taddeo hat geschrieben:ad_hoc hat geschrieben:Wieso hast Du damals keine Fragen gestellt?
Wieso hast Du nicht aus Dir selbst heraus um Antworten in Glaubensliteratur gesucht?
Dein Interesse kann so groß also nicht gewesen sein; entsprechend fragwürdig erscheinen Deine Beurteilungen dieser Zeit.
Was Du da Mary an den Kopf wirfst, ist eine von blanker Ahnungslosigkeit gekennzeichnete Unverschämtheit.
Aus Erzählungen von Zeitzeugen, die auch noch den "guten alten Katechismus" durchgemacht haben, weiß ich eines mit Gewißheit: Fragen stellen war nicht vorgesehen in diesem System! Man hatte den Katechismus auswendig zu lernen, um ihn auf Nachfrage wörtlich wiedergeben zu können. Verständnis, tieferes Durchdringen, gar eigenständiges Lesen von "Glaubensliteratur" war für "normale" Katholiken weder vorgesehen, noch erwünscht, noch ohne weiteres möglich (der "Goffine" im Haus war schon ein Kennzeichen für außergewöhnlich fromme Familien). Was der Pfarrer sagte, war zu tun und zu lassen, das mußte für jeden Durchschnittskatholiken reichen. "Religiös begabte Sonderfälle" bekamen vielleicht Förderung durch Ordensschwestern oder KatechetInnen, oder wurden (wenn es Buben waren) gleich ins Knabenseminar geschickt.
Aber was Du da (aus welchen Vorstellungen von früheren Verhältnissen heraus auch immer) an Ansprüchen an die religiöse Selbständigkeit postulierst, hat es unter normalen einfachen Verhältnissen kaum irgendwo gegeben. In einzelnen Familien des Bildungsbürgertums vielleicht, in Städten, aber sicher nicht auf dem flachen Land.
Eine Unverschämtheit taddeo ist, was Du mir an den Kopf wirfst.
Warum gehst Du nicht einfach hin und fragst mal nach, woher meine Ansichten den kommen könnten, bevor Du hier herumschreist?
Auch ich kenne viele Aussagen von Zeitzeugen, die sich gut an ihren Religionsunterricht erinnern konnten bzw. können.
Tatsächlich war es so, dass der Pfarrer, oder der Religionslehrer bzw. die Religionslehrerin sich an den Katechismus (keine andere zweifelhafte Literatur wie heute) hielten, und diesen auch erklärt hatten. Fragen kamen genau so wenig wie in anderen Unterrichtsfächern auch, aber sie kamen. Und diese Fragen wurden beantwortet.
Selbst ich kann mich noch daran erinnern, ebenfalls den grünen Katechismus gehabt zu haben. Mein Religionslehrer war ein begnadeter Dorfpfarrer, der sich mit uns Kindern wirklich Mühe gegeben hatte.
Dass es natürlich Kinder gab, wie auch Erwachsene, die dem Religionsunterricht nicht so viel abgewinnen konnten, sollte klar sein und keinesfalls als Argument im Vergleich für früheres und heutiges fehlendes Glaubenswissen herhalten dürfen.
Das Glaubenswissen jedenfalls, ob viel oder wenig davon erhalten, war in jedem Fall noch richtig.
Was ist im Gegensatz heutzutage im Religionsunterricht noch richtig, wenn es um die Glaubenslehre und Verkündigung geht? Meist sind ohnehin andere Themen gefragt.
Zu meiner Zeit kam der Bischof nach alle neun Jahre an den gleichen Ort, außer in den Städten, um die Firmung durchzuführen. Die Firmlinge kamen aus den verschiedensten umliegenden Ortschaften in diesen Ort, wo der Bischof die Firmung jeweils durchführte.
Ich kann bestätigen, dass das Glaubenswissen dieser Firmlinge zumindest gut war; im Gegensatz zu heute.
Wer sich nach der Schule nicht mehr um Religion kümmerte und auch nicht mehr die Kirche besuchte, hat selbstverständlich dieses Glaubenswissen verloren; was immerhin auch noch eine Leistung ist, denn die heutigen haben in der Regel kein Glaubenswissen mehr, was sie noch verlieren könnten.
Wenn du Dich wegen irgendwelcher Beiträge ärgerst (dass Du Dich hier ärgerst, nehme ich Dir nicht ab), dann lasse Deinen Ärger dort ab - und nicht hier - und schon gar nicht bei mir. Denn im Gegensatz zu einigen Usern hier, weiß ich in der Regel, wovon ich schreibe.
Und wenn ich schon höre: von Zeitgenossen weiß ich...., oder von Leuten, mit denen ich mich unterhalten habe, weiß ich.... Ganz offen: einen Sch... wissen diese Befrager, denn offensichtlich fragen sie immer diejenigen, denen Religion nie etwas bedeutet hatte, wenn sie nicht gerade solche befragen, die heute in der Kirche irgendwelche Dienste wahrnehmen oder sich in Pfarrgemeinderäten aufhalten, ohne Basiswissen mitzubringen. Das einzige was sie besitzen, ist ihr Gefühl von Wichtigkeit, mehr nicht.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)