag von JungerKatholik »

Hallo allerseits,
Da ich schon des Öfteren auf Bildern sah, wie Minsistranten eine Tunicella trugen und da es auch schon in der außerordentlichen Form des röm. Ritus auch Laien gestattet war, eine Tunicella zu tragen und somit das Amt des Subdiakons auszuüben und in der ordentlichen Form des röm. Ritus die Aufgaben des Subdiakons auf Akolythen und Lektoren verteilt werden, wäre es nur logisch, wenn es ihnen immernoch gestattet wäre.
Was sagt ihr dazu?





http://images.google.de/imgres?imgurl=h ... et=1&w=205

http://2.bp.blogspot.com/-_Xn_Wq8KNX8/T ... 1600/1.JPG
,, Die gefährlichsten Feinde der Kirche sind die Modernisten im Innern der Kirche selbst,,

CIC_Fan

Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von CIC_Fan »

nein den eine tunicella kennt der NOM nicht

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Protasius
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Protasius »

Daß der NOM keine Tunicella kennt, stimmt so nicht ganz; in der allerersten Ausgabe des NOM-Missale steht noch ein Subdiakon, der die Epistel vorträgt, und der eine Tunicella trägt. Nach dem Motu proprio Pauls VI., das die niederen Weihen neu ordnete, wurde das natürlich geändert.

Die Tunicella dürfen nach geltendem Recht beauftragte Akolythen (sowie Subdiakone in den entsprechenden Instituten) tragen, wenn sie das Amt des Subdiakons ausüben, das in der außerordentlichen Form des römischen Ritus sowie im Eigenritus der Ordinariate für die übergetretenen Anglikaner vorkommt.

In Spanien, woher deine Bilder stammen, ist die Situation aufgrund einer Gewohnheit seit unvordenklichen Zeiten noch einmal etwas anders.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Socius
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Socius »

Mir ist diese Kleidung nicht bekannt. Gibt es dazu auch Beispiele aus Deutschland?

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Lycobates
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Re: Liturgische Kleidung

Beitrag von Lycobates »

JungerKatholik hat geschrieben:
Donnerstag 23. Februar 2017, 14:27
... da es auch schon in der außerordentlichen Form des röm. Ritus auch Laien gestattet war, eine Tunicella zu tragen und somit das Amt des Subdiakons auszuüben
Eine Tunizella tragen und das Amt des Subdiakons ausüben sind aber zweierlei.

Normalerweise (nach traditioneller Regel, also vor den Reformen von 1962-1969, es gibt aber regional geduldete gegensätzliche Gewohnheiten) darf das Amt des Subdiakons, wenn ein geweihter Subdiakon nicht zu haben ist, nur si adest rationabilis causa, also aus triftigen Gründen, von einem Minoristen ausgeübt werden, der also zumindest tonsuriert sein sollte, somit nicht von einem Laien.
Er trägt dann zwar Tunizella oder (demnächst) planeta plicata, aber ohne Manipel.
Er singt auch die Epistel, und kann den gedeckten Kelch unter dem Humerale zum Altar bringen, purifiziert ihn aber nicht und gibt auch nicht das Wasser ein (das tut der Diakon), er erbittet auch nicht den Segen.
Er hält sich zur Rechten des Diakons bis zum Ende der Oblation des Kelches, steigt sodann, mit der Patene unter dem Humerale, direkt zur untersten Stufe hinunter, wo er nach einer Kniebeuge bis zum Pater verharrt. Er berührt den Kelch weiter nicht infra actionem.
Nach der Kommunion purifiziert er auch nicht den Kelch (das macht der Zelebrant selber), er kann ihn aber (nach der Purifikation) wieder decken und zur Kredenz zurückbringen.

Dazu gibt es ein Dekret der Ritenkongregation ("De Clerico loco Subdiaconi vel Cappellani in Missa ministrante"), vom 14.3.1906 (ASS 39, 119-121):
1. Clericus ad munus Subdiaconi obeundum in Missa solemni, nunquam deputetur, nisi adsit rationabilis causa et in minoribus ordinibus sit constitutus aut saltem sacra tonsura initiatus.
2. Clericus pro Subdiacono inserviens, alba super amictu, cingulo et tunica absque manipulo sit indutus, atque omnia quae ad Subdiaconum ex Rubricis spectant rite expleat hisce tamen exceptis: a) aquam ante Offertorium in calicem non infundat, quod in casu Diaconus praestabit; b) calicem ipsum infra actionem nunquam tangat, neque pallam ab eodem removeat aut super eum reponat; c) post ablutionem calicem non abstergat (abstergente ipso Celebrante) sed tantummodo illum componat more solito et velo cooperiat cum bursa et ad mensam deferat.
Der Mittelweg ist der einzige Weg, der nicht nach Rom führt (Arnold Schönberg)
*
Fac me Tibi semper magis credere, in Te spem habere, Te diligere
*
... una cum omnibus orthodoxis, atque catholicae et apostolicae fidei cultoribus

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