Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung?

Fragen, Antworten, Nachrichten.
Benutzeravatar
Amanda
Beiträge: 1349
Registriert: Mittwoch 7. Oktober 2009, 18:23
Wohnort: Bistum Trier

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Amanda »

Bleibt noch die Frage:
Was oder wer ist ein Biogott?

Der Inhaber des örtlichen Naturkostladens??
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

Benutzeravatar
martin v. tours
Beiträge: 3477
Registriert: Sonntag 2. November 2008, 21:30

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von martin v. tours »

:hmm:
Entweder ist es die heilige Dreifaltigkeit bei den Grünen oder
die Ökovariante von Karel Gott .
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

Vir Probatus hat geschrieben:
Maria Magdalena hat geschrieben:Wenn man Biogott und Paranoia als Grundvoraussetzungen für den Glauben hält ? Klar, dann gibt es keine Übertreibungen und Halbwahrheiten in diesem Film.
Doch dann sind Eltern, die ihre Kinder von klein auf, zum Schönheits- und Schlankheitswahn treiben, damit
sie als Kinderschönheits"königin", Model usw. oder als " Gesangsstar " Karriere machen, wohl nicht biogott und haben keine Paranoia ?!
Nur weil man so nett einseitig ist, ist dies doch nicht automatisch die Wahrheit ! Denn Menschen, die ihre verdrehten Wahnvorstellungen ausleben, bedienen sich doch nicht nur des Glaubens, oder ?

Als winziges Beispiel : ein Pfarrer, einer Pfarrei aus einen Diözese, verweigerte jemanden die weitere geistliche Begleichtung, weil er dick war,und somit gleich undisziplimiert ! Später wandte sich der gleiche Mensch an einen Pater der Piusbruderschaft ( immer noch dick) und von diesem wurde er nicht als undisziplimiert erachtet, sodass man ihn nicht geistig begleiten könnte. So wer von Beiden ist jetzt vielleicht etwas mit Vorurteilen behaftet und wer nicht ?
Man könnte jetzt wunderbar über beleibte Pfarrer diskutieren.
Darum geht es garnicht. Sondern nur darum " wenn man ein Haar in der Suppe finden möchte, dann braucht man sich im Grund nur genau umzuhören bis man eins gefunden hat!" Denn jeder, ob Kleriker oder Gläubige, die in unser Zeit ernsthaft versuchen ihren Glauben zu leben werden schon beinahe automatisch mit irgendwelchen biogotten, zum Teil paranoiden Menschen in eine Schublade gesteckt, nur weil einige Filmemacher denken, was sie aufzeigen sei die Realität und die Menschen, die sich sonst nicht weiter infomieren oder hinterfragen halten es für die unumstößliche Wahrheit .
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

Amanda hat geschrieben:Bleibt noch die Frage:
Was oder wer ist ein Biogott?

Der Inhaber des örtlichen Naturkostladens??
Biogott ist, wenn man meint man sei gläubig, aber nicht im Sinne des Glaubens handelt, sondern die Glaubens"maßstäße" nach seinen Vorstellungen gestalltet. Zum Beispiel : "Ein Mensch, der meint sehr gläubig zu sein geißelt sich täglich und hält jeden, der dies nicht macht für ungläubig. Dies ist biogott, weil es aus einen solchen Blickwinkel nichts mit dem Glauben zutun hat, weil sich jeder nur in den Rahmen der Gnaden, die er erhalten hat im Glaubensleben entwickeln kann.
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Benutzeravatar
Protasius
Moderator
Beiträge: 7124
Registriert: Samstag 19. Juni 2010, 19:13

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Protasius »

Maria Magdalena hat geschrieben:
Amanda hat geschrieben:Bleibt noch die Frage:
Was oder wer ist ein Biogott?

Der Inhaber des örtlichen Naturkostladens??
Biogott ist, wenn man meint man sei gläubig, aber nicht im Sinne des Glaubens handelt, sondern die Glaubens"maßstäße" nach seinen Vorstellungen gestalltet. Zum Beispiel : "Ein Mensch, der meint sehr gläubig zu sein geißelt sich täglich und hält jeden, der dies nicht macht für ungläubig. Dies ist biogott, weil es aus einen solchen Blickwinkel nichts mit dem Glauben zutun hat, weil sich jeder nur in den Rahmen der Gnaden, die er erhalten hat im Glaubensleben entwickeln kann.
Meinst du bigott?
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Benutzeravatar
Amanda
Beiträge: 1349
Registriert: Mittwoch 7. Oktober 2009, 18:23
Wohnort: Bistum Trier

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Amanda »

Protasius hat geschrieben:
Maria Magdalena hat geschrieben:
Amanda hat geschrieben:Bleibt noch die Frage:
Was oder wer ist ein Biogott?

Der Inhaber des örtlichen Naturkostladens??
Biogott ist, wenn man meint man sei gläubig, aber nicht im Sinne des Glaubens handelt, sondern die Glaubens"maßstäße" nach seinen Vorstellungen gestalltet. Zum Beispiel : "Ein Mensch, der meint sehr gläubig zu sein geißelt sich täglich und hält jeden, der dies nicht macht für ungläubig. Dies ist biogott, weil es aus einen solchen Blickwinkel nichts mit dem Glauben zutun hat, weil sich jeder nur in den Rahmen der Gnaden, die er erhalten hat im Glaubensleben entwickeln kann.
Meinst du bigott?
Jaaaaa... das meint sie :ja: ;D
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

:tuete: Ups ! Ich sollte wohl nicht gleichzeitig mehrere Seiten auf haben und nebenbei nach Bioprodukten suchen, dann kommt so etwas dabei raus. :roll:
@ Amanda
Danke fürs Richtigstellen ! :drueck:
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Benutzeravatar
Amanda
Beiträge: 1349
Registriert: Mittwoch 7. Oktober 2009, 18:23
Wohnort: Bistum Trier

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Amanda »

@Maria Magdalena:

:breitgrins: :freude: Gern geschehen! Dir vielen Dank dafür, dass Du mir die Korrektur nicht übel nimmst - ich konnte mir das Schmunzeln echt kaum verkneifen...
Aber dafür sind wir ja hier im Forum, nicht wahr?
Um voneinander etwas zu lernen...
:doktor:
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

Amanda hat geschrieben:@Maria Magdalena:

:breitgrins: :freude: Gern geschehen! Dir vielen Dank dafür, dass Du mir die Korrektur nicht übel nimmst - ich konnte mir das Schmunzeln echt kaum verkneifen...
Aber dafür sind wir ja hier im Forum, nicht wahr?
Um voneinander etwas zu lernen...
:doktor:
Nicht Lachen ! Ich auch nicht, nachdem ich mein " Meisterwerk selbst noch mal gelesen habe ! :kugel:
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Benutzeravatar
Amanda
Beiträge: 1349
Registriert: Mittwoch 7. Oktober 2009, 18:23
Wohnort: Bistum Trier

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Amanda »

:blinker: ;D

Aber zum Thema Bigotterie - ja, das richtet großen Schaden an, insbesondere natürlich wenn Kinder in diesem Klima aufwachsen, wie der Film es darstellt. Die Gefahr des Filmes liegt aber darin, dass nun wieder verallgemeinert wird. Klar, es mag ja solche Auswüchse auch bei der FSSPX geben - aber das gibt es letztlich überall, auch im evangelischen bzw. evangelikalen Bereich, letztlich immer da, wo Menschen sind, weil Menschen eben auch fehlbar sind. Und wenn der Glaube sich nicht mit der notwendigen persönlichen Reife verbindet, dann kann das tragisch enden. Nicht umsonst ist die Mäßigung eine der vier Kardinaltugenden!
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

Lilaimmerdieselbe
Beiträge: 2466
Registriert: Dienstag 4. Dezember 2012, 11:16

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Wäre es ein Dokumentarfilm, hätte man ihn anders präsentiert. Es ist eben Fiktion.

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maurus »

Maurus hat geschrieben:Wo sind denn die Halbwahrheiten und Übertreibungen in dem Film?

Benutzeravatar
Jarom1
Beiträge: 887
Registriert: Freitag 5. August 2011, 20:15

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Jarom1 »

Den Biogott kenne ich auch nicht - nur seinen Propheten Al Gore.
Consciousness of sin, certainty of faith, and the testimony of the Holy Spirit

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Vir Probatus »

Jarom1 hat geschrieben:Den Biogott kenne ich auch nicht - nur seinen Propheten Al Gore.
Der Biogott war hier früher schon mal da und hatte einen Hymensammlung.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
Thomas Morus
Beiträge: 104
Registriert: Samstag 4. Mai 2013, 00:04

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Thomas Morus »

Ein größeres Problem dürfte sein, daß der Film eine Auszeichnung bekommen hat und das als Garant genommen wird, daß das Gezeigte schon stimmen wird. Welcher durchschnittliche Kinobesucher macht sich schon die Mühe, sich ernsthaft zu informieren. Sei es durch das Besuchen von Messen bei der FSSPX oder gar durch Gespräche mit Priestern und Gläubigen durch Lektüre von Büchern etc. Man würde nur denen glauben, die dagegen sprechen, alle anderen wären indoktriniert.
Vor einigen Jahren lief "Requiem" im Kino, ebenfalls vielfach ausgezeichnet. Ein Film, der den Fall Anneliese Michel auf das Format eines schnöden Mutter-Tochter-Generationenkonfliktes eindampfte und alle für plemplem hinstellte, die tatsächlich an Besessenheit glauben. Ein sehr ärgerliches Machwerk. Für mich gehört Kreuzweg in die gleiche Kategorie.

Filme, die gelebten Glauben zeigen, werden meist nicht in die Kinos gebracht, sondern allenfalls nur auf DVD verkauft, sodaß man sie kaum wahrnimmt. Anscheinend ist es sehr viel einfacher, etwas negativ und überzogen darzustellen, als realistisch und positiv, ohne, daß es zu Gutmenschen-Kitsch wird. Ich meine, um Glauben und die praktische Umsetzung muß man ja auch ringen, innere Zweifel überwinden, von äußeren Anfeindungen gar nicht zu reden. Es sind zwar einige Filme zu biblischen Themen im kommen (Noah u.a.), aber solche Epen zeigen nur bedingt das tägliche Leben des "kleinen Mannes".
Qui Mariam absolvisti, et latronem exaudisti, mihi quoque spem dedisti.

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maurus »

Thomas Morus hat geschrieben:Ein größeres Problem dürfte sein, daß der Film eine Auszeichnung bekommen hat und das als Garant genommen wird, daß das Gezeigte schon stimmen wird. Welcher durchschnittliche Kinobesucher macht sich schon die Mühe, sich ernsthaft zu informieren. Sei es durch das Besuchen von Messen bei der FSSPX oder gar durch Gespräche mit Priestern und Gläubigen durch Lektüre von Büchern etc. Man würde nur denen glauben, die dagegen sprechen, alle anderen wären indoktriniert.
Und was an dem Film ist nun falsch?

Thomas Morus hat geschrieben:Vor einigen Jahren lief "Requiem" im Kino, ebenfalls vielfach ausgezeichnet. Ein Film, der den Fall Anneliese Michel auf das Format eines schnöden Mutter-Tochter-Generationenkonfliktes eindampfte und alle für plemplem hinstellte, die tatsächlich an Besessenheit glauben. Ein sehr ärgerliches Machwerk. Für mich gehört Kreuzweg in die gleiche Kategorie.
Und warum?

Benutzeravatar
Amanda
Beiträge: 1349
Registriert: Mittwoch 7. Oktober 2009, 18:23
Wohnort: Bistum Trier

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Amanda »

Vir Probatus hat geschrieben:Der Biogott war hier früher schon mal da und hatte eine Hymensammlung.
:kugel: :kugel: :kugel: :kugel: :kugel: :kugel: :kugel: :kugel:

Also ist der Biogott nicht bloß bio, sondern auch Gynäkologe??

:freude: :klatsch: :daumen-rauf:
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

Also, auch wenn ich durch meine Wortschöpfung ( vielleicht kommt es ja als neues Wort in den Duden :kugel: ) für Spaß gesorgt habe, sollten wir nicht trotzdem vielleicht, wenn ihr euch ausgelacht habt, wieder zum Thema zurück kommen ?
Denn Maurus wartet immer noch auf Antworten auf seine Fragen.
Maurus hat geschrieben:
Thomas Morus hat geschrieben:Ein größeres Problem dürfte sein, daß der Film eine Auszeichnung bekommen hat und das als Garant genommen wird, daß das Gezeigte schon stimmen wird. Welcher durchschnittliche Kinobesucher macht sich schon die Mühe, sich ernsthaft zu informieren. Sei es durch das Besuchen von Messen bei der FSSPX oder gar durch Gespräche mit Priestern und Gläubigen durch Lektüre von Büchern etc. Man würde nur denen glauben, die dagegen sprechen, alle anderen wären indoktriniert.
Und was an dem Film ist nun falsch?

Thomas Morus hat geschrieben:Vor einigen Jahren lief "Requiem" im Kino, ebenfalls vielfach ausgezeichnet. Ein Film, der den Fall Anneliese Michel auf das Format eines schnöden Mutter-Tochter-Generationenkonfliktes eindampfte und alle für plemplem hinstellte, die tatsächlich an Besessenheit glauben. Ein sehr ärgerliches Machwerk. Für mich gehört Kreuzweg in die gleiche Kategorie.
Und warum?
Weil, es im Grunde nichts weiter hervor bringt als berichtig oder unberichtig Vorurteile zu untermauern !
Denn versuche Dir vorzustellen, dies würde die Geschichte eines aufwachsenden Mädchens aus dem Islam vorstellen. Denkst Du allen ernstes, dieser Film hätte auch nur eine Auszeichnung bekommen ?
Und es hätte keinen Aufschrei in den Medien und in der Bevölkerung gegeben ?
Denn er zeigt doch auch indirket, dass die " Schuld von Fehlerziehung" gerne von den Eltern auf andere Personen geschoben wird.
Wir sind heute nur zu schnell bereit, alles und jeden etwas negatives zu unterstellen, der sich als Christ dem Zeitgeist entgegen stellt.
Ferner ist nicht der Pater sondern die Mutter, der Auslöser, dessen was mit den Grundsätzen des Glaubens eigentlich nichts zutun hat. Und dies ist in der Zeit, in der es angeblich " spielen" soll kein Mo­no­pol konservativen katholischen Kreise ! Denn was in der gleichen Zeit und auch davor in konservatien ev.- luth. Kreisen los war, wäre um der Gerechtigkeit willen auch ein Filmchen wert.Dies aber nur am Rande !
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maurus »

Maria Magdalena hat geschrieben: Weil, es im Grunde nichts weiter hervor bringt als berichtig oder unberichtig Vorurteile zu untermauern !
Und die wären?
Maria Magdalena hat geschrieben:Denn versuche Dir vorzustellen, dies würde die Geschichte eines aufwachsenden Mädchens aus dem Islam vorstellen. Denkst Du allen ernstes, dieser Film hätte auch nur eine Auszeichnung bekommen ?
Sorry, aber das hat wirklich mit meinen Fragen nichts zu tun. Die Auszeichnung dieses Films interessiert mich nicht. Mich interessiert, ob der dort dargestellte Alltag des Mädchens und seiner Familie eine plausible Darstellung ist oder nicht und warum. Denn ehrlich gesagt, besonders überzeichnet kam mir der Film nicht vor. Auch die Widerreden der Piusbruderschaft (https://pius.info/video/jugendarbeit-kj ... -berlinale) sind letztendlich zahnlos. Klar ist die Mutter bigott und ohne Empathie. Die Frage ist aber, ob solches nicht in gewissen Kreisen keine Seltenheit ist. Ich jedenfalls kenne durchaus Fälle, die damit vergleichbar sind (wenngleich kein Zusammenhang mit der Piusbruderschaft besteht). Auch dass die Mutter religiös völlig überdreht sei, ist eine erstaunliche Aussage von pius.info. Was ist an der Mutter überdreht? Dass sie ihre Tochter von der Welt abschotten, ihr "dämonische Musik" und den Umgang mit gleichaltrigen Jungs verbieten will? Das ist 1:1 das Erziehungsideal, das man von entsprechender Seite (auch hier im Forum) dauernd zu hören bekommt. Daher meine ganz konkrete Frage, an welcher Stelle der Film nur noch Klischees bedient.

Maria Magdalena hat geschrieben:Denn er zeigt doch auch indirket, dass die " Schuld von Fehlerziehung" gerne von den Eltern auf andere Personen geschoben wird.
Im Film konnte ich nirgends ausmachen, dass die Mutter die Schuld auf jemanden anderes schiebt, als auf ihre Tochter selbst.
Maria Magdalena hat geschrieben:Wir sind heute nur zu schnell bereit, alles und jeden etwas negatives zu unterstellen, der sich als Christ dem Zeitgeist entgegen stellt.
Das kann sein, aber das heißt ja nun nicht, dass es solch Negatives nicht auch wirklich gibt. Das ist ja die Frage, die ich hier stelle. Wird ein realistisches Bild gezeichnet oder nicht? Und wenn nicht, warum ist es nicht realistisch?
Maria Magdalena hat geschrieben:Ferner ist nicht der Pater sondern die Mutter, der Auslöser, dessen was mit den Grundsätzen des Glaubens eigentlich nichts zutun hat. Und dies ist in der Zeit, in der es angeblich " spielen" soll kein Mo­no­pol konservativen katholischen Kreise ! Denn was in der gleichen Zeit und auch davor in konservatien ev.- luth. Kreisen los war, wäre um der Gerechtigkeit willen auch ein Filmchen wert.Dies aber nur am Rande !
Es interessiert mich eigentlich weniger, ob es solches Verhalten auch bei Lutheranern oder Muslimen gibt. Das kann alles sein, ist sogar wahrscheinlich, aber eben nicht der Punkt. Der Punkt ist, ob das "traditionelle" Erziehungsideal hier korrekt dargestellt wird und falls ja, was es eigentlich bedeutet, wenn daraus solche Pathologien entstehen.
Dabei ist mir völlig klar, dass nicht wenige Erziehungsmethoden (oder "methoden") der heutigen Zeit gebrochene Kinderseelen hinterlassen. Das kann aber kaum eine Ausrede sein, denn diese Methoden geschehen nicht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Die Kirche als übernatürliche Heilsanstalt kann sich doch nicht auf die Position stellen, dass die anderen es auch nicht besser hinbekommen. In dem Fall ist sie nämlich selbst wie alle anderen. Das wäre doch sehr bedenklich.

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

Sorry, aber Du erwartest, dass man auf einen subjektiven Film und dessen Handeln eine objektive Antwort gibt.
Doch wie , wenn heute es " normal ist" alles nur noch subjektiv als richtig und gerecht zu sehen ?
Auch wo sich heute die Erziehung eines Kindes nur noch subjektiv, also nach sich dauerenden veränderten Regeln zu gestallten hat ?
Ist dies nicht irgendwie die Erwartung zu haben : " Jetzt zeigt mir bitte mal die "Quadratur des Kreises",
und dies bitte schön objektiv wie subjektiv ?
Dass dies keiner kann bzw. je nach Blickwinkel überhaupt nicht möglich ist, ist doch im Grunde logisch.
Denn entweder ist die Erziehung auf einer gesunden Basis des Glaubens und seiner Moralvorstellung gegeben und wird dem Kind verständlich weitergegeben; oder es wird ,wie heute üblich, nur noch nach ständiger Anpassungen an den Geist der allumfassender Autonomie, basierend auf dem persönliche Gefühl als letzte Instanz, entschieden.
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von iustus »

Es ist doch möglich, die Frage zu beantworten, ob bestimmte, im Film dargestellte Verhaltensweisen offiziellen Empfehlungen der Piusbruderschaft entsprechen.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

iustus hat geschrieben:Es ist doch möglich, die Frage zu beantworten, ob bestimmte, im Film dargestellte Verhaltensweisen offiziellen Empfehlungen der Piusbruderschaft entsprechen.
Dann tue es doch bitte .
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

Maurus hat geschrieben:
Maria Magdalena hat geschrieben: Weil, es im Grunde nichts weiter hervor bringt als berichtig oder unberichtig Vorurteile zu untermauern !
Und die wären?
Maria Magdalena hat geschrieben:Denn versuche Dir vorzustellen, dies würde die Geschichte eines aufwachsenden Mädchens aus dem Islam vorstellen. Denkst Du allen ernstes, dieser Film hätte auch nur eine Auszeichnung bekommen ?
Sorry, aber das hat wirklich mit meinen Fragen nichts zu tun. Die Auszeichnung dieses Films interessiert mich nicht. Mich interessiert, ob der dort dargestellte Alltag des Mädchens und seiner Familie eine plausible Darstellung ist oder nicht und warum. Denn ehrlich gesagt, besonders überzeichnet kam mir der Film nicht vor. Auch die Widerreden der Piusbruderschaft (https://pius.info/video/jugendarbeit-kj ... -berlinale) sind letztendlich zahnlos. Klar ist die Mutter bigott und ohne Empathie. Die Frage ist aber, ob solches nicht in gewissen Kreisen keine Seltenheit ist. Ich jedenfalls kenne durchaus Fälle, die damit vergleichbar sind (wenngleich kein Zusammenhang mit der Piusbruderschaft besteht). Auch dass die Mutter religiös völlig überdreht sei, ist eine erstaunliche Aussage von pius.info. Was ist an der Mutter überdreht? Dass sie ihre Tochter von der Welt abschotten, ihr "dämonische Musik" und den Umgang mit gleichaltrigen Jungs verbieten will? Das ist 1:1 das Erziehungsideal, das man von entsprechender Seite (auch hier im Forum) dauernd zu hören bekommt. Daher meine ganz konkrete Frage, an welcher Stelle der Film nur noch Klischees bedient.

Maria Magdalena hat geschrieben:Denn er zeigt doch auch indirket, dass die " Schuld von Fehlerziehung" gerne von den Eltern auf andere Personen geschoben wird.
Im Film konnte ich nirgends ausmachen, dass die Mutter die Schuld auf jemanden anderes schiebt, als auf ihre Tochter selbst.
Maria Magdalena hat geschrieben:Wir sind heute nur zu schnell bereit, alles und jeden etwas negatives zu unterstellen, der sich als Christ dem Zeitgeist entgegen stellt.
Das kann sein, aber das heißt ja nun nicht, dass es solch Negatives nicht auch wirklich gibt. Das ist ja die Frage, die ich hier stelle. Wird ein realistisches Bild gezeichnet oder nicht? Und wenn nicht, warum ist es nicht realistisch?
Maria Magdalena hat geschrieben:Ferner ist nicht der Pater sondern die Mutter, der Auslöser, dessen was mit den Grundsätzen des Glaubens eigentlich nichts zutun hat. Und dies ist in der Zeit, in der es angeblich " spielen" soll kein Mo­no­pol konservativen katholischen Kreise ! Denn was in der gleichen Zeit und auch davor in konservatien ev.- luth. Kreisen los war, wäre um der Gerechtigkeit willen auch ein Filmchen wert.Dies aber nur am Rande !
Es interessiert mich eigentlich weniger, ob es solches Verhalten auch bei Lutheranern oder Muslimen gibt. Das kann alles sein, ist sogar wahrscheinlich, aber eben nicht der Punkt. Der Punkt ist, ob das "traditionelle" Erziehungsideal hier korrekt dargestellt wird und falls ja, was es eigentlich bedeutet, wenn daraus solche Pathologien entstehen.
Dabei ist mir völlig klar, dass nicht wenige Erziehungsmethoden (oder "methoden") der heutigen Zeit gebrochene Kinderseelen hinterlassen. Das kann aber kaum eine Ausrede sein, denn diese Methoden geschehen nicht im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Die Kirche als übernatürliche Heilsanstalt kann sich doch nicht auf die Position stellen, dass die anderen es auch nicht besser hinbekommen. In dem Fall ist sie nämlich selbst wie alle anderen. Das wäre doch sehr bedenklich.
1. der Film ist schon in sofern subjektiv aufgebaut, weil er indirekt die traditionelle Erziehung unter Mitwirkung
" der Paulusbruderschaft" als fragwürdig betrachtet.
2. konnte ich bis jetzt nur Eltern befragen, die ihre Kinder nach der tradionellen Erziehung erziehen und diese fühlen sich durch diesen Film ins Gesicht geschlagen, weil ihnen ein Verhalten und eine Erziehung unterstellt wird, die sie nicht im Sinn haben bzw. nicht auf ihren Glaubens- und Moralvorstellungen basieren.
Dies sollte erst einmal alles sein.
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Benutzeravatar
Maurus
Beiträge: 6813
Registriert: Donnerstag 2. März 2006, 12:56
Wohnort: Kurmainz

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maurus »

Maria Magdalena hat geschrieben: 1. der Film ist schon in sofern subjektiv aufgebaut, weil er indirekt die traditionelle Erziehung unter Mitwirkung
" der Paulusbruderschaft" als fragwürdig betrachtet.
Das sehe ich schonmal anders. Der Film bewertet die Erziehung eigentlich nicht, sondern gibt höchstens das Fremdeln das Umfelds über die nach außen getragenen Positionen wieder, etwa wenn Mitschüler nicht verstehen (wollen), dass die Hauptdarstellerin nicht zu eienr bestimmten Musik tanzen will. Da die Schüler an sich als Flegel dargestellt und von der Lehrerin auch gemaßregelt werden, ist ihre Kritik keine, die dem Kinobesucher als vorbildlich und zu vermittelnde Botschaft dargestellt werden soll.

Als fragwürdig betrachtet der Otto-Normal-Kinobesucher die dargestellten Erziehungs- und Handlungsmethoden allerdings trotzdem, aber nicht aufgrund irgendwelcher Wertungen im Film, sondern aufgrund seines eigenen Horizonts. Und genau da kommen wir zum Punkt: Ist dieser Horizont, der den Otto-Normal-Besucher dazu bringt, die Methoden als fragwürdig zu betrachten auch der Horizont eines "traditionellen" Katholiken, oder muss dieser nicht vielmehr aufgrund eines älteren Erziehungsideals die Handlungsweise der Mutter wie des Paters grundsätzlich gutheißen? Und falls er das nicht muss, dann stellt sich die Frage, wieso nicht und an welchen Punkten das festgemacht wird. Dabei reicht es nicht, wie bei pius.info die Mutter einfach als "bigott" etc zu bezeichnen, es wäre schon interessant zu erfahren, was genau an der Handlung der Mutter bigott und abzulehnen ist.
Ansonsten nämlich erweckt sich bei mir der Eindruck, dass durch die undifferenzierte und pauschale Abwertung der gezeigten Handlungen die Beschäftigung mit den sehr wohl vorhandenen "Kollateralschäden" des vertretenen Erziehungsideals unterbleiben soll. Motto: Es kann nicht sein, was nicht sein kann.
Maria Magdalena hat geschrieben:2. konnte ich bis jetzt nur Eltern befragen, die ihre Kinder nach der tradionellen Erziehung erziehen und diese fühlen sich durch diesen Film ins Gesicht geschlagen, weil ihnen ein Verhalten und eine Erziehung unterstellt wird, die sie nicht im Sinn haben bzw. nicht auf ihren Glaubens- und Moralvorstellungen basieren.
Dies sollte erst einmal alles sein.
Hier wären eben gerade Details interessant. Worin liegen die Unterstellungen? Und kann unter keinen Umständen eingeräumt werden, dass es Eltern gibt, die ihre Rolle genauso definieren wie die Filmeltern?

Benutzeravatar
Apollonia
Beiträge: 576
Registriert: Samstag 1. Juni 2013, 09:25

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Apollonia »

Was ist gemeint mit "traditioneller Erziehung"? Ich kann mir darunter nichts vorstellen.

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von iustus »

Maria Magdalena hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Es ist doch möglich, die Frage zu beantworten, ob bestimmte, im Film dargestellte Verhaltensweisen offiziellen Empfehlungen der Piusbruderschaft entsprechen.
Dann tue es doch bitte .
Ich habe den Film noch nicht gesehen. Welche dargestellten Verhaltensweisen lehnst Du denn persönlich ab? Bzw. von welchen weißt Du, dass sie von der Piusbruderschaft abgelehnt werden?
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Thomas_de_Austria
Beiträge: 1906
Registriert: Donnerstag 20. Mai 2010, 16:47

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Thomas_de_Austria »

iustus hat geschrieben:Es ist doch möglich, die Frage zu beantworten, ob bestimmte, im Film dargestellte Verhaltensweisen offiziellen Empfehlungen der Piusbruderschaft entsprechen.
Ich habe den Film auch nicht gesehen, kann von daher nicht sagen, was die darin dargestellten, fragwürdigen Normen der fiktiven Gemeinschaft/Familie, die man dann entsprechend mit den Aussagen real existierender Gemeinschaften zur selben Sache abgleichen kann, sein sollen. Vom Trailer schließe ich aber auf die Schnelle auf so etwas in diese Richtung:
-) Man soll sich von Außenstehenden, d. h. nicht zur eigenen Gemeinschaft Gehörenden, dabei v. a. von anderen allgemein religiösen und kirchlichen Gemeinschaften, fernhalten.

-) Minderjährige, v. a. minderjährige Mädchen, sollen keine "Beziehungen" (in Ermangelung eines evtl. besser geeignten Ausdrucks) mit Altersgenossen eingehen.

-) Gewisse Musik ist in religiöser und sittlicher Hinsicht schädlich bis dämonisch/satanisch und daher abzulehnen.


Das ist natürlich unvollständig, ich habe den Film, wie gesagt, nicht gesehen bzw. gäbe es im Trailer teilweise noch anderes, aber das ist das, was mir besonders stark ins Auge fiel.

Benutzeravatar
Maria Magdalena
Beiträge: 924
Registriert: Donnerstag 7. Juli 2005, 18:23
Wohnort: Weltdorf Moisall

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Maria Magdalena »

iustus hat geschrieben:
Maria Magdalena hat geschrieben:
iustus hat geschrieben:Es ist doch möglich, die Frage zu beantworten, ob bestimmte, im Film dargestellte Verhaltensweisen offiziellen Empfehlungen der Piusbruderschaft entsprechen.
Dann tue es doch bitte .
Ich habe den Film noch nicht gesehen. Welche dargestellten Verhaltensweisen lehnst Du denn persönlich ab? Bzw. von welchen weißt Du, dass sie von der Piusbruderschaft abgelehnt werden?
Hier müßte ich im Grunde anders anfangen, weil die Frage nicht so sehr lautet welche Verhaltensweisen ich ablehne, sondern welche mir bekannt sind. Und dies ob wohl meine Eltern Lutheraner sind.
Das Gespräch im Auto; hier ging es um einen Kirchenchor in einer anderen Gemeinde. Bei mir ging es damals darum, weil ich wie die anderen Mädchen auch eine Jeans tragen wollte, aber halt für alle Bekleidung, die nach der Meinung meiner Eltern aus religiöser Sicht " unzüchtig /obszön" waren ,es nur ein Nein und Vorwürfe gab !
Deshalb sehe ich nun einmal aus eigener Erfahrung, dass vieles was in den Film als ein Auswuchs von konservativen katholischen Kreisen dagestellt wird, als etwas was auch in gleicher bzw. ähnlicher Form in der ev.- luth. Kirche bei Pastoren und Eltern normal war. Gut, ich kann mir vorstellen, dass Dir dies nicht wichtig erscheint. Doch wenn man im Grunde mit den gleichen oder ähnlichen Voraussetzungen erzogen worden ist, dann kann man es nicht trennen, weil es nicht etwas ist ,was man nur in einen Film betrachtet, sondern etwas, was man selbst erlebt hat und es, so merkwürdig es sich für einen Außenstehenden anhören mag, es überhaupt nicht zu der Zeit als man so erzogen wurden ist als merkwürdig erachtet hat oder sich vielleicht als unfrei empfunden hat. Denn es ist immer einfach im Nachhinein so oder so über etwas zu urteilen und dabei die damaligen als " normal empfunden Verhaltensmuster" ausseracht zu lassen.
Denn was ich z.B. ,rückblickend als " fortschrittlich" betrachte, ist die einfache Tatsache, dass im Sportunterricht Mädchen und Jungens zusammen Sport haben ! Dies war, als auch ich in die Pubertät kam undenkbar. Nicht weil der Pastor, dies meinte, sondern unsere Eltern ( auch aus religiöser Sicht ) die Schulleitung solange drengte bis Mädchen und Jungen im Sportunterricht getrennt wurden.
Oder, dass es normal war, dass der Pastor eine Art Strichliste führte, ob du auch wirklich regelmäßig im Gottesdienst warst und es Ärger bedeutete, wenn du ohne eine vernünftige Entschuldigung fort geblieben bist. Was bedeutete, wenn du ohne Grund " geschwänzt" hast, wurdest du bei dem Gottesdienst, an den du wieder teilgenommen hast, vor der ganzen Gemeinde vom Pastor von der Kanzel aus niedergemacht und auch hier ist es im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes gemacht worden, denn auch Lutheraner machen das Kreuzzeichen.
Deshalb könnte ich zwar sagen dies oder jenes war nicht richtig bzw. ich lehne diese oder jene Verhaltensweisen ab, aber ich müßte doch auch gleichzeitig hinterfragen " wäre ich dann auch die, die ich heute bin ?" Und so gesehen, ist der Film für mich persönlich ein Zwischending zwischen schüren von bestehenden Vorurteilen, wie die Geschichte einer falsch verstandenen Religiosität. Denn sich im Grunde zu tode hungern ,hat weder etwas mit Fasten noch mit Askese zu tun und auch nichts mit Heiligkeit, wenn dir nicht die dazu benötigten Gnaden gegeben sind, sondern ist nichts weiter, so hart es sich auch anhört, als eine sehr dumme Törichkeit ( um es einmal vorsichtig auszudrücken). Denn nicht jeder, und dies hat mir ein Pater der Piusbruderschaft erklärt, ist zur gleichen Heiligkeit über Askese,Märtyrertum usw. berufen, sondern es gibt auch die Heiligkeit, die man erreicht, wenn man nur z.B. seine Standespflichten täglich erfühlt. Ferner sagte er mir noch auf meine Frage, was wäre wenn trotzdem jemand versucht eine Form der Heiligkeit zu erreichen, die nicht für ihn bestimmt ist? Seine Antwort war sehr deutlich. Wenn ihm dies zu Ohren kommen würde, würde er mit der betreffenden Person und gegebenenfalls seinen Umfeld das Gespräch suchen, um so ihn/ihnen die Verdrehtheit in seinen/ihren Denken auf zu zeigen bzw. zu beseitigen und dann versuchen es in die richtige Bahn zulenken.
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

iustus
Beiträge: 7159
Registriert: Samstag 8. Juli 2006, 14:59

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von iustus »

Danke Maria!

Das macht mir Deine Position verständlicher. Und das Hungern ist ein Beispiel für die von mir gemeinten Verhaltensweisen.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)

Benutzeravatar
Amanda
Beiträge: 1349
Registriert: Mittwoch 7. Oktober 2009, 18:23
Wohnort: Bistum Trier

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Amanda »

Ich kenne gerade die Priester der FSSPX eigentlich nur als sehr vernünftige, weil absolut nüchterne Seelsorger.
Fanatismus ist denen nicht bloß fremd, sondern sie würden ihn (wie von Maria Magdalena beschrieben) eindämmen, um des Heiles der betreffenden Peron willen.
Mein Priester hat mich, nachdem ich ihm meine etwas komplizierten Lebensumstände erklärt habe, umgehend von der Sonntagspflicht dispensiert und betont in Gesprächen bzw. der Beichte auch immer wieder, dass ich in der Erfüllung meiner täglichen Aufgaben und Mühen als alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter bereits Gott diene, ohne mir viel zusätzliche religiöse Pflichten aufzuerlegen.
"Die Kirche scheint immer der Zeit hinterher zu sein,
obwohl sie doch in Wirklichkeit jenseits der Zeit ist;
sie wartet, bis der letzte Tick seinen letzten Sommer gehabt hat."
Gilbert Keith Chesterton

Vir Probatus
Beiträge: 4050
Registriert: Freitag 28. Januar 2011, 19:45
Wohnort: EB PB

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Vir Probatus »

Amanda hat geschrieben:Ich kenne gerade die Priester der FSSPX eigentlich nur als sehr vernünftige, weil absolut nüchterne Seelsorger.
Fanatismus ist denen nicht bloß fremd, sondern sie würden ihn (wie von Maria Magdalena beschrieben) eindämmen, um des Heiles der betreffenden Peron willen.
Mein Priester hat mich, nachdem ich ihm meine etwas komplizierten Lebensumstände erklärt habe, umgehend von der Sonntagspflicht dispensiert und betont in Gesprächen bzw. der Beichte auch immer wieder, dass ich in der Erfüllung meiner täglichen Aufgaben und Mühen als alleinerziehende Mutter einer kleinen Tochter bereits Gott diene, ohne mir viel zusätzliche religiöse Pflichten aufzuerlegen.
Da habe ich leider ganz andere Erfahrungen, z.B. derart, daß es Frauen verboten wird, in Hosen zu erscheinen. Ich bin zwar keine Frau, kann mir aber vorstellen, daß die aus rein praktischen ja sogar "Sicherheits" Überlegungen Hosen tragen wollen. Bei einer schriftlichen Auseinandersetzung mit einem Prior der FSSPX bestand der aber auf seinem Standpunkt. Er garnierte damals sein schriftliches Verbot noch mit dem Beispiel eines Mädchens, das nach dem tragen von Miniröcken Krebs im Oberschenkel bekam und daran starb.
Ich finde so etwas eben total daneben.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Benutzeravatar
Apollonia
Beiträge: 576
Registriert: Samstag 1. Juni 2013, 09:25

Re: Der Film Kreuzweg: Realität oder maßlose Übertreibung

Beitrag von Apollonia »

Vir Probatus hat geschrieben: Er garnierte damals sein schriftliches Verbot noch mit dem Beispiel eines Mädchens, das nach dem tragen von Miniröcken Krebs im Oberschenkel bekam und daran starb
Dann wäre das Tragen von Hosen als gesundheitsfördernde Maßnahme doch erst recht zu empfehlen.
Zuletzt geändert von Hubertus am Freitag 28. März 2014, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert.

Antworten Vorheriges ThemaNächstes Thema