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der_Lupo
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Beitrag von der_Lupo »

Hallo

In letzter Zeit hatte ich mit einigen Freunden wiederholte Diskussionen
zum Thema Religionen. Allerdings sind einige Fragen von unserem Standpunkt
als Außenstehende ( wir sind allesamt Atheisten ) schwer bis gar nicht zu beantworten.
Ich wende mich daher an euch und Hoffe darauf, das ihr uns in einigen Punkten antworten
geben könnt, wo wir selbst sie nicht finden können.



1. Die Bibel dokumentiert zahlreiche Eingriffe Gottes in das Leben der Menschen,
hilfreiche wie Strafende. Allerdings endet sein tun vor 2000 Jahren. Warum ?

2. Während die Kirche sich selbst als Monotheistisch betrachtet,
vermittelt die hohe Anzahl an Heiligen mir einen ganz anderen Eindruck.
Der Vergleich mit den Göttern niederen Ranges, der Römischen,
Griechischen und weiterer Mythologien drängt sich geradezu auf.
Wo seht ihr die Parallelen und/oder Unterschiede ?

3. Das Konzept der "Heiligen Dreifaltigkeit" erscheint mir als eine Art Hilfskonstrukt
um Jesus und Maria als Hauptgötter zu verehren ohne gegen das Gebot Gottes zu verstoßen,
das er der einzige Gott sei. Wie steht ihr zu dieser Ansicht ?

4. Soll nach eurer Meinung die Katholische Kirche und deren Einrichtungen durch den Staat finanziert werden (ganz oder teilweise ) ? Wenn ja, warum ? Wenn nicht, warum nicht ?

5. Derzeit gehen die Mitgliederzahlen der Kath. Kirche zurück. Worin seht ihr die Gründe dafür ?

6. Mir scheint, es gibt wenige Menschen, die sich zu einem Eintritt in die Kirche entscheiden,
wenn sie nicht bereits Katholisch erzogen wurden. Wie ist eure Einschätzung dazu ?
Solltet ihr meine Einschätzung Teilen, was könnte der Grund dafür sein ?

7. Viele (insbesondere Junge ) Menschen aus meinem Bekanntenkreis Bezeichnen Die Kath. Kirche als Weltfremd.
Wie Steht ihr Dazu ?

8. Wir leben in einer Zeit fortschreitender Säkularisierung, was ist eure Meinung zu dieser Entwicklung ?

Ich bedanke Mich im voraus für alle Antworten

Maik

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Juergen
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Re: Fragen

Beitrag von Juergen »

Willkommen im Forum.
Wer bist Du denn?
Wir haben einen Vorstellungs-Strang: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?f=1&t=16229
Darin kann man sich vorstellen – muß man aber nicht
der_Lupo hat geschrieben:1. Die Bibel dokumentiert zahlreiche Eingriffe Gottes in das Leben der Menschen,
hilfreiche wie Strafende. Allerdings endet sein tun vor 2 Jahren. Warum ?
Wie kommst Du darauf, daß sein Tun vor 2 Jahren endet?
Lediglich die Bibel ist wurde nicht weiter geschrieben, weil nach kath. Verständnis die Offenbarung mit dem Tod des letzten Apostels endete.
der_Lupo hat geschrieben:2. Während die Kirche sich selbst als Monotheistisch betrachtet,
vermittelt die hohe Anzahl an Heiligen mir einen ganz anderen Eindruck.
Der Vergleich mit den Göttern niederen Ranges, der Römischen,
Griechischen und weiterer Mythologien drängt sich geradezu auf.
Wo seht ihr die Parallelen und/oder Unterschiede ?
Heilige werden zwar verehrt, aber sie werden nicht angebetet (auch wenn der Unterschied rein sprachlich vielleicht manchmal verwischt).
der_Lupo hat geschrieben:3. Das Konzept der "Heiligen Dreifaltigkeit" erscheint mir als eine Art Hilfskonstrukt
um Jesus und Maria als Hauptgötter zu verehren ohne gegen das Gebot Gottes zu verstoßen,
das er der einzige Gott sei. Wie steht ihr zu dieser Ansicht ?
Heiligste Dreifaltigkeit = Gott Vater, Sohn und Hl Geist.

Wie kommst Du da auf Maria?
der_Lupo hat geschrieben:4. Soll nach eurer Meinung die Katholische Kirche und deren Einrichtungen durch den Staat finanziert werden (ganz oder teilweise ) ? Wenn ja, warum ? Wenn nicht, warum nicht ?
Einige Überlegungen schrieb ich jüngst dazu dort: http://kikreukreu.blogspot.de/213/1/k ... chtig.html
der_Lupo hat geschrieben:5. Derzeit gehen die Mitgliederzahlen der Kath. Kirche zurück. Worin seht ihr die Gründe dafür ?
Die Gründe sind m.E. vielschichtig. Wie ich im Nachbarstrang (http://kreuzgang.org/viewtopic.php?f=1&t=11334) schrieb, sollte man aber zwischen Ursache (Gründen) und Anlass unterscheiden.
der_Lupo hat geschrieben:6. Mir scheint, es gibt wenige Menschen, die sich zu einem Eintritt in die Kirche entscheiden,
wenn sie nicht bereits Katholisch erzogen wurden. Wie ist eure Einschätzung dazu ?
Solltet ihr meine Einschätzung Teilen, was könnte der Grund dafür sein ?
Ja, das mag so sein.
Deswegen tut eine Neuevangelisierung dringend Not. Deutschland ist inzwischen Missionsland.
der_Lupo hat geschrieben:7. Viele (insbesondere Junge ) Menschen aus meinem Bekanntenkreis Bezeichnen Die Kath. Kirche als Weltfremd.
Wie Steht ihr Dazu ?
Ja, das ist sie in gewisser Weise und das muß sie in gewisser Weise auch sein.
der_Lupo hat geschrieben:8. Wir leben in einer Zeit fortschreitender Säkularisierung, was ist eure Meinung zu dieser Entwicklung ?
Da muß man zwischen Säkularisation, Säkularisierung und Säkularismus unterscheiden.
Gruß Jürgen

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Marion
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Re: Fragen

Beitrag von Marion »

Die erste Frage bekommst du von mir beantwortet :)
der_Lupo hat geschrieben:1. Die Bibel dokumentiert zahlreiche Eingriffe Gottes in das Leben der Menschen, hilfreiche wie Strafende. Allerdings endet sein tun vor 2000 Jahren. Warum ?
Sein "tun" endete nicht vor 2000 Jahren. Dieses Tun ist nur nicht in der Hl. Schrift so dokumentiert, wie die damalige Vergangenheit. In der hl. Schrift findest du aber auch Prophezeiungen, also auch das was er danach noch tun wird, bishin zum Weltenende und auch noch danach.
Wir gehen davon aus, daß Gott alles, was auch du so siehst lenkt. Kleine, so wie große Sachen. Das Erdbeben in Haitiu, die Plagen unserer Politiker, das Wetter für die guten Ernten, daß er dich heute am Leben erhält, ...
Dann steht auch in der Schrift, daß sehr viele vom Glauben abfallen werden (was momentan auch von Jedermann zu beobachten ist) und er dann endlich bald wiederkommt. Es ist nur so, daß sich Geschichtsschreibung aus der Vergangenheit anders liest als Prophezeiung, weil da weniger Jahreszahlen, Namen von Königen etc. zu finden sind. ER tut aber immernoch, und nicht weniger als damals.

Da war der Jürgen schneller und auch noch großzügiger, weil er alle Fragen beantwortet hat. Ich schicks aber trotzdem los
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

michaelis
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Re: Fragen

Beitrag von michaelis »

der_Lupo hat geschrieben:2. Während die Kirche sich selbst als Monotheistisch betrachtet,
vermittelt die hohe Anzahl an Heiligen mir einen ganz anderen Eindruck.
Der Vergleich mit den Göttern niederen Ranges, der Römischen,
Griechischen und weiterer Mythologien drängt sich geradezu auf.
Wo seht ihr die Parallelen und/oder Unterschiede ?
Wie Jürgen schon geschrieben hat, werden Heilige nicht angebetet.
Sie sind "lediglich" Menschen, bei denen die Kirche sich sicher ist, daß sie bereits das Ziel, also die Gemeinschaft mit Gott erreicht haben.
Daher werden sie um Fürbitte bei ihm gebeten. Insofern ist das "hl. XYZ hilf!" falsch und sollte richtig heißen: "hl. XYZ bitte für mich!".
Außerdem werden sie wegen ihres beispielhaften Lebens als Vorbilder verehrt.
Neben den offiziell heiliggesprochenen gibt es mit Sicherheit noch viele weitere, von denen die Kirche nur nichts weis, oder sich nicht sicher ist. (Für diese ist dann das Fest "Allerheiligen" gedacht.)
Unter diesen Heiligen nimmt Maria als Mutter Jesu zwar eine herausgehobene Stellung ein, aber sie ist und bleibt Mensch und wird als solcher nicht angebetet.
der_Lupo hat geschrieben:3. Das Konzept der "Heiligen Dreifaltigkeit" erscheint mir als eine Art Hilfskonstrukt
um Jesus und Maria als Hauptgötter zu verehren ohne gegen das Gebot Gottes zu verstoßen,
das er der einzige Gott sei. Wie steht ihr zu dieser Ansicht ?
Zu Maria s. oben.
Gott, Jesus und der hl. Geist sind keine eigenen Götter, sondern so etwas wie verschiedene Erscheinungsformen des einen Gottes.

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Sarandanon
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Re: Fragen

Beitrag von Sarandanon »

der_Lupo hat geschrieben:1. Die Bibel dokumentiert zahlreiche Eingriffe Gottes in das Leben der Menschen,
hilfreiche wie Strafende. Allerdings endet sein tun vor 2000 Jahren. Warum ?
Es hat nicht geendet. Gott ist über, um und in uns. Lediglich die Aufzeichnung endet zu dieser Zeit.
der_Lupo hat geschrieben:2. Während die Kirche sich selbst als Monotheistisch betrachtet,
vermittelt die hohe Anzahl an Heiligen mir einen ganz anderen Eindruck.
Der Vergleich mit den Göttern niederen Ranges, der Römischen,
Griechischen und weiterer Mythologien drängt sich geradezu auf.
Wo seht ihr die Parallelen und/oder Unterschiede ?


Heilige werden nicht als Götter verehrt sondern für ihre besonderen, zu Lebzeiten begangenen (Heils-)Taten.
der_Lupo hat geschrieben:3. Das Konzept der "Heiligen Dreifaltigkeit" erscheint mir als eine Art Hilfskonstrukt
um Jesus und Maria als Hauptgötter zu verehren ohne gegen das Gebot Gottes zu verstoßen,
das er der einzige Gott sei. Wie steht ihr zu dieser Ansicht ?
Zunächst einmal ist Maria keine Göttin. Sie ist die Mutter Gottes und wird als solche besonders verehrt, sie gehört jedoch nicht zur heiligen Dreifaltigkeit. Letztere vereinigt den Vater, den Sohn und den Heiligen Geist. Die Trinität wird als solche aufgefasst, weil der Sohn und der Hl. Geist aus dem Vater entsprungen sind und sich auch in ihm wieder vereinigt haben. Wenn man also von Gott spricht, ist die Hl. Dreifaltigkeit gemeint.
der_Lupo hat geschrieben:4. Soll nach eurer Meinung die Katholische Kirche und deren Einrichtungen durch den Staat finanziert werden (ganz oder teilweise ) ? Wenn ja, warum ? Wenn nicht, warum nicht ?
Aus meiner persönlichen und alt-katholischen Sicht sind die Kirchensteuern absolut unerlässlich. Die AKK als eine sehr kleine Kirche ist auf diese Steuern angewiesen, da aus dieser beispielsweise die Gehälter der Geistlichkeit bezahlt werden.
der_Lupo hat geschrieben:5. Derzeit gehen die Mitgliederzahlen der Kath. Kirche zurück. Worin seht ihr die Gründe dafür ?
6. Mir scheint, es gibt wenige Menschen, die sich zu einem Eintritt in die Kirche entscheiden,
wenn sie nicht bereits Katholisch erzogen wurden. Wie ist eure Einschätzung dazu ?
Solltet ihr meine Einschätzung Teilen, was könnte der Grund dafür sein ?


Überhaupt ist die Bereitschaft in eine Kirche einzutreten rückläufig. Das ist kein allein kath. Problem. Den Menschen fällt es immer schwerer, in einer modernen und verwissenschaftlichen Welt an einen Schöpfer und seine Heilsbotschaft zu glauben. Alles muss belegbar sein oder einen Nutzen haben. Für die meisten Menschen taugt dazu keine Religion. Egoismus und Konsumbefriedigung sind die neuen Götter und treiben die Säkularisierung unserer Gesellschaft voran.
der_Lupo hat geschrieben:7. Viele (insbesondere Junge ) Menschen aus meinem Bekanntenkreis Bezeichnen Die Kath. Kirche als Weltfremd.
Wie Steht ihr Dazu ?
Das Bild eines modernen Menschen, dass uns Medien, Werbung und der aktuelle Zeitgeist vorgaukeln ist eben nicht vereinbar mit christlich-religiöser Betätitgung. Für junge Menschen erscheint es eben nicht besonders cool, Barmerzigkeit und Nächstenliebe zu vertreten und zu leben und dazu noch an einen Gott zu glauben. Es gilt wohl das Prinzip um keinen Preis Schwäche zu zeigen. Gerade wenn man gläubiger Christ ist, muss man sich tagtäglich mit seinen eigenen Schwächen und Verfehlungen auseinandersetzen, um diesen entgegenzuwirken, mit Hilfe Gottes. Das ist ja zudem auch nicht besonders bequem.
der_Lupo hat geschrieben:8. Wir leben in einer Zeit fortschreitender Säkularisierung, was ist eure Meinung zu dieser Entwicklung ?
Siehe Frage 6.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

der_Lupo
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Re: Fragen

Beitrag von der_Lupo »

Juergen hat geschrieben: Heiligste Dreifaltigkeit = Gott Vater, Sohn und Hl Geist.

Wie kommst Du da auf Maria?
Bitte mein Unwissen zu entschuldigen.
Wie bereits Eingangs erwähnt, habe ich ein ehr distanziertes verhälltniss zu Religionen.
Bedanke mich aber dafür diese Wissenslücke schließen zu können.

Ändert aber wenig daran das diese Konstruktion in einer monotheistischen Religion etwas deplaziert wirkt.
Juergen hat geschrieben: Deswegen tut eine Neuevangelisierung dringend Not. Deutschland ist inzwischen Missionsland.
Warum missionieren ? Wenn es den Menschen ohne Religion, oder Mit einer anderen Religion auch gut geht, warum diesen Umstand ändern ?
( Darüberhinaus möchte ich darauf hinweisen, das ich Missionierungsversuche in der Regel als azusgesprochen aufdringlich empfinde )
Marion hat geschrieben: Wir gehen davon aus, daß Gott alles, was auch du so siehst lenkt. Kleine, so wie große Sachen. Das Erdbeben in Haitiu, die Plagen unserer Politiker, das Wetter für die guten Ernten, daß er dich heute am Leben erhält, ...
Interresantes konzept.
Mir fällt alledings auf das viele Religiöse dazu neigen nur die positiven Geschehnisse Ihrem Gott zuzuschreiben, für die negativen ist dann wieder Mensch selbst verantwortlich.
Marion hat geschrieben: ER tut aber immernoch, und nicht weniger als damals.
Im vergleich zum AltenTestament ist sein handeln Jedoch (mindestens) deutlich weniger Auffällig.
michaelis hat geschrieben: Wie Jürgen schon geschrieben hat, werden Heilige nicht angebetet ...
Mir scheint es dennoch viele ähnlichkeiten mit den schützgöttern andererer Religionen zu haben, wenn nicht Theoretisch, dann doch in der Praxis durch die Jeweiligen Gläubigen
Sarandanon hat geschrieben: Für die meisten Menschen taugt dazu keine Religion. Egoismus und Konsumbefriedigung sind die neuen Götter und treiben die Säkularisierung unserer Gesellschaft voran.
Gegenthese aus oben angesprochener Diskusionsrunde : Religion diente seit jeher als Erklärung für Phänomäne die anderweitig nicht erklärbar sind. Diese werden zusehends weniger, daher ist eine abkehr von der Religion nur logisch.
Sarandanon hat geschrieben: Gerade wenn man gläubiger Christ ist, muss man sich tagtäglich mit seinen eigenen Schwächen und Verfehlungen auseinandersetzen, um diesen entgegenzuwirken, mit Hilfe Gottes.
Ist nicht jeder Mensch mit seinen schwächen konfrontiert ? Alle unsere Schwächen und besonders unsere Verfehlungen haben Folgen, uns bleiben als Menschen nur 2 Möglichkeiten : Mit den schwächen und ihren folgen zu leben (in dem falle erfolgt die ausseinandersetzung mit der schwäche über ihre Folgen) , oder unseren Schwächen aktiv entgegenzuwirken. Dies gillt meines erachtens völlig unabhängig von der Religiosität.


Edit : Fehlerhafte Zitate korrigiert ( danke Marion )
Zuletzt geändert von der_Lupo am Dienstag 5. November 2013, 17:48, insgesamt 1-mal geändert.

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Juergen
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Re: Fragen

Beitrag von Juergen »

der_Lupo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: Heiligste Dreifaltigkeit = Gott Vater, Sohn und Hl Geist.

Wie kommst Du da auf Maria?
Bitte mein Unwissen zu entschuldigen.
Wie bereits Eingangs erwähnt, habe ich ein ehr distanziertes verhälltniss zu Religionen.
Bedanke mich aber dafür diese Wissenslücke schließen zu können.

Ändert aber wenig daran das diese Konstruktion in einer monotheistischen Religion etwas deplaziert wirkt.
Vielleicht erklärst Du erstmal, wie Du die „Konstruktion“ verstehst. Möglicherweise liegt da einfach ein Mißverständnis vor.
der_Lupo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: Deswegen tut eine Neuevangelisierung dringend Not. Deutschland ist inzwischen Missionsland.
Warum missionieren ? Wenn es den Menschen ohne Religion, oder Mit einer anderen Religion auch gut geht, warum diesen Umstand ändern ?
( Darüberhinaus möchte ich darauf hinweisen, das ich Missionierungsversuche in der Regel als azusgesprochen aufdringlich empfinde )
Damit die Menschen gerettet werden.
Denn ob Du es glaubst oder nicht, die Hölle existiert ganz unabhänig davon ob man daran glaubt oder nicht daran glaubt. — Das ist fast wie beim Hufeisen: Das bringt auch dann Glück, wenn man nicht daran glaubt. :D
der_Lupo hat geschrieben:Gegenthese aus oben angesprochener Diskusionsrunde : Religion diente seit jeher als Erklärung für Phänomäne die anderweitig nicht erklärbar sind. Diese werden zusehends weniger, daher ist eine abkehr von der Religion nur logisch.
Gott als Platzhalter zu verstehen, für Dinge, die man (noch) nicht erklären kann, wäre in der Tat etwas dünn.
Es geht bei der Religion aber auch um die Frage nach dem "Warum?"; mehr noch als als um die Frage nach dem "Wie?" oder "Was?"

Bei der Frage: Wie entstand das Universum? – Da versuchen Naturwissenschaftler mitzureden;
bei der Frage: Warum existiert das Universum? Welchen Sinn hat es? – Da schweigen die Naturwissenschaften.

Wie entwickelte sich der Mensch? will die Evolutionsbiologie erklären,
aber Warum bin ich hier auf Erden? erklärt sie nicht.
Gruß Jürgen

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HeGe
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Re: Fragen

Beitrag von HeGe »

der_Lupo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: Heiligste Dreifaltigkeit = Gott Vater, Sohn und Hl Geist.

Wie kommst Du da auf Maria?
Bitte mein Unwissen zu entschuldigen.
Wie bereits Eingangs erwähnt, habe ich ein ehr distanziertes verhälltniss zu Religionen.
Bedanke mich aber dafür diese Wissenslücke schließen zu können.

Ändert aber wenig daran das diese Konstruktion in einer monotheistischen Religion etwas deplaziert wirkt.
Gott ist allmächtig. Wieso soll er uns immer in der gleichen Gestalt begegnen?
der_Lupo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben: Deswegen tut eine Neuevangelisierung dringend Not. Deutschland ist inzwischen Missionsland.
Warum missionieren ? Wenn es den Menschen ohne Religion, oder Mit einer anderen Religion auch gut geht, warum diesen Umstand ändern ?
( Darüberhinaus möchte ich darauf hinweisen, das ich Missionierungsversuche in der Regel als azusgesprochen aufdringlich empfinde )
Wie Jürgen schon schrieb, ist Mission notwendig zur Rettung der Menschheit, ist also ein Akt der Liebe. Den Menschen mag es auf der Erde vordergründig mit oder ohne Religion gleich gut gehen, unsere Zeit auf der Erde ist aber äußerst kurz im Vergleich mit der Ewigkeit. Die Entscheidung, ob man sich retten lassen möchte, muss aber jeder selber treffen.
der_Lupo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben: Wir gehen davon aus, daß Gott alles, was auch du so siehst lenkt. Kleine, so wie große Sachen. Das Erdbeben in Haitiu, die Plagen unserer Politiker, das Wetter für die guten Ernten, daß er dich heute am Leben erhält, ...
Interresantes konzept.
Mir fällt alledings auf das viele Religiöse dazu neigen nur die positiven Geschehnisse Ihrem Gott zuzuschreiben, für die negativen ist dann wieder Mensch selbst verantwortlich.
Ich nehme das eher genau umgekehrt war. Bei allem Schlechten, was geschieht, wird Gott verflucht, aber kaum jemand bedankt sich für das Gute.
der_Lupo hat geschrieben:
michaelis hat geschrieben: Wie Jürgen schon geschrieben hat, werden Heilige nicht angebetet ...
Mir scheint es dennoch viele ähnlichkeiten mit den schützgöttern andererer Religionen zu haben, wenn nicht Theoretisch, dann doch in der Praxis durch die Jeweiligen Gläubigen
In der Volksfrömmigkeit der vergangenen Jahrhunderte mag es Übertreibungen gegeben haben, was zählt ist die Lehre der Kirche.
der_Lupo hat geschrieben:
Sarandanon hat geschrieben: Für die meisten Menschen taugt dazu keine Religion. Egoismus und Konsumbefriedigung sind die neuen Götter und treiben die Säkularisierung unserer Gesellschaft voran.
Gegenthese aus oben angesprochener Diskusionsrunde : Religion diente seit jeher als Erklärung für Phänomäne die anderweitig nicht erklärbar sind. Diese werden zusehends weniger, daher ist eine abkehr von der Religion nur logisch.
Religion dient keiner Erklärung, sie dient der Rettung der Seele.
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Juergen
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Re: Fragen

Beitrag von Juergen »

HeGe hat geschrieben:
der_Lupo hat geschrieben:
Marion hat geschrieben:Wir gehen davon aus, daß Gott alles, was auch du so siehst lenkt. Kleine, so wie große Sachen. Das Erdbeben in Haitiu, die Plagen unserer Politiker, das Wetter für die guten Ernten, daß er dich heute am Leben erhält, ...
Interresantes konzept.
Mir fällt alledings auf das viele Religiöse dazu neigen nur die positiven Geschehnisse Ihrem Gott zuzuschreiben, für die negativen ist dann wieder Mensch selbst verantwortlich.
Ich nehme das eher genau umgekehrt war. Bei allem Schlechten, was geschieht, wird Gott verflucht, aber kaum jemand bedankt sich für das Gute.
Von außen betrachtet magst Du recht haben und es so wahnnehmen. Einerseits die klassische Theodizeefrage „Wie konnte Gott XYZ zulassen?“ und auch die Wahrnehmung, daß man in schwierigen Situationen eher an Gott denkt. Der Volksmund kennt da verschiedene Sprüche wie „Not lehrt beten“ oder „Im Schützengraben gibt es keine Atheisten“.

Theologisch hat es Maik im Großen und Ganzen aber schon recht erfasst: Alles Gute kommt von Gott, während das Böse nicht von Gott kommt, sondern (meist) vom Menschen kommt. (vereinfacht gesagt)

Da fällt mir der Hl. Augustinus ein, der schrieb:
Augustinus; lib. arb. 1,2 hat geschrieben:Wir glauben, daß alles, was ist, von dem einen Gott stammt und daß Gott trotzdem nicht der Urheber der Sünden ist.
Augustinus; lib. arb. 2,19 hat geschrieben:Also kann diese Bewegung nicht von Gott ausgehen. Woher kommt sie aber? Wenn du mich so fragst und ich dir antworten muß: Ich weiß es nicht, wirst du vielleicht traurig sein, aber es ist die Wahrheit. Denn das Nichts kann man nicht wissen. Du aber halte unerschütterlich und fromm daran fest, daß du nichts Gutes erfährst, daß nicht von Gott kommt, gleich ob im Bereich des sinnlichen oder geistigen Tuns ...
Jene Bewegung der Abkehr aber, von der wir zugeben, daß sie Sünde ist, weil sie eine Bewegung der Abnahme ist und jede Abnahme aus dem Nichts stammt - sieh zu, wohin sie gehört, und du wirst nicht daran zweifeln, daß sie nicht zu Gott gehört. Vielmehr ist diese Abnahme, da sie freiwillig geschieht, in unsere Macht gegeben.
Gruß Jürgen

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Didymus
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Re: Fragen

Beitrag von Didymus »

Hallo Maik,

herzlich willkommen hier im Forum.

Zu deinen Entgegnungen:
der_Lupo hat geschrieben: Ändert aber wenig daran das diese Konstruktion in einer monotheistischen Religion etwas deplaziert wirkt.
Na und? Das Christentum hat nicht den Ehrgeiz eine monotheistische Religion zu sein. Es ist vielmehr der Glaube an Gott, welcher sich als dreifaltig offenbart hat. Die Dreifaltigkeit ist also auch keine Konstruktion, sondern ein Glaubensgrundsatz des Christentums.
der_Lupo hat geschrieben:Warum missionieren ? Wenn es den Menschen ohne Religion, oder Mit einer anderen Religion auch gut geht, warum diesen Umstand ändern ?
( Darüberhinaus möchte ich darauf hinweisen, das ich Missionierungsversuche in der Regel als azusgesprochen aufdringlich empfinde )
Wenn jemand überzeugt ist, daß Gott alle Menschen liebt und sie in seine Kirche führen will, um sie schon auf Erden und erst recht im Jenseits glücklich zu machen und wenn er selbst dieses Glück erfahren hat, dann ergibt sich doch quasi automatisch der Wunsch, auch andere an diesem Glück teilhaben zu lassen. Das ist ja schon bei irdischen Angelegenheiten so: Wenn ich mit etwas sehr zufrieden bin (z.B. mit einem guten Restaurant, einem kompetenten Handwerker, einem erfolgreichen Arzt oder was auch immer), dann empfehle ich das weiter. Wenn ich von etwas nicht überzeugt bin, tue ich dies nicht. Und wer von seinem Glauben überzeugt ist, wird ihn erst recht anderen weitergeben.
der_Lupo hat geschrieben:Im vergleich zum AltenTestament ist sein handeln Jedoch (mindestens) deutlich weniger Auffällig.
Ist es nicht. Du mußt bedenken, im Alten Testament sind ab dem Buch Exodus eineinhalb Jahrtausende komprimiert dargestellt. Deshalb mag der Eindruck entstehen, es reihe sich Außergewöhnliches an Außergewöhnliches. Doch wird nicht über jede Einzelheit berichtet, sondern nur über die wirklich wichtigen und besonderen Dinge. Und darunter sind wiederum nur wenige auffällige Handlungen Gottes.
der_Lupo hat geschrieben:Mir scheint es dennoch viele ähnlichkeiten mit den schützgöttern andererer Religionen zu haben, wenn nicht Theoretisch, dann doch in der Praxis durch die Jeweiligen Gläubigen
Parallelen und Ähnlichkeiten im religiösen Handeln unterschiedlicher Religionen sind nichts Ungewöhnliches. Wenn sich immer wieder Praktiken ins christliche Handeln einschleichen, welche dem Glauben zumindest teilweise entgegenstehen, ist es Aufgabe der Seelsorger, dies zu korrigieren. Der allergrößte Teil der Gläubigen weiß bei der Heiligenverehrung sehr wohl zwischen Bitte um Fürsprache einerseits und Anbetung (die allein Gott gebührt) andererseits zu unterscheiden. Jedenfalls sind die christlichen Heiligen keine "getauften" heidnischen Schutzgötter (wie manche Forscher im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert irrtümlich annahmen), sondern Menschen, die bereits jetzt das himmlische Ziel erreicht haben.

So weit mal. Weitere Fragen kann ich im Moment aus Zeitgründen nicht beantworten.

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Sarandanon
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Re: Fragen

Beitrag von Sarandanon »

der_Lupo hat geschrieben:Gegenthese aus oben angesprochener Diskusionsrunde : Religion diente seit jeher als Erklärung für Phänomäne die anderweitig nicht erklärbar sind. Diese werden zusehends weniger, daher ist eine abkehr von der Religion nur logisch.
Wenn Du von Primärreligionen und Aberglauben sprichst, hast Du recht. Unser christliche Glauben befasst sich aber weniger mit Phänomenen als mit den alltaäglichen Dingen unseres Lebens und vor allem dem Leben nach dem Tod. Und für diejenigen die christlich glauben und das "ewige Leben" erwarten ist diese Abkehr von der Religion absolut nicht logisch.
der_Lupo hat geschrieben:Ist nicht jeder Mensch mit seinen schwächen konfrontiert ? Alle unsere Schwächen und besonders unsere Verfehlungen haben Folgen, uns bleiben als Menschen nur 2 Möglichkeiten : Mit den schwächen und ihren folgen zu leben (in dem falle erfolgt die ausseinandersetzung mit der schwäche über ihre Folgen) , oder unseren Schwächen aktiv entgegenzuwirken. Dies gillt meines erachtens völlig unabhängig von der Religiosität.
Der Großteil der Menschen insbesondere unserer säkularisierten westlichen Welt versucht jedoch die Konfrontaion mit den eigenen Schwächen und Verfehlungen zu vermeiden. Man kreiert sich vielfach ein Bild von der eigenen Persönlichkeit, dass nichts mit der Realität zu tun hat. Die Selbstwahrnehmung mancher Menschen ist teilweise recht abenteuerlich. Man meidet dabei auch die Konfrontaion mit anderen Menschen, die zB hilfsbedürftig sind oder nicht dem eigenen gesellschaftlichen Stand entsprechen. Man möchte doch nichts mit dem Elend anderer Menschen zu tun haben. Und erst recht nicht mit dem eigenen menschlich veramten Selbst, dass sich nur aus Egoismus, Konsum und gesellschaftlichen Stand definiert. Außerdem scheut man die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit.

Gott macht uns also das Angebot, uns durch ihn und durch Wort und Tat Christi retten zu lassen - und zwar einmal schon in unserem irdischen Leben aber wichtiger noch für das ewige Leben. Ob man das Angebot annimmt, ist jedem selbst überlassen. Wie Jürgen schon schrieb, mag das für einen selbst hier auf Erden u.U. keine Auswirkungen haben.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

der_Lupo
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Re: Fragen

Beitrag von der_Lupo »

Juergen hat geschrieben:
Lupo hat geschrieben:Ändert aber wenig daran das diese Konstruktion in einer monotheistischen Religion etwas deplaziert wirkt.
Vielleicht erklärst Du erstmal, wie Du die „Konstruktion“ verstehst. Möglicherweise liegt da einfach ein Mißverständnis vor.
Nun, soweit ich das verstehe wird Jesus als eigenständige Persönlichkeit Wahrgenommen oder ? Also Jesus=/= Gott.
Bei der Hl. Drefaltigkeit werden jedoch Jesus, sein Vater und Gott als eine Persönlichkeit gesehn. Also Jesus = Gott

Möglicherweise liegt mein Fehler jedoch darin das ganze mit logik anzugehen. Oder aber ich verstehe da etwas grundlegend falsch.
Juergen hat geschrieben:Damit die Menschen gerettet werden.
Verzichte, danke.
Juergen hat geschrieben: Denn ob Du es glaubst oder nicht, die Hölle existiert ganz unabhänig davon ob man daran glaubt oder nicht daran glaubt. — Das ist fast wie beim Hufeisen: Das bringt auch dann Glück, wenn man nicht daran glaubt. :D
Kalkuliertes Risiko

Juergen hat geschrieben: Bei der Frage: Wie entstand das Universum? – Da versuchen Naturwissenschaftler mitzureden;
bei der Frage: Warum existiert das Universum? Welchen Sinn hat es? – Da schweigen die Naturwissenschaften.

Wie entwickelte sich der Mensch? will die Evolutionsbiologie erklären,
aber Warum bin ich hier auf Erden? erklärt sie nicht.
Bitte sich dafür an das Fachgebiet der Philosophie zu wenden. davon mal ab, Wer sagt eigendlich das alles einen Sinn haben muss ? Das Leben hat mMn genau sinn, den der jeweilige Mensch ihm gibt.

Im übrigen finde Ich es einen hervoragenden ansatz die fragen nach dem Wie und nach dem Warum fachlich zu trennen, da beide eine ganz anderere herrangehensweise erfordern.
HeGe hat geschrieben: ...was zählt ist die Lehre der Kirche.
Ich hab ja die Vermutung das es genau dieser dogmenhafte Charakter ist, der die Menschen weg von der Kirche und Hin zu ersatzreligionen (Irgendjemand hier ein rosa Einhorn gefällig ? ) treibt.
Jüergen hat geschrieben: Der Volksmund kennt da verschiedene Sprüche wie „Not lehrt beten“ oder „Im Schützengraben gibt es keine Atheisten“.
Da stellt sich mir die Frage, was die bessere alternative ist, Mit gebet und gottvertrauen darauf zu hoffen das die lage besser wird, oder Den menschen so gut möglich aus ihrer not zu helfen. Ich bevorzuge die 2te Variante

Übrigens : Liegt es an mir oder ist der Satz "Wir glauben, daß alles, was ist, von dem einen Gott stammt und daß Gott trotzdem nicht der Urheber der Sünden ist." in sich wiedersprüchlich.

Etit : Zitate, schon wieder ... und ich komm mit dem schreiben nicht hinterher.
Zuletzt geändert von der_Lupo am Dienstag 5. November 2013, 19:04, insgesamt 2-mal geändert.

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Marion
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Re: Fragen

Beitrag von Marion »

der_Lupo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:Heiligste Dreifaltigkeit = Gott Vater, Sohn und Hl Geist.
Ändert aber wenig daran das diese Konstruktion in einer monotheistischen Religion etwas deplaziert wirkt.
Der Hl Silvester sprach so zu dem Thema deiner Frage/Zweifel/Einwand:
Antwortete Silvester "Wir haben nicht mehr denn einen Gott, doch so einsam denken wir uns ihn nicht, daß er nicht die Freude eines Sohnes habe. Aber wir wollen euch aus euren eigenen Büchern (Altes Testament) die Dreifaltigkeit der Personen erweisen. Wir nennen Gott den Vater; davon spricht der Psalter 'Er wird zu mir rufen: Du bist mein Vater' (Ps 88, 27). Wir nennen ihn den Sohn, davon ist daselbst geschrieben 'Du bist mein Sohn, ich habe dich heute geboren' (Ps 2, 7). Wir nennen ihn den heiligen Geist, davon heißt es 'Von dem Geist seines Mundes ist aller Himmel Kraft' (Ps 32, 6). Auch haben wir die Mehrheit der Personen und die Einbarkeit des Wesens in dem, daß Gott sprach 'Lasset uns einen Menschen machen nach unserm Bilde, der uns gleich sei'. Sind es nun drei Personen, so ist es doch nur ein Gott, das können wir an einem Beispiel erweisen". Damit nahm er den Purpur des Kaisers in seine Hand und sprach "Sehet, jetzt mache ich drei Falten darein" und machte das Tuch wieder glatt und sprach "Sehet, daß die drei Falten all ein Tuch sind.
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Reinhard
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Re: Fragen

Beitrag von Reinhard »

Hallo Maik,

herzlich willkommen im Kreuzgang !

Zu Deine Fragen woill ich auch nochmal etwas "Senf" dazugeben:
der_Lupo hat geschrieben:1. Die Bibel dokumentiert zahlreiche Eingriffe Gottes in das Leben der Menschen,
hilfreiche wie Strafende. Allerdings endet sein tun vor 2000 Jahren. Warum ?
Wieso endet Sein Tun vor 2000 Jahren ?
Wir (als Christen) erleben sehr wohl auch heute noch Gottes Handeln, teilweise sogar in Form regelrechter Wunder. Da ist nix mit "nur historisch" ... ich habe selber solche Sachen mit Ihm erlebt !
der_Lupo hat geschrieben: 2. Während die Kirche sich selbst als Monotheistisch betrachtet,
vermittelt die hohe Anzahl an Heiligen mir einen ganz anderen Eindruck.
Diese Heiligen waren ganz normale Christenmenschen wie Du und ich, nur dass sie eine besondere Beziehung zu Gott hatten. Eigentlich sind sie der lebende Gegenbeweis zu Deiner 1. Frage ... ;) (gerade wenn man sich mal die "jüngsten" ansieht)
Mit griechischen Göttern haben die rein gar nichts zu tun, denn keiner von denen war jemals eine historische Person.
der_Lupo hat geschrieben:3. Das Konzept der "Heiligen Dreifaltigkeit" erscheint mir als eine Art Hilfskonstrukt
um Jesus und Maria als Hauptgötter zu verehren ohne gegen das Gebot Gottes zu verstoßen,
das er der einzige Gott sei. Wie steht ihr zu dieser Ansicht ?
Die "Heiligen Dreifaltigkeit" ist tatsächlich ein etwas kompliziertes Kapitel, auch für Christen. Abgesehen davon, dass Maria nicht dazu gehört, sondern der Heilige Geist, sind das sozusagen die "Erscheinungsformen" in denen wir Gott erleben. Eventuell findest Du auch sachdienliche Hinweise beim "Youcat" ?
der_Lupo hat geschrieben:4. Soll nach eurer Meinung die Katholische Kirche und deren Einrichtungen durch den Staat finanziert werden (ganz oder teilweise ) ? Wenn ja, warum ? Wenn nicht, warum nicht ?
Wenn die Kirche staatliche Aufgaben mit übernimmt (z.B. Kindergärten, Schulen, ...), warum nicht ? Bei der Glaubensverkündigung selbst wäre staatliches Geld (und Einfluß ?) wohl eher nicht angebracht.
der_Lupo hat geschrieben:5. Derzeit gehen die Mitgliederzahlen der Kath. Kirche zurück. Worin seht ihr die Gründe dafür ?
Der Anteil Katholiken an der Bevölkerung nimmt nur im "Christlichen Abendland" ab, weltweit steigt er mit gut 1% pro Jahr. Bei uns gehen zu einem guten Teil Leute, die sich innerlich schon lange verabschiedet haben, denke ich mal. Ein "Bereinigungseffekt" also. (Aber Genaues weiß man nicht, ist also Spekulation)
der_Lupo hat geschrieben:6. Mir scheint, es gibt wenige Menschen, die sich zu einem Eintritt in die Kirche entscheiden,
wenn sie nicht bereits Katholisch erzogen wurden. Wie ist eure Einschätzung dazu ?
Ich selber bin ein lebendes Gegenbeispiel: "evangelisch" erzogen und aufgewachsen, habe ich schließlich zur kath. Kirche gefunden ... und zumindest bei uns in der Pfarre sind alle "Neuzugänge" aufgrund ihre Glaubens gekommen, nicht aufgrund von Erziehung.
der_Lupo hat geschrieben:7. Viele (insbesondere Junge ) Menschen aus meinem Bekanntenkreis Bezeichnen Die Kath. Kirche als Weltfremd.
Tja, erfolgreiche Propaganda der antikirchlichen Werbung, würde ich mal sagen. Jedenfalls kann ich das aus der Innenperspektive nicht bestätigen ...
der_Lupo hat geschrieben:8. Wir leben in einer Zeit fortschreitender Säkularisierung, was ist eure Meinung zu dieser Entwicklung ?
Ist inzwischen auch schon wieder Schnee von gestern. Inzwischen merken viele Menschen, dass es so ganz ohne Gott im Grunde doch nicht geht. Ok. viele Leute basteln sich dann ihre "Privatreligion" statt sich auf die Erfahrungsberichte aus der Überlieferung früherer Generationen zu stützen. ... auch nicht so ganz der Treffer, würde ich mal sagen. Da verlasse ich mich doch lieber auf echte Erfahrungen, die echte Menschen mit diesem Gott gemacht haben !

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Juergen
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Re: Fragen

Beitrag von Juergen »

der_Lupo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Lupo hat geschrieben:Ändert aber wenig daran das diese Konstruktion in einer monotheistischen Religion etwas deplaziert wirkt.
Vielleicht erklärst Du erstmal, wie Du die „Konstruktion“ verstehst. Möglicherweise liegt da einfach ein Mißverständnis vor.
Nun, soweit ich das verstehe wird Jesus als eigenständige Persönlichkeit Wahrgenommen oder ? Also Jesus=/= Gott.
Bei der Hl. Drefaltigkeit werden jedoch Jesus, sein Vater und Gott als eine Persönlichkeit gesehn. Also Jesus = Gott

Möglicherweise liegt mein Fehler jedoch darin das ganze mit logik anzugehen. Oder aber ich verstehe da etwas grundlegend falsch.
der Vater ist eine Person
der Sohn ist eine Person
der Hl. Geist ist eine Person
alle drei sind eines Wesens

Hier darf man aber nicht der Versuchung erliegen, daß man meint, Gott würde mal als Vater, mal als Sohn und mal als Hl. Geist erscheinen (Modalismus), so als setzte er sich verschiedene Masken auf oder habe drei Gesichter oder drei Köpfe.
Sie sind alle drei jeweils eigenständige Personen.
Gruß Jürgen

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Marion
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Re: Fragen

Beitrag von Marion »

der_Lupo hat geschrieben:Übrigens : Liegt es an mir oder ist der Satz "Wir glauben, daß alles, was ist, von dem einen Gott stammt und daß Gott trotzdem nicht der Urheber der Sünden ist." in sich wiedersprüchlich.
Der freie Wille, der uns von Gott gegeben ist, macht es möglich, daß wir Böses tun, daß wir sündigen, also den freien Willen mißbrauchen. Gott ist somit nicht Urheber der Sünden, sondern tatsächlich der Mensch, der den freien Willen missbraucht, ganz alleine. Sowie auch ein Küchenmesser nichts böses ist, obwohl man damit auch nicht nur Salamie kleinschneiden kann. Der Messerhersteller hat mit dem Küchenmesser nicht "Mord" geschaffen, sondern ganz alleine der, der das Küchenmesser missbraucht.
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Marion
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Re: Fragen

Beitrag von Marion »

der_Lupo hat geschrieben:2. Während die Kirche sich selbst als Monotheistisch betrachtet,
vermittelt die hohe Anzahl an Heiligen mir einen ganz anderen Eindruck.
Der Vergleich mit den Göttern niederen Ranges,
Der Heilige Hl. Alfonso Maria de' Liguori beschreibt es so:
Es ist weit demütiger und darum vollkommener, sich Gott nicht unmittelbar, sondern durch einen Vermittler zu nahen. Da unsere Natur, wie ich soeben gezeigt habe, durch die Sünde verderbt ist, wird selbstredend auch alle unsere Gerechtigkeit vor Gott befleckt und nur von geringem Werte sein, wenn wir uns auf unsere eigenen Bemühungen, Arbeiten und Gebete stützen wollten, um Gott zu gefallen und ihn zu bewegen, uns zu erhören und sich mit uns zu vereinigen. Gott sah diese unsere Unwürdigkeit und Schwäche und hatte Mitleid mit uns. Um uns seiner Erbarmungen fähig zu machen, hat er uns mächtige Fürsprecher gegeben. Diese Vermittler zu übergehen und sich ohne ihre Empfehlung unmittelbar seiner Heiligkeit zu nahen, würde großen Mangel an Demut und Ehrfurcht zeigen gegen einen so erhabenen und heiligen Gott und würde beweisen, dass wir auf die Majestät dieses Königs der Könige weniger Wert legen, als auf die Würde eines irdischen Königs und Fürsten, dem wir uns sicher nicht ohne fürbittenden Freund nahen möchten.
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der_Lupo
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Re: Fragen

Beitrag von der_Lupo »

Didymus hat geschrieben: Die Dreifaltigkeit ist also auch keine Konstruktion, sondern ein Glaubensgrundsatz des Christentums.
Das dürfte eine ´frage der Betrachtungsweise sein, genau so wie folgendes
Sarandanon hat geschrieben: Der Großteil der Menschen insbesondere unserer säkularisierten westlichen Welt versucht jedoch die Konfrontaion mit den eigenen Schwächen und Verfehlungen zu vermeiden. Man kreiert sich vielfach ein Bild von der eigenen Persönlichkeit, dass nichts mit der Realität zu tun hat. Die Selbstwahrnehmung mancher Menschen ist teilweise recht abenteuerlich. Man meidet dabei auch die Konfrontaion mit anderen Menschen, die zB hilfsbedürftig sind oder nicht dem eigenen gesellschaftlichen Stand entsprechen. Man möchte doch nichts mit dem Elend anderer Menschen zu tun haben. Und erst recht nicht mit dem eigenen menschlich veramten Selbst, dass sich nur aus Egoismus, Konsum und gesellschaftlichen Stand definiert.
Ein auffallend pessimistisches Menschenbild
Sarandanon hat geschrieben: Außerdem scheut man die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit.
Nun aus meiner Sicht, sieht es ehr so aus, das die meißten Religionen dieser Frage einfach aus dem Weg gehen, in dem sie die Endlichkeit des daseins verneinen.

Reinhard hat geschrieben: Ein "Bereinigungseffekt" also.

Dieser Bereinigungsefekt schein mir diejenigen mit ontroverseren Ansichten zu Begünnstigen. Zumindest in meiner Wahrnehmung werden Evolutionskritiker usw. lauter, was wiederrum die meißten Menschen ehr abschrecken dürfte.
Reinhard hat geschrieben: Tja, erfolgreiche Propaganda der antikirchlichen Werbung, würde ich mal sagen.

Wie meinen ? Was bitte darf ich unter antikirchlicher Werbung verstehen, mir ist dergleichen zumindest nicht bewusst.
Reinhard hat geschrieben: Ok. viele Leute basteln sich dann ihre "Privatreligion" (...) auch nicht so ganz der Treffer, würde ich mal sagen.

Wieder eine anssichtssache, aus meiner sicht ist beides ungefähr gleichwertig
Juergen hat geschrieben: der Vater ist eine Person
der Sohn ist eine Person
der Hl. Geist ist eine Person
alle drei sind eines Wesens


Danke, so versteh ichs wenigstens.

Marion hat geschrieben: Der freie Wille, der uns von Gott gegeben ist, macht es möglich, daß wir Böses tun ...


Nun warum ist dann das gute Gottes Werk, und nicht auch einfach eine Folge des freien Willens ?
Zuletzt geändert von der_Lupo am Dienstag 5. November 2013, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.

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Exilfranke
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Re: Fragen

Beitrag von Exilfranke »

der_Lupo hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:
Lupo hat geschrieben:Ändert aber wenig daran das diese Konstruktion in einer monotheistischen Religion etwas deplaziert wirkt.
Vielleicht erklärst Du erstmal, wie Du die „Konstruktion“ verstehst. Möglicherweise liegt da einfach ein Mißverständnis vor.
Nun, soweit ich das verstehe wird Jesus als eigenständige Persönlichkeit Wahrgenommen oder ? Also Jesus=/= Gott.
Bei der Hl. Drefaltigkeit werden jedoch Jesus, sein Vater und Gott als eine Persönlichkeit gesehn. Also Jesus = Gott

Möglicherweise liegt mein Fehler jedoch darin das ganze mit logik anzugehen. Oder aber ich verstehe da etwas grundlegend falsch.
Juergen hat geschrieben:Damit die Menschen gerettet werden.
Verzichte, danke.
Juergen hat geschrieben: Denn ob Du es glaubst oder nicht, die Hölle existiert ganz unabhänig davon ob man daran glaubt oder nicht daran glaubt. — Das ist fast wie beim Hufeisen: Das bringt auch dann Glück, wenn man nicht daran glaubt. :D
Kalkuliertes Risiko


Pass mal auf, du als Atheist stellst hier in einem katholischen Forum fragen, und Katholiken antworten dir höflich und ohne nach deiner Motivation zu fragen aus ihrer ehrlichen Glaubensüberzeugung heraus. Und dann pampst du hier so rum, nach dem Motto "Verzichte, danke."? Ich hatte nicht den Eindruck, dass du hier in den 4 Antworten missioniert wurdest, also hör auf so zu tun, als ob du deinen Atheismus hier rechtfertigen müsstest. Scheint mir eine typische Atheistenkrankheit zu sein, aus allem eine Grundsatzdiskussion zu machen. Du hast zum Threadbeginn gesagt, du suchst Antworten für deinen atheistischen Diskussionszirkel, aber mir scheint eher, dass s dir hier deine atheistischen Hörner abstoßen willst.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

Didymus
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Re: Fragen

Beitrag von Didymus »

der_Lupo hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben: Die Dreifaltigkeit ist also auch keine Konstruktion, sondern ein Glaubensgrundsatz des Christentums.
Das dürfte eine ´frage der Betrachtungsweise sein, genau so wie folgendes
Das ist keine Frage der Betrachtungsweise sondern ein objektiver Fakt (Christen glauben, daß Gott dreifaltig ist). Ob jemand diesen Glauben annimmt oder nicht, ist freilich die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen.

PS: Die nächsten beiden Zitate, auf die du eingehst, sind nicht von mir (bitte die Zitierfunktion korrekt benutzen!)

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Juergen
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Re: Fragen

Beitrag von Juergen »

der_Lupo hat geschrieben:Nun warum ist dann das gute Gottes Werk, und nicht auch einfach eine Folge des freien Willens ?
Das Verhältnis ist asymetrisch; ich sage gerne vereinfachend (wurde hier im Forum schon diskutiert):

Wenn ich Böses tue, dann ist das zu 1% mein Werk,
wenn ich Gutes tue, dann ist das zu 1% Gottes Werk und gleichzeitig zu 1% mein Werk.

Aber das schrieb ich ja schon 25 hier im Forum: http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=9986#p9986
Gruß Jürgen

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der_Lupo
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Re: Fragen

Beitrag von der_Lupo »

Exilfranke hat geschrieben:

Pass mal auf, du als Atheist stellst hier in einem katholischen Forum fragen, und Katholiken antworten dir höflich und ohne nach deiner Motivation zu fragen aus ihrer ehrlichen Glaubensüberzeugung heraus. Und dann pampst du hier so rum, nach dem Motto "Verzichte, danke."? Ich hatte nicht den Eindruck, dass du hier in den 4 Antworten missioniert wurdest, also hör auf so zu tun, als ob du deinen Atheismus hier rechtfertigen müsstest. Scheint mir eine typische Atheistenkrankheit zu sein, aus allem eine Grundsatzdiskussion zu machen. Du hast zum Threadbeginn gesagt, du suchst Antworten für deinen atheistischen Diskussionszirkel, aber mir scheint eher, dass s dir hier deine atheistischen Hörner abstoßen willst.
Die Aussage : "Verzichte, Danke" war nichts weiter als ausdruck dessen, das ich dergleichen nicht Wünsche. Weder wollte ich damit Jemandem zu nache Treten noch habe ich mich hier Missioniert gefühlt.
War nicht mine absicht das Missverständlich auszudrücken.
Didymus hat geschrieben:
der_Lupo hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben: Die Dreifaltigkeit ist also auch keine Konstruktion, sondern ein Glaubensgrundsatz des Christentums.
Das dürfte eine ´frage der Betrachtungsweise sein, genau so wie folgendes
Das ist keine Frage der Betrachtungsweise sondern ein objektiver Fakt (Christen glauben, daß Gott dreifaltig ist). Ob jemand diesen Glauben annimmt oder nicht, ist freilich die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen.
Eben, von aussen und ohne Vorwissen betrachtet, mutet die Hl. Dreifaltigkeit schon etwas seltsam an.
Aus der Innenperspektive ist das freilich etwas ganz anderes.
Das meinte ich mit der Frage der Betrachtungsweise.
Didymus hat geschrieben: PS: Die nächsten beiden Zitate, auf die du eingehst, sind nicht von mir (bitte die Zitierfunktion korrekt benutzen!)
Bitte um entschuldigung, ich sollte wohl ein paar sachen weniger gleichzeitig machen.
Juergen hat geschrieben: Wenn ich Böses tue, dann ist das zu 100% mein Werk,
wenn ich Gutes tue, dann ist das zu 100% Gottes Werk und gleichzeitig zu 100% mein Werk.
Interresante betrachtungsweise.

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Exilfranke
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Re: Fragen

Beitrag von Exilfranke »

der_Lupo hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:

Pass mal auf, du als Atheist stellst hier in einem katholischen Forum fragen, und Katholiken antworten dir höflich und ohne nach deiner Motivation zu fragen aus ihrer ehrlichen Glaubensüberzeugung heraus. Und dann pampst du hier so rum, nach dem Motto "Verzichte, danke."? Ich hatte nicht den Eindruck, dass du hier in den 4 Antworten missioniert wurdest, also hör auf so zu tun, als ob du deinen Atheismus hier rechtfertigen müsstest. Scheint mir eine typische Atheistenkrankheit zu sein, aus allem eine Grundsatzdiskussion zu machen. Du hast zum Threadbeginn gesagt, du suchst Antworten für deinen atheistischen Diskussionszirkel, aber mir scheint eher, dass s dir hier deine atheistischen Hörner abstoßen willst.
Die Aussage : "Verzichte, Danke" war nichts weiter als ausdruck dessen, das ich dergleichen nicht Wünsche. Weder wollte ich damit Jemandem zu nache Treten noch habe ich mich hier Missioniert gefühlt.
War nicht mine absicht das Missverständlich auszudrücken.
Didymus hat geschrieben:
der_Lupo hat geschrieben:
Didymus hat geschrieben: Die Dreifaltigkeit ist also auch keine Konstruktion, sondern ein Glaubensgrundsatz des Christentums.
Das dürfte eine ´frage der Betrachtungsweise sein, genau so wie folgendes
Das ist keine Frage der Betrachtungsweise sondern ein objektiver Fakt (Christen glauben, daß Gott dreifaltig ist). Ob jemand diesen Glauben annimmt oder nicht, ist freilich die persönliche Entscheidung jedes Einzelnen.
Eben, von aussen und ohne Vorwissen betrachtet, mutet die Hl. Dreifaltigkeit schon etwas seltsam an.
Aus der Innenperspektive ist das freilich etwas ganz anderes.
Das meinte ich mit der Frage der Betrachtungsweise.
Didymus hat geschrieben: PS: Die nächsten beiden Zitate, auf die du eingehst, sind nicht von mir (bitte die Zitierfunktion korrekt benutzen!)
Bitte um entschuldigung, ich sollte wohl ein paar sachen weniger gleichzeitig machen.
Juergen hat geschrieben: Wenn ich Böses tue, dann ist das zu 100% mein Werk,
wenn ich Gutes tue, dann ist das zu 100% Gottes Werk und gleichzeitig zu 100% mein Werk.
Interresante betrachtungsweise.
Schon okay. :)
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

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Sarandanon
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Re: Fragen

Beitrag von Sarandanon »

der_Lupo hat geschrieben:Das dürfte eine ´frage der Betrachtungsweise sein, genau so wie folgendes
Sarandanon hat geschrieben: Der Großteil der Menschen insbesondere unserer säkularisierten westlichen Welt versucht jedoch die Konfrontaion mit den eigenen Schwächen und Verfehlungen zu vermeiden. Man kreiert sich vielfach ein Bild von der eigenen Persönlichkeit, dass nichts mit der Realität zu tun hat. Die Selbstwahrnehmung mancher Menschen ist teilweise recht abenteuerlich. Man meidet dabei auch die Konfrontaion mit anderen Menschen, die zB hilfsbedürftig sind oder nicht dem eigenen gesellschaftlichen Stand entsprechen. Man möchte doch nichts mit dem Elend anderer Menschen zu tun haben. Und erst recht nicht mit dem eigenen menschlich veramten Selbst, dass sich nur aus Egoismus, Konsum und gesellschaftlichen Stand definiert.
Ein auffallend pessimistisches Menschenbild


Nein, Lebenserfahrung gepaart mit durchaus kritischem Gesellschaftsbild unserer westlichen Welt. Ich bin übrigens ein durchaus optimistischer Mensch, eben durch meinen Glauben. Ich muss nur nicht alles gut finden, was der modern oberflächliche und gottlose Mainstream so alles hergibt.
der_Lupo hat geschrieben:
Sarandanon hat geschrieben: Außerdem scheut man die Konfrontation mit der eigenen Endlichkeit.
Nun aus meiner Sicht, sieht es ehr so aus, das die meißten Religionen dieser Frage einfach aus dem Weg gehen, in dem sie die Endlichkeit des daseins verneinen.


Ich ergänze "irdische" (Endlichkeit). Und nein, der gläubige Christ beschäftigt sich sehr wohl mit seinem irdischen Tod und geht ihm ganz und gar nicht aus dem Weg.
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

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