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Wer liegt in welchem Bistum?

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 13:31
von Andi
gibts irgendwo (am besten online??) ne Karte, wo draufsteht, welcher Ort / welche Gemeinde zu welchem Bistum in Deutschland gehört?

Drauf gekommen bin ich, weil in "Nachrichten aus den Bistümern" Cicero einen Kommentar zu meinem Bistum geschrieben hat. Da wollte ich mal nachgucken, zu welchem Bistum er (Hellwegregion) gehört. Rausgefunden hab ich daß das bei Söst (oder Soest? - man meiß es nicht ;D ) im Bistum Essen sein muß.

Aber gibts irgendwo ne Karte oder so wo man das schneller und sicherer nachgucken kann als bei google?

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 13:45
von Juergen
Auf fast jeder Bistumsinternetseite findet man eine Bistumskarte.

Also ganz einfach:
- Alle ausdrucken
- passend vergrößern/verkleinern und das Bistum ausschneiden
- alle Teilkarten zusammenkleben
- an die Wand pinnen
- fertig

:roll:

Alternativ:
Beim Bonifatiuswerk (auf Info-Materialien klicken; oder hier) kann man eine
Wandkarte 'Deutsche Diaspora' Farbige Wandkarte mit detaillierten Hinweisen im A 2-Format; verdeutlicht die katholischen Diaspora-Gebiete in Deutschland
für 1.00€ bestellen.

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 13:58
von Lucia
Hier gab's das mal in einer vernünftigen Größe. Aber seitdem die da unbedingt ihre Videos danebenpacken mussten ist es kaum noch zu erkennen. Schade!

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 14:28
von Andi
Juergen hat geschrieben:Auf fast jeder Bistumsinternetseite findet man eine Bistumskarte.

Also ganz einfach:
- Alle ausdrucken
- passend vergrößern/verkleinern und das Bistum ausschneiden
- alle Teilkarten zusammenkleben
- an die Wand pinnen
- fertig

:roll:
Ja, da bin ich auch schon drauf gekommen, hatte ich aber keine Lust zu. vielleich hat das ja schon einer gemacht und mag die mal einscannen? 8)
Juergen hat geschrieben:
Alternativ:
Beim Bonifatiuswerk (auf Info-Materialien klicken; oder hier) kann man eine
Wandkarte 'Deutsche Diaspora' Farbige Wandkarte mit detaillierten Hinweisen im A 2-Format; verdeutlicht die katholischen Diaspora-Gebiete in Deutschland
für 1.00€ bestellen.


Aha, ja sowas nur als Onlineversion wäre supie...

@Lucia Hünermann: Ja, das ist wirklich schade...

oder

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 14:30
von Juergen
Bild


Auf dem NRW-Server:
Bild

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 14:32
von Andi
Ja, so in etwa suchte ich das. ist natürlich an den Grenzen dann schwierig aber zwischen 2-3 Bistümern kann man dann ja immer noch anhand der Bistumshomepage rausfinden :-)

Herzlichen Dank, allen die sich bemüht haben.

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 14:34
von beatrice
Warum ist Münster getrennt? Hat das historische Gründe?

Beatrice

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 14:35
von Juergen
Und nochwas:

http://www.katholisch.de/197.htm

:ja:

Und da:

Bild

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 14:53
von Andi
beatrice hat geschrieben:Warum ist Münster getrennt? Hat das historische Gründe?

Beatrice
Der obere teil ist der Offizialatsbezirk Oldenburg.

Hier steht, warum das zum Bistum MS gehört:
http://www.offizialatsbezirk-oldenburg. ... 6f9e6b4086

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 15:20
von Werner001
was es nicht alles gibt bzw. gab:
Link von Andi hat geschrieben:Für das Bistum Osnabrück galt eine Sonderregelung, weil dort jeweils abwechselnd ein Katholik und ein Protestant Fürstbischof war.
:kratz:
Werner

Re: Wer liegt in welchem Bistum?

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 16:19
von Cicero
Andi hat geschrieben:gibts irgendwo (am besten online??) ne Karte, wo draufsteht, welcher Ort / welche Gemeinde zu welchem Bistum in Deutschland gehört?

Drauf gekommen bin ich, weil in "Nachrichten aus den Bistümern" Cicero einen Kommentar zu meinem Bistum geschrieben hat. Da wollte ich mal nachgucken, zu welchem Bistum er (Hellwegregion) gehört. Rausgefunden hab ich daß das bei Söst (oder Soest? - man meiß es nicht ;D ) im Bistum Essen sein muß.

Aber gibts irgendwo ne Karte oder so wo man das schneller und sicherer nachgucken kann als bei google?
Hallo Andi!

Der Kreis Soest (es handelt sich übrigens um ein Dehnungs -e wie bei Coesfeld) liegt im Erzbistum Paderborn.
Daß als Retoure auf 'nen dummen Spruch so ein guter Thread rauskommt freut mich. Ich bin ins Erzbistum zugezogen.
Als Entwicklungshelfer sozusagen, wie mir ein Priester aus meiner Heimat einmal sagte. Auch wenn Jürgen jetzt krebsrot anläuft, ich mußte das jetzt mal loswerden. :huhu:
Daher weiß ich um das (z.T. ungerechtfertigte) Elitedenken (Steigerung: Schwarz, Münster, Paderborn) und anderes.
So lag es mir quasi sofort auf der Tastatur, daß die Domain www.erzbistum-paderborn.de keinen Münsteraner reinläßt. Sozusagen ein pechschwarzer Hakan
:mrgreen:
Werner001 hat geschrieben:was es nicht alles gibt bzw. gab:
Link von Andi hat geschrieben: Für das Bistum Osnabrück galt eine Sonderregelung, weil dort jeweils abwechselnd ein Katholik und ein Protestant Fürstbischof war.
:kratz:
Werner
Eine Folge des dreißigjährigen Krieges.
Die Iburg (Residenz der Fürstbischöfe) hat bis heute eine evangelische
und eine katholische Burgkapelle.

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 17:23
von Werner001
Cicero hat geschrieben:Eine Folge des dreißigjährigen Krieges.
Die Iburg (Residenz der Fürstbischöfe) hat bis heute eine evangelische
und eine katholische Burgkapelle
Und wie hat das dann funktioniert, wenn der Fürst"bischof" evangelisch war? War dann der Weihbischof apostolischer Administrator? In den Zeiten war ja das Bistum dann kirchenrechtlich verwaist!

Werner

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 17:42
von Juergen
Das ist ja etwas komplizierte, da die Fürstbischöfe nicht immer Bischöfe waren etc.

Kleiner Ausflug in die Bistums-/Bischofsgeschichte

Salentin (1574-1577) empfing nie die höheren Weihen und hat sie auch nie erbeten. 1577 legte er die Administration wieder in die Hände des Domkapitels und heiratete.

Heinrich IV (1577-1585) war verheiratet, wurde 1577 gegen einen katholischen Kandidaten (Dietrich v. Fürstenberg) vom Domkapitel zum Bischof gewählt; die päpst. Bestätigung bekam er nie. Er sichererte zwar dem Bistum formel zu, den kath. Glauben zu erhalten; tatsächlich wollte er das Bistum aber in ein weltl. Fürstbistum umwandeln. Sein "Gegenspieler" Dietrich v. Fürstenberg konnte dann 1580 erreichen, daß alle neuen Domkapitulare das kath. Glaubensbekenntnis abzulegen hatte.
Naja, dem Heinrich ist es letztlich nicht gut ergangen. Nach Besuch eines lutherischen Gottesdienstes stürzte er vom Pferd und starb kurz drauf.

Nachfolger wurde: Dietrich IV (1585-1618) von Fürstenberg (der mit dem großen Grabmal im Dom), hatte zur Zeit der Amtsübernahme noch keine (höheren) Weihen empfangen; in der Zeit vom 27. bis 30. Juni 1589 empfing er Subdiakonats-, Diakonats-, Priester- und Bischofsweihe.

Ferdinand (1618-1650) empfing nie eine höhere Weihe (nichtmals die Subdiakonatsweihe); zuständig für geistl. Handlungen war sein Weihbischof und Generalvikar Johannes Pelcking.

Dietrich Adolf (1650-1661) war Priester als er Anfang Nov. 1650 zum Bischof gewählt wurde; geweiht wurde er erst am 1. Oktober 1651.

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 18:35
von cathol01
Juergen hat geschrieben:Bild
Eigentlich verlaufen diese deutschen Bistumsgrenzen ja teilweise äusserst komisch. Ist das in anderen Ländern auch so?

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 18:47
von Juergen
cathol01 hat geschrieben:Eigentlich verlaufen diese deutschen Bistumsgrenzen ja teilweise äusserst komisch. Ist das in anderen Ländern auch so?
Auf Malta nicht.
Da gibt es ein Erzbistum Malta mit dem Suffraganbistum Gozo. :D

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 21:39
von cathol01
Juergen hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Eigentlich verlaufen diese deutschen Bistumsgrenzen ja teilweise äusserst komisch. Ist das in anderen Ländern auch so?
Auf Malta nicht.
Da gibt es ein Erzbistum Malta mit dem Suffraganbistum Gozo. :D
In Luxemburg auch nicht. Da gibt es ein Erzbistum ohne Suffraganbistum.

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 22:24
von Lucia
In Liechtenstein auch nicht.

Verfasst: Mittwoch 30. Juni 2004, 22:31
von Andi
Naja, lohnt sich auh bis einer bestimmten größe nicht, noch kleinere Bistümer zu bilden, nur damit es durcheinander aussieht.

Gehen die Bistumsgrenzen denn sonst auch über Staatsgrenzen hinweg und nicht nur über die der Bundesländer?

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2004, 11:46
von Werner001
Es gibt Kuriositäten!

Nahe Karlsruhe gibt es den Ort Scheibenhardt. Der wurde, als der Fluß Lauter als Grenze zwischen Deutschland und Frankreich festgelegt wurde (nach dem 1. Weltkrieg) geteilt. Die Kirche steht auf der französischen Seite, beide Teilorte sind aber immer noch eine einzige Pfarrei, die formal zum Bistum Speyer gehört, aber de facto von Straßburg aus betreut wird.

Der Pfarrer hält Sonntags die Messe auf französisch in der Pfarrkirche, die Vorabendmesse auf deutsch auf der deutschen Seite.

Werner

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2004, 12:02
von Juergen
Andi hat geschrieben:Gehen die Bistumsgrenzen denn sonst auch über Staatsgrenzen hinweg und nicht nur über die der Bundesländer?
Bei "normalen" Bistümern ist das wohl äußerst selten der Fall.

Anders etwa bei:
Apostolische Exarchie für katholische Ukrainer des byzantinischen Ritus
Der Sitz ist in München.
Zuständig für Deutschland und Skandinavien.

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2004, 12:52
von Linus
Aldo in Ö gehört zur ED Wien das östliche Niederösterreich, das westliche ist zur St.Pöltner Diözese zugeordnet. seit 1964 glaub ich. Teile Tirols (WIMRE das Oberinntal??) gehören auch zur ED Salzburg.

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2004, 14:16
von cathol01
Lucia Hünermann hat geschrieben:In Liechtenstein auch nicht.
Aber die Luxemburger Diözese besteht schon seit 130 Jahren...

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2004, 16:12
von Werner001
Interessant sieht es auch in der Schweiz aus:
http://www.kath.ch/link_bistuemer.htm
Bis vor einigen Jahren gehörte dabei das jetzige Bistum Lugano noch als Apostolische Administratur zum Bistum Basel und die Stadt Basel war ebenfalls nur eine Apostolische Administratur des Bischofs von Basel, der seit der Reformation nicht mehr in Basel residiert.

Die Abteien St. Maurice und Einsiedeln haben jeweils ein Gebiet mit mehreren Pfarreien, wo der Abt die Bischofsgewalt hat.

Die Pfarrei St. Gingolph am Genfer See (Kanton Wallis) gehört zum Bistum Annecy in Frankreich

Werner

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2004, 16:26
von Juergen
Wobei Lugano ein exemptes Bistum ist (also kein Suffraganbistum irgendeiner Kirchenprovinz, sondern direkt Rom unterstellt).
Werner hat geschrieben:Die Abteien St. Maurice und Einsiedeln haben jeweils ein Gebiet mit mehreren Pfarreien, wo der Abt die Bischofsgewalt hat.
In diesen Pfarreien, die zu der Territorialabtei gehören, darf der Abt de iure z.B. auch firmen, selbst wenn er kein Bischof ist.

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2004, 17:04
von Werner001
Wobei Lugano ein exemptes Bistum ist (also kein Suffraganbistum irgendeiner Kirchenprovinz, sondern direkt Rom unterstellt).
... wie alle Schweizer Bistümer, dort gibt es keinen Erzbischof.
Dafür ist Liechtenstein, das man 1999 aus dem Bistum Chur herausgetrennt hat, ein Erzbistum ohne Suffragane.

Werner

Verfasst: Donnerstag 1. Juli 2004, 17:08
von Werner001
Werner hat geschrieben:Die Pfarrei St. Gingolph am Genfer See (Kanton Wallis) gehört zum Bistum Annecy in Frankreich
Der Grund dafür ist übrigens der selbe wie bei der Pfarrei Scheibenhardt im Elsass/Pfalz: Mitten durch das Dorf läuft ein Bach, der im Wiener Kongress als Grenze zwischen Frankreich und der Schweiz festgelegt wurde. Die Pfarrei des geteilten Dorfes blieb aber unverändert und gehört zum Bistum Annecy, obwohl der Schweizer Ort St. Gingolph heute viel größer ist und auch Pfarrsitz ist.

Werner

Verfasst: Samstag 25. Dezember 2004, 18:47
von Andi
ISt zwar schon älter, aber durch Zufall hab ich gefunden, was ich suchte:

http://www.orden.de/glandkarte/dkarte.php

Verfasst: Samstag 25. Dezember 2004, 22:08
von Brunetti
Eine Kuriosität ist auch Büsingen im Erzbistum Freiburg. Büsingen ist eine deutsche Stadt, welche vollständig von Schweizer Territorium umgeben ist. Wer von Deutschland aus nach Büsingen einreist, muss den deutschen und den schweizerischen Zoll passieren. Von der Schweiz aus ist das nicht nötig.
Die Sondersituation ist also keine kirchliche, sondern eine staatliche Kuriosität, die sich jedoch kirchlich auswirkt.