Vatikanbank

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Protasius
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Protasius »

Es ist wirklich als eine Art Bank gedacht. Als Italien den Vereinigten Staaten in den 40ern den Krieg erklärte, konnte von italienischen Banken kaum noch Geld ins Ausland gebracht werden. Das war für Orden in der Mission besonders schlimm. Darum wurde auf dem Gebiet des neutralen Vatikanstaates ein Geldinstitut gegründet, das diese Aufgabe anstelle der italienischen Banken übernehmen sollte. Es durften quasi nur Orden, Bistümer, Einwohner und Beschäftigte des Vatikanstaats ein Konto eröffnen.

Die Intepretation als Vermögensverwaltung ist aber auch nicht allzuweit hergeholt, denn unter Leo XIII. wurde eine Kommission einberufen, die das dem Heiligen Stuhl aus Schenkungen, Stiftungen, Testamenten etc. zufließende Vermögen verwalten sollte. Diese Kommission wurde nach Errichtung des IOR aufgelöst.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Peregrin
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben: "Geldwäsche" ist ein Propagandadelikt wie "Kinderpornographie" und "Terrorismus", das immer dann herusgekramt wird, wenn bürgerliche Rechte beschnitten und staatliche Gewaltexzesse beworben werden sollen.
Geldwäsche ist das zentrale Thema im organisierten Verbrechen. Weil oft andere Möglichkeiten fehlen um es zu bekämpfen,
Wenn andere Möglichkeiten fehlen, kann es ja mit dem Verbrechen nicht so weit her sein.
Jo, ist alles ein Kinderspiel, Austrocknen der Mafia und der Schieberringe. Geh doch zur Polizei und erklär ihnen das, die sind zu dumm dazu...
Wenn jene politisch schlechter verankerten Verbrecherbanden, die Du "Mafia" nennst, irgendwelche Straftaten begehen, dann gibt es auch "andere Möglichkeiten", ihnen beizukommen, nämlich indem man diese Straftaten aufklärt und dabei auch die Hintermänner nicht vergißt. Wenn sie keine Straftaten begehen, besteht auch kein Handlungsbedarf. Wer das nicht versteht, ist wohl in der Tat zu dumm.
Peregrin hat geschrieben:Es ist wohl einfach nur bequemer, Bürger zu terrorisieren und auf den gelegentlichen dicken Fisch zu hoffen, als sich mit richtigen Ermittlungen anzustrengen.
1. Es geht hier um eine Bank. 2. Da spricht der Experte :roll:
Das bezog sich vor allem auf den Geldtransport des mit Wertsachenbesitz gemeldeten Prälaten, sowie dann allgemeiner auf den grassierenden Überwachungs- und Bürgerkontrollwahn.
Peregrin hat geschrieben:Einmal davon abgesehen, daß es reichlich kurios wirkt, wenn sich ausgerechnet Ami- und EU-Politiker gegen "organisiertes Verbrechen" ins Zeug legen wollen ...
Klar, überall Gauner und Verbrecher...
Ich weiß schon, Fans der Lügenkanzlerin lassen auf ihre Idole nichts kommen.
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Maurus
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:
Peregrin hat geschrieben: "Geldwäsche" ist ein Propagandadelikt wie "Kinderpornographie" und "Terrorismus", das immer dann herusgekramt wird, wenn bürgerliche Rechte beschnitten und staatliche Gewaltexzesse beworben werden sollen.
Geldwäsche ist das zentrale Thema im organisierten Verbrechen. Weil oft andere Möglichkeiten fehlen um es zu bekämpfen,
Wenn andere Möglichkeiten fehlen, kann es ja mit dem Verbrechen nicht so weit her sein.
Jo, ist alles ein Kinderspiel, Austrocknen der Mafia und der Schieberringe. Geh doch zur Polizei und erklär ihnen das, die sind zu dumm dazu...
Wenn jene politisch schlechter verankerten Verbrecherbanden, die Du "Mafia" nennst, irgendwelche Straftaten begehen, dann gibt es auch "andere Möglichkeiten", ihnen beizukommen, nämlich indem man diese Straftaten aufklärt
Das Aufdecken der Geldströme ist eine Art der Aufklärung. "Verbrechen aufklären" was heißt das denn? Um Verbrechen aufzuklären, muss sich die Polizei verschiedener Instrumente bedienen, von denen Tatortarbeit und Fragen stellen nur zwei sind, ein weiteres ist eben das Trockenlegen der Geldströme. Zu sagen, die "Polizei soll aufklären", aber wirksame Methoden zu verweigern, ist halt absurd - oder sehr bequem. Da man mafiösen Strukturen schlecht mit Fragen stellen beikommt, ist Trockenlegen der Geldströme ein probates Mittel. Das größte Problem der organisierten Kriminalität ist schließlich, wie sie das unrechtmäßig verdiente Geld waschen kann.

Und im übrigen bin ich sehr dafür, die Sicherheitsbehörden und ihre (wie man sieht teilweise angemaßten) Befugnisse ziemlich genau im Auge zu behalten. Das ist selbstverständlich. Nur wenn dieses "Draufschauen" so klingt, dass es eigentlich keine Bedrohung gibt und sämtliche Polizeibefugnisse lediglich zur Unterdrückung unbescholtener Bürger dienen, dann vermisse ich schon den Bezug zur Realität.
Peregrin hat geschrieben:Ich weiß schon, Fans der Lügenkanzlerin lassen auf ihre Idole nichts kommen.
Oh, ich bin gar kein Fan der Kanzlerin. Ich greife nur nicht zu irgendwelchen Unterstellungen, um das zu untermauern und ich verliere auch nicht den Bezug zur Realität, nur um meine persönlichen Vorstellungen behaupten zu können. Ich erinnere mich auch gut an den letzten Disput über Merkel, den du ja vorsichtshalber auch lieber abgebrochen hast. Es war hier wie dort ein wackeliger Grund...

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Peregrin
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben: Zu sagen, die "Polizei soll aufklären", aber wirksame Methoden zu verweigern, ist halt absurd
Viele "wirksame Methoden" zur Verbrechensniederhaltung, die im Lauf der Zeit zur Anwendung kamen, sind heute verboten (Verbot von Waffen, Pferden, Reisen; Kleidungsvorschriften; Abschottung von Stadtvierteln in der Nacht; Erzwingung von Geständnissen durch Folter; Abschreckung durch öffentliche Hinrichtungen; willkürliche Hausdurchsuchungen; Mitlesen von Briefen u.v.a.m.) Das ist nicht absurd, sondern hat meistens seine guten Gründe. "Wirksamkeit" ist alleine kein Kriterium.
Das größte Problem der organisierten Kriminalität ist schließlich, wie sie das unrechtmäßig verdiente Geld waschen kann.
Und das größte Problem der organisierten Politik ist, wie sie das rechtmäßig verdiente Geld abgreifen kann. Daher sind vermeintliche Lösungen des einen Problems, die sich hauptsächlich zur Lösung des anderen Problems eignen, mit Argusaugen zu betrachten.
Ich erinnere mich auch gut an den letzten Disput über Merkel, den du ja vorsichtshalber auch lieber abgebrochen hast.
Da erinnerst Du was falsch. Merkels Unterstützung für den NATO-Terror ist jedem evident, der davor nicht die Augen veschließt. Es ist Dir wohl schon entfallen, daß kurz nach jener Diskussion Merkel die Lieferung von allem möglichen Material an die in Syrien operierenden NATO-Terroristen angekündigt hat?
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Maurus
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Re: Kurzmeldungen/Nachrichten III

Beitrag von Maurus »

Peregrin hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Zu sagen, die "Polizei soll aufklären", aber wirksame Methoden zu verweigern, ist halt absurd
Viele "wirksame Methoden" zur Verbrechensniederhaltung, die im Lauf der Zeit zur Anwendung kamen, sind heute verboten (Verbot von Waffen, Pferden, Reisen; Kleidungsvorschriften; Abschottung von Stadtvierteln in der Nacht; Erzwingung von Geständnissen durch Folter; Abschreckung durch öffentliche Hinrichtungen; willkürliche Hausdurchsuchungen; Mitlesen von Briefen u.v.a.m.) Das ist nicht absurd, sondern hat meistens seine guten Gründe. "Wirksamkeit" ist alleine kein Kriterium.
Es ging mir auch nicht um den Zweck heiligende Mittel. Aber ein gewisses Instrumentarium muss einer Ermittlungsbehörde schon zugestanden werden, sonst sind eben auch die Ergebnisse entsprechend. Im übrigen glaube ich persönlich, dass unsere Freiheit auch eine größere Preisgabe der Sicherheit (und nicht nur ein bißchen) wert sein muss. Ich behaupte aber, dass die meisten Bürger das im Ernstfall anders sehen und nach einem Terrorakt nach rollenden Köpfen rufen werden. Das vermuten wohl auch die Politiker, und sie handeln entsprechend. Das verwundert mich nicht.

Peregrin hat geschrieben:
Ich erinnere mich auch gut an den letzten Disput über Merkel, den du ja vorsichtshalber auch lieber abgebrochen hast.
Da erinnerst Du was falsch. Merkels Unterstützung für den NATO-Terror ist jedem evident, der davor nicht die Augen veschließt. Es ist Dir wohl schon entfallen, daß kurz nach jener Diskussion Merkel die Lieferung von allem möglichen Material an die in Syrien operierenden NATO-Terroristen angekündigt hat?
Ja, Schutzwesten. Damit macht sich Berlin leider zur Partei, aber das ist schon etwas anderes als die Lieferung von sagen wir 2000 Sturmgewehren. Mich persönlich bestärkt das allerdings in der Ansicht, dass Merkel und Co. bündnistechnisch nur noch das machen, was gerade nötig ist, um nicht als Quertreiber aufzufallen. Weitere Indizien sind das Verhalten der Regierung in der Libyenkrise und die völlige Dekonstruktion der Bundeswehr, die in Zukunft nur noch in der Lage sein wird, in irgendwelchen sinnlosen Küstenwach-Verbänden herumzuschippern oder in Steppen Feldlager zu betreiben. Eben das, was halt grad nötig ist um nicht wegen Verweigerung von Bündnisverpflichtungen an den Pranger gestellt zu werden. Die Merkel weiß halt auch genau, dass der Deutsche nach '45 im Prinzip Pazifist ist und keine Lust auf solche Abenteuer hat.

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Gamaliel
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Gamaliel »

Generaldirektor der Vatikan-Bank tritt zurück

Daraus:
Nur wenige Tage nach dem neuen Skandal um die Vatikan-Bank IOR sind der Generaldirektor des Instituts und sein Stellvertreter zurückgetreten.
[...]
Ob der Rücktritt von Cipriani und Tulli im Zusammenhang mit dem neuen Skandal steht, wurde zunächst nicht bekannt.

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Gamaliel
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Gamaliel »

Soeben ernannter Hausprälat schon wieder vor Ablöse?

Daraus:
Gänzlich unerwartetes Ungemach braut sich über der Vatikanbank zusammen, wenn auch ohne direkten Zusammenhang. Es betrifft den erst vor kurzem von Papst Franziskus ernannten Hausprälaten der Bank, Msgr. Battista Ricca. Der Papst überraschte, als er den Direktor des Domus Sanctae Marthae am 15. Juni zum Prälaten des IOR ernannte.
[...]
„Das ‚dunkle Loch‘ in seiner Biographie, ist jenes Jahr, das er in Montevideo in Uruguay verbrachte, am Nordufer des Rio de la Plata, gegenüber von Buenos Aires“, so Magister.

Was den Bruch mit Nuntius Bolonek und die abrupte Versetzung auslöste, „läßt sich mit zwei Ausdrücken zusammenfassen, die von jenen gebraucht werden, die in Uruguay diskret in seinem Fall ermittelt haben: ‚pink power‘ und ‚conducta escandalosa‘“, so Magister.
[...]
In den Gesprächen wurde er [der Papst], offensichtlich von Erzbischof Bolonek, der auch nach Rom gekommen war, über bestimmte Vorfälle informiert. „Der Papst gelangte zur Überzeugung, nicht nur durch eine, sondern mehrere unanfechtbare Quellen, daß er sein Vertrauen in die falsche Person gesetzt hatte“, so Magister.

HeGe
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Re: Vatikanbank

Beitrag von HeGe »

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Soulfly
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Soulfly »

Protasius hat geschrieben:Es ist wirklich als eine Art Bank gedacht. Als Italien den Vereinigten Staaten in den 40ern den Krieg erklärte, konnte von italienischen Banken kaum noch Geld ins Ausland gebracht werden. Das war für Orden in der Mission besonders schlimm. Darum wurde auf dem Gebiet des neutralen Vatikanstaates ein Geldinstitut gegründet, das diese Aufgabe anstelle der italienischen Banken übernehmen sollte. Es durften quasi nur Orden, Bistümer, Einwohner und Beschäftigte des Vatikanstaats ein Konto eröffnen.

Die Intepretation als Vermögensverwaltung ist aber auch nicht allzuweit hergeholt, denn unter Leo XIII. wurde eine Kommission einberufen, die das dem Heiligen Stuhl aus Schenkungen, Stiftungen, Testamenten etc. zufließende Vermögen verwalten sollte. Diese Kommission wurde nach Errichtung des IOR aufgelöst.
Danke für Deine Erläuterung.
Demnach ist die vereinfachte Bezeichnung "Vatikanbank" unpassend und irreführend.
Sie hat in ihrer Funktion nichts gemein mit der "Deutschen Bank" oder der "Deutschen Bundesbank".
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Piusderdritte
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Piusderdritte »

Vatikanbank-Chef von Freyberg: Bis 215 soll das Institut sauber sein. „Meine Aufgabe ist es, dem Papst Optionen zu schaffen" / Konten des Geldhauses werden auf Unregelmäßigkeiten überprüft
http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... tes-willen

2 Jahre ist eine lange Zeit! Das sieht nicht gerade aus, als würden die sich um schnellst mögliche Aufklärung kümmern.
:sauer:
"Katholische Haus- und Schulbibel" (aus1928) von Paul Bergmann, ist eine sehr gute Zusammenfassung der Bibel! Sollte jeder Katholik mal gelesen haben. Verständlich geschrieben und schnell durchgelesen!

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Maurus
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Maurus »

Piusderdritte hat geschrieben:Vatikanbank-Chef von Freyberg: Bis 215 soll das Institut sauber sein. „Meine Aufgabe ist es, dem Papst Optionen zu schaffen" / Konten des Geldhauses werden auf Unregelmäßigkeiten überprüft
http://www.mmnews.de/index.php/wirtscha ... tes-willen

2 Jahre ist eine lange Zeit! Das sieht nicht gerade aus, als würden die sich um schnellst mögliche Aufklärung kümmern.
:sauer:
Bist du Bankier?

Lilaimmerdieselbe
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Gesetzt den Fall, es gäbe in der Vatikanbank einige anonyme Konten, dann sind zwei Jahre keine lange Zeit, sie in einem einigermaßen rechtlichen Rahmen auflösen zu lassen.

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cantus planus
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Re: Vatikanbank

Beitrag von cantus planus »

Aber nicht ohne Spuren. Und zwei Jahre sind für die gründliche Prüfung einer kompletten Bank inklusive umgesetzter (!) Massnahmen ein realistischer - fast schon knapper - Zeitraum.

"Anonyme Konten" gibt es übrigens nicht wirklich. Das ist auch so eine Mär. Der Bank ist grundsätzlich immer bekannt, wer das Konto eröffnet hat. Wenn jedoch der aktuelle Inhaber oder Bevollmächtigte aus welchen Gründen auch immer nicht bekannt ist, handelt es sich um "nachrichtenloses Vermögen", für das mittlerweile auch klare Richtlinien gelten.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Gamaliel
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Gamaliel »

Und noch ein Arbeitskreis, der die Sorgen des Papstes um die "Euros" verkleinern soll:

Papst setzt Kontrollkommission für Vatikan-Verwaltung ein

Daraus:
Papst Franziskus stellt die Strukturen der vatikanischen Güter- und Finanzverwaltung auf den Prüfstand. Dazu setzte er am Freitag eine achtköpfige Expertenkommission ein. In dem vom Vatikan veröffentlichten Handschreiben des Papstes heisst es, das Gremium solle der Vereinfachung der bestehenden Organe und einer aufmerksameren Planung der wirtschaftlichen Aktivitäten des Vatikan dienen. Es müsse Papst Franziskus bald über Ergebnisse informieren und eigene Strategien zur Abschaffung von Mängeln wie der Verschwendung wirtschaftlicher Ressourcen erarbeiten.

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Kai
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Kai »

Ist das eigentlich Zufall, dass es jetzt immer acht sind, wenn der Papst eine Kommission einsetzt?
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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Gamaliel
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Gamaliel »

Warum beschäftigt sich der Papst so intensiv mit den Euros? Dazu ein Zitat aus einem Artikel, der ansonsten ein anderes Thema zum Gegenstand hat:
Quelle hat geschrieben:Andere Überlegungen stellt der spanische Kirchenhistoriker und katholische Blogger Francisco de la Cigoña zum Thema an.

Er kommt zum Schluß, daß Papst Franziskus sich so erstaunlich intensiv mit finanzpolitischen Fragen und der Vatikanbank befaßt, zwei neue Kommission und seinen Vertrauten Ricca dazu eingesetzt hat, weil der Finanz- und Wirtschaftsbereich letztlich für die Kirche der unbedeutendste Bereich sei.

Hier könne der Papst daher, so de la Cigoña vor allem mediengerecht seine Reformentschlossenheit demonstrieren und diese am Patienten ohne Narkose exerzieren. Was immer der Papst in diesem Bereich entscheidet, werde letztlich für die Kirche nicht von besonderer Bedeutung sein, aber großes Medienecho finden. Das gelte genauso für die Ernennung des achtköpfigen Kardinalsrats. Viel mediales Echo, viel Applaus, doch eilig scheint es der Papst mit dem Gremium nicht zu haben, das erst ein halbes Jahr nach seiner Ernennung das erste Mal zusammentreten wird.

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Gamaliel
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Gamaliel »

Gamaliel hat geschrieben:Und noch ein Arbeitskreis, der die Sorgen des Papstes um die "Euros" verkleinern soll:

Papst setzt Kontrollkommission für Vatikan-Verwaltung ein
Zu einem der Mitglieder, der 30-jährigen Francesca Chaouqui, hat Sandro Magister ein paar Informationen gesammelt:

On a strange appointment (photo) at the newly created commission for the reorganization of the Vatican administrations

Daraus:
Francesca Chaouqui [...] is also an assiduous informer for Dagospia.com, the number one collector in Italy of leaks and dirt concerning the world of the Vatican.
[...]
Not only that. From her Twitter page it emerges that Francesca Chaouqui has a direct connection with Gianluigi Nuzzi, whom she says she admires.

Nuzzi is the journalist who received and published the confidential documents taken from the desk of Benedict XVI by his butler Paolo Gabriele, who was afterward arrested and sentenced.

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Gamaliel
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Gamaliel »

Verhafteter Vatikan-Prälat Scarano beschuldigt Bertone

Daraus:
Italienische Medien berichten am Freitag über ein Schreiben, das Scarano aus seiner Zelle im römischen Regina-Coeli-Gefängnis an Papst Franziskus gerichtet haben soll. Darin behauptet Scarano den Angaben zufolge, er habe Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone bereits 2010 über Missstände und Amtsmissbrauch von Leitern der päpstlichen Güterverwaltung APSA informiert. Bertone habe aber nichts unternommen.
[...]
Er selbst habe Amtsmissbrauch seitens seiner Vorgesetzten aufzudecken versucht, die dabei von mehrere Kardinälen gedeckt würden, behauptet Scarano. Dabei sei er aber blockiert worden. So sei sein Bemühen um ein Gespräch mit dem früheren Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano systematisch verhindert worden.

Ivo Matthäus
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Ivo Matthäus »

cantus planus hat geschrieben:Aber nicht ohne Spuren. Und zwei Jahre sind für die gründliche Prüfung einer kompletten Bank inklusive umgesetzter (!) Massnahmen ein realistischer - fast schon knapper - Zeitraum.

"Anonyme Konten" gibt es übrigens nicht wirklich. Das ist auch so eine Mär. Der Bank ist grundsätzlich immer bekannt, wer das Konto eröffnet hat. Wenn jedoch der aktuelle Inhaber oder Bevollmächtigte aus welchen Gründen auch immer nicht bekannt ist, handelt es sich um "nachrichtenloses Vermögen", für das mittlerweile auch klare Richtlinien gelten.
Bei einer Unterschlagungsprüfung, wo alles auf den Kopf gestellt wird, würde das Ganze bei entsprechenden Personaleinsatz höchstens einige Monate dauern, vorausgesetzt, die Buchhaltung ist mit EDV geführt. Das eigentliche Problematik ist die Buchungsweise und wie die Kundenbeziehungen und -transaktionen funktionieren. Erst dann kann man gezielt suchen gehen.

Anonyme Konten gibt es nicht, aber interne Verrechnungskonten, über die alles mögliche gefahren werden kann. Das war der Trick, den deutsche Großbanken in den 1990er Jahren verwanden, um steuerflüchtiges Kapital an Filialen in Luxemburg und in andere steuergüngstige Staaten zu transferieren. Solange man nicht die richtige Buchungsunterlage bzw. die "schwarze" Nebenbuchhaltung nicht in den Händen hält, sind diese Transfers nur schwer aufdeckbar.

I. M.
Ich schenke Euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in Euch. Ich nehme das Herz von Stein aus Eurer Brust und gebe Euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist auf Euch und bewirke, dass .. Ihr auf meine Gebote achtet und sie erfüllt. (Ez 36)

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overkott
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Re: Vatikanbank

Beitrag von overkott »

Johannes Paul II. ist viel gereist und hat einen großen Reformstau hinterlassen. Auch Franz I. hat bisher mit vielen Leuten gelacht und geweint. Als zwei Probleme im Reformstau gelten die Lobby Gay und fischige Geschäfte der Vatikanbank. Die päpstliche Personalentscheidung Ricci für die Vatikanbank wirkt wie eine Provokation, wirft Fragen auf. Bleibt bei den Problemen letztlich doch alles beim Alten?

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Gamaliel
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Gamaliel »

Gamaliel hat geschrieben:Zu einem der Mitglieder, der 30-jährigen Francesca Chaouqui, hat Sandro Magister ein paar Informationen gesammelt:

On a strange appointment (photo) at the newly created commission for the reorganization of the Vatican administrations
Kritische Tweets der Vatikanberaterin Francesca Immacolata Chaouqui sorgen für Gesprächsstoff im Kirchenstaat

Daraus:
Papst Franziskus wollte an diesem Montag mit Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone über den Fall sprechen, wie die Zeitung «Corriere della Sera» meldete.

Das Kirchenoberhaupt hatte die 30-jährige Kommunikationsberaterin im Juli in eine neue Kommission berufen, die die vatikanische Güter- und Vermögensverwaltung überprüfen soll.

Vor ihrer Ernennung hatte die Italienerin mehrfach ihre Ansichten über Vorgänge im Vatikan getwittert. Chaouqui warf Bertone unter anderem vor, «korrupt» zu sein. Am Samstag nun schloss sie ihr Twitter-Profil.

Piusderdritte
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Piusderdritte »

Vatikanbank schließt fast 1 Konten

6.1.213 · Die Vatikanbank will endlich einen sauberen Ruf. Vor wenigen Tagen hat sie zum ersten Mal überhaupt eine Bilanz veröffentlicht. Nun hat sie hunderte Briefe an Kontoinhaber verschickt, mit der Aufforderung, ihre offenbar illegalen Konten zu schließen.
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/w ... 6274.html
:pfeif:
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taddeo
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Re: Vatikanbank

Beitrag von taddeo »

Das hätte ich denen vor 25 Jahren auch schon sagen können, daß es dort Konten gibt, die es nicht geben dürfte. :achselzuck:
Aber daß es nur 1000 sind, wundert mich schon. Hätte mit wesentlich mehr gerechnet. :hmm:

Piusderdritte
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Piusderdritte »

Vatican clean-up 'has not sorted out scandal-hit bank and asset managers'
Council of Europe body finds Holy See regulators need more resources as more reports tell of suspect transactions
The Vatican's efforts to clean up its financial institutions were welcomed in a report by a Council of Europe body, published on Thursday. But the authors expressed surprise that the Holy See's regulators had not done full inspections of the Vatican bank or of the Administration of the Patrimony of the Apostolic See, which manages the papacy's assets.
Both groups were embroiled in scandal this year when Italian police arrested a prelate who allegedly tried to smuggle €2m in cash into Italy from Switzerland by way of the Vatican bank, properly known as the Institute for the Works of Religion.
The prelate, Nunzio Scarano, is now on trial in Rome charged with corruption and slander.
The report, by Moneyval, the Council of Europe body, which monitors safeguards against money laundering and terrorist funding, revealed that the financial clampdown, which began under Pope Benedict XVI, had led to a surge in reports of suspect transactions.
It said the Holy See's supervisory body, the Financial Intelligence Authority (FIA), had received 15 notifications of suspect transactions in the first 1 months of 213, compared to just six last year.
The reporting had led to three cases being referred to the Vatican's prosecutors for investigation. They are known to have included the Scarano affair.
But no details were provided of other cases. A table in the report shows the Vatican prosecutors seized €1.98m in one case, again presumably that involving Scarano.
Moneyval said that "a very wide range of legislative and other measures have been taken in a short time" to implement recommendations it made last year. The powers of the FIA were now much clearer.
But the body added that the authority, headed by a Swiss lawyer, René Bruelhart, needed more resources. It was especially important to bring in "experienced professionals" to monitor the soundness of the Vatican's financial institutions. The FIA planned to comb through the books of the Vatican bank this month or next. But there appeared to be no firm plan yet for a visit to APSA.
http://www.theguardian.com/world/213/d ... cil-europe
es schaut ganz so aus als wenn möglichst viel von den kriminellen Machenschaften vertuscht werden soll.
Und noch möglichst viel Geld beiseite geschafft wird.
auf gut deutsch: es wird mal wieder ganze Arbeit von den Bänkern geleistet.
Transparenz und Aufklärung sieht anders aus!
:daumen-runter: :daumen-runter:
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Caviteño
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Re: Vatikanbank

Beitrag von Caviteño »

Erneuter Wechsel auf dem Chefsessel der Vatikanbank:
Der deutsche Manager Ernst von Freyberg räumt seinen Posten als Chef der Vatikanbank. Das bestätigten mit dem Vorgang vertraute Personen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Freyberg war noch vom inzwischen emeritierten Papst Benedikt XVI. eingesetzt worden, um bei dem Geldhaus aufzuräumen.
Freyberg hatte sein Amt im Februar 213 angetreten. Unter seiner Führung startete die Vatikanbank eine Initiative für mehr Transparenz. Der 55-Jährige ließ Hunderte von Konten schließen und Ermittlungen einleiten, zudem setzte er strenge Regeln im Kampf gegen Geldwäsche durch.
Die Hintergründe des Wechsels an der Spitze des Instituts blieben zunächst unklar. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete unter Berufung auf Quellen im Vatikan, Freyberg werde in der kommenden Woche zurücktreten.
http://www.faz.net/aktuell/politik/erns ... 2176.html

Man darf auf den Nachfolger gespannt sein.

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overkott
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Re: Vatikanbank

Beitrag von overkott »

Man darf glauben, dass sich der Vatikan um Reformen bemüht.

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Re: Vatikanbank

Beitrag von HeGe »

kath.net hat geschrieben:Ex-Leiter der Vatikanbank sollen 60 Millionen veruntreut haben

Vatikanische Staatsanwaltschaft ermittelt gegen früheren Vatikanbank-Manager Caloia und Ex-Generaldirektor Scaletti wegen Verdacht, sich gemeinsam mit einem Anwalt bei Immobiliengeschäften um insgesamt 60 Millionen Euro bereichert zu haben. [...]
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HeGe
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Re: Vatikanbank

Beitrag von HeGe »

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HeGe
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Re: Vatikanbank

Beitrag von HeGe »

kath.net hat geschrieben: Vatikan verklagt früheren Bank-Chef und dessen Anwalt

Vorwurf lautet auf Unterschlagung und Geldwäsche - Prozess-Beginn für 15. März vorgesehen [...]
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HeGe
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Re: Vatikanbank

Beitrag von HeGe »

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