Kirchenstatistik

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umusungu
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von umusungu »

Caviteño hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben: Es heißt "Pfarreien / Seelsorgestellen" .. also die Anzahl der pastoralen Einheiten.
Danke.
Das bedeutet also, daß durch die Zusammenlegung der Pfarreien zu größeren Einheiten nicht notwendigerweise auch die Zahl Priester gesunken ist. In einer pastoralen Einheit können dann mehrere Priester ihren Dienst tun.

Das ist nachvollziehbar, macht allerdings auch das Lesen, Auswerten und Vergleichen der Statistik schwieriger.
Aus der Anzahl der Pfarreien/ Seelsorgeeinheiten konnte und kann nicht auf die Anzahl der Priester geschlossen werden.
In einer Pfarrei können mehrere Priester sein - und ein Priester kann in mehreren Pfarreien Pfarrer sein,

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umusungu
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Re: Nachrichten aus den Bistümern V

Beitrag von umusungu »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Laut amtlicher Statistik der Deutschen Bischofskonferenz ist die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstteilnehmer im vergangenen Jahr auf 2.464.000 gesunken. Das waren 139.000 oder 5,3 Prozent weniger als 2014. Damit nehmen nur mehr 10,4 Prozent der katholischen Christen in Deutschland regelmäßig am Sonntagsgottesdienst teil. Das ist der tiefste Stand seit Beginn der Statistik. Im Vorjahr (2014) waren es noch 10,9 Prozent. Seit 1995 hat sich demnach die Zahl der Gottesdienstteilnehmer nahezu halbiert.
Diese "Zählsonntage" geben doch nur ein ungefähres Bild ab.
Im Bewußtsein der Gläubigen hat die Sonntagspflicht doch keinerlei Bedeutung mehr.
Die Menschen kommen regelmäßig - oder fast regelmäßig oder sehr unregelmäßig zum Gottesdienst.
Wir haben einen große Zahl von Menschen, die häufig zum Gottesdienst kommen - und eine wesentlich größere Zahl, die nie zum Gotttesdienst kommen.

Wir leben nicht mehr in einer bäuerlichen Kultur, in der der Sonntagsgottesdienst zum Leben gehörte - zumindest für die Herrschaften (fürs Gesinde war das nicht so gewiß).
Es gibt heute unermeßliche Möglichkeiten der Sonntagsgestaltung - früher recht wenige.

Wer will einem Katholiken den Glauben absprechen, der nur ein Mal im Monat zur Messe kommt?

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Juergen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Juergen »

Die Zählsonntage bilden die Zahl der Gottesdienstbesucher sehr genau ab, da eine große Zahl an Pfarreien/Seelsorgeeinheiten (ca. 11.000) erfasst werden und dort dann auch noch verschiedene Untereinheiten.
Auch Leute, die nur sporadisch zur Messe gehen, werden so statistisch gut erfasst. Es gehen ja nicht alle am gleichen Tag sporadisch hin, sondern es verteilt sich auf's Jahr und es verteilt sich auf die Pfarreien/Seelsorgeeinheiten. In manchen Pfarreien/Seelsorgeeinheiten werden zufällige Kirchenbesucher gezählt, in anderen fehlen diese zufälligen Kirchenbesucher. Insgesamt, aufs Bistum und noch besser aufs ganze Land gesehen gleicht sich so etwas aus.

In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Kirchenbesucherzahlen grob gesagt halbiert. In der Zeit sind kaum gesellschaftlichen Umbrüche passiert. Es gab keine große Landflucht, auch 1995 waren auch auf dem Land „bäuerliche Strukturen“ nur wenig vorhanden, die vielleicht vor 50 Jahren vorhandene „Sozialkontrolle“ durch Nachbarn und die dörfliche Gesellschaft gab es 1995 nicht mehr.

Die Gründe liegen meiner Meinung an ganz anderer Stelle:
Die Menschen haben das Gefühl, daß ihnen die Kirche nichts mehr zu sagen hat und ihnen nichts mehr gibt. Sie ist einfach für die Menschen und ihr Leben uninteressant, ja, sogar irrelevant geworden. Das Hauptproblem, daß es so weit gekommen ist, steckt in der Kirche nicht außerhalb. Es steckt mitten in der Verkündigung.

Hier mal die Kirchenbesucherquote in kleineren Schritten:
JahrQuoteVeränderungVeränderung
%absol.in %
201510,4-2,2-17,5
201012,6-1,7-11,9
200514,3-2,2-13,3
200016,5-2,0-10,8
199518,5-3,4-15,5
199021,9./../.
Die Quote, also die relativen Zahlen sind eine Sache, es lohnt auch ein Blick auf die absoluten Zahlen, die viel mehr verdeutlichen, wie viele Gottesdienstbesucher fehlen. Die Quote berücksichtigt auch das allgemeine Schrumpfen der Kirche in Deutschland. Seit 1990 ist die kath. Kirche ja um rund 5 Millionen Menschen kleiner geworden.

Hier also die Gottesdienstbesucher in absoluten Zahlen:
JahrAnzahlVeränderung
20152.464.000-639.000
20103.103.000-585.000
20053.688.000-733.000
20004.421.000-734.000
19955.155.000-1.032.000
19906.187.000./.
Vergleicht man also die letzten 25 Jahre, so stellt man fest, daß heute 3,7 Millionen Menschen weniger am Sonntag in die Kirche als noch 1990. – Kein Wunder, daß die Kirchen sonntags leer aussehen. Statistisch gesehen (also gleichmäßig verteilt) fehlen in jeder Pfarrein/Seelsorgeeinheit am Sonntag rund 350 Leute.



(Keine Ahnung warum die Software so große Abstände vor den Tabellen produziert) :motz:
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Juergen »

Noch eine Überlegung:
Die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ist in Paderborn um 11.000 ge­rin­ger ge­wor­den. Bei rund 700 Pfar­rei­en, be­deu­tet dies, daß in je­der Pfarrei 15 Leu­te we­ni­ger am Sonn­tag in der Mes­se wa­ren; oder an­ders aus­ge­drückt: es blie­ben in je­der Pfar­rei ein bis zwei Bän­ke zu­sätz­lich leer.

Bundesweit gesehen sieht es ähnlich aus:
Es waren 150.000 Gläubiger weniger. Das macht bei knapp 11.000 Pfarreien/Seelsorgeeinheiten ein Minus von 14 Leuten/Pfarrei.


Es sollte eigentlich jedem auffallen, wenn Jahr für Jahr die Kirchen um ein oder zwei Bänke leerer werden.
Gruß Jürgen

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Marion
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Marion »

Juergen hat geschrieben:In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Kirchenbesucherzahlen grob gesagt halbiert. ...

Das Hauptproblem, daß es so weit gekommen ist, steckt in der Kirche nicht außerhalb. Es steckt mitten in der Verkündigung. ...
Entweder glauben die Leute eben was da verkündet wird, daß die Kirche nicht mehr heilsnotwendig ist, und brauchen da ja dann auch nicht mehr hin. Oder sie glauben den Verkündern dort nicht und gehen dann erst recht nicht zu ihnen hin.

Benedikt hat demletzt über dieses Dilemma gesprochen.
„Die Missionare des 16. Jahrhunderts waren überzeugt, daß der Ungetaufte für immer verloren ist. Nach dem Konzil wurde diese Überzeugung aufgegeben. Daraus entstand eine tiefe Krise. Ohne Bindung an das Heil wird auch der Glauben grundlos.“
Natürlich wird ohne Bindung an das Heil auch der Kirchenbesuch grundlos.
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

Vir Probatus
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Vir Probatus »

Juergen hat geschrieben:Noch eine Überlegung:
Die Zahl der Got­tes­dienst­be­su­cher ist in Paderborn um 11.000 ge­rin­ger ge­wor­den. Bei rund 700 Pfar­rei­en, be­deu­tet dies, daß in je­der Pfarrei 15 Leu­te we­ni­ger am Sonn­tag in der Mes­se wa­ren; oder an­ders aus­ge­drückt: es blie­ben in je­der Pfar­rei ein bis zwei Bän­ke zu­sätz­lich leer.

Bundesweit gesehen sieht es ähnlich aus:
Es waren 150.000 Gläubiger weniger. Das macht bei knapp 11.000 Pfarreien/Seelsorgeeinheiten ein Minus von 14 Leuten/Pfarrei.


Es sollte eigentlich jedem auffallen, wenn Jahr für Jahr die Kirchen um ein oder zwei Bänke leerer werden.
Die zwei Bänke, das sind die Beerdigungen übers Jahr. Dann kommen ein paar Kommunionkinder hinzu, davon sind aber die Firmlinge und Ausgetretenen abzuziehen, die nicht mehr kommen. Im Ergebnis jedes Jahr weniger.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Juergen
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Re: Nachrichten aus den Bistümern V

Beitrag von Juergen »

Raphaela hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Stirbt die Priesterweihe in Deutschland aus? Bischöfe legen dramatische Zahlen vor!

Statistisches Alarmsignal
Diese Statistik kommt jedes Jahr raus, und die Zahl der Neupriester fällt kontinuierlich. – Was soll man auch anderes erwarten?

Übersicht: Neupriester von 1962 – 215
http://www.dbk.de/fileadmin/redaktion/Z ... 2-215.pdf
Es werden immer weniger Kinder geboren, aber gleichzeitig soll die Zahl der Priester steigen? :patsch:
Ansonsten: http://christi-braut.blogspot.de/216/ ... ungen.html
Priesterweihen in Relation zur Einwohnerzahl: 1 Weihe pro
1961 - 1.9 Einwohner
197 - 2. Einwohner
198 - 242.4 Einwohner
-- Wiedervereinigung 1989/9 --
1991 - 35.3 Einwohner

21 - 664.5 Einwohner
26 - 68.1 Einwohner
211 - 933.7 Einwohner
215 - 1.41.3 Einwohner


Und hier die Priesterweihen in Relation zur Katholikenzahl: 1 Weihe pro
1961 - 45.9 Katholiken
197 - 69.4 Katholiken
198 - 126.5 Katholiken
-- Wiedervereinigung 1989/9 --
1991 - 17.6 Katholiken

21 - 212.1 Katholiken
26 - 29.1 Katholiken
211 - 284.8 Katholiken
215 - 41.3 Katholiken


Kurzum:
die Zahl der Weihen in Relation zur Gesamtbevölkerung, die stetig steigt, nimmt stark ab.
die Zahl der Weihen in Relation zu den Mitgliederzahlen der rk-Kirche, die stetig fällt, nimmt stark ab.

Da die Zahl der Gläubigen fällt ist natürlich auch mit einer geringer werdenden Zahl der Weihen zu rechnen. Die Zahl der Weihen sinkt aber überproportional stark. Das kann nicht mit Geburtenrückgängen erklärt werden.

Nicht der Rückgang der Geburten ist das Problem, sondern der Rückgang des Glaubens.
Gruß Jürgen

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Juergen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Juergen »

Heute ist wieder „Zählsonntag“ (2. So. im November).

Da werden die Zahlen in diesem Jahr etwas besser ausschauen.
Am Volkstrauertag sind meist eine ganze Menge von Offiziellen, Offiziösen, Vereinsmeier usw. in der Kirche, die man sonst nie sieht.
Gruß Jürgen

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umusungu
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von umusungu »

Wo spielt sich denn der Volkstrauertag in der Kirche ab?

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Juergen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Juergen »

Dort wo z.B. Mitglieder von Schützenvereinen, Heimatvereinen, Vertriebenen, Verteranen etc. erst in die Messe gehen und dann zur Kranzniederlegung.

In PB:
13. November
9:45 Uhr Hl. Messe für die verstorbenen Mitglieder des PBSV und des Paderborner Polizeichores in der Kapuzinerkirche (Volkstrauertag), anschließend Gedenken am Ehrenmal am Busdorfwall

Q.: http://www.pbsv.de/18-Termine.html
Oder
St. Martinszug/Patronatsfest/Volkstrauertag,
am 13.11.2016 feiern wir unser Patronatsfest und den Volkstrauertag. Zu diesem Anlass treffen wir uns morgens um 8.20 Uhr am Bürgerhaus mit dem Spielmannszug Edelweiß Heinsberg-Lieck. Gemeinsam holen wir den König ab und ziehen dann zur Kirche. Um 9.00 Uhr ist dann Messe. Nach der Messe gehen wir zur Kranzniederlegung am alten Friedhof.

Q.: http://www.schuetzen-lieck.com/Einladun ... 202016.pdf
Liebe Schützenschwestern, liebe Schützenbrüder,

am Sonntag, 13.11.2016 ist Volkstrauertag. Mit dieser Nachricht laden wir Euch alle recht herzlich zum Volkstrauertag ein.

Um 09:30 Uhr ist die Messe in unserer Herz Jesu Kirche, anschließend erfolgt die Gedenkrede und Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Q.:https://schuetzenverein-batenhorst.org/ ... trauertag/
Sonntag, 13.11.2016 – Volkstrauertag

09.00 Pfarrgottesdienst
M f.d. Verstorbenen, Gefallenen und Vermissten d. Veteranen- u. Soldatenvereins /
JM f. Viktoria und Maria Mayr / Ursula Leinbeck / Irma Mayer /
M f. Gerd u. Wilhelm Becker / Peter Mayr / Josef Dischler und Angehörige / Arthur Mayer und Großeltern / Erwin und Franziska Konheisner und Geschwister
anschl. Gedenken am Kriegerdenkmal

Q.: http://pg-schwabmuenchen.de/gottesdiens ... tanzeiger/
usw.
https://www.google.de/search?q=Sch%C3%B ... ag%2BMesse
https://www.google.de/search?num=20&q=V ... ag%2BMesse
Gruß Jürgen

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taddeo
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von taddeo »

Bei uns war zuerst Gedenken am Kriegerdenkmal vor der Kirche (mit kath. und ev. Pfarrer), und anschließend Vorabendmesse "zum Volkstrauertag" für die Gefallenen und Vermißten der Stadt, mit Beteiligung der Vereine und Fahnenabordnungen.

Sascha B.
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Sascha B. »

umusungu hat geschrieben:Wo spielt sich denn der Volkstrauertag in der Kirche ab?
In Bayern eigentlich überall. Zuerst eine Messe und dann geht es gemeinsam mit Klerus, Politikern und den Vereinen zu den Denkmälern.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

Petrus
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Petrus »

Juergen hat geschrieben:Die Zählsonntage bilden die Zahl der Gottesdienstbesucher sehr genau ab
ja.

in Herz Jesu München Neuhausen gab es zu der Zeit, als dieser Pfarrer, der wohl auch ein Freund vom Dalai Lama war, dort damals Pfarrer war, zufällig zu jedem Zählsonntag eine Mozart-Messe.



die dazu passenden smileys dürft Ihr Euch dann gelegentlich selbst dazu heraussuchen.

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Juergen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Juergen »

Petrus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Die Zählsonntage bilden die Zahl der Gottesdienstbesucher sehr genau ab
ja.

in Herz Jesu München Neuhausen gab es zu der Zeit, als dieser Pfarrer, der wohl auch ein Freund vom Dalai Lama war, dort damals Pfarrer war, zufällig zu jedem Zählsonntag eine Mozart-Messe.
Ja und?
Die Leute, die da bei ihm gezählt wurden, fehlten in anderen Pfarreien.
Hätte er eine normale Messe gemacht, wären die Mozartfreunde woanders zur Messe gegangen.

In der Summe und auf ganz Deutschland bezogen gleichen sich solche Dinge aus. Lediglich die Profilneurosen mancher Pfarrer können durch solche Spielchen (selbst)befriedigt werden.
Gruß Jürgen

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Sascha B.
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Sascha B. »

Juergen hat geschrieben:
Petrus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Die Zählsonntage bilden die Zahl der Gottesdienstbesucher sehr genau ab
ja.

in Herz Jesu München Neuhausen gab es zu der Zeit, als dieser Pfarrer, der wohl auch ein Freund vom Dalai Lama war, dort damals Pfarrer war, zufällig zu jedem Zählsonntag eine Mozart-Messe.
Ja und?
Die Leute, die da bei ihm gezählt wurden, fehlten in anderen Pfarreien.
Hätte er eine normale Messe gemacht, wären die Mozartfreunde woanders zur Messe gegangen.

In der Summe und auf ganz Deutschland bezogen gleichen sich solche Dinge aus. Lediglich die Profilneurosen mancher Pfarrer können durch solche Spielchen (selbst)befriedigt werden.
Das stimmt so nicht. Bei solchen besonderen Gottesdiensten bleiben hier z.B. auch die Eltern welche sonst die ministrierenden Kinder zur Kirche fahren und nach dem Gottesdienst wieder abholen. Genauso wie dann auch mal die Ehemänner mitkommen die man sonst höchstens noch an Weihnachten in die Kirche bekommt.
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Siard
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Siard »

Juergen hat geschrieben:Hätte er eine normale Messe gemacht, wären die Mozartfreunde woanders zur Messe gegangen.
Das kann ich leider nicht glauben.

Petrus
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Petrus »

Juergen hat geschrieben:Ja und?
ja nu.

damals war das wohl noch wichtig, weil man je mehr Gottesdienstbesucher hatte, desto mehr Zuschüsse von der (Erz-)Diözese bekommen hatte.

Vir Probatus
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Vir Probatus »

Petrus hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Ja und?
ja nu.

damals war das wohl noch wichtig, weil man je mehr Gottesdienstbesucher hatte, desto mehr Zuschüsse von der (Erz-)Diözese bekommen hatte.
Sollte das heute anders sein bzw. ist es heute anders ?
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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offertorium
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von offertorium »

Vir Probatus hat geschrieben: Sollte das heute anders sein bzw. ist es heute anders ?
Die Zahlen der Gottesdienstbesucher werden nirgendwo erfasst. Zählsonntage sagen wenig aus. Was machst Du mit den Gemeindemitgliedern, die jeden Tag zur Messe gehen? Die werden in einem Zählsonntag gar nicht erfasst und damit bleibt das Bild eher unvollständig.

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Protasius
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Protasius »

offertorium hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben: Sollte das heute anders sein bzw. ist es heute anders ?
Die Zahlen der Gottesdienstbesucher werden nirgendwo erfasst. Zählsonntage sagen wenig aus. Was machst Du mit den Gemeindemitgliedern, die jeden Tag zur Messe gehen? Die werden in einem Zählsonntag gar nicht erfasst und damit bleibt das Bild eher unvollständig.
Na ja, mitgezählt werden sie schon, aber sie zählen genauso viel wie die Taufscheinkatholiken, die nur kommen, weil Vorstellung der Kommunionkinder/Sechswochenamt/etc. ist.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Juergen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Juergen »

In der kostenlosen Werbezeitschrift „Weihnachtszauber in Paderborn“ wurde Dechant und Domkapitular Benedikt Fischer interviewt. Unter anderem ist dort zu lesen:
Aber Franziskus hat nicht nur keinen Boom bei den Kircheneintritten bewirkt, es gibt doch auch nicht einmal einen Rückgang bei den Austritten, oder?

Doch, den gibt es. Die Austrittszahlen sind gemessen an den höchsten Werten der letzten Jahr um ca. 25% gesunken.
Na, dann wird ja alles gut!
Gruß Jürgen

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Marcus, der mit dem C
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

Juergen hat geschrieben:In der kostenlosen Werbezeitschrift „Weihnachtszauber in Paderborn“ wurde Dechant und Domkapitular Benedikt Fischer interviewt. Unter anderem ist dort zu lesen:
Aber Franziskus hat nicht nur keinen Boom bei den Kircheneintritten bewirkt, es gibt doch auch nicht einmal einen Rückgang bei den Austritten, oder?

Doch, den gibt es. Die Austrittszahlen sind gemessen an den höchsten Werten der letzten Jahr um ca. 25% gesunken.
Na, dann wird ja alles gut!
Die Kirchenaustrittswellen haben etwas mit der Berichterstattung der säkularen und gutteils kirchenfeindlichen Mainstreammedien zu tun. Zum einen, wenn künstlich Skandale erzeugt werden, zum anderen wenn sich irgendetwas bei der Kirchensteuer tut und die Karteileichen daran erinnert werden, daß da immer noch Geld von ihnen eingezogen wird. Inzwischen haftet ein Steuerberater für ein Beratungsversäumnis, wenn er im Rahmen einer Betriebsveräußerung nicht auf die steuersparende Wirkung eines Kirchenaustritts hinweist.

Die Mainstreammedien haben keinen Grund Papst Franziskus zu skandalisieren, weil von ihm so gut wie keine von ihnen unerwünschten Dinge zu hören sind. Deswegen wird ihm immer noch eine obamaesque Verehrung zu teil, der immerhin Guantanamo geschlossen hat oder so und für seine Ankündigungspolitik den Friedensnobelpreis bekam.
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

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Juergen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Juergen »

Marcus, der mit dem C hat geschrieben:…Deswegen wird ihm immer noch eine obamaesque Verehrung zu teil, der immerhin Guantanamo geschlossen hat oder so und für seine Ankündigungspolitik den Friedensnobelpreis bekam.
Guantanamo ist bisher nicht geschlossen worden.
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Marcus, der mit dem C
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Marcus, der mit dem C »

Juergen hat geschrieben:
Marcus, der mit dem C hat geschrieben:…Deswegen wird ihm immer noch eine obamaesque Verehrung zu teil, der immerhin Guantanamo geschlossen hat oder so und für seine Ankündigungspolitik den Friedensnobelpreis bekam.
Guantanamo ist bisher nicht geschlossen worden.
Deswegen das "oder so"
"Das katholische Modell ist ja seit 2000 Jahren am Scheitern und daher dringend ablösungsbedürftig"

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ziphen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von ziphen »

Juergen hat geschrieben:In der kostenlosen Werbezeitschrift „Weihnachtszauber in Paderborn“ wurde Dechant und Domkapitular Benedikt Fischer interviewt. Unter anderem ist dort zu lesen:
Aber Franziskus hat nicht nur keinen Boom bei den Kircheneintritten bewirkt, es gibt doch auch nicht einmal einen Rückgang bei den Austritten, oder?

Doch, den gibt es. Die Austrittszahlen sind gemessen an den höchsten Werten der letzten Jahr um ca. 25% gesunken.
Na, dann wird ja alles gut!
Darf ich mal raten? Nach den TvE-Protestaustritten 2013/2014 sind die Austrittszahlen 2015 wieder auf das normal hohe Niveau der Jahre davor zurückgefallen.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

Paul Gerhardt: O Welt, sieh hier dein Leben

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Juergen
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Juergen »

ziphen hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:In der kostenlosen Werbezeitschrift „Weihnachtszauber in Paderborn“ wurde Dechant und Domkapitular Benedikt Fischer interviewt. Unter anderem ist dort zu lesen:
Aber Franziskus hat nicht nur keinen Boom bei den Kircheneintritten bewirkt, es gibt doch auch nicht einmal einen Rückgang bei den Austritten, oder?

Doch, den gibt es. Die Austrittszahlen sind gemessen an den höchsten Werten der letzten Jahr um ca. 25% gesunken.
Na, dann wird ja alles gut!
Darf ich mal raten? Nach den TvE-Protestaustritten 2013/2014 sind die Austrittszahlen 2015 wieder auf das normal hohe Niveau der Jahre davor zurückgefallen.
So in etwa dürfte es sein.

Zudem ist es logisch, daß immer weniger Leute aus der Kirche austreten. Es sind ja auch immer weniger drin. Wenn nur noch 100 Katholiken in der Kirche sind, können keine 1000 austreten. Die absoluten Zahlen sind nicht so fürchterlich ausschlaggebend, doch die relativen Zahlen will keiner hören.
Gruß Jürgen

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umusungu
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von umusungu »

Protasius hat geschrieben:Na ja, mitgezählt werden sie schon, aber sie zählen genauso viel wie die Taufscheinkatholiken, die nur kommen, weil Vorstellung der Kommunionkinder/Sechswochenamt/etc. ist.
die Frommen sollten vierfach zählen, und diese Taufscheinkatholiken höchstens 10 Prozent!

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taddeo
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:
Protasius hat geschrieben:Na ja, mitgezählt werden sie schon, aber sie zählen genauso viel wie die Taufscheinkatholiken, die nur kommen, weil Vorstellung der Kommunionkinder/Sechswochenamt/etc. ist.
die Frommen sollten vierfach zählen, und diese Taufscheinkatholiken höchstens 10 Prozent!
Hmmm :hmm: ich werd am Wochenende mal unseren Mesner fragen, ob er eigentlich die Zelebranten mitgezählt hat. :achselzuck:

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offertorium
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von offertorium »

umusungu hat geschrieben:die Frommen sollten vierfach zählen, und diese Taufscheinkatholiken höchstens 10 Prozent!
wenn wir die Kirchensteuerzahlungen entsprechend anpassen, wäre ich dringend dafür ;)

Vir Probatus
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Vir Probatus »

offertorium hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:die Frommen sollten vierfach zählen, und diese Taufscheinkatholiken höchstens 10 Prozent!
wenn wir die Kirchensteuerzahlungen entsprechend anpassen, wäre ich dringend dafür ;)
Da meinst Du doch sicher jetzt "umgekehrt reziprok" oder ?
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Siard
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von Siard »

Vir Probatus hat geschrieben:
offertorium hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:die Frommen sollten vierfach zählen, und diese Taufscheinkatholiken höchstens 10 Prozent!
wenn wir die Kirchensteuerzahlungen entsprechend anpassen, wäre ich dringend dafür ;)
Da meinst Du doch sicher jetzt "umgekehrt reziprok" oder ?
Vermutlich, aber die Bischöfe werden die andere Idee besser finden.

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offertorium
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Re: Kirchenstatistik

Beitrag von offertorium »

Vir Probatus hat geschrieben: Da meinst Du doch sicher jetzt "umgekehrt reziprok" oder ?
Nein. Eher so eine Art Ablassbrief-Abo.

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