Vatikanumfrage zur Familienpastoral

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ad_hoc
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von ad_hoc »

Stefan hat geschrieben:Diese Umfragen sind manipulativ und tendenziös.
Sie sind auch nichtssagend, weil Menschen Aussagen sollen über Meinungen und Verständnis anderer Menschen.
Das ist so erbärmlich, dass man sich nur noch abwenden kann.
Kein Wunder, mittelmäßig und größtenteils unüberlegt., bzw. eindeutig auf ein erwartetes Ergebnis gerichtet, wofür die "Maßnahmen" schon bereitliegen.
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Konstantin Opel
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Konstantin Opel »

ad_hoc hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Diese Umfragen sind manipulativ und tendenziös.
Sie sind auch nichtssagend, weil Menschen Aussagen sollen über Meinungen und Verständnis anderer Menschen.
Das ist so erbärmlich, dass man sich nur noch abwenden kann.
Kein Wunder, mittelmäßig und größtenteils unüberlegt., bzw. eindeutig auf ein erwartetes Ergebnis gerichtet, wofür die "Maßnahmen" schon bereitliegen.
Ja, leider.

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Gamaliel
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Gamaliel »

Lupus hat geschrieben:Wann und zu welcher Zeit des Tages kann ein Priester, wenn er denn will und in der Lage dazu ist, eine Katechese anbieten?
In der Adventszeit, in der Fastenzeit, anläßlich einer Maiandacht, während eines Einkehrtags,... Es liegt ganz am Priester diese Gelegenheiten zu schaffen (dabei ist die Teilnehmerzahl von untergeordneter Bedeutung.)

Lupus hat geschrieben:Von wem bekommt ein Priester Hilfestellung bei der Vorbereitung einer Katechese?
:hae?: Wozu braucht er - zusätzlich zu seinem Studium und der Vorbereitung im Gebet - Hilfestellung? - Katechetische Materialien besitzt er hoffentlich selbst, sie lassen sich außerdem bei Bedarf günstig über Antiquariate ergänzen.

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martin v. tours
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von martin v. tours »

Auch wenn ich weiss das viele Priester von Termin zu Termin hetzen müssen wie wäre es mit der 5 Minuten Katechese, nach dem Gottesdienst.
Wenn ein Priester bei der Predigt verkündet, das diese heute 5 Minuten kürzer ist und dafür nach dem Segen eine 5 Minutenkurzkatechese ist.
Dableiben kann ja, wen es interessiert. Das könnte man viele Sonntage machen immer zu einem bestimmten Glaubenssatz oder Thema.
Besser es bleiben nur 5 Leute da die es interessiert, als das es während des Gottesdienste stattfindet und dann die meisten auf "Durchzug" stellen. Ausserdem könnte man auf Fragen eingehen.

Nun sind die "Praktiker" hier im Forum aufgerufen mir zu sagen, warum das vielleicht Quark ist.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Protasius
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Protasius »

martin v. tours hat geschrieben:Auch wenn ich weiss das viele Priester von Termin zu Termin hetzen müssen wie wäre es mit der 5 Minuten Katechese, nach dem Gottesdienst.
Wenn ein Priester bei der Predigt verkündet, das diese heute 5 Minuten kürzer ist und dafür nach dem Segen eine 5 Minutenkurzkatechese ist.
Dableiben kann ja, wen es interessiert. Das könnte man viele Sonntage machen immer zu einem bestimmten Glaubenssatz oder Thema.
Besser es bleiben nur 5 Leute da die es interessiert, als das es während des Gottesdienste stattfindet und dann die meisten auf "Durchzug" stellen. Ausserdem könnte man auf Fragen eingehen.

Nun sind die "Praktiker" hier im Forum aufgerufen mir zu sagen, warum das vielleicht Quark ist.
Ich halte das für eine sehr gute Idee. Und als Firmkatechet zähle ich wohl als Praktiker.

Allerdings gibt es dabei das Problem, das bei uns "der geheime Pfarrgemeinderat" heißt, nämlich die Tatsache, daß nach dem Hochamt alle Leute nach draußen strömen und sich unterhalten (bis auf ca. drei Leute, die dem Postludium des Organisten zuhören). Aber wie Gamaliel schon sagte, die Teilnehmerzahl ist dabei zunächst mal von nachrangiger Bedeutung.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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incarnata
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von incarnata »

Protrasius Vorschlag halte ich für gut.Wenn es vor der Messe bekannt ist,dass danach eine kurze Katechese stattfindet,dann werden die Leute,die sich gerne nach der Messe unterhalten vielleicht sogar drin bleiben und eben erst nach der Katechese sich unterhalten-vielleicht sogar über dieselbe.Bei spät angesetzten Messen z.B.den 11.00 Messen in der Stadt ist es dagegen sinnvoller ,die Katechese vor der Messe zu halten.
Ein anderer Ort der Katechese können Gemeindezeitungen sein.In vielen Gemeinden wird ja ausser dem Kirchenanzeiger auch ca 4x/Jahr eine solche Zeitung herausgegeben mit Berichten über die diversen Aktivitäten im Pfarrverband.Warum sollte der Pfarrer dieses Blatt nicht für eine Katechetische Beitragsreihe nutzen.
Seit neuestem gibt es in vielen Gemeinden auch schon Internet-Gemeindeblätter,z.Teil sogar mit interaktiven Funktionen.Auch da könnten die Priester ihre entsprechenden Beiträge und die Gemeindemitglieder ihre Fragen und Anmerkungen einstellen.
Familienfreizeiten der Pfarrgemeinden sind auch so eine Gelegenheit-gerade zu den Fragen der Familienpastoral die
Lehre der Kirche darzulegen.Bei denen fahren ja oft auch jüngere Priester mit.
Ps: schlage vor zum Thema: Katechese: ja aber wie ? einen eigenen Strang aufzumachen !
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Protasius
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Protasius »

incarnata hat geschrieben:Protrasius Vorschlag halte ich für gut.
Die Idee ist von martin v. tours. Ich habe sie nur kommentiert.
incarnata hat geschrieben:Wenn es vor der Messe bekannt ist, dass danach eine kurze Katechese stattfindet, dann werden die Leute, die sich gerne nach der Messe unterhalten, vielleicht sogar drin bleiben und eben erst nach der Katechese sich unterhalten - vielleicht sogar über dieselbe. Bei spät angesetzten Messen z. B. den 11.00 Messen in der Stadt ist es dagegen sinnvoller, die Katechese vor der Messe zu halten.
Es wäre vllt. generell keine schlechte Idee, die Katechese vor der Messe zu halten. Das gibt dem Priester Gelegenheit zu einer ausgiebigeren Danksagung und schränkt den Organisten bei der Länge des Nachspiels nicht ein (an hohen Festen kommen da schon mal zehn Minuten zusammen, je nachdem, wer amtiert).
Ein anderer Ort der Katechese können Gemeindezeitungen sein. In vielen Gemeinden wird ja außer dem Kirchenanzeiger auch ca. 4x/Jahr eine solche Zeitung herausgegeben mit Berichten über die diversen Aktivitäten im Pfarrverband. Warum sollte der Pfarrer dieses Blatt nicht für eine Katechetische Beitragsreihe nutzen?
Seit neuestem gibt es in vielen Gemeinden auch schon Internet-Gemeindeblätter, z. Teil sogar mit interaktiven Funktionen. Auch da könnten die Priester ihre entsprechenden Beiträge und die Gemeindemitglieder ihre Fragen und Anmerkungen einstellen.
Familienfreizeiten der Pfarrgemeinden sind auch so eine Gelegenheit - gerade zu den Fragen der Familienpastoral die
Lehre der Kirche darzulegen. Bei denen fahren ja oft auch jüngere Priester mit.
Klingt brauchbar, gibt es bei uns aber nicht.
Ps: schlage vor zum Thema: Katechese: ja aber wie ? einen eigenen Strang aufzumachen !
Gute Idee.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Caviteño
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Caviteño »

martin v. tours hat geschrieben: Wenn ein Priester bei der Predigt verkündet, das diese heute 5 Minuten kürzer ist und dafür nach dem Segen eine 5 Minutenkurzkatechese ist.
Dableiben kann ja, wen es interessiert. Das könnte man viele Sonntage machen immer zu einem bestimmten Glaubenssatz oder Thema.
Besser es bleiben nur 5 Leute da die es interessiert, als das es während des Gottesdienste stattfindet und dann die meisten auf "Durchzug" stellen. Ausserdem könnte man auf Fragen eingehen.
Wenn ich die Vorschläge auf unsere Pfarrei beziehe:
Die Predigten dauern sowieso nur fünf bis sieben Minuten, weil die Leute danach nicht mehr zuhören (Aussage eines Priesters).
Vor der Hl. Messe würde die Katechese durch die noch Eintreffenden (ca. 75% der Messbesucher) gestört und da die meisten mit dem Priester den Kirchraum verlassen, scheint mir auch der Zeitpunkt "nach der Messe" nicht gut gewählt.
Erfolgversprechender erscheint mir daher die Katechese in den Gemeindemitteilungen (wöchentlich) oder im Gemeindebrief (4x jährlich). Ggfs. könnten dann noch "Katechesen-Abende" im Gemeindezentrum stattfinden, in denen das Wissen vertieft und Fragen beantwortet werden.

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Gamaliel
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Gamaliel »

17 Professoren für Moral- und Pastoraltheologie antworten gemeinsam

Die Mühe des Durchlesens der Antworten muß man sich nicht unbedingt machen. Die Antworten der Moral- und Pastoralprofessoren fallen in (wichtigen) Teilen wie erwartet aus: glaubensfern und zeitgeistnahe.


Beispiel (inkl. Frageteil):
Welche pastorale Aufmerksamkeit ist möglich gegenüber Menschen, die sich für derartige Lebensgemeinschaften [sc. sodomitischen, Anm. Gamaliel] entschieden haben?

Eine offizielle Stellungnahme sollte Menschen in gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften klar signalisieren, dass Treue, Verlässlichkeit und Solidarität in den Augen der Kirche nicht weniger wert sind, nur weil sie von Schwulen und Lesben gezeigt werden.
Die Treue in der Sünde nannte man früher einmal »Laster«.


Eine Empfehlung für die Freiburger Handreichung darf auch nicht fehlen:
Stellen die getrennt Lebenden und die wiederverheirateten Geschiedenen eine wichtige pastorale Realität in der Ortskirche dar? [...] Begegnet man dieser Situation durch entsprechende Pastoralpläne? Welche?
[...]
Als derzeit wichtigsten »Pastoralplan« könnte man die »Handreichung zur Begleitung von Menschen in Trennung, Scheidung und nach ziviler Wiederverheiratung« aus dem Erzbistum Freiburg bezeichnen, welche die menschenfreundliche und respektvolle Grundhaltung Jesu konsequent zum Maßstab der kirchlichen Sorge um wiederverheiratet Geschiedene machen will. Sie nahm zahlreiche Impulse aus dem moraltheologischen Diskurses der letzten beiden Jahrzehnte produktiv auf.

Ecce Homo
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Ecce Homo »

Hattest Du ernsthaft von den Memorandisti was anderes erwartet? :nein:
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Peter Ernst
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Peter Ernst »

aus der Presseerklärung der Diözese Rotteenburg-Stuttgart (lt. Web-Seiten):
"Die allermeisten Katholikinnen und Katholiken in der Diözese Rottenburg-Stuttgart wünschen sich eine lebensnähere, barmherzigere und in schwierigen Situationen hilfreichere Kirche. Antworten auf die Umfrage des Papstes zu Ehe und Familie ergaben, dass die Gläubigen ihre Kirche zu einem großen Teil als realitätsfern und abweisend empfinden. Die Hauptabteilung Kirche und Gesellschaft des Bischöflichen Ordinariats fasste aus 1.400 von 2.000 ausgefüllt eingereichten Fragebögen die Ergebnisse zusammen."
auf der gleicher Web-Seite gefunden:
Im Jahr 2012 lebten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart 1.881.263 katholische Christen .
"Ich hoffe auf das Unverdiente"

Tritonus
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Tritonus »

Peter Ernst hat geschrieben:aus der Presseerklärung der Diözese Rotteenburg-Stuttgart (lt. Web-Seiten):
"Die allermeisten Katholikinnen und Katholiken in der Diözese Rottenburg-Stuttgart wünschen sich eine lebensnähere, barmherzigere und in schwierigen Situationen hilfreichere Kirche. Antworten auf die Umfrage des Papstes zu Ehe und Familie ergaben, dass die Gläubigen ihre Kirche zu einem großen Teil als realitätsfern und abweisend empfinden. Die Hauptabteilung Kirche und Gesellschaft des Bischöflichen Ordinariats fasste aus 1.4 von 2. ausgefüllt eingereichten Fragebögen die Ergebnisse zusammen."
auf der gleicher Web-Seite gefunden:
Im Jahr 212 lebten in der Diözese Rottenburg-Stuttgart 1.881.263 katholische Christen .
Wieviele eingereichte Fragebögen es nun tatsächlich waren, warum schon eine Presseerklärung abgegeben wurde, bevor alle ausgewertet waren, ob die Umfrage annähernd repräsentativ war, ob die Fragestellung manipulativ und tendenziös war oder nicht, das alles halte ich für Randprobleme bzw. ggf. für mehr oder weniger schlampige Arbeitsmethodik, über die man sich ärgern und die man zurecht kritisieren kann.

Das alles ändert allerdings überhaupt nichts am Kernproblem, und das ist m.E. so offensichtlich, dass die Diözese gar keine Umfrage gebraucht hätte, um eine derartige Presseerklärung herauszugeben. Es ist doch beim besten Willen nicht zu übersehen, dass -- ich zitiere -- "die allermeisten Katholiken in der Diözese" die Kirche nicht als "lebensnah" und "hilfreich" ansehen, sondern als "realitätsfern und abweisend empfinden". Das sieht jeder, der es sehen will, auch ohne Umfragen und Abstimmungen, denn "die allermeisten Katholiken" stimmen einfach mit den Füßen ab:
Gottesdienstbesuch

Die Erhebung der Gottesdienstteilnahme erfolgt durch Zählung jeweils am 2. Sonntag in der Fastenzeit (4.3.212) und am 2. Sonntag im November (11.11.212) des jeweiligen Jahres. In der Statistik wird der Durchschnittswert dieser beiden Zählungen ausgewiesen. 21.442 Gottesdienstbesucher wurden 212 gezählt. Prozentual auf die Gesamt-Katholikenzahl bezogen, entspricht das einem Anteil von 1,71 Prozent.

(Aus http://www.drs.de/dioezese/dioezese-in-zahlen.html )

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umusungu
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von umusungu »

Gamaliel hat geschrieben:Die Mühe des Durchlesens der Antworten muß man sich nicht unbedingt machen. Die Antworten der Moral- und Pastoralprofessoren fallen in (wichtigen) Teilen wie erwartet aus: glaubensfern und zeitgeistnahe.
Der wahre Gamaliel hätte differenzierter geurteilt: Der Okkupator dieses Lehrstuhles betätigt eine Gebetsmühle - oder Artikulationsmühle: glaubensfern und zeitgeistnah.

Seit 1968 hat die Kirche in Sachen von Ehe und Familie bei den Zielgruppen keine Relevanz mehr. "Humanae vitae" hat diese zerstört.
Leider leidet darunter auch die Verkündigung des Glaubens - und die Verurteilung der Abtreibung.

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taddeo
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:Seit 1968 hat die Kirche in Sachen von Ehe und Familie bei den Zielgruppen keine Relevanz mehr.
Wohl wahr, das kann man kaum bestreiten.
"Humanae vitae" hat diese zerstört.
Darüber kann man allerdings trefflich diskutieren.
Vorsichtig formuliert, würde ich sagen: "Humanae vitae" allein war sicher nicht schuld, zumindest nicht hierzulande. Viel verheerender war der Eindruck der "gespaltenen Zunge" innerhalb der Kirche, den die Königsteiner bzw. Mariatroster Erklärungen hervorgerufen haben. Der Papst sagt "hü", die Bischöfe "hott" - dann hält sich keiner mehr an gar nichts.
Leider leidet darunter auch die Verkündigung des Glaubens - und die Verurteilung der Abtreibung.
Das ist zweifellos richtig, in beiden Punkten.

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umusungu
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von umusungu »

taddeo hat geschrieben:Darüber kann man allerdings trefflich diskutieren.
Vorsichtig formuliert, würde ich sagen: "Humanae vitae" allein war sicher nicht schuld, zumindest nicht hierzulande. Viel verheerender war der Eindruck der "gespaltenen Zunge" innerhalb der Kirche, den die Königsteiner bzw. Mariatroster Erklärungen hervorgerufen haben. Der Papst sagt "hü", die Bischöfe "hott" - dann hält sich keiner mehr an gar nichts
Unfug! Die Königsteiner Erklärung hat versucht zu retten, was zu retten war!
Es war nicht mehr viel zu retten......
Zuletzt geändert von Hubertus am Sonntag 22. Dezember 2013, 05:19, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat repariert.

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Exilfranke
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Exilfranke »

Da fehlen mir die Worte.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

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taddeo
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von taddeo »

umusungu hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Darüber kann man allerdings trefflich diskutieren.
Vorsichtig formuliert, würde ich sagen: "Humanae vitae" allein war sicher nicht schuld, zumindest nicht hierzulande. Viel verheerender war der Eindruck der "gespaltenen Zunge" innerhalb der Kirche, den die Königsteiner bzw. Mariatroster Erklärungen hervorgerufen haben. Der Papst sagt "hü", die Bischöfe "hott" - dann hält sich keiner mehr an gar nichts
Unfug! Die Königsteiner Erklärung hat versucht zu retten, was zu retten war!
Es war nicht mehr viel zu retten......
Nun ja, wenn Du das so sehen willst ... :roll:
Aber der Versuch der Bischöfe, durch die faktische Preisgabe bzw. die bewußte Verfälschung der verbindlichen und seit Anbeginn beständigen kirchlichen Lehre zu Ehe und Gewissen etwas zu retten, konnte nur in die Hose gehen. In der :ikb_shit: , die sie sich damals eingebrockt haben, sitzen die Bischöfe bis heute, was diese Themen angeht. Und solange sie ihren theologischen Durchfall in dieser Sache nicht behandeln, wird sich daran auch so schnell nichts ändern.

ad_hoc
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von ad_hoc »

....In der :ikb_shit: , die sie sich damals eingebrockt haben, sitzen die Bischöfe bis heute, was diese Themen angeht. Und solange sie ihren theologischen Durchfall in dieser Sache nicht behandeln, wird sich daran auch so schnell nichts ändern.
Nicht nur die Bischöfe, sondern auch deren willigen Untergebenen, einschl. der umusungus. Aber anscheinend fühlen sich diese wohl darin und möchten gar nicht mehr heraus.
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Konstantin Opel
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Konstantin Opel »

ad_hoc hat geschrieben:
....In der :ikb_shit: , die sie sich damals eingebrockt haben, sitzen die Bischöfe bis heute, was diese Themen angeht. Und solange sie ihren theologischen Durchfall in dieser Sache nicht behandeln, wird sich daran auch so schnell nichts ändern.
Nicht nur die Bischöfe, sondern auch deren willigen Untergebenen, einschl. der umusungus. Aber anscheinend fühlen sich diese wohl darin und möchten gar nicht mehr heraus.
Eben. Wenn diese "willigen Untergebenen" (und damit meine ich nicht Umu) selbst nicht nach der Lehre der Kirche leben, fällt es natürlich schwer, diese glaubhaft zu verkünden. :roll:

HeGe
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von HeGe »

Tritonus hat geschrieben:Das alles ändert allerdings überhaupt nichts am Kernproblem, und das ist m.E. so offensichtlich, dass die Diözese gar keine Umfrage gebraucht hätte, um eine derartige Presseerklärung herauszugeben. Es ist doch beim besten Willen nicht zu übersehen, dass -- ich zitiere -- "die allermeisten Katholiken in der Diözese" die Kirche nicht als "lebensnah" und "hilfreich" ansehen, sondern als "realitätsfern und abweisend empfinden". Das sieht jeder, der es sehen will, auch ohne Umfragen und Abstimmungen, denn "die allermeisten Katholiken" stimmen einfach mit den Füßen ab:
Gottesdienstbesuch

Die Erhebung der Gottesdienstteilnahme erfolgt durch Zählung jeweils am 2. Sonntag in der Fastenzeit (4.3.212) und am 2. Sonntag im November (11.11.212) des jeweiligen Jahres. In der Statistik wird der Durchschnittswert dieser beiden Zählungen ausgewiesen. 21.442 Gottesdienstbesucher wurden 212 gezählt. Prozentual auf die Gesamt-Katholikenzahl bezogen, entspricht das einem Anteil von 1,71 Prozent.

(Aus http://www.drs.de/dioezese/dioezese-in-zahlen.html )
Wie sieht denn der Gottesdienstbesuch bei den Protestanten aus? Die müssten ja dann deiner Schlussfolgerung nach bombastische Zahlen haben. :roll:
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Athanasius0570
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Athanasius0570 »

umusungu hat geschrieben:Seit 1968 hat die Kirche in Sachen von Ehe und Familie bei den Zielgruppen keine Relevanz mehr. "Humanae vitae" hat diese zerstört.
Leider leidet darunter auch die Verkündigung des Glaubens - und die Verurteilung der Abtreibung.
Ich möchte es nocheinmal wiederholen: Wer sich ein wenig mit der Geschichte beschäftigt, wird feststellen, dass seit der Spätantike in Sachen Sexualmoral und Lehre von der Ehe weder bei Herrschenden noch beim Volk die Lehre der Kirche als relevant angesehen wurde.
Mit der Annahme des verkündigten, bzw. gelehrten Glaubens war es zumindest in dieser Frage, aber auch was den Umgang mit den materiellen Gütern und der Macht betrifft, also schon lange vor 1968 nicht weit her ...
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

Tritonus
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Tritonus »

HeGe hat geschrieben:
Tritonus hat geschrieben:Das alles ändert allerdings überhaupt nichts am Kernproblem, und das ist m.E. so offensichtlich, dass die Diözese gar keine Umfrage gebraucht hätte, um eine derartige Presseerklärung herauszugeben. Es ist doch beim besten Willen nicht zu übersehen, dass -- ich zitiere -- "die allermeisten Katholiken in der Diözese" die Kirche nicht als "lebensnah" und "hilfreich" ansehen, sondern als "realitätsfern und abweisend empfinden". Das sieht jeder, der es sehen will, auch ohne Umfragen und Abstimmungen, denn "die allermeisten Katholiken" stimmen einfach mit den Füßen ab:
Gottesdienstbesuch

Die Erhebung der Gottesdienstteilnahme erfolgt durch Zählung jeweils am 2. Sonntag in der Fastenzeit (4.3.212) und am 2. Sonntag im November (11.11.212) des jeweiligen Jahres. In der Statistik wird der Durchschnittswert dieser beiden Zählungen ausgewiesen. 21.442 Gottesdienstbesucher wurden 212 gezählt. Prozentual auf die Gesamt-Katholikenzahl bezogen, entspricht das einem Anteil von 1,71 Prozent.

(Aus http://www.drs.de/dioezese/dioezese-in-zahlen.html )
Wie sieht denn der Gottesdienstbesuch bei den Protestanten aus? Die müssten ja dann deiner Schlussfolgerung nach bombastische Zahlen haben. :roll:
Was für eine Schlussfolgerung meinst Du?

Über Protestanten habe ich nichts geschrieben, aber jetzt, da Du danach fragst: ich gehe davon aus, dass die große Mehrheit von denen ihren Laden ebenfalls nicht als "hilfreich" und "lebensnah" ansieht, sondern auch als "realitätsfern und abweisend empfindet". Die Gründe dafür mögen sich im einzelnen deutlich von denen der Katholiken unterscheiden, aber das Ergebnis unterm Strich bleibt das gleiche: Die Leute bleiben mit großer Mehrheit zuhause.

(Nur zur Klarstellung, weil ich aus Deiner Fragestellung schließe, dass ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt habe: Ich bin absolut nicht dafür zu haben, dass die Kirche ihre Lehre irgendeiner aktuellen Mehrheitsmeinung anpasst, um sich Liebkind zu machen und bessere Popularitätswerte zu erreichen. Trotzdem darf es doch erlaubt sein, klar festzustellen, dass es seit Jahrzehnten ein Problem damit gibt, wie die Kirche beispielsweise auf "die allermeisten Katholikinnen und Katholiken in der Diözese Rottenburg-Stuttgart" wirkt, nach den hauptsächlichen Gründen für dieses Problem zu fragen, und sich intensiv um Antworten und Vorgehensweisen zu bemühen, und zwar möglichst bevor der Letzte das Licht ausmacht. Deshalb fand ich die Gedanken, die hier im Thread zum Thema Katechese geäußert wurden, hochinteressant und vielversprechend.)

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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von HeGe »

Deine Schlussfolgerung war, soweit ich sie verstanden habe, dass sich bereits an den Zahlen der Messbesucher ablesen lässt, dass die Gläubigen die Lehre zu Ehe und Familie als weltfremd empfinden und sich daher von der Kirche entfernen. Nur müsste ja dann die Alles-ist-möglich-und-erlaubt-Theologie der evangelischen Landeskirchen im Umkehrschluss zur steigenden Attraktivität der protestantischen Gemeinschaften führen. Führt sie aber nicht, ganz im Gegenteil, denen rennen noch mehr Leute weg. Daher würde ich auch keine zwingende Verbindung zwischen der Lehre der Kirche zu Ehe und Familie und der Messbesucherzahl sehen, sondern viel mehr im Gegenteil sagen, dass gerade die strengere Lehre noch die letzten Reste zusammenhält.

(Problematischer ist eher, dies wurde ja bereits angesprochen, dass die Vertreter der Kirche in Deutschland mangels A..sch in der Hose die Lehre der Kirche nicht mehr vertreten oder erklären, sondern den gleichen Quatsch erzählen, wie die Protestanten. Dieses Hü-und-Hott-Spiel treibt die Leute aus der Kirche.)
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taddeo
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von taddeo »

Athanasius0570 hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Seit 1968 hat die Kirche in Sachen von Ehe und Familie bei den Zielgruppen keine Relevanz mehr. "Humanae vitae" hat diese zerstört.
Leider leidet darunter auch die Verkündigung des Glaubens - und die Verurteilung der Abtreibung.
Ich möchte es nocheinmal wiederholen: Wer sich ein wenig mit der Geschichte beschäftigt, wird feststellen, dass seit der Spätantike in Sachen Sexualmoral und Lehre von der Ehe weder bei Herrschenden noch beim Volk die Lehre der Kirche als relevant angesehen wurde.
Mit der Annahme des verkündigten, bzw. gelehrten Glaubens war es zumindest in dieser Frage, aber auch was den Umgang mit den materiellen Gütern und der Macht betrifft, also schon lange vor 1968 nicht weit her ...
Das ist völlig richtig - und sollte vielleicht ein Grund mehr sein, daß die Kirche zumindest in ihrer Verkündigung und Lehre strikt an dem festhält, was durch die 10 Gebote und die an Eindeutigkeit nicht zu überbietenden Aussagen Jesu in den Evangelien zur Ehe geoffenbart ist. Es wäre m. E. ein absoluter Irrglaube, anzunehmen, daß durch eine Änderung bzw. Aufweichung dieser Lehre die Relevanz der Kirche bei den Menschen irgendwie gesteigert werden könnte.
Das Evangelium ist nun mal kein Wellnesskatalog, wie man das irdische Leben möglichst angenehm, beschwerdefrei und trotzdem seelenheilskompatibel um die Runden bringt, das Evangelium ist von A bis Z ein Stein des Anstoßes, genau wie der, der es verkündet hat. Jeder, der den Menschen etwas anderes vorgaukelt, versündigt sich am Evangelium.

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martin v. tours
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von martin v. tours »

:daumen-rauf:
taddeo locuta causa finita

schön wär´s
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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taddeo
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von taddeo »

martin v. tours hat geschrieben: :daumen-rauf:
taddeo locuta causa finita

schön wär´s
Nix finita ... ich hab nur meine persönliche Meinung dazu gesagt.
Natürlich läßt sich die kirchliche Ehelehre sehr oft nur unter großen Schwierigkeiten oder gar nicht in die Tat umsetzen, das weiß ich selber.
Ein Hauptgrund dafür ist schlichtweg der, daß zu dieser Umsetzung immer zwingend zwei Menschen gehören; sobald auch nur einer davon "nicht mitspielt", geht es nicht.
Aber darf man deswegen so tun, als hätte uns Gott in dieser Sache nichts Verbindliches zu sagen? Gelogen und gemordet wird ja auch jeden Tag, ohne daß man die grundsätzliche Richtigkeit der 10 Gebote in Frage stellen würde. Nur wenn's um Nummer 6 geht, will man lieber gleich das ganze Gebot abschaffen.

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martin v. tours
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von martin v. tours »

Aber Du hast es eben auf den Punkt gebracht. :daumen-rauf:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
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Athanasius0570
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Athanasius0570 »

taddeo hat geschrieben:
Athanasius0570 hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:Seit 1968 hat die Kirche in Sachen von Ehe und Familie bei den Zielgruppen keine Relevanz mehr. "Humanae vitae" hat diese zerstört.
Leider leidet darunter auch die Verkündigung des Glaubens - und die Verurteilung der Abtreibung.
Ich möchte es nocheinmal wiederholen: Wer sich ein wenig mit der Geschichte beschäftigt, wird feststellen, dass seit der Spätantike in Sachen Sexualmoral und Lehre von der Ehe weder bei Herrschenden noch beim Volk die Lehre der Kirche als relevant angesehen wurde.
Mit der Annahme des verkündigten, bzw. gelehrten Glaubens war es zumindest in dieser Frage, aber auch was den Umgang mit den materiellen Gütern und der Macht betrifft, also schon lange vor 1968 nicht weit her ...
Das ist völlig richtig - und sollte vielleicht ein Grund mehr sein, daß die Kirche zumindest in ihrer Verkündigung und Lehre strikt an dem festhält, was durch die 10 Gebote und die an Eindeutigkeit nicht zu überbietenden Aussagen Jesu in den Evangelien zur Ehe geoffenbart ist. Es wäre m. E. ein absoluter Irrglaube, anzunehmen, daß durch eine Änderung bzw. Aufweichung dieser Lehre die Relevanz der Kirche bei den Menschen irgendwie gesteigert werden könnte.
Das Evangelium ist nun mal kein Wellnesskatalog, wie man das irdische Leben möglichst angenehm, beschwerdefrei und trotzdem seelenheilskompatibel um die Runden bringt, das Evangelium ist von A bis Z ein Stein des Anstoßes, genau wie der, der es verkündet hat. Jeder, der den Menschen etwas anderes vorgaukelt, versündigt sich am Evangelium.
Mein Hinweis soll ja auch nicht die kirchliche Lehre aufweichen helfen, sondern im Gegenteil bewusstmachen, dass diese Lehre immer "weltfremd" war, was für einen Nachfolger Christi eher ein positiv besetzter Begriff sein sollte und kein negativer.
Man erinnere sich auch an die entsetzte Reaktion der Jünger in Mt 19,10!
Freut euch zu jeder Zeit! Betet ohne Unterlass! Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus. (1 Thess 5, 16-18)

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Juergen
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Juergen »

BD(K)J hat geschrieben:http://www.bdkj.de/index.php?id=18&tx_t ... 940646f8a6

Kirchliche Sexuallehre spielt bei Jugend keine Rolle

Düsseldorf, 18. Dezember. Die kirchliche Sexualmoral spielt für neun von zehn katholischen Jugendlichen keine Rolle. Das ergab eine Online-Umfrage des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Daran haben sich knapp 10.000 Menschen beteiligt, die mehr als 1000 Seiten Kommentare geschrieben haben. Der BDKJ hatte die Vatikan-Umfrage zu Ehe, Familie und Partnerschaft für junge Menschen übersetzt. Die detaillierten Ergebnisse sind seit Montag bei der Deutschen Bischofskonferenz und stehen jetzt online unter http://umfrage.bdkj.de
Umfragelink in Langform: http://www.bdkj.de/bdkjde/bdkj-aktive/f ... frage.html

Bevor man sich mit den Antworten und den Kommentaren des Vorstandes beschäftigt, scheint es sinnvoll, sich erst die „Synopse mit den Fragen des Original-Fragebogens und den Fragen des BDKJ-Fragebogens (als PDF)“ zu Gemüte zu führen…


Aber es gibt schon interessante Zusammenhänge zu beobachten:
Diejenigen die sagen, daß sie sie Lehre nicht (gut) kennen, geben an, sie zu befolgen;
diejenigen die sagen, daß sie sie Lehre (gut) kennen, geben an, sie nicht zu befolgen.

→ Merke: Dummheit führt zur Heiligkeit :narr:


Die Fragen zum Naturrecht, wurden nicht gestellt. Aber in der in der Auswertung kann man lesen, daß sie in anderem Zusammenhang „häufig“ - genauer von 5% (in Worten fünf Prozent) - mit beantwortet wurden.

→ Merke: Eine Antwort, die die 5%-Hürde schaft, wurde „häufig“ gegeben.
Gruß Jürgen

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Yeti
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Yeti »

Die Umfrage im Bistum Trier ist beendet. Von 1,45 Millionen Katholiken im Bistum Trier sandten 208 (!) Personen den Fragebogen zurück. In den Pfarreien oder den Gemeindeblättchen wurde hier m.W. nichts zum Fragebogen bekannt, schon gar nicht erst, wo man ihn herbekäme. Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass man da von Bistumsseite gar nicht so viel Wert darauf gelegt hat, darauf deuten wohl auch die Kommentare von Lesern hin:
Rita Neukirch, Wittlich hat geschrieben:Ich hatte mich an den Vatikanbogen herangetraut und hätte ihn gerne ausgefüllt. Endlich hätte ich meine Meinung mal äußern können, wenn ich denn bei der Mehrzahl der Fragen wenigstens verstanden hätte, was man eigentlich von mir wissen will. Es sieht so aus, als wäre es vielen anderen Katholiken genauso ergangen. Nur so kann ich mir erklären, wieso von 1,45 Millionen Gläubigen gerade mal 208 den Fragebogen zurückgesandt haben. Wären die Fragen in einer verständlichen Form gestellt worden, würde das Ergebnis ganz anders aussehen. Meine Anregung: Bei der nächsten Frageaktion nicht ganz so hochtrabend formulieren, sondern für jedermann verständlich, dann gibt\'s auch entsprechend viele Antworten.
Helmut Boos, Mülheim/Mosel hat geschrieben:1,45 Millionen befragte Katholiken - 208 Rückmeldungen: Das kann doch wohl nicht wahr(haftig) sein! Papst Franziskus will herausfinden, wie Katholiken denken und wie sie leben. Auch Bischof Stephan Ackermann hatte im November die 1,4 Millionen Gläubigen im Bistum gebeten, den Vatikanbogen auszufüllen. Nur 208 Rückmeldungen = 0,0143 Prozent! Das Bistum Trier hat fast 1000 Pfarreien, war da wirklich so wenig Interesse? In den Gottesdiensten habe ich nichts davon gehört, wie und wo ich den Fragebogen bekommen kann. Im Pfarrbrief kein Hinweis. Im Pfarrbüro gab es keine Fragebogen. Jetzt weiß ich: Man hätte sich den Fragebogen aus der Internetseite "Bistum Trier" herunterladen können. Wie viele der 1,45 Millionen Katholiken informieren sich wohl täglich auf dieser Seite? Außerdem wurden die Fragebögen über die Dekanate weitergegeben. Das muss aber verspätet, sehr kurz vor dem Abgabetermin gewesen sein. Ich habe keinen erhalten. Dabei war die Frist vom November bis 16. Dezember eh schon sehr kurz, jedenfalls, wenn man über die Fragen auch diskutieren wollte. Konnte oder wollte man keine repräsentative Befragung? Nur ein Bogen mit 46 Fragen! Aber noch viel mehr Fragen bleiben offen!
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Protasius »

Yeti hat geschrieben:Die Umfrage im Bistum Trier ist beendet. Von 1,45 Millionen Katholiken im Bistum Trier sandten 208 (!) Personen den Fragebogen zurück. In den Pfarreien oder den Gemeindeblättchen wurde hier m.W. nichts zum Fragebogen bekannt, schon gar nicht erst, wo man ihn herbekäme. Da drängt sich mir der Verdacht auf, dass man da von Bistumsseite gar nicht so viel Wert darauf gelegt hat, darauf deuten wohl auch die Kommentare von Lesern hin:
Rita Neukirch, Wittlich hat geschrieben:Ich hatte mich an den Vatikanbogen herangetraut und hätte ihn gerne ausgefüllt. Endlich hätte ich meine Meinung mal äußern können, wenn ich denn bei der Mehrzahl der Fragen wenigstens verstanden hätte, was man eigentlich von mir wissen will. Es sieht so aus, als wäre es vielen anderen Katholiken genauso ergangen. Nur so kann ich mir erklären, wieso von 1,45 Millionen Gläubigen gerade mal 208 den Fragebogen zurückgesandt haben. Wären die Fragen in einer verständlichen Form gestellt worden, würde das Ergebnis ganz anders aussehen. Meine Anregung: Bei der nächsten Frageaktion nicht ganz so hochtrabend formulieren, sondern für jedermann verständlich, dann gibt\'s auch entsprechend viele Antworten.
Helmut Boos, Mülheim/Mosel hat geschrieben:1,45 Millionen befragte Katholiken - 208 Rückmeldungen: Das kann doch wohl nicht wahr(haftig) sein! Papst Franziskus will herausfinden, wie Katholiken denken und wie sie leben. Auch Bischof Stephan Ackermann hatte im November die 1,4 Millionen Gläubigen im Bistum gebeten, den Vatikanbogen auszufüllen. Nur 208 Rückmeldungen = 0,0143 Prozent! Das Bistum Trier hat fast 1000 Pfarreien, war da wirklich so wenig Interesse? In den Gottesdiensten habe ich nichts davon gehört, wie und wo ich den Fragebogen bekommen kann. Im Pfarrbrief kein Hinweis. Im Pfarrbüro gab es keine Fragebogen. Jetzt weiß ich: Man hätte sich den Fragebogen aus der Internetseite "Bistum Trier" herunterladen können. Wie viele der 1,45 Millionen Katholiken informieren sich wohl täglich auf dieser Seite? Außerdem wurden die Fragebögen über die Dekanate weitergegeben. Das muss aber verspätet, sehr kurz vor dem Abgabetermin gewesen sein. Ich habe keinen erhalten. Dabei war die Frist vom November bis 16. Dezember eh schon sehr kurz, jedenfalls, wenn man über die Fragen auch diskutieren wollte. Konnte oder wollte man keine repräsentative Befragung? Nur ein Bogen mit 46 Fragen! Aber noch viel mehr Fragen bleiben offen!
Die Unverständlichkeit war ja angesichts der eigentlichen Zielgruppe dieses Fragebogens (=Bischöfe) zu erwarten.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Yeti
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Re: Vatikanumfrage zur Familienpastoral

Beitrag von Yeti »

Manipulationsvorwürfe bei der "Umgestaltung" des Fragebogens
Helmut Prader hat geschrieben:Wenn ich jedoch die verschiedenen Fragebögen mit dem Original vergleiche, dann fehlt mir der Wiedererkennungseffekt. Wo steht im Originalfragebogen etwa, ob Geschiedene Wiederverheiratete zu den Sakramenten zugelassen werden sollen? Wo steht, ob die Kirche ihre Lehre zur Frage der Empfängnisregelung ändern soll? Wenn jene Leute, die den Originalfragebogen abgeändert haben, tatsächlich sich mit dem Original befassen würden, dann müssten sie reumütig sagen: Wir haben dem Papst Unrecht getan. Ich gehe sogar soweit, zu befürchten, dass dies bewusst geschehen ist. Denn sonst müssten manche sich eingestehen, dass sie über Jahrzehnte hinweg das Gegenteil dessen weitergegeben haben, was die Kirche tatsächlich sagt – und das auf Kosten der Kirche.
Genau das habe ich schon immer vermutet.
#gottmensch statt #gutmensch

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