Website über die Armen Seelen

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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

z.B.: Klavierspiel erklingt, das die Witwe und die Tochter regelmäßig hören; ein Bild fällt von der Wand genau zum Zeitpunkt des Todes; ein kalter Hauch ist zu spüren...;



Eben das sind die Dinge, von denen die Leute bei DOMIAN immer berichten! Es scheint gar nicht mal so selten zu sein. Nur bekommen sie bei DOMIAN keine Antwort auf das Warum dieser paranormalen Phänomene!

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Ganz abgesehen von theologischen Haarspaltereien und Spekulationen ist es doch mal so, dass der 08/15-Gläubige in Deutschland ziemlich daran zweifelt, ob es denn wirklich ein Leben nach dem Tod gibt. Und dafür ist die Bekanntmachung dieser paranormalen Phänomene, die zudem noch den Fegefeuerglauben der kath. Kirche bestätigen, mit Sicherheit sinnvoll, wenn wir hier noch an Kirche und Glaube retten wollen, was zu retten ist! Genau wie mit den Kitschbildern: Wir müssen die Schwelle schon etwas niedriger halten, wenn wir in die Breite des Volkes missionieren wollen! Ja glaubt ihr denn, Deutschland besteht nur aus Akademikern?

uli
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Beitrag von uli »

@DonCamillo: Ich muss mein Lob zum Inhalt deiner „Arme-Seelen-Seite“ doch wieder deutlich zurücknehmen, weil ich nach genauerem Hinschauen nun Sachen entdeckt habe, wo sich mir vom Inhalt her die Haare kräuseln – so gibt es u. a. einen unkommentierten (und offenkundig „wohlwollend“ gemeinten) Link auf die von mir oben skeptisch erwähnte Maria Simma, einen Link zu Exorzismus-Ausführungen etc. Und irgendwie seltsam erscheint´s mir auch, wenn Don Camillo selbst in einer Welt lebt, in der ihm viel von Erlebnissen mit Verstorbenen berichtet wird ( „z.B.: Klavierspiel erklingt, das die Witwe und die Tochter regelmäßig hören; ein Bild fällt von der Wand genau zum Zeitpunkt des Todes; ein kalter Hauch ist zu spüren“), und dass er sogar selbst vor einem halben Jahr „ein Erlebnis mit Armen Seelen“ hatte ... (damit bist du wohl einer der wenigen Männer, die das hatten, normalerweise/bezeichnenderweise (?) passiert das doch nur Frauen, vorzugsweise/bezeichnenderweise (?) unverheirateten, die möglichst noch ins Kloster wollten bzw. dort waren, oder gibt´s etwa auch den Begriff "Arme-Seelen-Väter"?? ;) :kratz: ).

@ Uwe: Du möchtest, vermute ich, „Paranormales“/PSI und Christentum zusammenbringen. Im konkreten Fall (Verstorbene, „Arme Seelen“) in Anlehnung an PSI-Veröffentlichungen wie
„Körperlose Erscheinungen“ http://www.psi-infos.de/erscheinungen_- ... se_be.html
oder
-„Kontakt zu Verstorbenen“ http://www.bpv.ch/kontaktzuverstorbenen.html
In letzterem Artikel wird übrigens auch die weiter oben im Thread genannte Maria Simma erwähnt: „Von Maria Simma liegen die Zeugnisse ihrer geistlichen Betreuer sowie ein sechsseitiges psychologisches Gutachten eines Universitäts-Institutes vor, dass es sich um eine integre und geistig-seelisch gesunde Person handeln würde.“ Gutachten bezüglicher der psychischen Stabilität hin, Gutachten her (müsste man ja auch erst mal genauer lesen) – ein solches Gutachten kann ja nichts über den „objektiven“ Wahrheitsgehalt der von Simma geschilderten Erlebnisse aussagen, sondern nur feststellen, dass Simma bei psychischer Stabilität persönlich solches empfunden/erlebt hat, von daher wäre eine Erklärung der Erlebnisse als Halluzinationen/überspannte Reaktionen nicht ausgeschlossen, trot insgesamt psychischer Stabilität. Und die meisten Parapsychologen halten solche Erscheinungen von Verstorbenen für reine Halluzinationen, vgl. das Skript „“Spiritismus und Mediumismus – Das neue Interesse an Jenseitskontakten“, verfasst (schon 1989) vom Jesuiten Bernhard Grom, herausgegeben von der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, downnloadbar (nur mit aktuellem Acrobat Reader 6) unter:
http://www.ekd.de/download/EZWINF108.pdf
Grom unterscheidet die Erlebnisse Simmas von Spiritismus: „Zum Spiritismus sollte man nicht jede Überzeugung rechnen, daß sich uns Verstorbene oder andere Geistwesen offenbaren können. So meint die im christlichen und außerchristlichen Volksglauben verbreitete Ansicht, ein Verstorbener (eine „arme Seele“) könne einem Lebenden erscheinen, eine spontane Erscheinung, die vom Verstorbenen ausgeht, und keinen Kontakt, der vom Lebenden absichtlich herbeigeführt wird (wie beim Spiritismus). ... Solche Vorstellungen sind bei Katholiken, die entsprechend der Lehre vom Läuterungszustand nach dem Tode („Fegefeuer") u.U. regelmäßig für verstorbene Angehörige und allgemein für die „armen Seelen" zu beten gewohnt sind, natürlich verbreiteter als bei Protestanten. Auf diesem Nährboden entwickelten sich immer wieder Privatoffenbarungen von unterschiedlichem Anspruch, Inhalt und Niveau. So gibt es einerseits die recht häufigen, offensichtlich von Lieblingsideen der Seherin (etwa gegen die Handkommunion oder moderne Kunst in Kirchen – ich füge hinzu: gegen Abtreibung, „Unkeuschheit“, Gotteslästerung ...) durchsetzten Botschaften (etwa) einer Maria Simma (geb. 1915 in Vorarlberg, siehe ihre Schrift „Meine Erlebnisse mit Armen Seelen“) und andererseits eine Tradition von „gehobenen" Offenbarungen. Fest steht: Erscheinungen von „Armen Seelen", wie sie Katharina von Genua (1447-1510), die Münchener Karmelitin Maria Anna Lindmayr (1657-1726) oder Eugenie von der Leyen (1867-1929) berichten, gehen nach deren Verständnis von den Verstorbenen aus, die dank der Barmherzigkeit Gottes die Lebenden um Gebet und Opfer bitten und zu verantwortlichem Handeln ermahnen dürfen. Die meisten Parapsychologen halten solche Erscheinungen von Verstorbenen für reine Halluzinationen, weil sie keine physischen Spuren hinterlassen, rasch verschwinden und mit Symbolen auftreten, die dem Sehenden naheliegen.“
Apropos Parapsychologie und Theologie: Eine differenzierte Auseinandersetzung (allerdings mit Wissensstand aus dem Jahr 1977) findet sich (downloadbar mit Acrobat Reader 6) unter:
http://www.ekd.de/download/EZWINF67.pdf
In diesem Skript heißt es:
„Bei der eigentlichen theologischen Beurteilung der Forschungsergebnisse der Parapsychologie hängt alles davon ab, ob die Welt des Okkulten vom Glauben her oder ob der Glaube von der Welt des Okkulten her gesehen und gedeutet wird.“
Viel härter ist die Kritik an der Parapsychologie aus heutiger wissenschaftlicher Sicht zum Beispiel seitens der „Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften e. V.“ (GWUP). In einem ihrer Artikel,
http://www.gwup.org/themen/texte/parapsychologie/
heißt es zu PSI: „Tatsächlich kann die "Parapsychologie" bis heute kein einziges stichhaltiges, wiederholbares Experiment vorweisen, das die Annahme von Phänomenen, die nicht auf konventionell-natürliche Weise erklärbar sind, rechtfertigen würde. Es ist keine andere Wissenschaftsdisziplin bekannt, für die Vergleichbares gilt: daß sie nach über 100jähriger Existenz noch immer keinerlei Belege vorbringen kann, die einen eigenen Forschungszweig rechtfertigen würden.“

Uli

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Peter
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Beitrag von Peter »

Hmmm.

Mir scheint es – angesichts des Materials – doch das Beste zu sein, mich vor allzuviel ungesunder Neugierde zu hüten, und ansonsten an die Lehre der Kirche zu halten …

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Hallo Uli,

Deine ellenlangen postings sind leider kaum lesbar.

Ich finde es eine nette kleine Ver....... , wie du mein posting falsch zitierst.

Keineswegs lebe ich in einer Welt, wo m i r viel von Erlebnissen mit Armen Seelen erzählt wird, sondern ich hatte sehr deutlich dargestellt, dass ich bei e i n e m Gespräch mit mehreren erfahrenen Priestern einige Dinge gehört haben, die diesen meist älteren und nüchternen Herren anscheinend nicht besonders ungewöhnlich erschienen.

Maria Simma bin ich nie persönlich begegnet, aber sie wurde über ihren Seelenführer wohl immer wieder geprüft. Die höchst unangenehme Aufgabe, Menschen im Auftrag Gottes oder der Armen Seelen auf Verfehlungen in ihrem Leben aufmerksam machen zu sollen, hatte den positiven Nebeneffekt, das auf diese Weise klar wurde, dass wohl der Großteil ihrer Eingebungen authentisch war. Sie wandte sich an Menschen, die ihr völlig unbekannt waren und ihr Wissen über Vorgänge in deren Leben sorgte immer wieder für Erstaunen und Umkehr.

Die Tatsache, dass es gerade in diesem Bereich auch so manchen Unsinn, insbesondere in der Esoterik, gibt, sollte nicht dazu führen, wieder einmal das Kind mit dem Bade auszuschütten.


Gott segne Dich und Deine Lieben
doncamillo
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

uli
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Beitrag von uli »

Ok, lieber Don Camillo, ich korrigiere mich (in einem diesmal relativ [Punkt] Posting ;)) und stelle (hoffentlich) zutreffend fest: Eines der Themen, mit denen du dich besonders beschäftigst, sind die "Armen Seelen", und im Rahmen dieser Beschäftigung hast du in einem Gespräch von mehreren Priestern über viele Leute gehört, die nach eigenem Verständnis (ich nenn´s jetzt mal so) "ungewöhnliche" Erlebnisse mit Verstorbenen hatten, und außerdem hattest du selbst schon ein Erlebnis mit "Armen Seelen". Das stell ich nüchtern so fest und versteck mich in meiner Reaktion hinter Ralf - dass, wer das/daran glauben mag, es machen soll (im Großen und Ganzen jedenfalls). Ich selbst hingegen halte es für Erlebnisse aus dem Bereich Halluzination/verwandte Kategorien - und (in den angeblichen Anweisungen für die Lebenden bei manchen "Seherinnen") für ein krankhaftes Umgehen mit eigenen tiefsitzenden Wünschen/Lieblingsideen/Abneigungen, z. B. persönliches Eingestelltsein gegen "Modernitäten" wie Handkommunion oder gegen Abtreibung und "Unkeuschheit", was sich dann ganz fulminant in angeblich aus dem Jenseits stammenden Anweisungungen genau gegen diese "Modernitäten" äußert oder im "stellvertretenden" Erleiden damit verbundener Strafen.
Irgendwo, meine ich, habe ich noch einen schönen Text des französischen Priesters Michel Quoist zu den "Verstorbenen in der Läuterung", vielleicht find ich den ja noch und bring ihn dann hier mal ...

Uli

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

Erlebnisse aus dem Bereich Halluzination/verwandte Kategorien ... krankhaftes Umgehen mit eigenen tiefsitzenden Wünschen ...
Sigmund Freudlos hat geschrieben:Patientin M. äußert tiefe Überzeugung, von einem "Engel" besucht worden zu sein und daraufhin das Kind eines "Gottes" jungfräulich empfangen zu haben.

Diagonse: Schizophrenie, Verleugnung der eigenen Sexualität, Größenwahn, Verdacht auf zwanghaften Mißbrauch Schutzbefohlener

Empfehlung: Sorgerechtsentzug, Einweisung in geschlossene Anstalt

uli
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Beitrag von uli »

doncamillo hat geschrieben:Maria Simma ...wandte sich an Menschen, die ihr völlig unbekannt waren und ihr Wissen über Vorgänge in deren Leben sorgte immer wieder für Erstaunen und Umkehr. ...
Die höchst unangenehme Aufgabe, Menschen im Auftrag Gottes oder der Armen Seelen auf Verfehlungen in ihrem Leben aufmerksam machen zu sollen, hatte den positiven Nebeneffekt, das auf diese Weise klar wurde, dass wohl der Großteil ihrer Eingebungen authentisch war.
„Viele Kunden von ... Hellsehern ... sind "erschlagen", wenn sie aus einer entsprechenden Sitzung kommen. Sie fragen sich und andere: "Woher wußte dieser Mensch das alles über mich? Mein ganzes bisheriges Leben war für ihn wie ein offenes Buch, dabei habe ich ihm doch gar nichts über mich erzählt!" Die psychischen Vorgänge, die bei solchen "Lebensberatungen" ablaufen, sind äußerst komplex und im Nachhinein meist nur noch in Bruchstücken rekonstruierbar. ... Allein das Aussehen und Auftreten eines Klienten (Kleidung, Verhalten usw.) können einem erfahrenen "Hellseher" schon viel über die betreffende Person verraten. Auch die unbewußten, non-verbalen Reaktionen eines Kunden auf die Aussagen des Wahrsagers (Muskelzuckungen, minimale Kopf- und Augenbewegungen, Mimik, Gestik) sind eine wertvolle Informationsquelle. So können viele Wahrsager schon aufgrund ihrer Menschenkenntnis immer wieder ins Schwarze treffen. Andererseits sind aber die meisten Aussagen von Wahrsagern recht vieldeutig und werden erst vom Klienten auf seine spezielle Situation hin interpretiert und deshalb als zutreffend empfunden. ... Die unbewußte Zustimmungsbereitschaft der meisten Klienten von Wahrsagern ist außerdem sehr hoch.“
Aus: http://www.gwup.org/themen/texte/wahrsager/

Das heißt: Jemand Unbekanntem Korrektes über sein bisheriges Leben mitzuteilen, muss noch lange nicht bedeuten, dass dies dem „Seher“ „von oben“ bzw. „von jenseits“ eingegeben wurde und damit den göttlichen Echtheits- und Wahrheitsstempel trägt.

Uli

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Danke, liebe Uli, ich wusste bisher nicht, dass ich unter Halluzinationen leide...

Die völlig bescheuerte Maria Simma schrieb übrigens öfters auch Briefe, um den Menschen die oft lästigen Botschaften zukommen zu lassen. Wahrscheinlich konnte sie sich aufgrund der Adresse, die sie in ihren unbefriedigten Klosterfrauphantasien erfuhr, sofort selbst ausdenken, wie sie wieder einmal ihre billigen Taschenspielertricks am besten einsetzen könnte.
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

Ralf

Beitrag von Ralf »

uli und doncamillo, bleibt mal ein wenig gelassener.

Eure inhaltliche Differenz ist ja nun klar. Taschenspielerpsychologie hilft hier keinem weiter, Bedenkenträgertum auch ebensowenig wie Leichtgläubigkeit, niemand von uns ist Bischof und muß von Amts wegen über die reine Lehre wachen, jeder Jeck is anders.

Ob das alles katholisch ist, weiß ich nicht, aber das weiß ich ja schon bei mir selber nicht einmal...

Micha

Beitrag von Micha »

leer
Zuletzt geändert von Micha am Freitag 4. Februar 2005, 11:52, insgesamt 1-mal geändert.

uli
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Beitrag von uli »

Ralf hat geschrieben:Jeder Jeck is anders....
Voll bingo - sag ich doch auch!--- vgl. oben: Wer daran glauben will, soll´s von mir aus gerne tun - nur ich selbst kann´s so eben nicht, und das hab ich kundgetan, bin dann halt mein eigene Art von Jeck.
Und wenn ich was für Halluzinationen halte, ist das beileibe nicht abwertend-bösartig in Bezug auf die Person gemeint, sondern meine stinknormal-nüchterne, wertfreie Feststellung - ich sag zum Beispiel auch über mich selbst manchmal völlig stinknormal, dass ich in bestimmten Sachen einen Knall (auf Kölsch: ne Ratsch em Kappes) habe (was ja noch ein ganzes Eck heftiger als ne Halluzination [Punkt]), ohne mich damit abwerten zu wollen :mrgreen: ...
Ralf hat geschrieben:Ob das alles katholisch ist, weiß ich nicht
Is et! Zumindest im Rheinland ...

PS: Also, Don Camillo, falls ich dich - wie´s scheint - verletzt haben sollte - sorry, war ganz sicher nicht so gemeint!

Uli

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Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Andreas01 hat geschrieben:
Uwe Schmidt: In GEH HIN UND SÜNDIGE NICHT MEHR steht nichts von Strafe, dafür aber an anderen Stellen, z.B.

DU WIRST NICHT EHER AUS DEM GEFÄNGNIS HERAUSKOMMEN, ALS BIS DU DEN LETZTEN CENT BEZAHLT HAST!
diese Stelle hat meiner Meinung nach nichts mit dem Fegfeuer zu tun, wie der Zusammenhang belegt:


Mt 5:
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.
25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.
26 Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.


Gruß Andreas


Doch sicher hat es mit dem Fegefeuer zu tun, weil das ganze Gleichnis auf das jenseitige Gericht abhebt.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Außerdem ham wir hier doch alle ’n Ding am Wirsing, wa?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Außerdem ham wir hier doch alle ’n Ding am Wirsing, wa?
ist denn schon Halloween?
:shock:

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

Mt 5:
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.
25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.
26 Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Doch sicher hat es mit dem Fegefeuer zu tun, weil das ganze Gleichnis auf das jenseitige Gericht abhebt.

Du hast schon recht, ich habe schlampig formuliert.

Aber von Strafen für dieseits bereute Sünden steht hier nichts.

Gruß Andreas

Micha

Beitrag von Micha »

leer
Zuletzt geändert von Micha am Freitag 4. Februar 2005, 11:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Andreas01 hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Außerdem ham wir hier doch alle ’n Ding am Wirsing, wa?
ist denn schon Halloween?
:shock:
Hä?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Andreas01 hat geschrieben:
Mt 5:
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.
25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.
26 Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.
Doch sicher hat es mit dem Fegefeuer zu tun, weil das ganze Gleichnis auf das jenseitige Gericht abhebt.

Du hast schon recht, ich habe schlampig formuliert.

Aber von Strafen für dieseits bereute Sünden steht hier nichts.

Gruß Andreas

Und was machen wir jetzt, wenn wir gar keine Bibelstelle finden, die bestätigt, dass auch bereits bereute Sünden im Fegefeuer bestraft werden (obwohl die Kirche dies lehrt)?

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Uwe Schmidt hat geschrieben: Und was machen wir jetzt, wenn wir gar keine Bibelstelle finden, die bestätigt, dass auch bereits bereute Sünden im Fegefeuer bestraft werden (obwohl die Kirche dies lehrt)?
Wie wär's mit: Irgenwas Wichtiges, Vernünftiges, Notwendiges?
Ein Vaterunser beten, beispielsweise. Einfach so. Die Großmama oder sonstwen auf den Friedhof begleiten. Weil die oder sonstwer das schätzt zu Allerheiligen. Den Braten aufgießen.
Reinhard
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Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Es ist einfach schön und heute sehr passend, was im Katechismus zur "Seele" zu lesen ist.


II ,,In Leib und Seele einer"


362 Die nach dem Bilde Gottes erschaffene menschliche Person ist ein zugleich körperliches und geistiges Wesen. Der biblische Bericht bringt das in einer sinnbildlichen Sprache zum Ausdruck, wenn er sagt: ,,Da formte Gott, der Herr, den Menschen aus Erde vom Ackerboden und blies in seine Nase den Lebensatem. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen" (Gen 2,7). Der ganze Mensch ist von Gott gewollt.



363 In der Heiligen Schrift bedeutet der Ausdruck Seele oft das Leben des

Menschen [Vgl. Mt 16,25—26— Job 15,13.] oder die ganze menschliche Person [Vgl. Apg 2,41.]. Er bezeichnet aber auch das Innerste im Menschen [Vgl. Mt 26,38; Job 12,27.], das Wertvollste an ihm [Vgl. Mt 10,28; 2 Makk 6,30.], das, wodurch er am meisten nach dem Bild Gottes ist: ,,Seele" benennt das geistige Lebensprinzip im Menschen.



364 Der Leib des Menschen hat an der Würde des Seins ,,nach dem Bilde Gottes" teil: er ist eben deswegen menschlicher Leib, weil er durch die geistige Seele beseelt wird. Die menschliche Person ist als ganze dazu bestimmt, im Leibe Christi zum Tempel des Geistes zu werden [Vgl. 1 Kor 6,19—20; 15,44—45.].



,,In Leib und Seele einer, vereint der Mensch durch seine leibliche Verfaßtheit die Elemente der stofflichen Welt in sich, so daß sie durch ihn ihren Höhepunkt erreichen und ihre Stimme zum freien Lob des Schöpfers erheben. Das leibliche Leben darf also der Mensch nicht geringachten; er muß im Gegenteil seinen Leib als von Gott geschaffen und zur Auferweckung am Jüngsten Tag bestimmt für gut und der Ehre würdig halten" (GS 14,1).



365 Die Einheit von Seele und Leib ist so tief, daß man die Seele als die ,,Form" des Leibes [Vgl. K. v. Vienne 1312: DS 902.] zu betrachten hat, das heißt die Geistseele bewirkt, daß der aus Materie gebildete Leib ein lebendiger menschlicher Leib ist. Im Menschen sind Geist und Materie nicht zwei vereinte Naturen, sondern ihre Einheit bildet eine einzige Natur.



366 Die Kirche lehrt, daß jede Geistseele unmittelbar von Gott geschaffen ist [Vgl. Pius XII., Enz. ,,Humani generis" 1950: DS 3896; SPF 8.] — sie wird nicht von den Eltern ,,hervorgebracht" — und daß sie unsterblich ist [Vgl. 5. K. im Lateran 1513: DS 1440.]: sie geht nicht zugrunde, wenn sie sich im Tod vom Leibe trennt, und sie wird sich bei der Auferstehung von neuem mit dem Leib vereinen.



367 Manchmal wird die Seele vom Geist unterschieden. So betet der hl. Paulus: ,,Gott ... heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid" bei der Wiederkunft des Herrn (1 Thess 5,23). Die Kirche lehrt, daß diese Unterscheidung die Seele nicht zweiteilt [Vgl. 4. K. v. Konstantinopel 870: DS 657]. Mit ,,Geist" ist gemeint, daß der Mensch von seiner Erschaffung an auf sein übernatürliches Ziel hingeordnet ist [Vgl. 1. Vatikanisches K.: DS 3005; GS 22,5] und daß seine Seele aus Gnade zur Gemeinschaft mit Gott erhoben werden kann [Vgl. Pius XII., Enz. ,,Humani generis", 1950: DS 3891.].



368 Die geistliche Tradition der Kirche legt auch Wert auf das Herz im biblischen Sinn des ,,Wesensgrundes" oder ,,Inneren" (Jer 31,33), worin sich die Person für oder gegen Gott entscheidet [Vgl. Dtn 6,5; 29,3; Jes 29,13;Ez 36,26; Mt6,21; Lk 8,15; Röm 5,5.].
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Es gibt auch fromme Leute (z.B. bei Totus Tuus), bei denen arme Seelen "anklopfen", um ein paar Gebete geschenkt zu bekommen.
Das ist das Prinzip Flüsterpost: Jemand von Totus Tuus hat mal erzählt, dass er Erlebnisse mit armen Seelen hatte und schon wird das auf die ganze Gemeinschaft verallgemeinert...

Ich bin bei Totus Tuus und zufälligerweise bin ich derjenige, der diese Erlebnisse hatte (übrigens der einzige bei Totus Tuus mit solchen Erlebnissen) - allerdings nur wenige Wochen lang. Freiwillig und ohne aktives Zutun meinerseits.

Ich würde allerdings nie behaupten, dass diese Erlebnisse echt waren. Ich habe - durch diese Erlebnisse angeregt - in dieser Zeit mehr für die Seelen im Fegefeuer gebetet. Das ist, was zählt - nicht etwa, ob meine Erlebnisse jetzt wirklich echt waren (was ich persönlich allerdings glaube).

Da ich das nie öffentlich erzählt habe, frage ich mich, wie das zu Dir gelangt ist...

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Auf meiner website, die ja diesem thread den Titel gibt, befinden sich auf der Seite "Gebete" ganz unten auch zwei interessante Beiträge zum Ablass.

Die Gedanken des ersten Kommentars habe ich in dieser Form noch nirgendwo anders gelesen, und sie sind leicht verständlich.


http://www.armeseelen.info/gebete.htm
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

Uwe Schmidt: Und was machen wir jetzt, wenn wir gar keine Bibelstelle finden, die bestätigt, dass auch bereits bereute Sünden im Fegefeuer bestraft werden (obwohl die Kirche dies lehrt)?
dann fragen wir uns, ob das nur Meinung eines Vertreters der Kirche ist (war) oder gültiges Dogma

um uns nicht mißzuverstehen; mit Sündenstrafen für zum Todeszeitpunkt nicht bereute und nicht verziehene läßliche Sünden habe ich kein Problem;

aber reicht Jesu Kreuz wirklich nicht aus, um eine hier begangene, hier bereute, hier sakramental vergebene Sünde vollständig zu tilgen?


Liebe Grüße Andreas

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Andreas01 hat geschrieben:
Uwe Schmidt: Und was machen wir jetzt, wenn wir gar keine Bibelstelle finden, die bestätigt, dass auch bereits bereute Sünden im Fegefeuer bestraft werden (obwohl die Kirche dies lehrt)?
dann fragen wir uns, ob das nur Meinung eines Vertreters der Kirche ist (war) oder gültiges Dogma

um uns nicht mißzuverstehen; mit Sündenstrafen für zum Todeszeitpunkt nicht bereute und nicht verziehene läßliche Sünden habe ich kein Problem;

aber reicht Jesu Kreuz wirklich nicht aus, um eine hier begangene, hier bereute, hier sakramental vergebene Sünde vollständig zu tilgen?


Liebe Grüße Andreas

Getilgt ist sie schon, aber Gott ist auch gerecht......

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

Uwe Schmidt:Getilgt ist sie schon, aber Gott ist auch gerecht......
ja, Gott ist gerecht, denen gegenüber, die ihn mißachten;
wer glaubt, den mißt Gott nicht nach seiner Gerechtigkeit, sondern schenkt unverdiente Gnade und Barmherzigkeit.

wenn wir für vergebene Sünden noch büßen oder Genugtuung leisten müssen

dann Frage:

wovon sind wir eigentlich erlöst?

Liebe Grüße Andreas

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Pelikan
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Beitrag von Pelikan »

wenn wir für vergebene Sünden noch büßen oder Genugtuung leisten müssen

dann Frage:

wovon sind wir eigentlich erlöst?
Von der ewigen Strafe.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Pelikan hat geschrieben:
wenn wir für vergebene Sünden noch büßen oder Genugtuung leisten müssen

dann Frage:

wovon sind wir eigentlich erlöst?
Von der ewigen Strafe.
Genau, Pelikan, das wollte ich auch gleich schreiben: Ohne den Sühnetod Jesu müssten wir alle in die Hölle, só nur ins Fegefeuer.

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