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Biggi
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Re: Titel

Beitrag von Biggi »

Justus hat geschrieben:
Ermi hat geschrieben: Im Tabernakel ist Jesus real gegenwärtig. Ihm kannst Du all Deine Sorgen sagen und ich bin sicher, daß er Dir die richtigen Begleiter zukommen läßt. :ja:
Was ist ein Tabernakel? Ich kann Jesus doch jederzeit im Gebet gegenwärtig sein!
Ein Tabernakel ist dieses mehr oder weniger kostbar und künstlerisch gestaltete "Schränkchen" in katholischen Kirchen, in dem die konsekrierten Hostien auch außerhalb der hl. Messe aufbewahrt werden: eben diese "Brotstückchen", die nach unserem Glauben nicht mehr Brot, sondern Jesus Christus sind. Und das nicht, weil das so logisch und einleuchtend wäre, sondern weil er selbst das gesagt hat: "Das IST mein Leib... das IST mein Blut" (Mt 26, 26ff. und Parallelstellen). Und wenn das stimmt, dann ist die Gegenwart Jesu in der Kirche (zumindest dort, wo das sogenannte "Allerheiligste" im Tabernakel aufbewahrt wird, und das ist in katholischen Kirchen und Kapellen die Regel) eben von einer ganz anderen Qualität als die Gegenwart Jesu überall sonst. - Was natürlich nicht heißt, dass man im Auto, im Wald, im Wohnzimmer oder im Bad nicht auch beten könne und solle.
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)

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imitatio
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Beitrag von imitatio »

Lieber Justus!

Das ist kein Widerspruch. Gott ist allgegenwärtig.
Und wir selbst werden durch die Taufe gnadenhaft zu einem Tempel des Hl. Geistes, wie es immer wieder im wort Gottes steht. Also wohnt durch die Taufe gnadenhaft der Dreifaltige Gott inb unserem Innern.
In der Eucharistie, also in der gewandelten (konsekrierten) Hostie finden wir den grössten Liebesbeweis Gottes an uns Menschen: Gott, der sich entäussert, als Schlachtopfer hingegeben hat, aus Liebe zu uns, zu jedem von uns. Er, der sich in einem Stücklein Brot verbirgt, um uns ganz nah sein zu können und sich uns zu schenken. Das ist Toheit für die Heiden, aber grösste Weisheit Gottes. Sieh das als Verdichtung der Gnade und Präsenz Gottes an. Es heisst nicht, dass man nur in der Kirche zu Gott beten kann, nur dort ihn erreichen kann. Seine Gegenwwart ist nur dort noch dichter, "effektiver", greifbarer, wirksamer. Ob wir das fühlen oder nicht. Es geht im Glauben selten um Gefühl. Der Herr sagt: "Selig, die nicht glauben und doch sehen". Es kommt also eher auf ein kindlich glaubendes Herz als auf sensitive Wahrnehmung an. Aber wenn Du Dich öffnest und Gott die Chance gibst und ihn vielleicht sogar demütig um ein kleines Zeichen bittest, um Klarheit zu bekommen, dann bin ich sicher, Du wirst diese Gnade spüren und die Früchte [Punkt] Die Eucharisitie, ob der Empfang oder die Anbetung ist für mich das schönste und wertvollste am katholischen Glauben überhaupt. Es ist ein so schönes und grossartiges Geschenk. Ich wünsche jedem, das auch erfahren zu dürfen.

Gottes Segen!

Martin

P.S.: Wenn Du es mal versuchst:
Es kommt nicht nur darauf an, sein Gebet auf den Tabernakel hin zu zentrieren. Sondern es geht darum, im Radius des Tabernakel das Gebet zu pflegen. Versenke Dich in Dein Innerstes hinein, dort in die Tiefe Deines Herzens, wo der Tempel Gottes ist. In der Gegenwart der eucharisite wirst Du dort leichter dem lebendigen Gott näher sein und die Gnade, die aus dem eucharistischen Geheimnis strömt, leuchtet hell in Deinem Herzen auf, im Innersten, wo der Tempel Gottes ist. Die eucharistische Anbetung widerspricht also nicht einer innerlichen Frömmigkeit. Im Gegenteil: Sie macht sie fruchtbar und leicht.

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