Re: Mißbrauchsanschuldigungen
Verfasst: Mittwoch 29. Juli 2020, 15:58
[...] Bei den katholischen Ordensgemeinschaften haben sich rund 1400 Personen gemeldet, die nach eigenen Angaben von Ordensleuten sexuell missbraucht wurden. Das geht aus einer Umfrage der Deutschen Ordensobern-Konferenz (DOK) hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde. [...]
[...] Die Vorwürfe beziehen sich auf Grenzverletzungen, Übergriffe und sexuellen Missbrauch im engeren Sinne. [...]
[...] Ein Drittel der Gemeinschaften gab an, mit Missbrauchsvorwürfen konfrontiert worden zu sein. Dabei spielte keine Rolle, ob die Vorwürfe als plausibel eingestuft wurden oder nicht. Zudem wurde in der Umfrage der Zeitraum, auf den sich die Vorwürfe beziehen, nicht eingegrenzt. Gefragt wurde unter anderem danach, ob Missbrauchsvorwürfe bekannt seien, die sich auf Minderjährige oder erwachsene Schutzbefohlene bezögen. [...]
Na immerhin ... nach Jahren des Versteckspiels und nachdem schon niemand mehr zu hoffen gewagt hatte, hat er letztes Jahr endlich mal damit angefangen:... ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss ... – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009
Das Nachbarbistum (Davenport, Iowa) ging wie ein halbes Dutzend weiterer US-Bistümer den bequemeren Weg: es meldete kurzerhand Konkurs an, um so präventiv den zivilrechtlichen Schadenersatzansprüchen der zahlreichen Missbrauchten zu entgehen.Diocese list of ‘credibly accused’ priests 28 names culled in sex abuse claims
Wednesday, February 27, 2019
by Sioux City Journal
SIOUX CITY -- Aiming to "shine a light" on its own "shameful history," the Diocese of Sioux City made public Monday the names of 28 priests credibly accused of sexually abusing more than 100 children while serving the Northwest Iowa diocese. ...
danke dir, für diesen Bericht.kerzl_schlucker hat geschrieben: ↑Mittwoch 23. September 2020, 10:30https://www.sueddeutsche.de/politik/mis ... -1.5039092
tja - "Anerkennungszahlung" - ein schönes Wort. Schadenersatz wird wohl nicht gezahlt.HeGe hat geschrieben: ↑Freitag 25. September 2020, 14:03Missbrauch: Deutsche Bischöfe einigen sich auf Anerkennungszahlung
Ich orientierte mich am geltenden Zivilrecht.
Papst Franziskus räumt auf... ja ja...Nicht nur unter Insidern und Vatikanisten sorgte die Nachricht für enormes Aufsehen. Als Kardinal Kevin Farrell vergangene Woche von Papst Franziskus zum Chef eines entscheidend wichtigen neuen Kontrollgremiums ernannt wurde, wanderten reihenweise die Augenbrauen der Bischöfe der USA Richtung Zimmerdecke.
Der Grund dafür? Ganz einfach, meint JD Flynn, Chefredakteur der "Catholic News Agency": Die Karriere des US-amerikanischen Prälaten läßt vermuten, dass seine Beförderung auch einen Hinweis darauf gibt, was der bis heute unveröffentlichte McCarrick-Report ergibt, und welche Rolle Farrell gespielt hat.
Bruder Donald hat geschrieben: ↑Donnerstag 15. Oktober 2020, 15:51Papst Franziskus räumt auf... ja ja...
In einer Gesprächsnotiz vom 3.11.2010 könnte der jetzige Hamburger Erzbischof Stefan Heße einem Vertuschungsvorgang zugestimmt haben. Das berichtet die „BILD“. Heße war seinerzeit Personalverantwortlicher des Erzbistums Köln gewesen. Die Gesprächnotiz hält fest, „dass Pfarrer U. im Generalvikariat in einem Gespräch alles erzählt hatte“. Doch über dieses Gespräch sollte „bewusst kein Protokoll angefertigt werden, weil befürchtet wurde, dass dies dann beschlagnahmefähig wäre. Aus diesem Grund sollten nur handschriftliche Notizen existieren, die notfalls vernichtet werden könnten. Herr Prälat Dr. Heße gibt zu diesem Vorgehen sein Einverständnis“, so hält die Gesprächnotiz fest. Als Quelle dieser Notiz gibt die „Bild“ das Aktenzeugnis des Erzbistums Köln vom 19. Dezember 2018 an. Auf der Gesprächnotiz ist offenbar Heßes Namenskürzel zu erkennen. Dem in der Notiz genannten „Pfarrer U.“ wird vorgeworfen, seine drei Nichten sechs Jahre lang sexuell missbraucht zu haben, erst im April 2019 wurde er von seinen seelsorgerlichen Aufgaben im Erzbistum Köln suspendiert
Eine vollständige Neufassung der Untersuchung verantwortet ab sofort der Kölner Strafrechtsexperte Prof. Dr. Björn Gercke. Die Zusammenarbeit mit der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl wird beendet. Das Gutachten der Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl wird nicht veröffentlicht.
Begründung
Dieser Schritt wurde notwendig, weil die Kanzlei Westpfahl Spilker Wastl, die im Dezember 2018 mit der unabhängigen Untersuchung beauftragt wurde, die Anforderungen an die unabhängige Untersuchung nach wie vor nicht erfüllt. Die Münchener Kanzlei ist wiederholt an ihrem Versprechen und am Anspruch der Betroffenen sowie des Erzbistums gescheitert, eine umfassende Aufarbeitung der Ereignisse und persönlichen Verantwortlichkeiten in Form eines rechtssicheren und belastbaren Gutachtens zu erreichen und einen zur Veröffentlichung geeigneten Bericht zu erstellen. Alle Bitten um konstruktive und methodische Nachbesserungen wurden vonseiten Westpfahl Spilker Wastl entweder nicht umgesetzt oder blieben deutlich hinter den notwendigen Maßnahmen zurück.
Beziehst du dich auf das gekündigte Gutachten von Westpfhal?Maternus87 hat geschrieben: ↑Montag 2. November 2020, 13:20Das dürfte sich zum größten Skandal der katholischen Kirche seit den "Sittlichkeitsprozessen" auswachsen.
Aha? Hast du den Artikel gänzlich gelesen?Maternus87 hat geschrieben: ↑Montag 2. November 2020, 13:20Es geht diesmal nur um den Schutz der (amtierenden) Amtsträger.
Ich wüsste nicht, dass die Betroffenen großes Interesse am Schutz schuldiger Amtsträger hätten...Der Betroffenenbeirat steht hinter dieser Entscheidung, die nach gemeinsamer intensiver Beratung getroffen wurde.
Patrick Bauer, Sprecher des Betroffenenbeirats:
„Wir sind enttäuscht und wütend, dass die Münchener Kanzlei derart schlecht gearbeitet und damit Versprechen einer gründlichen, juristisch sauberen Aufarbeitung gebrochen hat. Das verlängert den Aufarbeitungsprozess unnötig. Das Ziel des Gutachtens, Verantwortung und institutionelles Versagen deutlich und vollständig zu benennen, gefährdet die Kanzlei durch handwerkliche Fehler. Die Betroffenen können deshalb der Kanzlei nicht mehr vertrauen, die unabhängige Untersuchung fortzuführen. Wir haben dem Kardinal geraten, die Zusammenarbeit mit Westpfahl Spilker Wastl sofort zu beenden und Schadensersatz zu fordern. Unabhängig davon haben wir Kardinal Woelki deutlich gesagt, dass wir nach wie vor Konsequenzen erwarten und dass endlich Verantwortung übernommen wird.“
War ja klar, dass die herumlügen werden. Und der Schüller ist natürlich mitdabei.n.tv hat geschrieben:Wie offen geht das Erzbistum Köln mit sexuellem Missbrauch in der Vergangenheit um? Das Gutachten einer Münchner Kanzlei dazu wird mit Spannung erwartet. Doch nun, wo es fertig ist, verschwindet es in der Schublade. Die Gründe könnten höchst heikel sein.
Daraus:kerzl_schlucker hat geschrieben: ↑Freitag 6. November 2020, 15:16https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... ulbinowicz
Mit 16 Jahren war der Priesterseminarist?…Der Breslauer Dichter Karol Chum hatte den Kardinal im Mai 2019 öffentlich beschuldigt, ihn im Januar 1990 als Priesterseminarist kurz nach seinem 16. Geburtstag in Breslau sexuell missbraucht zu haben…
Chum, der mit bürgerlichen Namen Przemyslaw Kowalczyk heißt, wurde von September 1989 bis Januar 1990 im Vorseminar im schlesischen Legnica (Liegnitz) unterrichtet.
Es gibt noch ein paar wenige Einrichtungen, die dem Knabenseminar entsprechen, daß der CIC 1917 zumindest für große Diözesen vorschrieb (can. 1354), bis auf eines in Kanada und sieben in den USA befinden die sich alle in Entwicklungs- oder Schwellenländern (Vietnam, Indonesien, Osttimor, Ghana, Uganda, …). Im wesentlichen handelt es sich um weiterführende Schulen, in denen die Alumnen die lateinische Sprache sowie die Landessprache lernen, ihrem Alter gemäß in der kirchlichen Disziplin unterwiesen sowie eine einem Kleriker an diesem Ort angemessene Allgemeinbildung erhalten (can. 1364). In Deutschland gab es bis in die 90er Jahre auch noch einige dieser Einrichtung, beispielsweise bis 1999 das Ottanium in Bamberg. Das Liborianum in Paderborn war bis 1979 ein bischöfliches Knabenseminar.Juergen hat geschrieben: ↑Freitag 6. November 2020, 15:19Daraus:kerzl_schlucker hat geschrieben: ↑Freitag 6. November 2020, 15:16https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... ulbinowiczMit 16 Jahren war der Priesterseminarist?…Der Breslauer Dichter Karol Chum hatte den Kardinal im Mai 2019 öffentlich beschuldigt, ihn im Januar 1990 als Priesterseminarist kurz nach seinem 16. Geburtstag in Breslau sexuell missbraucht zu haben…Chum, der mit bürgerlichen Namen Przemyslaw Kowalczyk heißt, wurde von September 1989 bis Januar 1990 im Vorseminar im schlesischen Legnica (Liegnitz) unterrichtet.
Die Knaben im Knabenseminar bezeichnet man aber nicht als Priesterseminaristen.Protasius hat geschrieben: ↑Freitag 6. November 2020, 16:45Es gibt noch ein paar wenige Einrichtungen, die dem Knabenseminar entsprechen, daß der CIC 1917 zumindest für große Diözesen vorschrieb (can. 1354), bis auf eines in Kanada und sieben in den USA befinden die sich alle in Entwicklungs- oder Schwellenländern (Vietnam, Indonesien, Osttimor, Ghana, Uganda, …). Im wesentlichen handelt es sich um weiterführende Schulen, in denen die Alumnen die lateinische Sprache sowie die Landessprache lernen, ihrem Alter gemäß in der kirchlichen Disziplin unterwiesen sowie eine einem Kleriker an diesem Ort angemessene Allgemeinbildung erhalten (can. 1364). In Deutschland gab es bis in die 90er Jahre auch noch einige dieser Einrichtung, beispielsweise bis 1999 das Ottanium in Bamberg. Das Liborianum in Paderborn war bis 1979 ein bischöfliches Knabenseminar.
Ein seminario minore ist ein Gymnasium für Jungen im Sekundarschulalter, die, falls sie Priester werden wollen, später, d.h. nach dem Abitur, ins eigentliche Priesterseminar (für die "Großen") umziehen.Juergen hat geschrieben: ↑Freitag 6. November 2020, 15:19Daraus:kerzl_schlucker hat geschrieben: ↑Freitag 6. November 2020, 15:16https://www.kirche-und-leben.de/artikel ... ulbinowiczMit 16 Jahren war der Priesterseminarist?…Der Breslauer Dichter Karol Chum hatte den Kardinal im Mai 2019 öffentlich beschuldigt, ihn im Januar 1990 als Priesterseminarist kurz nach seinem 16. Geburtstag in Breslau sexuell missbraucht zu haben…Chum, der mit bürgerlichen Namen Przemyslaw Kowalczyk heißt, wurde von September 1989 bis Januar 1990 im Vorseminar im schlesischen Legnica (Liegnitz) unterrichtet.