Robert Ketelhohn hat geschrieben:Habe gestern übrigens überraschenderweise eine dicke Mappe Material
aus Maria Vesperbild erhalten, mit freundlicher Empfehlung der Wallfahrts-
direktion.
Wer kennt eigentlich den schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild
( http://www.maria-vesperbild.de ) näher und kann was erzählen?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Leider kenne ich den schwäbischen Wallfahrtsort Maria Vesperbild nicht näher, aber kann dennoch erzählen, dass ich nach Deinem freudestrahlendem Posting im "Wer soll neuer Erzbischof von Berlin werden"-Thread über den Erhalt einer dicken Info-Mappe von der Wallfahrtsdirektion, die oben verlinkte Webseite aufgesucht habe und dort unter "Videos" an erster Stelle den fünften und letzten Teil von Henryk M. Broders "Deutschland-Safari" vorfand. Henryk M. Broder ist, nach Michel Friedman und Jürgen W. Möllemann, der berühmteste Jude Deutschlands, und - anscheinend oder scheinbar? - momentan in einer Krise des Unglaubens. Verzweifelnd am Gegackeier der eigenen Auserwähltheit qua mütterlicher Herkunft. Doch nur auf der Suche nach dem, was ihn aufs Kreuz legt.
Mein Lieber, da ist dir jetzt aber zwischen dem ersten Wort und dem letzten Punkt irgendwo der Durchblick verloren gegangen. Aber wenigstens stimmt die Rechtschreibung.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
Maria Vesperbild ist in konservativen Kirchenkreisen bekannt und beliebt als Wallfahrtsort.Dort gibt es regelmässig Sühnenächte zur Sühne für die sexuelle Libertinage der Gesellschaft unter der Ägide des Freundeskreis Maria Goretti sowie
wegen der Abtreibungen unter Mitwirkung diverser Lebensschutzgruppen.
Der Wallfahrtsgeistliche ist für seine Predigten bekannt,die Klartext zu in Kirchenkreisen inzwischen verpönten Themen wie Beichte,Hölle,Fegefeuer liefern.Es werden ordentliche NO-messen gelesen,die Marienverehrung gepflegt mit Lichterprozessionen zu einer Lourdes-Grotte in der Umgebung der Kirche und soviel ich weiss darf dort auch ein Geistlicher regelmässig im alten ritus zelebrieren.
Selbst war ich vor Jahren,als ich das alles noch nicht wusste nur mal auf einer touristischen Rundfahrt durch die Barockkirchen und Schlösser in der Umgebung von Augsburg in dieser Kirche; sie ist auch kunsthistorisch ene schöne und warme,das Gemüt
ansprechende Kirche.Hatte neulich das Photo,das ich in den 80ger jahren gemacht habe wieder in der Hand: da fiel auf: kein Volksaltar !(Ist vielleicht heute anders)
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)
incarnata hat geschrieben:
Selbst war ich vor Jahren,als ich das alles noch nicht wusste nur mal auf einer touristischen Rundfahrt durch die Barockkirchen und Schlösser in der Umgebung von Augsburg in dieser Kirche; sie ist auch kunsthistorisch ene schöne und warme,das Gemüt
ansprechende Kirche.Hatte neulich das Photo,das ich in den 80ger jahren gemacht habe wieder in der Hand: da fiel auf: kein Volksaltar !(Ist vielleicht heute anders)
Ich war 2007 (oder 2008?) auf der Durchreise mal kurz dort und hatte ähnliche Eindrücke. Damals hatte die Kirche (noch immer) nur den Hochaltar - ich nehme an, das hat sich auch nicht geändert.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Du hast doch das Infomaterial bekommen... da müsste doch irgendwo auch etwas dazu stehen...
Wohl wegen des Vesperbildes, also der Pietà (s.u.: Bildmitte oben)?
Es gibt - wie vermutet - erfreulicherweise immer noch keinen sog. Volksaltar:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
Der Ursprung dieses Bildtyps ist kunsthistorisch erforscht, für seine spätere Geschichte aber gilt das nicht so sehr. Das Gnadenbild von Maria Vesperbild gehört in diese spätere Geschichte, es ist sicherlich nicht vor dem 16. Jahrhundert entstanden und war bei seiner Stiftung durch Jakob von St. Vincent, dem damaligen Schlossherrn von Seyfriedsberg, vielleicht doch schon ca. 1 Jahre alt.
Als der Pfleger der Herrschaft Seyfriedsberg und Oberstjägermeister der Markgrafschaft Burgau, Jakob von St.Vincent, 165 eine Feldkapelle auf dem Weg von Ziemetshausen nach Langenneufnach errichtete, wollte er seinen Dank zum Ausdruck bringen, dass der schreckliche Dreißigjährige Krieg endlich zu Ende war und er ihn unbeschadet überstanden hatte.
Oft und oft hatte der Pfleger bei der Mutter der Schmerzen Zuflucht gesucht und Erhörung gefunden. Nun wollte er ihr Bild, das Vesperbild, das die Mutter des Herrn in ihrem tiefsten Leid zeigt, in der Kapelle aufstellen.
Jakob von St. Vincent war nicht der einzige, der zu danken hatte, und so schloss sich so mancher fromme Beter dem Herrn auf Seyfriedsberg an und pilgerte zu der Feldkapelle.
Freilich, die Nöte waren mit dem Westfälischen Frieden nicht zu Ende. Kinder wurden krank, Väter verunglückten, Mütter sahen einer schweren Geburt entgegen, Pferde lahmten und Kühe gaben keine Milch. Da eilten sie von den umliegenden Orten hin zur Mutter der Schmerzen. Der eine und der andere fand Erhörung. Das sprach sich herum. Die Zahl der Beter nahm zu.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Danke dir! – Aber wieso eigentlich „Vesperbild“?
Wieso eigentlich Maria Vesperbild?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
