[quote=""SPIEGEL""]"Widerlich" findet Franziskus den Tausch "Sakramente gegen Geld", der in vielen Gemeinden Italiens gängige Praxis ist, auch in Rom. Das sei nicht seine Kirche, sagt der Papst, er wolle eine ganz andere, "eine arme und demütige Kirche". An der will er 215 eifrig weiter bauen.
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Ist dieser hanebüchene und illegale Missbrauch tatsächlich so verbreitet, oder ist das ein Übersetzungsmissverständnis? Die Einleitung des Artikels klingt nach Empörungsjournalismus, tatsächlich ist ein Richtwert für eine Spende oder ein Mess-Stipendium ja üblich, ohne zwingend zu sein. Die in diesem Beispiel genannten Richtwerte empfinde ich persönlich schon als relativ hoch. Aber wir kennen wir Umstände nicht:
Ist Simonie ein grassierendes Ärgernis in der Kirche, oder wird hier - passend zum Fest - ein Fass aufgemacht, dass eigentlich keines ist?Für 9 Euro gibt es die Taufe oder, je nach Bedarf, die Sterbesakramente. Pro Trauung verlangt der Pfarrer der Gemeinde Villa di Baggio - einem toskanischen Dorf bei Pistoia - 19 Euro. Damit seine Schäfchen nicht länger verdruckst fragen müssen, was sie ihm für dieses oder jenes Sakrament in die Hand drücken sollen, hat er in seiner Kirche eine Preisliste ausgehängt. "Nur als Richtwert", sagt er, "ohne Verpflichtung". Aber die Gemeinde müsse schließlich begreifen, dass sie die Kirche "unterstützen muss".