Website über die Armen Seelen

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Peter hat geschrieben:Darf ich kurz den Diskussionsfluß für eine Rückmeldung an Don Camillo unterbrechen:

Deine Seite sieht sehr gut aus – ich gratuliere zu deinen Internet-Initiativen. Aber ach – die Bilder! Gibt es denn nirgendwo eine Lehrverurteilung gegen den Nazarenerstil? Ich weiß ja, mittlerweile kann man diese Bildsprache wieder zitieren, aber auf mich wirklt das immer sehr, sehr schal.

(Mußte ich nur sehr spontan loswerden. Ist auch nur ein kleiner Einwurf. Nun weiter im Text.)

Lieber Peter,

Hier ein kommt exklusives christliches [Punkt]
Nur was für sehr starke Nerven. :shock: :shock: :shock:

1. Gehe zu google, der Duden geprüften Suchmaschine.
2. Gib "Jesus" ein.
3. Klicke auf Bilder.


Ein ähnlicher Schocker ergibt sich bei den Suchwörtern "Engel" "Fegefeuer" .....



Die ersten beiden Bilder sind übrigens "Freikirchenstil", dann kommt e i n Nazarener, dann zwei "fromme", aber sicher nicht Nazarener und dann eine Ikone. 8)


Gott segne Dich
doncamillo
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

cathol01 hat geschrieben:Es geht hier immer nur um Dinge, die gar nicht zur Mitte des Evangeliums gehören. Don Camillo, wieso machst du nicht einfach eine Seite zum christlichen Auferstehungsglauben? Ein Drittel aller Katholiken glauben an Reinkarnation.

Lieber cathol 01,

Ich gebe dir völlig Recht, dass leider allzu viele Katholiken höchst fragwürdige Vermutungen über die endgültige Zukunft ihres Lebens haben. Genau das war ja auch ein Grund für www.armeseelen.info

Es geht auf dieser website um nichts anderes als den christlichen
(katholischen) Auferstehungsglauben, denn der ist ja überhaupt erst die Voraussetzung für Himmel, Hölle und Fegefeuer. Dieser Glaube ist gerade in unserer Kirche sehr konkret, zumindest was die Lehre betrifft.


Gott segne Dich
doncamillo
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Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

roncalli hat geschrieben:War die die Armen-Seelen-Seite dabei hilfreich?
(Ernst gefragt, nicht ironisch)

Doch ja, lieber Roncalli; vielen Dank
ich bin hier, um zu lernen, und von den "Armenseelenmüttern" z.B. hatte ich noch nichts gehört;
die Aussagen sind interessant, auch wenn von mir bislang nur überflogen.

Aber sicher bin ich mir noch nicht, ob ich das für Gottes Neuoffenbarung halten soll, oder nur für Träume.

Gruß Andreas

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Andreas01 hat geschrieben:ich bin hier, um zu lernen, und von den "Armenseelenmüttern" z.B. hatte ich noch nichts gehört;
die Aussagen sind interessant, auch wenn von mir bislang nur überflogen.
Aber sicher bin ich mir noch nicht, ob ich das für Gottes Neuoffenbarung halten soll, oder nur für Träume.
Genau an solche Dinge wie "Allerseelenmütter" und andere "Spezialoffenbarungen" dachte ich, wenn ich hier an die (m. E. wieder höchst aktuellen) Warnungen des Trienter Konzils erinnerte! Diese "Offenbarungen" bedürfen zumindest eines sehr, sehr kritischen Kommentars, wenn man sie schon ins Netz stellt.

Die seriösen dogmatischen und theologischen Texte zur Eschatologie finde ich okay und nützlich. Dazu gratuliere ich dir, Don Camillo! Das ist sicher Evangelium!

Die Bilder... :( - ja die finde ich zum Teil wirklich grauslich und auch theologisch gefährlich, weil sie tief sitzende Voruteile über das Purgatorium aufs Neue verbreiten und verfestigen. Wenn du schon solche Bilder bringen wilst, Don Camillo, dann versieh es bitte mit einem kritsichen Kommentar!
Insgesamt habe auch ich sehr großen Respekt vor deinem Eifer! Danke!

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

[quote]Genau an solche Dinge wie "Allerseelenmütter" und andere "Spezialoffenbarungen" dachte ich, wenn ich hier an die (m. E. wieder höchst aktuellen) Warnungen des Trienter Konzils erinnerte! Diese "Offenbarungen" bedürfen zumindest eines sehr, sehr kritischen Kommentars, wenn man sie schon ins Netz stellt.[quote]

jetzt habe ich das richtig verstanden; danke


aber was sind eigentlich

tief sitzende Vorurteile über das Purgatorium

Gruß und vielen Dank Andreas

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Andreas01 hat geschrieben:aber was sind eigentlich
tief sitzende Vorurteile über das Purgatorium
... dass das Purgatorium so etwas wie eine zeitlich begrenzte Hölle sei, eine Art jenseitiger Folterkammer, also primär ein "Ort" der Qual...

Wer aber im "Fegefeuer" ist, ist schon in Christus, ist schon gerettet, auch wenn er noch nicht vollendet ist. Das Purgatorium ist daher ein "Ort" der Gnade, ein "Ort" sicherer Heilung. Freilich kann es für den Menschen, je nach vorausgegangenem Leben, mehr oder weniger schmerzhaft sein, von den Wunden der Sünde geheilt zu werden, aber der Mensch im Purgatorium lebt nicht im "Feuer der Gehenna", sondern im heilsamen "Feuer" der Liebe Gottes, das die Seelen reinigt, fertig reifen lässt und vollendet!

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

Ja, das sehe ich auch so, Roncalli.

Geronimo

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

P. Dr. Albert Ziegler schrieb in der Zeitschrift "präsent" (Innsbruck, 9.12.1983, S. 7) über das Fegefeuer:
"Es geht nicht darum, dass angeheizt, gefeuert und gereinigt wird. Unsere Verstorbenen sind nicht "armselig" arme Seelen. Vielmehr sind sie bei Jesus, und jene, die ihn zeitlebens noch nicht genügend kennen und lieben gelernt haben, sind in einer himmlischen Nachhilfestunde dabei, das auf Erden Versäumte im Himmel nachzuholen."
Die Tendenz scheint mir richtig, auch wenn ich nicht jedes Wort auf die dogmatische Goldwaage legen will.

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Liebe Leute,

Was haltet ihr davon, für die Beurteilung dieser Frage die Aussagen der zwei wichtigsten Theologen der katholischen Kirche zu akzeptieren?


Hl. Augustinus:
1. Das Feuer des Reinigungsortes ist ärger als jede andere Strafe auf dieser Welt. (sermo de igne purg.; ps.37,3)

2. Die Strafen im Fegefeuer sind schwerer als die Qualen der Märtyrer. (sermo 42 de sanctis)


Hl. Thomas von Aquin:
1.Das Feuer des Reinigungsortes ist d a s s e l b e wie das Feuer der Hölle. (4,21,2)

2. Die geringste Strafe im Fegefeuer übersteigt alle Leiden dieser Welt. (4.dist. 21,1,1)
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
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roncalli
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Beitrag von roncalli »

doncamillo hat geschrieben:Liebe Leute,

Was haltet ihr davon, für die Beurteilung dieser Frage die Aussagen der zwei wichtigsten Theologen der katholischen Kirche zu akzeptieren?


Hl. Augustinus:
1. Das Feuer des Reinigungsortes ist ärger als jede andere Strafe auf dieser Welt. (sermo de igne purg.; ps.37,3)

2. Die Strafen im Fegefeuer sind schwerer als die Qualen der Märtyrer. (sermo 42 de sanctis)


Hl. Thomas von Aquin:
1.Das Feuer des Reinigungsortes ist d a s s e l b e wie das Feuer der Hölle. (4,21,2)

2. Die geringste Strafe im Fegefeuer übersteigt alle Leiden dieser Welt. (4.dist. 21,1,1)
Sind diese Aussagen authentisch? Wenn ja, wie gelungen ist die Übersetzung und wie lautet der Kontext, damit eine angemessene Interpretation möglich ist?

Die Kirche hat in ihrer amtlichen Verkündigung (Konzilserklärungen, Katechismen, liturgische Texte) diese Zitate jedenfalls nicht verwendet, obwohl sie die beiden Lehrer hochschätzt. (Sie hat ja auch Augustins Vorstellung einer "massa damnata" nie akzeptiert.)

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Lieber roncalli,

Deine Aussagen sind fast schon amüsant, wenn es nicht so ein ernstes Thema wäre.

Meine Zitate stammen aus dem Buch "Die Leiden und Freuden des Fegfeuers" von Professor Franz Spirago mit Imprimatur vom 14.1.1936, neu aufgelegt im November 2000 von Pfarrer Klemens Kiser.


Especially for you noch ein anderer Hinweis:
Das II. Vatikanische Konzil spricht in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" von den Seelen, die "aus diesem Erdenleben geschieden sind und im Jenseits gereinigt werden" und sagt, daß es den "ehrwürdigen Glauben unserer Vorfahren an die lebendige Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern, die in der himmlischen Herrlichkeit sind oder nach dem Tod noch gereinigt werden", vom Konzil von Florenz und Trient ungeschmälert übernimmt.
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

Ralf

Beitrag von Ralf »

doncamillo hat geschrieben:Liebe Leute,

Was haltet ihr davon, für die Beurteilung dieser Frage die Aussagen der zwei wichtigsten Theologen der katholischen Kirche zu akzeptieren?

Hmmm, nur bedingt etwas. Nicht weil ich diese Theologen nicht schätze, sondern weil ich sie 1. nicht für die wichtigsten halte (ich lehne eine Rangordnung von Theologen per se ab) und weil 2. Einzelmeinungen von tehologen nicht grundsätzlich den Glauben der Kirche ausdrücken - selbiger findet sich in den Lehraussagen, die durchaus Theologenmeinungen rezipiert haben können, aber nicht müssen.

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

doncamillo hat geschrieben: Meine Zitate stammen aus dem Buch "Die Leiden und Freuden des Fegfeuers" von Professor Franz Spirago mit Imprimatur vom 14.1.1936, neu aufgelegt im November 2000 von Pfarrer Klemens Kiser.
Es soll so sein. Spekulationen über Art der Läuterung und Größe der Leiden im Fegefeuer sind ja nicht verboten, aber sie sind nicht verbindliche Lehre der Kirche. Die Kirche war in puncto Fegefeuer immer sehr zurückhaltend. Die Theologie hat auch nach Spirago (1936!) weiter geforscht und "spekuliert" (Ratzinger, Auer, Bathasar). Diese neueren Spekulationen scheinen mir bibel-näher und überzeugender zu sein, sind aber auch keine Dogmen.
doncamillo hat geschrieben: Especially for you noch ein anderer Hinweis:
Das II. Vatikanische Konzil spricht in der Dogmatischen Konstitution über die Kirche "Lumen gentium" von den Seelen, die "aus diesem Erdenleben geschieden sind und im Jenseits gereinigt werden" und sagt, daß es den "ehrwürdigen Glauben unserer Vorfahren an die lebendige Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern, die in der himmlischen Herrlichkeit sind oder nach dem Tod noch gereinigt werden", vom Konzil von Florenz und Trient ungeschmälert übernimmt.
Ich habe kein Problem, all das, was die Kirche in ihren Konzilserklärungen, in der Liturgie und im Katechismus über das Putgatorium lehrt, gläubig anzunehmen.

Dass die Verstorbenen im Purgatorium zu den Geretteten zählen und in Christus sind, auch wenn sie noch auf die volle Gotteschau warten müssen - das ist der Konsens zwischen uns! Und wohl auch, dass wir ihnen durch Gebet und Eucharistiefeier hilfreich sein können.

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roncalli
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Beitrag von roncalli »

Nur ein Beispiel für die Fragwürigkeit mancher von dir gebrachter Zitate:
doncamillo hat geschrieben: Hl. Thomas von Aquin:
1.Das Feuer des Reinigungsortes ist d a s s e l b e wie das Feuer der Hölle. (4,21,2)
So etwas kann z. B. ziemlich falsch verstanden werden, wie auch manche Privatoffenbarung. Dagegen der Katechismus der kath. Kirche:

"Die Kirche nennt diese abschließende Läuterung der Auserwählten, die von der Bestrafung der Verdammnis völlig verschieden ist, Purgatorium." (KKK 1031)

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cathol01
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Beitrag von cathol01 »

Aha, jetzt outet sich Kaplan doncamillo mal...
"Das Wahre ist nicht sicherer als das Wahrscheinliche."
(Diogenes Laërcius)

Geronimo

Beitrag von Geronimo »

cathol01 hat geschrieben:Aha, jetzt outet sich Kaplan doncamillo mal...
Als was denn .... ?

Geronimo

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Liebe Leute,

Ich habe einen ausführlichen und sehr interessanten Artikel von Pater Bruno Meusburger auf die website gestellt.

http://www.armeseelen.info/familienschu ... eilung.htm


Allerseelen ist nahe...



Gott segne Euch
doncamillo
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen:
"Seid gewiss: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt." Mt 28,18.20

Micha

Beitrag von Micha »

leer
Zuletzt geändert von Micha am Freitag 4. Februar 2005, 12:01, insgesamt 1-mal geändert.

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Es gibt auch fromme Leute (z.B. bei Totus Tuus), bei denen arme Seelen "anklopfen", um ein paar Gebete geschenkt zu bekommen. Bei "DOMIAN" rufen auch ab und zu Leute an, die von paranormalen Erlebnissen berichten, die sie in Zusammenhang mit verstorbenen Angehörigen setzen. Domian steht dem ratlos gegenüber, dabei erklären sich diese Phänomene einfach dadurch, dass Gott armen Seelen erlaubt, sich bei den Angehörigen bemerkbar zu machen, damit diese für sie beten und sühnen (außerdem hat es natürlich den Vorteil, dass dann auch die Angehörigen vom Weiterleben ihrer Verstorbenen wissen).

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

Es gibt auch fromme Leute, bei denen arme Seelen "anklopfen", um ein paar Gebete geschenkt zu bekommen./
In Anregeung durch diesen Thread habe ich mir das Buch von Maria Simma: "Erlebnisse mit Armen Seelen" zugelegt.

Sie selber bekundet, nicht immer sicher zwischen echter Offenbarung und teuflischer Erscheinung unterscheiden zu können.

Wenn dann eine "Arme Seele", die beteuert, vor 1400 Jahren, die Heilige Ursula und deren Gefährten ermordet zu haben, aus dem Fegfeuer erlöst wird, und dem nicht widersprochen wird, sträuben sich mir die Haare.

Entweder der Täter hat die Sünde bereut, dann benötigt er nach Gottes unendlicher Barmherzigkeit kein Fegfeuer mehr, oder wenn er unbereut gestorben ist, kann der Betreffende als Mörder nicht nach dem Fegfeuer in den Himmel kommen.

Ungereimtheiten, die mir Skepsis angemessen erscheinen lassen gegenüber solchen Privat-Offenbarungen.

Ich meine, die Bibel gibt uns genügend Information, um glauben zu können und zu erfahren, was wir wirklich brauchen.

Liebe Grüße Andreas

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Entweder der Täter hat die Sünde bereut, dann benötigt er nach Gottes unendlicher Barmherzigkeit kein Fegfeuer mehr, oder wenn er unbereut gestorben ist, kann der Betreffende als Mörder nicht nach dem Fegfeuer in den Himmel kommen.

[quote]


Wenn ich eine Sünde bereue, heisst das ja noch lange nicht, dass ich nicht ins Fegefeuer komme. Es gibt ja auch viele Theologen, die meinen, dass alle Seelen (zumindest kurz) durch das Fegefeuer hindurch müssen, bevor sie ins Himmelreich eintreten (Apokalypse: "In den Himmel kommt nichts Unheiliges.").

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Erich
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Beitrag von Erich »

"In den Himmel kommt nichts Unheiliges."
Dann ist der Teufel etwas Heiliges? Sein Platz war und ist die Gegenwart im Angesicht Gottes. Les z.B. mal bei Hiob nach.
Das Wort ward Fleisch, nicht Kerygma!

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Reinhard Gonaus
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Beitrag von Reinhard Gonaus »

Erich hat geschrieben:
"In den Himmel kommt nichts Unheiliges."
Dann ist der Teufel etwas Heiliges? Sein Platz war und ist die Gegenwart im Angesicht Gottes. Les z.B. mal bei Hiob nach.
Ja, weißt du denn nicht? :D
Der Teufel heißt auch Krampus (zumindest in Österreich), und sein Festtag ist der 5. Dezember. Und wenn er sich verschlafen hat, darf er mit dem hl. Nikolaus herumziehen. :D
Reinhard
--
Wir werden nie herausfinden, warum einer, der schnarcht,
sich selbst nicht schnarchen hören kann. (Mark Twain)

Andreas01
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Beitrag von Andreas01 »

Uwe Schmidt:Wenn ich eine Sünde bereue, heisst das ja noch lange nicht, dass ich nicht ins Fegefeuer komme.
gibt es dafür biblische Belege?
Apokalypse: "In den Himmel kommt nichts Unheiliges
das, in Zusammenhang mit 1 Joh 5:
13 Dies schreibe ich euch, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt; denn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.
17 Jedes Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde, die nicht zum Tod führt.


zeigt, dass es nach dem Tod noch eine Vergebung von Sünden geben muss, aber nur von weniger schwerwiegenden, eigentlich ein Beweis für Fegfeuer, wie immer das auch aussehen mag.

wir wissen nicht, ob

1. im Jenseits (Fegfeuer) wir für unsere läßlichen Sünden auch noch die Sühne durch Jesu Erlösungswerk am Kreuz in Anspruch nehmen können und eine zweite Chance erhalten, einfach zu bereuen.
oder
2. wir für lässliche Sünden dann selber sühnen müssen, weil wir Jesu Sühne nur in diesem Leben annehmen können

oder sehe ich das falsch?

was mir aber schon klar scheint, bei Paulus denke ich x-mal nachzulesen, dass wir auf dieser Welt unsere Rechtfertigung durch das Kreuz Jesu erlangen und nicht durch eigene Werke.

Was sagte denn Jesus zur Maria Magdalena: Geh hin und sündige nicht mehr;

kein Wort von Wiedergutmachung oder Strafe absitzen.

Gruß Andreas

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Erich hat geschrieben:
"In den Himmel kommt nichts Unheiliges."
Dann ist der Teufel etwas Heiliges? Sein Platz war und ist die Gegenwart im Angesicht Gottes. Les z.B. mal bei Hiob nach.

War, lieber Erich, der Teufel war mal der heiligste Engel, aber dann ist er gefallen, das weisst du doch sicher!

Uwe Schmidt
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Beitrag von Uwe Schmidt »

Andreas01 hat geschrieben:
Uwe Schmidt:Wenn ich eine Sünde bereue, heisst das ja noch lange nicht, dass ich nicht ins Fegefeuer komme.
gibt es dafür biblische Belege?
Apokalypse: "In den Himmel kommt nichts Unheiliges
das, in Zusammenhang mit 1 Joh 5:
13 Dies schreibe ich euch, damit ihr wisst, dass ihr das ewige Leben habt; denn ihr glaubt an den Namen des Sohnes Gottes.
17 Jedes Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde, die nicht zum Tod führt.


zeigt, dass es nach dem Tod noch eine Vergebung von Sünden geben muss, aber nur von weniger schwerwiegenden, eigentlich ein Beweis für Fegfeuer, wie immer das auch aussehen mag.

wir wissen nicht, ob

1. im Jenseits (Fegfeuer) wir für unsere läßlichen Sünden auch noch die Sühne durch Jesu Erlösungswerk am Kreuz in Anspruch nehmen können und eine zweite Chance erhalten, einfach zu bereuen.
oder
2. wir für lässliche Sünden dann selber sühnen müssen, weil wir Jesu Sühne nur in diesem Leben annehmen können

oder sehe ich das falsch?

was mir aber schon klar scheint, bei Paulus denke ich x-mal nachzulesen, dass wir auf dieser Welt unsere Rechtfertigung durch das Kreuz Jesu erlangen und nicht durch eigene Werke.

Was sagte denn Jesus zur Maria Magdalena: Geh hin und sündige nicht mehr;

kein Wort von Wiedergutmachung oder Strafe absitzen.

Gruß Andreas


Also ich weiß ja nicht, lieber Andreas, warum du immer die Bibel so über die Kirche stellst (es ist ja nun einmal so, dass -cum grano salis - die kath. Kirche die Bibel geschrieben hat und nicht umgekehrt, dass die Kirche aus der Bibel erwachsen wäre), aber gut: In GEH HIN UND SÜNDIGE NICHT MEHR steht nichts von Strafe, dafür aber an anderen Stellen (machen wir ein bisschen Biblebashing), z.B. DU WIRST NICHT EHER AUS DEM GEFÄNGNIS HERAUSKOMMEN, ALS BIS DU DEN LETZTEN CENT BEZAHLT HAST!

uli
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Beitrag von uli »

Uwe Schmidt hat geschrieben:Es gibt auch fromme Leute (z.B. bei Totus Tuus), bei denen arme Seelen "anklopfen", um ein paar Gebete geschenkt zu bekommen.
:shock: :shock: :shock: Wenn diese Sätze nicht ernst gemeint wären – ich hätte sie für spöttische Ironie gehalten. Aber nun sind sie offenkundig ernst gemeint. Also denn: Bei Mitgliedern von „Totus tuus“, einer der Neuen Geistlichen Gemeinschaften innerhalb der katholischen Kirche, klopfen „Arme Seelen“ an. Mal abgesehen davon, dass ich den volkstümlichen und auch kirchenoffiziell nicht üblichen Ausdruck „Arme Seelen“ nicht mag: Wenn ich ihn denn anwenden würde, dann wohl eher auf diese lebendigen „armen Seelen“ von „Totus tuus“, die es bei sich anklopfen hören, denn da scheint es sich nicht mehr nur um einen Arme-Seelen-Kult (also um eine Übertreibung der nüchtern-bescheidenen kirchlichen Lehre) zu handeln, sondern da scheinen mir krankhafte bzw. überspannte Züge mit reinzukommen. Ganz abgesehen davon, dass dies ganz in den „trendigen“ Esoterik-Okkultismus-Zeitgeist passt, der sich ausgiebig ja auch den Astral-Armen-Seelen und Ähnlichem widmet; insofern wäre dies eine christlich angehauchte Version der Esoterik. Dass dies „Anklopfen“ aber kein neues Phänomen in katholischen Kreisen ist, zeigt folgende Website, aus der ich Auszüge bringe – und diese Schilderung ist für mich gleichzeitig ein Beleg für das Krankhafte an der Sache (obwohl diese Website ja gerade umgekehrt versucht, dies Geschehen als etwas „Nicht-Krankhaftes“, „Echtes“, „Gnadenhaftes“, als „göttlich geschenkte Begabung“ darzustellen). Diese Site bezieht sich auf Maria Simma (1915-2004), die auch Andreas01 erwähnt:
Andreas01 hat geschrieben:In Anregeung durch diesen Thread habe ich mir das Buch von Maria Simma: "Erlebnisse mit Armen Seelen" zugelegt.
http://www.fegfeuer.ch/page55.html

“Maria Simma wurde am 2. Februar 1915 in Sonntag (kleiner Ort im Großwalsertal/ Vorarlberg) als zweites von acht Kindern geboren. Die Familie war arm. So mußte die Kinder früh schon zu fremden Leuten gehen, um durch ihrer Hände Arbeit zum Familienleben beizutragen.
Maria lebte schon als Kind eine tiefe Frömmigkeit und hatte das Verlagen, sich einem Orden anzuschließen. Wegen ihre schwachen Konstitution wurde sie aber in drei verschiedenen Klöstern abgewiesen. So übernahm sie den Haushalt ihres Vaters in Sonntag. Nach dessen Tod lebte sie alleine im Vaterhaus.
Ihre kindliche Liebe zu Maria und das Verlangen, den Armen Seelen zu helfen, kennzeichneten ihr religiöses Leben. Maria Simma hat, laut Bericht von Pfarrer Alfons Matt, schon von früher Kindheit an den Wunsch gehabt, den Armen Seelen zu helfen. Sie eiferte geradezu, ja keinen Ablaß auszulassen, und schenkte alles den Armen Seelen. Ein großer Tag war es, als sie erfuhr, daß man für die Armen Seelen auch Sühneleiden auf sich nehmen kann. Durch ihren Kontakt mit Armen Seelen, wurde sie von vielen Tausend Menschen immer wieder nach dem Befinden Verstorbener gefragt. Sie hatte täglich einen großen Berg Briefe zu bewältigen. Unermüdlich betete und sühnte sie für ihre Armen Seelen. Oft wurde sie von anderen um Rat gefragt. In den Sommermonaten kamen nicht selten sieben bis acht Omnibusse aus allen Ländern Europas. ...
So hörte sie einmal in einem Zugabteil einen Mann schrecklich fluchen. Sie ging zu ihm hin, und stellte ihn zur Rede, daß er es künftig unterlasse, unserem Gott so zu fluchen. Nach vielen Jahren kam dieser Mann auf sie zu – als Arme Seele. Er bedankte sich bei ihr ganz herzlich, daß sie für ihn damals dieses Vaterunser gebetet hat. Dieses habe ihn vor einer ewigen Verdammnis bewahrt.
Seit 1940 meldeten sich Arme Seelen mit der Bitte um Gebetshilfe. Die Sühneleiden für diese Seelen hatte sie seit dem Allerseelentag 1953. Der Monat November ist für die Armen Seelen eine ganz besondere Gnadenzeit. Für Maria Simma hingegen ein Martyrium. Dies zeigte sich etwa so: Wenn eine Seele ihr Leid zufügte, war es ihr, als ob man ihre Glieder auseinanderzerren würde. Von allen Seiten wurden mit Gewalt scharfe Dolche in sie hineingestoßen, oder es war, als ob stumpfes Eisen in sie hineingetrieben würde. Die Sühneleiden für Abtreibung und Unkeuschheit bestanden in fürchterlichen Leibschmerzen und großer Übelkeit. Dann kam es ihr vor, als läge sie stundenlang zwischen Eisblöcken. Die Kälte drang ihr bis ins Mark, was die Sühneleiden für Lauheit und religiöse Kälte waren. ... Die Armen Seelen erschienen in verschiedenen Gestalten und auf verschiedene Weise. Manchmal klopften sie an, oder aber sie waren einfach da. Die einen sah sie in Menschengestalt, andere waren schwer zu erkennen. Je mehr sie von ihren Leiden befreit wurden, um so klarer konnte man sie sehen.
Heimliche Beobachter, die an der Echtheit der ganzen «Erscheinungsgeschichte» zweifelten, wurden bald eines besseren belehrt. Die Neugierde einiger Burschen drängte sie am 6. Dezember
1954 nachts mit einer Leiter bis zum Schlafzimmerfenster vorzudringen. Dieses stand offen, so daß sie den Vorgang im Rauminnern mitansehen und hören konnten. Sie hörten, wie Maria Simma in ihren Leiden stöhnte und weinte. Sie hörten, wie sie sich mit jemandem unterhielt,
dessen Stimme die Burschen jedoch nicht hörten.“
(Wieso spricht Letzteres übrigens für Echtheit??)

Nee, also bei so was sträuben sich mir die Haare - nicht, weil ich´s gruselig finde (eher zum Lachen), sondern weil ich´s "voll neben der Kappe" finde - wobei ich logo auch sehe, dass das für die Frau Simma persönlich durchaus eine Qual und für sie persönlich auch eine Sache/ein Anliegen war, von deren/dessen Echtheit und Berechtigtheit sie selbst völlig überzeugt war, sie wollte ja auch Gutes tun und ich will ihr in der Hinsicht kein Unrecht tun - trotzdem müsste man an die ganze Story mal einen "Seelenklempner" (nicht für die Armen Seelen im Fegfeuer, sondern für das seelische= psychische Befinden und Drumherum bei "Armenseelenmüttern" wie Frau Simma) ranlassen und ihn das analysieren lassen, würde aber schwierig, weil die Dame schon verstorben ist ...

Uli

www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm
Zuletzt geändert von uli am Mittwoch 27. Oktober 2004, 21:46, insgesamt 2-mal geändert.

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doncamillo
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Beitrag von doncamillo »

Liebe Leute,

Dieses Thema ist offensichtlich wirklich sehr wichtig aber auch sehr kontroversiell, wie ja auch der erste Satz meiner website sinngemäß lautet.


Ich möchte hier nur kurz erwähnen:

1.
In einem Gespräch mit mehreren erfahrenen Priestern habe ich gehört, dass Erlebnisse mit Verstorbenen offensichlich viele, auch "ganz normale" Menschen betreffen.
z.B.: Klavierspiel erklingt, das die Witwe und die Tochter regelmäßig hören; ein Bild fällt von der Wand genau zum Zeitpunkt des Todes; ein kalter Hauch ist zu spüren...;

Das sind meistens ganz einfache Gläubige, die bei solchen Erlebnissen ihren Pfarrer um Rat fragen. Dieser prüft das nach und erlebt dann Identes oder Ähnliches...


2.
Ich bin selbst Priester und hatte vor einem halben Jahr ein Erlebnis mit Armen Seelen, das mich sehr nachdenklich gemacht hat.
Vielleicht kennt jemand das Gefühl, extrem müde zu sein und fünf Nächte lang nicht schlafen zu können....... (ohne irgendeine natürliche Störung von außen oder eine Krankheit).
Wobei ich normalerweise fast immer ausgezeichnet schlafe.



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uli
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Beitrag von uli »

Beim Thema „Arme Seelen“ vermischen sich leider sehr stark Volkglauben, Okkultismus/Esoterik/Spiritismus und manche menschliche Überspanntheit mit der nüchtern-knappen offiziellen kirchlichen Lehre zu den „Verstorbenen in der Läuterung“ – wobei der Begriff „Arme Seelen“ bezeichnenderweise ja auch nicht die kirchenoffizielle Bezeichnung ist, sondern ein Produkt des Volksglaubens/der Volksfrömmigkeit (prinzipiell nichts gegen Volksfrömmigkeit, aber beim Begriff „Arme Seelen“ und den damit verbundenen volkstümlichen Vorstellungen bin ich doch eher ablehnend eingestellt). Apropos Spiritismus: Es gab doch vor Jahren mal einen Boom an angeblichen Kassettenrecorder-Aufnahmen von Stimmen Verstorbener – man konnte angeblich mit ihnen in Kontakt treten, wenn man das Mikro in die Luft hielt, das Gerät einfach laufen ließ, um anschließend in/aus dem Gerausche ihre Stimme zu hören ...
Übrigens: Die Seite von Don Camillo bringt überwiegend wohltuend-informative, nüchterne Feststellungen, könnte von daher für am Thema Interessierte (das aber um Himmels und Fegfeuers willen ein Nebenthema bleiben muss, es gibt Wichtigeres!) „aufklärerisch“ nützlich sein. Was mich etwas stört, ist a) der Ausdruck „Arme-Seelen-Seite“, eben weil ich den Begriff nicht mag, andererseits: Vielleicht greifen infolge diese volkstümlichen Formulierung mehr Leute auf diese Seite zu als bei einem „abstrakteren“ Titel und finden dann prinzipiell korrekte Lehren , b) finde ich die Bilder zu kitschig und in Richtung esoterischer bzw. zu plastischer Vorstellungen (irre)führend, aber auch das ist wieder so eine Sache: Mir hat mal ein lutherischer Pfarrer aus einem Berliner Arbeiterviertel gesagt, er habe in seiner Kirche modern-abstrakte Bilder aufgehängt, viele seiner „einfachen“ Leute seien deshalb nicht mehr zum Gottesdienst gekommen, und daraufhin habe er mit ihnen beschlossen, für sie wieder „kitschigere“ Bilder aufzuhängen ...

Hier eine alte „Sage aus dem Böhmerwald“:
Arme Seelen
Kinder aus der Seewies gingen einmal in den Wald. Sie kamen in die geschlagene Nacht hinein, und da sahen sie die blauen Lichter übers Moos hin und her wischen. Den Kindern wurde ängstig, sie rannten davon und kamen zu einer Klause, und dort drin kniete ein eisgrauer Einsiedel. In der Klause wuchs den Kindern das Herz wieder, sie wurden keck und deuteten mit dem Finger auf die ruhlosen Lichter und gaben ihnen allerlei Namen. Das hätte nicht sollen sein. Auf einmal stehen die Lichter vorm Fenster und schlagen so gewaltig daran, daß alles klirrt. Jetzt verrauschte den Kindern schnell der Mut, in ihrer Not krochen sie dem Einsiedel unter den Bart, er möchte ihnen um Herrgottswillen helfen. Da sagte der Eisgraue: "Gebt alle Brotbrösel zusammen und streut sie vor die Tür!" Das taten jetzt die Kinder gar eifrig, und sie speisten also die wilden Lichter, und die Lichter stillten sich und verloren sich bald und spielten wieder weit draußen überm Moos.
So tut ein armes Brotbröslein oft Wunder.


Hier ein Stichwort aus einem Esoterik-Lexikon:
Arme Seelen
Im Volksglauben die Seelen der Verstorbenen, die im Fegefeuer büßen. Weil sie nicht erlöst wurden, müssen sie bisweilen noch auf Erden umgehen. In diesem Fall treten sie als Poltergeister in Aktion oder können als Erscheinung gesehen werden. Die Volkskunde kennt eine Vielzahl von Erscheinungsbildern (z.B. Irrlichter)
– vgl. oben in der Sage!

Hier eine „Seherin“, die jeweils exakt 3 „Arme Seelen“ pro Beter und Rosenkranzperle retten wollte, Zitat aus dem Internet:
„Grete Ganseforth, Heede/Ems (Seherin Marias, der Königin des Weltalls und Königin der Armen Seelen), hat Personen, die sie selbst noch kannten, bei einem Besuch gesagt, die Verheißung sei: daß für jede Rosenkranzperle pro Beter drei Arme Seelen aus dem Fegfeuer befreit würden.“

Hier etwas aus einer Oberpfälzer Schrift von 1869:
"Der katholische Oberpfälzer hält treu an seiner Kirche und läßt sich durch nichts darin beirren. Aber keine Lehre derselben ist so sehr in sein Wesen, sein ganzes Thun und Lassen übergegangen, als die Lehre von den Seelen im Fegefeuer, ihren Leiden und der Hilfe, die er ihnen hierin bringen kann und soll. Es ist kein Augenblick, in dem er etwas unternimmt, ohne daß er der Armen Seelen sich erinnerte, von des Tages Anbruch bis zur finsteren Nacht." Der komplette Text zum Thema „Fegfeuer“, der diese Sätze zitiert, findet sich unter:
http://memopolis.uni-regensburg.de/lekt ... /fege.html
Dort auch folgende Zeilen:
„Ähnlich grausame Beschreibungen (des Fegefeuers) finden sich bis weit ins 18. Jahrhundert hinein. Eine Milderung des Straf- und Leidensgedankens gegenüber der mittelalterlichen Visionsliteratur ist nicht zu erkennen. In Wolfgang Eders "Unerschöpflichem Gnaden-Brunn" von 1689 heißt es: "Huete dich auch von denen laeßlichen Suenden / dann wann du in selben stirbest / so mußt du durch den feurigen Fluß / und vor Hitz erschroecklich wallende Wasser; je groesser aber die Menge diser Suenden / je langsamber wirst du durch dise feurige Peyn hindurch kommen."
Erst mit der Aufklärung milderten sich die Flammen des Fegefeuers. Nun betonten die Gebets- und Andachtsbücher den Läuterungszweck des Fegefeuers, damit die Seelen unbefleckt in den Himmel eintreten können. Nicht mehr in Furcht solle man sein Leben gemäß christlicher Grundsätze leben, sondern in Einsicht, Gott solle nicht mehr als bedrohlich, sondern als liebend und fürsorglich empfunden werden. Daher stellte man als das eigentliche Leid der Armen Seelen die fehlende Gottesanschauung heraus. Im "Armenseelenbüchlein für Feld und Haus", das im Jahr 1915 in Regensburg erschien, heißt es etwa: "Darum heißen sie arme Seelen. Sie dürsten nach Gottes Anschauung, ohne sie vorerst erreichen zu können. Das ist ganz klar. Der Leib mit den Fesseln des sinnlichen Erkennens ist für sie fortgefallen, die Erde mit ihren Lockungen und Bedürfnissen trübt nicht mehr ihren Blick. Sie wissen jetzt mit vollem Verständnis die Größe und Schönheit Gottes, das Glück des Himmels zu würdigen. Sie stehen gleichsam vor dem Tor, ohne Einlaß bekommen zu können. Und sie müssen leiden."


Also, einfacher Tipp: es bei der kurzen, nüchternen offiziellen Lehre der Kirche zur "Läuterung der Verstorbenen" belassen, nix mit Privatoffenbarungen, spiritistischen Anklängen und ähnlichem Gedöhns, und dem Thema auch den relativ niedrigen Stellenwert belassen, den es für die offizielle Kirchenlehre hat, es also bloß nicht aufbauschen. Es gibt wahrlich Wichtigeres im Glauben - und im Leben!

Uli

www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm

Andreas01
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Registriert: Dienstag 10. August 2004, 16:32

Beitrag von Andreas01 »

Uwe Schmidt: In GEH HIN UND SÜNDIGE NICHT MEHR steht nichts von Strafe, dafür aber an anderen Stellen, z.B.

DU WIRST NICHT EHER AUS DEM GEFÄNGNIS HERAUSKOMMEN, ALS BIS DU DEN LETZTEN CENT BEZAHLT HAST!
diese Stelle hat meiner Meinung nach nichts mit dem Fegfeuer zu tun, wie der Zusammenhang belegt:


Mt 5:
24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar liegen; geh und versöhne dich zuerst mit deinem Bruder, dann komm und opfere deine Gabe.
25 Schließ ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg zum Gericht bist. Sonst wird dich dein Gegner vor den Richter bringen und der Richter wird dich dem Gerichtsdiener übergeben und du wirst ins Gefängnis geworfen.
26 Amen, das sage ich dir: Du kommst von dort nicht heraus, bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.


Gruß Andreas

Ralf

Beitrag von Ralf »

uli hat geschrieben:
Also, einfacher Tipp: es bei der kurzen, nüchternen offiziellen Lehre der Kirche zur "Läuterung der Verstorbenen" belassen, nix mit Privatoffenbarungen, spiritistischen Anklängen und ähnlichem Gedöhns, und dem Thema auch den relativ niedrigen Stellenwert belassen, den es für die offizielle Kirchenlehre hat, es also bloß nicht aufbauschen. Es gibt wahrlich Wichtigeres im Glauben - und im Leben!

Uli

www.textdienst.de/woran_christen_glauben.htm
Nun, so ein Tip gilt ja wahrscheinlich für alle Bereiche, die mit privatem Glauben zu tun haben, auch wenn wahrscheinlich die Schwerpunkte immer sehr unterschiedlich sind. Die einen meinen, ihren Privatglauben bezüglich sozialer Gerechtigkeit und dahingehender Aktionen der Gesamtkirche mehr als bloß "anbieten" zu wollen, andere tun das auf dem Feld der Heiligen- und/oder Marienverehrung, wiederum andere im Bereich des Sakramentenverständnisses.

Da sind nicht selten die Eiferer bezüglich des privaten Charakters ihrer Ansicht mit Sehschwäche geschlagen.

Im großen und ganzen würde ich sagen: laß sie doch glauben! Wenn jemand meint, Privatoffenbarungen seien das nahezu Gelbe vom Ei, bitteschön. Wenn die Person aber meint, diese Ansicht auch anderen aufdrängen zu wollen und somit den gesunden Freiraum der Kirche einschränken zu wollen, dann werde ich hibbelig.

Andreas01
Beiträge: 243
Registriert: Dienstag 10. August 2004, 16:32

Beitrag von Andreas01 »

Uli: Nee, also bei so was sträuben sich mir die Haare - nicht, weil ich´s gruselig finde (eher zum Lachen), sondern weil ich´s "voll neben der Kappe" finde - wobei ich logo auch sehe, dass das für die Frau Simma persönlich durchaus eine Qual und für sie persönlich auch eine Sache/ein Anliegen war, von deren/dessen Echtheit und Berechtigtheit sie selbst völlig überzeugt war, sie wollte ja auch Gutes tun und ich will ihr in der Hinsicht kein Unrecht tun - trotzdem müsste man an die ganze Story mal einen "Seelenklempner" (nicht für die Armen Seelen im Fegfeuer, sondern für das seelische= psychische Befinden und Drumherum bei "Armenseelenmüttern" wie Frau Simma) ranlassen und ihn das analysieren lassen, würde aber schwierig, weil die Dame schon verstorben ist ...
Lieber Uli, da muß ich doch eine kleine Lanze brechen für die gute Maria Simma, trotz aller Probleme, die ich mit ihrer Privatoffenbarung habe.

Sie hat wie du sagst, in gutem Willen gehandelt, aber ich denke auch, was sie berichtet, hat sie erlebt, nicht halluziniert.

Wie häufig Gottes Offenbarung oder teuflische Erscheinung ihre Erlebnisse bewirkt haben, wage ich nicht zu differenzieren.

Schizophrenie sollte man ihr nicht unterstellen.

Gruß Andreas

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