Richtig.FioreGraz hat geschrieben:Das gleiche gilt aber auch für den Teufel, denn sonst gleitet man sehr schnell in den gnostizismus ab.Nachdrückliche Zustimmung. Wenn man das Wort, Gott sei „überall“, nämlich kataphatisch begreift, dann gleitet man in Immanentismus und Pantheismus ab.
Harry Potter
- Robert Ketelhohn
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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- Benedictus
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Habgier kann ich bei dem Mann voller Überzeugung ausschließen. Das ist nicht jemand, der vorwiegend materiell orientiert ist. Früher war er sogar mal sehr positiv gegenüber der Kirche eingestellt, war Messdiener etc. Heute hört man ihn allerdings nur noch abfällig über die Kirche reden und wenn er gezwungenermaßen an einer Messe teilnehmen muss (Beerdigung z.B.), dann ist er grundsätzlich nur körperlich anwesend und vermeidet es, mitzubeten, zu singen oder sich hinzuknien oder zu stehen. Er hat sich also vom christlichen Galuben sehr weit entfernt, er ist ihm nicht wichtig. Und wenn ich mich dann dahingehend äußere, dass sowas wie Heiligabend die Kneipe bis ultimo aufhalten nicht in Ordnung ist, dann macht er sich lustig und erklärt mich für verrückt.Pina Colada hat geschrieben:
Ok finde ich es nicht.....dagegen machen kann man aber wohl nicht viel. Ich sehe da aber nicht direkt den Teufel dahinter, sondern einen Menschen, der Christus nicht kennt, und infolgedessen mit Weihnachten nichts anfangen kann, und der, weil viele Menschen Christus nicht kennen (sonst hätte er wohl nicht diesen Erfolg) viel Geld verdienen kann....und jedem Menschen wohnt ein Wunsch nach materiellem Erfolg inne (das ist ja auch überlebensnotwendig) allerdings kippt dieser Wunsch manchmal zur Habgier...(keine Ahnung ob das der Fall ist bei dem Kneipier, muss ich ja auch nicht wissen).
Ich sehe da jedenfalls eher menschliche Schwächen als dämonisches oder teuflisches Wirken.
Absolut korrekt!Und zum Diener des Satans macht man sich am leichtesten in den Extremen: Ihn entweder zu leugnen oder ihn überall zu sehen.
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Das finde ich schonmal sehr wertvoll, wenn du Habgier ausschliessen kannst. Ich kann mir vorstellen, dass er als ehemaliger Gläubiger eine Lücke an Weihnachten füllen muss- und dass er sogar meint, Gutes zu tun, wenn er anderen hilft, diese Lücke zu füllen (und dass man die Lücke irgendwie merkt, glaub ich schon...).Benedictus hat geschrieben: Habgier kann ich bei dem Mann voller Überzeugung ausschließen. Das ist nicht jemand, der vorwiegend materiell orientiert ist. Früher war er sogar mal sehr positiv gegenüber der Kirche eingestellt, war Messdiener etc. Heute hört man ihn allerdings nur noch abfällig über die Kirche reden und wenn er gezwungenermaßen an einer Messe teilnehmen muss (Beerdigung z.B.), dann ist er grundsätzlich nur körperlich anwesend und vermeidet es, mitzubeten, zu singen oder sich hinzuknien oder zu stehen. Er hat sich also vom christlichen Galuben sehr weit entfernt, er ist ihm nicht wichtig. Und wenn ich mich dann dahingehend äußere, dass sowas wie Heiligabend die Kneipe bis ultimo aufhalten nicht in Ordnung ist, dann macht er sich lustig und erklärt mich für verrückt.
Weisst du denn, wie es kam, dass er sich von der Kirche entfernt hat? Beim Erwachsenwerden, oder durch irgendein Ereignis?
Diskutieren bringt meiner Erfahrung nach nichts in missionarischer Hinsicht. Nur zuhören, für denjenigen beten, und manchmal einen klaren Satz (um den man wiederum beten sollte ).
Gerade bei Menschen, die man kennt, ist Mission schweirig. Viel leichter ist es, einen fremden auf der Strasse anzusprechen. Von Fremden lassen sich die meisten übrigens auch eher ansprechen...
Alles gute
Pina
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Irgendwann fing er wohl an, alles zu hinterfragen und ist für sich selbst zu dem Schluss gekommen, dass Glauben in jeder Form Selbstbetrug wäre. Heute vertritt er die Ansicht, dass die Kirche nur eine Struktur zum Machterhalt ist, die dazu dient, die Menschen dumm und unmündig zu halten. Er selbst lebt ein Leben, dass auf Spaß und Lebensgenuss ausgerichtet ist, ist schon 2x geschieden und vertritt die Ansicht, dass alles richtig ist, was ihm nur selbst gut tut.Pina Colada hat geschrieben: Weisst du denn, wie es kam, dass er sich von der Kirche entfernt hat? Beim Erwachsenwerden, oder durch irgendein Ereignis?
Diskutieren bringt meiner Erfahrung nach nichts in missionarischer Hinsicht. Nur zuhören, für denjenigen beten, und manchmal einen klaren Satz (um den man wiederum beten sollte ).
Ich persönlich kann mich mit einer solchen Einstellung nicht anfreunden. Er behauptet aber, er brauche die Kirche nicht, damit ihm "irgendjemand, der vom Leben überhaupt keine Ahnung hat, sagt, wie er sein Leben zu leben habe"
Was soll man da sagen? Man kann ja niemanden zwingen, gläubig zu werden und sich wieder Gott zuzuwenden.
Aber um auf das ursprüngliche Thema zurückzukommen, satanisches Wirken liegt hier wohl nicht wirklich vor. Oder ist es nicht auch das Werk Satans, wenn wir uns von Gott entfernen und andere Verlockungen und Aktivitäten höher stellen als Gott?
Gruss, Benedictus
Robert gab mir recht *wow*. Na dann wirds Zeit für ne Flasche Sekt.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Richtig.FioreGraz hat geschrieben:Das gleiche gilt aber auch für den Teufel, denn sonst gleitet man sehr schnell in den gnostizismus ab.Nachdrückliche Zustimmung. Wenn man das Wort, Gott sei „überall“, nämlich kataphatisch begreift, dann gleitet man in Immanentismus und Pantheismus ab.
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Fiore
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Sehr. Ohne es gelesen zu haben. Endlich keine Pottermanie in den Buchhandlungen, fundi-katholenkreisen und fundi-katholen die das gar nicht so schlimm fanden....(Ottaviani sei hier genannt)Stephen Dedalus hat geschrieben:Hallo zusammen!
Habe gestern "Harry Potter and the Deathly Hallows" zuende gelesen. Wie seid Ihr mit dem Ausgang der Serie zufrieden?
Gruß
SD
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Toll und ich Depp les mir noch den Thread durchBorax hat geschrieben:Schon ok. Aber mir wärs lieber gewesen, Snape hätte nicht sterben müssen. :ikb_cry:Stephen Dedalus hat geschrieben:Hallo zusammen!
Habe gestern "Harry Potter and the Deathly Hallows" zuende gelesen. Wie seid Ihr mit dem Ausgang der Serie zufrieden?
Gruß
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Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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FioreGraz hat geschrieben:
Toll und ich Depp les mir noch den Thread durch
LG
Fiore
SSKM Aber eigentlich hättest du nach Stephens nichtsverratender Frage nach dem Ende aufhören müssen. (Weil dus nicht tatest ist wirklich SSKM)
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Mir ist die Manie gerade recht. Es macht Spaß zu sehen, daß die Leute sich mitternachts zu hunderten auf den Weg zur Buchhandlung machen, um ein neues Buch zu kaufen. Hätte man gerne öfter...Linus hat geschrieben: Sehr. Ohne es gelesen zu haben. Endlich keine Pottermanie in den Buchhandlungen, fundi-katholenkreisen und fundi-katholen die das gar nicht so schlimm fanden....(Ottaviani sei hier genannt)
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Ecce Homo hat geschrieben:Hab es noch nicht gelesen - kam noch nicht dazu, da das Schuljahr in den letzten Zügen liegt und sehr viel zu tun ist...
Wie geht es denn aus????
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Achtung: Spoiler! *scroll down*
Es geht natürlich gut aus, aber auch sehr christlich. Harry Potter erfährt, daß Voldemort nicht sterben kann, solange er selbst lebt. (Harry selbst ist ein Horcrux, d.h. ein Teil der Seele Voldemorts lebt in Harry selbst). Harry entscheidet sich also dafür, sich für die anderen zu opfern, sodaß Voldemort schließlich vernichtet werden kann. Er stellt sich widerstandslos dem Tod. Voldemort versucht ihn zu töten, es sieht zunächst auch so aus, als sei das gelungen. Dann aber stellt Harry fest, daß durch das Selbstopfer der voldemortsche Seelenanteil in ihm befreit wurde. Harry ist nicht mehr an Voldemort gebunden, aber er lebt. In einem spannenden Showdown versucht Voldemort Harry zum zweitenmal zu ermorden, aber der Zauberstab gehorcht ihm nicht, da - natürlich - Harry in Wahrheit der Meister des Elder Wand ist. Der Todesfluch Voldemorts wird vom Zauberstab auf Voldemort selbst gewendet, er tötet sich damit selbst.
JK Rowling hat damit dem Ende sowohl den tragischen Aspekt gegeben (Selbstopfer Harrys, der Leser geht durch die Tiefen mit), aber zugleich ein Auferstehungsmotiv eingebaut. Der Tod ist erst durch die freiwillige Selbsthingabe der Erlöserfigur besiegt. Erst im Verzicht auf die Macht wird diese über den Tod gewonnen.
Trotzdem hat natürlich der Kampf seine Schrecken, und eine ganze Reihe von Figuren kommen dabei ums Leben. Glücklicherweise aber nicht Ron und Hermione. ;)
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Grosser
Ulysses,
du bist ein Grosser.
Das mit dem Verstecken des Textes muss man können.
Kompliment.
sofaklecks
du bist ein Grosser.
Das mit dem Verstecken des Textes muss man können.
Kompliment.
sofaklecks
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Re: Grosser
Non nobis, Domine ...sofaklecks hat geschrieben:Ulysses,
du bist ein Grosser.
Das mit dem Verstecken des Textes muss man können.
Kompliment.
sofaklecks
Ich bin nicht Ulysses, nur Dedalus. Wer den Text versteckt hat, weiß ich nicht. Ich war's nicht. Ich kann das nämlich auch nicht...
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Es ist nichts zuzugeben - das war das einzig Richtige - ich hatte gerade vor, meinen Beitrag zu löschen, weil ich mich im Nachhinein über die Frage geärgert habe, da es vielleicht anderen den Spaß verdirbt... ich muss mich entschuldigen für meine Unüberlegtheit...Walter hat geschrieben:Ja, ich geb's zu.
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Re: Grosser
Stephen Dedalus hat geschrieben:Non nobis, Domine ...sofaklecks hat geschrieben:Ulysses,
du bist ein Grosser.
Das mit dem Verstecken des Textes muss man können.
Kompliment.
sofaklecks
Ich bin nicht Ulysses, nur Dedalus. Wer den Text versteckt hat, weiß ich nicht. Ich war's nicht. Ich kann das nämlich auch nicht...
Das geht ganz einfach:
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Man klickt oben auf das Raute-Symbol und fügt damit die "code"-tags ein. Dann noch ein paar Leerzeilen rein
und anschliessend tippt man seinen Text. Und damit das ganze gleich schön anschaulich demonstriert wird, muss ich jetzt noch ein paar Zeilen schreiben. Dann erzähle ich halt, daß ich noch nie ein Harry Potter Buch gelesen habe und es derzeit auch nicht auf meiner Literaturwunschliste steht. Hier liegen eh noch etlich halb gelesene Bücher rum. Aber ich könnte mir vorstellen, wenn ich 25 bis 30 Jahr jünger wäre, wohl auch diese Romane verschlungen hätte.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Ich habe keine vorhergehenden Beiträge gelesen und schreibe hier nur mal, was ich zu HP denke und weiß - völlig unvollständig natürlich:
Als Kind hatte ich dieselben Ideen im Kopf. alles Böse sei durch Zauberei zu besiegen. und weil ich mit meiner Oma immer in die Hl. Messe gegangen bin, fühlte ich mich stark, dem Bösen gegenüber.
Das sollte nur kommen, ich würde ihm mein "Vade retro" entgegenschleudern.
Für mich ist die Harry Potter- Septologie (?) ein urmenschliches Ding: die Frage und die Antwort auf das, was den Menschen bedroht.... und weil er sich schwach fühlt, sucht er entweder die Religion als Hilfe, oder, in diesem Fall die Magie. Und hinter Harry Potters Magie ist immer noch göttliche Existenz.
Denn es versagt die HP´sche Magie im Real Life..... und das, was dahinter ist, bleibt. Einige verstehen das immer mehr.
Als Kind hatte ich dieselben Ideen im Kopf. alles Böse sei durch Zauberei zu besiegen. und weil ich mit meiner Oma immer in die Hl. Messe gegangen bin, fühlte ich mich stark, dem Bösen gegenüber.
Das sollte nur kommen, ich würde ihm mein "Vade retro" entgegenschleudern.
Für mich ist die Harry Potter- Septologie (?) ein urmenschliches Ding: die Frage und die Antwort auf das, was den Menschen bedroht.... und weil er sich schwach fühlt, sucht er entweder die Religion als Hilfe, oder, in diesem Fall die Magie. Und hinter Harry Potters Magie ist immer noch göttliche Existenz.
Denn es versagt die HP´sche Magie im Real Life..... und das, was dahinter ist, bleibt. Einige verstehen das immer mehr.
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX
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Von allen HP Büchern war dieses mit Abstand das schlechteste. Seit Rowling mit dem Drehbuch im Kopf schreibt, produziert sie Comics.
Von dem vorhersehbaren Plot will ich gar nicht anfangen. Aber jetzt, nachdem der Mord an Dumbledore offen mit euthanasischen Ideen gerechtfertigt worden ist, fällt das abschließende Urteil über den pädagogischen Wert dieser Serie sehr leicht.
Von dem vorhersehbaren Plot will ich gar nicht anfangen. Aber jetzt, nachdem der Mord an Dumbledore offen mit euthanasischen Ideen gerechtfertigt worden ist, fällt das abschließende Urteil über den pädagogischen Wert dieser Serie sehr leicht.
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Ein sehr einseitiges Urteil, das dem Buch in meinen Augen nicht gerecht wird.Pelikan hat geschrieben:Von allen HP Büchern war dieses mit Abstand das schlechteste. Seit Rowling mit dem Drehbuch im Kopf schreibt, produziert sie Comics.
Von dem vorhersehbaren Plot will ich gar nicht anfangen. Aber jetzt, nachdem der Mord an Dumbledore offen mit euthanasischen Ideen gerechtfertigt worden ist, fällt das abschließende Urteil über den pädagogischen Wert dieser Serie sehr leicht.
Vorhersehbar war der Plot vielleicht in seinem gesamten Verlauf. Das gilt aber letztlich für alle Bände der Serie. Der Grundkonflikt blieb jeweils gleich, nur die Intensität steigerte sich von Mal zu Mal. Daß es zu einem großen Showdown kommen würde und daß dieser zwischen Harry und Voldemort allein sich abzuspielen habe, das wußte man natürlich im voraus. No surprise here.
Dennoch hielt die Handlung dieses Bandes eine Reihe von Überraschungen bereit. Die Rolle Dumbledores wird mehrdimensonaler als das zu erwarten war. Seine Verstrickung in Fehler und Irrtümer, aber auch seine langfristige Planung des Kampfes gegen Voldemort haben neue Facetten ans Licht bebracht. Seine Familiengeschichte und seine frühe Freundschaft mit Grindelwald waren ebenfalls ganz neue Aspekte.
Und Snape: Seine Rolle als "Doppelagent" war in den vorherigen Bänden gut angelegt, aber dies war doch eine interessante Wendung in der Geschichte. Den Tod Dumbledores hier auf "Euthanasie" zu reduzieren, halte ich für verfehlt. Die Inszenierung des Mordes diente schließlich weniger der "Selbsttötung" Dumbledores (das hätte er auch alleine erledigen können), sondern vielmehr der Tarnung Snapes.
Anhand eines solchen Details die moralischen und ethischen Grundaussagen des Buches komplett abzuwerten, ist m. E. eine grobe Fehlinterpretation.
Gruß
SD
If only closed minds came with closed mouths.
Der weltweite Erfolg der Harry Potter Reihe ist nicht nur auf geschicktes Marketing zurückzuführen, sondern auch auf die (vielleicht unbewusste) Sehnsucht der Kinder und Jugendlichen nach Religion, so lächerlich das auf den ersten Blick klingen mag.
Denn der Kampf Gut gegen Böse, bei dem jeder Leser natürlich auf seiten des Protagonisten ist, ist ein Thema, das jedes Kind brennend interessiert. Es bekommt aber keine Anleitung mehr, sondern wird in dieser relativistischen Zeit alleine gelassen.
Da das Böse abgeschafft worden ist, Begriffe wie Sünde, Reue, Buße in den Papierkorb geworfen worden sind, jede Handlung erlaubt ist - es sei denn, man wird erwischt - sind Bücher und Filme, in denen es um den Dualismus gut/böse geht die letzte geistige Zuflucht für Kinder und Jugendliche, ihr eigenes Empfinden, nämlich einer verdorbenen Welt ausgesetzt zu sein (dieses Empfinden kann aber, wie oben beschrieben, kaum ausgedrückt werden, da das Verdorbene allgemein negiert wird), in einem Vorbild wie Harry Potter und seinen Freunden nachleben zu können.
Die Magie, die in HPs Welt angewandt wird, halte ich für eine Metapher; denn letztendlich ist es die Mutterliebe, wie immer wieder betont wird, die dem Protagonisten seinen unsichtbaren Schutz gibt: die Liebe als die eigentliche Magie; das ist jedenfalls die Quintessenz, die ich selbst aus der Lektüre gezogen habe.
In der Hoffnung, nicht allzu dumm daher geredet zu haben -
einen schönen Sonntag wünscht Susato
Denn der Kampf Gut gegen Böse, bei dem jeder Leser natürlich auf seiten des Protagonisten ist, ist ein Thema, das jedes Kind brennend interessiert. Es bekommt aber keine Anleitung mehr, sondern wird in dieser relativistischen Zeit alleine gelassen.
Da das Böse abgeschafft worden ist, Begriffe wie Sünde, Reue, Buße in den Papierkorb geworfen worden sind, jede Handlung erlaubt ist - es sei denn, man wird erwischt - sind Bücher und Filme, in denen es um den Dualismus gut/böse geht die letzte geistige Zuflucht für Kinder und Jugendliche, ihr eigenes Empfinden, nämlich einer verdorbenen Welt ausgesetzt zu sein (dieses Empfinden kann aber, wie oben beschrieben, kaum ausgedrückt werden, da das Verdorbene allgemein negiert wird), in einem Vorbild wie Harry Potter und seinen Freunden nachleben zu können.
Die Magie, die in HPs Welt angewandt wird, halte ich für eine Metapher; denn letztendlich ist es die Mutterliebe, wie immer wieder betont wird, die dem Protagonisten seinen unsichtbaren Schutz gibt: die Liebe als die eigentliche Magie; das ist jedenfalls die Quintessenz, die ich selbst aus der Lektüre gezogen habe.
In der Hoffnung, nicht allzu dumm daher geredet zu haben -
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Verdammt, ich hätt’s nicht lesen sollen. Jetzt ist mir das Frühstück wieder hochgekommen.Stephen Dedalus hat geschrieben:die moralischen und ethischen Grundaussagen des Buches
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Stell dir was hin:
<img height=307 src=http://www.medienwerkstatt-online.de/pr ... r_Holz.gif>
Aber nicht das hier damit machen...
Ist es dir bei dem Buch hochgekommen, oder bei dem Beitrag, den du zitierst?
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Aber nicht das hier damit machen...
Ist es dir bei dem Buch hochgekommen, oder bei dem Beitrag, den du zitierst?
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...
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Bei den Worten »die moralischen und ethischen Grundaussagen«.
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Unterschreibe ich, so wie es da steht.Susato hat geschrieben:Der weltweite Erfolg der Harry Potter Reihe ist nicht nur auf geschicktes Marketing zurückzuführen, sondern auch auf die (vielleicht unbewusste) Sehnsucht der Kinder und Jugendlichen nach Religion, so lächerlich das auf den ersten Blick klingen mag.
Denn der Kampf Gut gegen Böse, bei dem jeder Leser natürlich auf seiten des Protagonisten ist, ist ein Thema, das jedes Kind brennend interessiert. Es bekommt aber keine Anleitung mehr, sondern wird in dieser relativistischen Zeit alleine gelassen.
Da das Böse abgeschafft worden ist, Begriffe wie Sünde, Reue, Buße in den Papierkorb geworfen worden sind, jede Handlung erlaubt ist - es sei denn, man wird erwischt - sind Bücher und Filme, in denen es um den Dualismus gut/böse geht die letzte geistige Zuflucht für Kinder und Jugendliche, ihr eigenes Empfinden, nämlich einer verdorbenen Welt ausgesetzt zu sein (dieses Empfinden kann aber, wie oben beschrieben, kaum ausgedrückt werden, da das Verdorbene allgemein negiert wird), in einem Vorbild wie Harry Potter und seinen Freunden nachleben zu können.
Die Magie, die in HPs Welt angewandt wird, halte ich für eine Metapher; denn letztendlich ist es die Mutterliebe, wie immer wieder betont wird, die dem Protagonisten seinen unsichtbaren Schutz gibt: die Liebe als die eigentliche Magie; das ist jedenfalls die Quintessenz, die ich selbst aus der Lektüre gezogen habe.
In der Hoffnung, nicht allzu dumm daher geredet zu haben -
einen schönen Sonntag wünscht Susato
Danke, Susato!
Frei nach Augustinus: LIEBE, und tue, was Du willst. Oder etwas anders steht das in 1 Joh 14,16 oder 16,14.... habe die genaue Stelle gerade nicht parat: Gott ist nur Liebe... mehr braucht es auch nicht.
Darüberhinaus vermittelt HP den derart Alleinegelassenen Werte wie Ehre, Freundschaft, Ehrlichkeit, Treue ( die alle aus der Liebe resultieren), und letztendlich auch Glauben. Glauben an das Gute. Und, daß es sich lohnt, gegen das Böse zu kämpfen. Und da momentan katholisch oder christlich sein bei der heranwachsenden Generation nicht gerade cool ist, finde ich es wichtig, daß es solche Instanzen - wie auch immer - gibt, die noch solche Werte, nennt es meinetwegen Ethik, vermitteln und präsent halten.... haben die Kids solche Dinge erst vergessen, gewinnt der Coolste..... und das führt directement zur Gewalt.
Ich kenne übrigens einige sehr katholische Menschen, die bekennende HP-Fans sind.
Und ist Euch aufgefallen, daß Snape im Film eine Art Soutanelle trägt? (Übrigens ist die Form klerikaler Kleidung oft gerne als Zitat/Anspielung genommen: in Matrix zum Beispiel trägt Neo irgendwann auch eine Art Soutane..... war das in Teil 2?)
Habe jetzt noch nicht den 7. Band gelesen und mir ist Snapes Position immer noch nicht ganz klar.... aber diese filmische Anspielung ist nicht unwichtig, denke ich. Was man sich auch immer dabei gedacht hat. Habt Ihr da Infos zu? Würde mich brennendst interessieren!
ma gucken,
es grüßt, Irenaeus
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Hallo, Irenäus,
es hat das Gute gewonnen; alles andere wäre unakzeptabel.
Nur soviel sei verraten: im Epilog trägt einer der Söhne Harry Potters den Namen Severus als zweiten Namen, und, als er sich angstvoll an seinen Vater wendet, weil er das erste Mal nach Hogwarts muss und seine Zuweisung durch den Sprechenden Hut fürchtet, mit den Worten getröstet wird, dass selbst der Hut einem die Wahl selbst überlässt; und dass Snape einer der tapfersten Männer war, die es je gab - sinngemäße Zitierung -
so sollte es sein: die Wahl trifft man selber.
Übrigens fühle ich micht trotz der Lektüre immer noch sehr katholisch.
LG Susato.
es hat das Gute gewonnen; alles andere wäre unakzeptabel.
Nur soviel sei verraten: im Epilog trägt einer der Söhne Harry Potters den Namen Severus als zweiten Namen, und, als er sich angstvoll an seinen Vater wendet, weil er das erste Mal nach Hogwarts muss und seine Zuweisung durch den Sprechenden Hut fürchtet, mit den Worten getröstet wird, dass selbst der Hut einem die Wahl selbst überlässt; und dass Snape einer der tapfersten Männer war, die es je gab - sinngemäße Zitierung -
so sollte es sein: die Wahl trifft man selber.
Übrigens fühle ich micht trotz der Lektüre immer noch sehr katholisch.
LG Susato.