Assisi 3

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Gamaliel
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Assisi 3

Beitrag von Gamaliel »

Widerstand gegen Assisi 3 – Offener Brief an Papst Benedikt XVI. Unterzeichner sind:

Dr. Francesco Agnoli
Dr. Lorenzo Bertocchi
Univ-Prof. Dr. Roberto de Mattei
Univ.-Doz. Dr. Corrado Gnerre
Dr. Alessandro Gnocchi
Camillo Langone
Dr. Mario Palmaro


Uneingeschränkte Leseempfehlung für den gesamten verlinkten Text!


“Heiligkeit, meiden Sie den Geist von Assisi”

Daraus:
Wir befürchten, daß Fernsehen, Zeitungen und viele Katholiken, was immer Sie auch sagen werden, das Ereignis im Licht jener Vergangenheit und der herrschenden Indifferenz interpretieren werden; daß, unabhängig davon was immer Sie auch erklären werden, das Ereignis als Fortsetzung der Manipulation der Gestalt des heiligen Franziskus gedeutet werden wird, die von den heutigen Ökumenisten in einen Ireniker und in einen Synkretisten ohne Glauben verwandelt wurde. Es geschieht bereits …

Wir befürchten, was auch immer Sie sagen werden um Klarheit zu schaffen, daß die einfachen Katholiken, wie auch wir es sind, auf der ganzen Welt nichts anderes als nur eine Sache sehen werden (es wird ihnen auch nichts anderes gezeigt werden, zum Beispiel im Fernsehen): der Stellvertreter Christi, der nicht mit den Vertretern anderer Religionen spricht, diskutiert, in Dialog tritt, sondern mit ihnen betet. So als ob die Art und das Ziel des Gebets gleichgültig wären.

[...]

Heiliger Vater, wir sind der Meinung, daß mit einem neuen “Assisi 1986″ kein Christ im Osten gerettet wird, weder im kommunistischen China noch in Nordkorea, weder in Pakistan noch im Irak … Viele Gläubige hingegen, werden nicht mehr verstehen, warum gerade in diesen Ländern noch heute jemand als Märtyrer stirbt, um nicht irgendeine Religion sondern um nicht seine Begegnung mit Christus zu verleugnen. So wie auch die Apostel gestorben sind.
:klatsch:

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cantus planus
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Re: Der Papst, die Ökumene und Assisi

Beitrag von cantus planus »

:klatsch: :klatschhops: :klatsch: :klatschhops: :klatsch:

Ein toller Brief, der von großem Respekt kündet, dem Heiligen Vater keine ungerechten Vorwürfe macht, aber klar die Sorge der Gläubigen artikuliert und auf das ungünstige Signal dieses Treffens hinweist. In der Tat ist kaum etwas hinzuzufügen.

Hoffentlich wird das im Vatikan auch gelesen. Sonst heißt es wieder, wenn das Kind erstmal im Brunnen liegt, es habe ja niemand etwas gesagt, man sei überrascht und niemand habe ahnen können... blablabla...
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Niels
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Re: Assisi 3

Beitrag von Niels »

:daumen-rauf:

Ein Brief, der die Probleme klar benennt.
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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martin v. tours
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Re: Assisi 3

Beitrag von martin v. tours »

Hervorragender Brief.
:klatsch:
martin v. tours
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Robert Ketelhohn
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Re: Assisi 3

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nachdem der bisherige Strang geschlossen und ein neuer eröffnet wurde, muß ich doch ein paar wichtige Dinge hier herüber zitieren:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Anizet hat geschrieben:Er wird nicht „Assisi 1986“ wiederholen.
Auch wenn nicht – wenn also allzu synkretistische Formen gemieden werden –, ist eine derartige Veranstaltung als solche schwerstes Ärgernis. Schon des Frevels des unseligen Johannes Paul II. von 1986 lobend zu gedenken, ist ein erneuter Frevel. Abgesehen davon ist es ein schwerer Irrtum, daß es Auftrag „der Religionen“ sei, »den eigenen Glauben als Dienst am Frieden zu leben«.

Zuallererst ist eine solche Definition der Christenheit völlig abwegig. Der Friede, den der Herr uns geben will, ist auch nicht der Friede der Welt. Es ist der Friede, den du hast – vorauskostend hast –, wenn du ans Kreuz genagelt bist: in der sicheren Erwartung, durch den Tod hindurch zur Auferstehung des Fleisches zu gelangen. Das ist der himmlische Friede.

Der irdische Friede dagegen ist auf keine Weise Ziel oder Zweck christlicher Religion. Nullo modo. Wer anderes meint, ist einer Häresie aufgesessen. In der Neuzeit konkret: vom omnipräsenten Hegelismus hirngewaschen.

Die Menschen können ja nicht mehr nüchtern denken. Kaum einer, der noch die Natur dieses hiesigen Elends begreift. Nur die Synagogenjuden „mit Blindheit geschlagen“? – Nein, fast die ganze westliche Kirche. Dazu paßt auch die im Dogmatischen grassierende Synagogisierung.

Wir gebrauchen durchaus auch des irdischen Friedens – utimur et nos pace Babylonis –, doch wir genießen seiner nicht. Die irdischen Staaten – die selber bloß Krücken sind, und zwar schlechte, und am Ende vernichtet werden und brennen – haben als Auftrag diesen Frieden, den irdischen, nebst irdischem Rechte, beide nach Maßgabe ihres Vermögens zu fördern und zu wahren, wenn sie überhaupt ihrer Krückenfunktion irgendwie, immer ungenügend, nachkommen wollen und nicht als reine Räuberbanden verschrien sein möchten.

Das Streben nach Frieden, nach irgendeinem, jedenfalls irdischen, das wohnt bereits der Menschennatur inne, gerade der gefallenen, welche des ursprünglichen Friedens verlustig gegangen ist. Die irdischen Staaten sollen diesen Frieden fördern. Die Religionen der Heiden, gewiß, drücken dasselbe Streben der gefallenen Menschennatur nach bequemem irdischen Frieden aus, selbst die Religion der Synagoge, für die Frieden nur ist, wenn sie selber über alle andern herrscht: aber auch das ist ja eine Art Frieden.

Die Christenheit, insoweit sie staatlich verfaßt ist – oder besser: verfaßt war, längst nicht mehr ist und nur durch große Wunder Gottes künftig vielleicht wieder sein kann –, hat durchaus denselben irdischen Friedensauftrag. Wer heute noch als vereinzelter gläubiger Sohn der Kirche in hohe Staatsämter gelangt, der hat den Auftrag, sich dort um irdischen Frieden und irdische Gerechtigkeit zu mühen. Aber nicht aus Glaubensgründen, o nein: das ist seine ganz einfache, menschliche Pflicht.

Als Christ wird er – erfahrungsgemäß und im langjährigen Durchschnitt – dieser Pflicht zwar unzureichend, aber besser gerecht als die Heiden und die Juden der Synagoge, erst recht besser als die Anhänger der modernen Ersatzreligionen, der menschenmörderischen liberalen, sozialistischen und nationalistischen Ideologien.

Vor allem aber weiß er, daß er da nur vergänglichen Dingen dient und wird sich selbst, seine ganze Person und sein ganzes Leben unter keinen Umständen diesem irdischen Frieden widmen, sondern nach dem himmlischen trachten, dem Gewinn des Reichs Gottes, des ewigen Lebens. Das andere ist nicht verkehrt und nicht nutzlos, es gehört dazu wie das Schuheputzen oder die angemessene Reinigung des Afters nach dem Stuhlgang. Wer aber beide Kategorien vertauscht, der wird am Ende nicht einmal des Stuhlgangs ledig werden, geschweige denn das ewige Leben gewinnen.

Wir Gläubigen sind gegenüber den Heiden und den Synagogenjuden den Anhängern der modernen Ideologien zur Verkündigung des Evangeliums gerufen. Aber – nicht immer. Alles zu seiner Zeit. Der Geist lehrt uns – wenn wir auf ihn hören –, wann die Zeit ist, vom Glauben zu reden, und wann die Zeit, sich der irdischen Dinge anzunehmen. Jedenfalls ist es richtig und legitim und oft nötig, daß ich als Christ mit den Ungläubigen die irdischen Dinge so gut als möglich und im Dienste des Gemeinwohls regele.

Davon sind „Religionsführer“ nicht ausgenommen. Wenn aber der erste der Bischöfe der Kirche zu solchem Zweck ein großes Treffen mit den Führern der Religionen anberaumt und das ganze als religiöse Veranstaltung und gar Gebetsveranstaltung deklariert, dann verrät er die Hoffnung der Kirche auf den himmlischen Frieden, dann betrügt er das gläubige Volk um diese Hoffnung, indem er ihm einen daneben völlig wertlosen irdischen Frieden als letztmögliches Ziel vorgaukelt, dann nagelt er die Kirche fest auf Knechtsdienst an den innerweltlichen hegelschen Götzen.

Er könnte einen Herrn Obama oder Osama einbestellen und ihm von Mensch zu Mensch ins Gewissen reden. Das wäre verdienstlich. Meinetwegen auch die ganze Mischpoke der EG-Anführer. Oder sonstige verfeindete Häuptlinge zusammenbringen. Was er nicht darf, das ist: sich mit den Medizinmännern der falschen Religionen gemein machen oder gar, noch schlimmer, deren leerem Gebet Raum geben. Das ist der Greuel an heiliger Stätte und Frevel vor dem Herrn und am ganzen Volk der Kirche. Macht er sich mit den Medizinmännern gemein, evoziert er unausweichlich – bei der Christenheit und bei der Welt – die furchtbar irrige Folgerung, beider Richtung und Ziele seien irgendwie vergleichbar, angleichbar, parallel ausrichtbar. Hier den verderblichen Irrtum, der Friede der Kirche sei nichts anderes als der Friede der Welt. Wer aber dieser Lüge glaubt, der ist verloren.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:Gut gebrüllt, Löwe, nur mehr als wenig Unrat dabei.
Wo wird behauptet, der jetzige oder vorherige Papst hätten einen irdischen Frieden als "letztmögliches Ziel" verkauft?
Das kann nur jemand sein, der wahlweise mit Taubheit geschlagen wurde, weil er die päpstlichen Ansprachen von 1986 nicht gehört hat oder wahlweise mit Blindheit, weil er sie nicht gelesen hat.
Und wer hat je einen irdischen Frieden als "völlig wertlos" bezeichnet (außer Dir, aber das spielt ja keine Rolle)?
(Nur als Hinweis für die Tradis: Kardinal Ottaviani war bekanntlich ein großer Antikriegsapologet)
Lieber Ralf, du hast meinen Beitrag wenn gelesen, dann nicht verstanden. Die Antworten auf all deine Einwände finden sich oben in meinem besagten Beitrag. So habe ich von einem »daneben völlig wertlosen irdischen Frieden« geschrieben, nämlich neben der »Hoffnung der Kirche auf den himmlischen Frieden«. Weiter oben bereits hatte ich vom Gebrauche »des irdischen Friedens« geredet: »utimur et nos pace Babylonis –, doch wir genießen seiner nicht«. Diese Unterscheidung von Gebrauch (uti) und Genuß (frui) ist elementar. Wird sie nicht beachtet, werden die Güter und ihre Ordnung verkehrt, die irdischen Dinge geraten uns zum höchsten Gut, das wahre aber sackt ab und ersäuft am Ende in Lethes Wassern.

Übrigens kennen wir uns lange genug, daß du wissen mußt, wie sehr ich tatsächlich hinsichtlich der praktischen Politik für den profanen Frieden und gegen den Krieg mich einsetze.

Daß der »jetzige oder vorherige Papst« ausdrücklich »einen irdischen Frieden als "letztmögliches Ziel" verkauft« hätte oder Vergleichbares lehramtlich formuliert hätte, habe ich keineswegs behauptet. Es geht um die Sprache der Taten und Bilder. Vielleicht liest du doch noch einmal ganz ruhig und gründlich, was ich geschrieben habe, ohne pawlowsche Reflexe, sondern mit dem Willen zu verstehen. Denn ich glaube eigentlich nicht, daß du restlos hegelisiert bist.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Der Papst meint es sicher gut
Sicher „meint er es gut“. Er steht damit auch in einer gewissen Tradition. Die reicht von Pacem in terris über Gaudium et spes (vgl. dort insbesondere §§ 77-9) i. V. m. Nostra ætate, Johannes Pauls II. Assisitreffen und das unsägliche „Hirtenwort“ »Gerechter Friede« der deutschen Bischöfe (2 unter Federführung Walter Mixas entstanden, vertritt es trotz nicht weniger richtiger politischer Detailforderungen in der theoretischen Grundlegung entschieden die hegelsche Logenposition, sogar unter ausdrücklicher Zurückweisung der kirchlichen Lehre vom Frieden, vgl. § 12) bis zum neuerlichen Assisiimpuls Benedikt von gestern.

Aber diese Tradition ist nicht diejenige der Kirche. Es ist, wie gesagt, die hegelische Logenlehre.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben: Welche Vorbilder der Kirche sind es
Papst Benedikt XV. Er hat zwar kein Friedensgebet einberufen aber als Friedenspapst ist er ein Vorbild für den jetzigen Papst.

"Papst Benedikt XVI. hat sich in seiner Botschaft zum Weltfriedenstag am 1. Januar 26 explizit dazu bekannt, dass er den Namen in Erinnerung an Benedikt XV. gewählt habe."
http://www.kathpedia.de/index.php?title=Benedikt_XV
Ich wähnte – zumal angesichts deiner Rückfragen –, du habest meine Position verstanden. Dann sollte aber auch klargeworden sein, was der (absolut unüberbrückbare) Unterschied zwischen der praktischen Friedenspolitik Benedikts XV. (und ähnlich Pii XII.) und Assisitreffen à la Giampaolo II ist.

Das Anstößige an den Assisiveranstaltungen ist:
  1. die religiöse Überhöhung des irdischen Friedens und
  2. die praktische Einreihung der Kirche unter die falschen Religionen.
[/color]
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Übrigens hat immerhin Benedikt nicht von einer Gebetsveranstaltung geredet:
Cari fratelli e sorelle, nel Messaggio per l’odierna Giornata della Pace ho avuto modo di sottolineare come le grandi religioni possano costituire un importante fattore di unità e di pace per la famiglia umana, ed ho ricordato, a tale proposito, che in questo anno 211 ricorrerà il 25° anniversario della Giornata Mondiale di Preghiera per la Pace che il Venerabile Giovanni Paolo II convocò ad Assisi nel 1986. Per questo, nel prossimo mese di ottobre, mi recherò pellegrino nella città di san Francesco, invitando ad unirsi a questo cammino i fratelli cristiani delle diverse confessioni, gli esponenti delle tradizioni religiose del mondo e, idealmente, tutti gli uomini di buona volontà, allo scopo di fare memoria di quel gesto storico voluto dal mio Predecessore e di rinnovare solennemente l’impegno dei credenti di ogni religione a vivere la propria fede religiosa come servizio per la causa della pace. Chi è in cammino verso Dio non può non trasmettere pace, chi costruisce pace non può non avvicinarsi a Dio. Vi invito ad accompagnare sin d’ora con la vostra preghiera questa iniziativa.
Das tun nur die deutschen Medien, voran KNA. Auch Lombardi hat keineswegs von einem Gebet geredet:
Nella dichiarazione ufficiale che è stata diffusa dal Grande imam di Al-Hazar egli condanna duramente l’attentato e si è anche recato a portare le sue condoglianze al Papa copto Shenuda, non credo quindi opportuno in un momento così delicato e concitato, e in cui tutti devono essere uniti contro il terrorismo, discutere su altri particolari il cui senso non ci è chiaro.

Per quanto riguarda la posizione del Papa è chiarissima, come sempre. Condanna radicale della violenza, vicinanza alla comunità orribilmente colpita, preoccupazione per la libertà religiosa delle minoranze cristiane, ma nel contesto della preoccupazione per la libertà religiosa di tutti, non solo dei cristiani, come ha detto nel Messaggio per la giornata della Pace.

Il Papa ha condannato innumerevoli volte la violenza nei confronti di tutti e non solo dei cristiani, basti ricordare il suo recente discorso al nuovo ambasciatore dell’Iraq presso la Santa Sede, dove parlava proprio delle vittime innocenti della violenza, sia musulmani sia cristiani.

In questo momento è necessario naturalmente l’impegno di tutti i responsabili per la lotta contro il terrorismo e per la sicurezza delle popolazioni; ma anche l’impegno di tutti gli operatori di pace, di tutte le fedi e di tutte le tendenze per opporsi a un disegno di odio, che evidentemente mira a dividere, a suscitare tensione, odio e conflitto. Occorre quindi che la doverosa solidarietà per i cristiani colpiti non diventi in alcun modo occasione per alimentare un conflitto fra le religioni o le civiltà che sarebbe deleterio.

L’invito del Papa ad Assisi per il prossimo ottobre dimostra la sua volontà di ribadire il messaggio fondamentale che in nome di Dio non si può fare guerra, ma solo pace. Ma ora, nei prossimi giorni, ricordiamo che fra il 6 e il 7 gennaio i cristiani copti celebrano il Natale. Uniamoci a loro in profonda solidarietà, nella loro sofferenza e nella preghiera per la pace per tutte le loro comunità.
Dies zumindest ist gegenüber den Berichten erst einmal klarzustellen.
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Aber das soll nicht daran hindern, ein Zeichen zu setzen. Es ist eben eins im Kleinen, na und.
Das wird ein ziemlich großes Zeichen, und zwar dafür, das der irdische Friede ein religiöses Ding sei. Das aber ist ganz verkehrt, das verwirrt die Gläubigen und pflanzt hegelsche Gedanken ein.

Benedikt hätte dagegen meinen ungeteilten Beifall, wenn er z. B. Frau Merkel herbeizitierte und sie aufforderte, Afghanistan endlich in Frieden zu lassen. Auch klare Worte über die Verantwortung für das unsägliche Leid, welches die Buschkrieger über den Irak gebracht haben, wären angebracht – und hülfen nebenbei den Gläubigen dort sehr.
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overkott
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Re: Assisi 3

Beitrag von overkott »

Robert Ketelhohn"]Übrigens hat immerhin Benedikt nicht von einer Gebetsveranstaltung geredet:
ho ricordato, a tale proposito, che in questo anno 2011 ricorrerà il 25° anniversario della Giornata Mondiale di Preghiera per la Pace che il Venerabile Giovanni Paolo II convocò ad Assisi nel 1986. Per questo, nel prossimo mese di ottobre, mi recherò pellegrino nella città di san Francesco,
Nur von einer Giornata Mondiale di Preghiera. Jedes Konzil ist eine Gebetsveranstaltung.

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Niels
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Re: Assisi 3

Beitrag von Niels »

Falsch. Er schreibt nur, dass er zu dessen 25. Jahrestag nach Assisi pilgert.
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Gamaliel
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Re: Assisi 3

Beitrag von Gamaliel »

Ehemalige kommunistische Tageszeitung zu Assisi 3:

“Schwer zu verstehen, warum der Papst nach Assisi geht”

Daraus:
Es ist schwer zu verstehen, warum der Papst nach Assisi geht. Ohne Zweifel gibt es in der Kirche eine offizielle dialogische Struktur, die die Notwendigkeit verspürt, sich durch solche Gesten Sichtbarkeit zu verschaffen. Aber die grundsätzliche Frage bleibt: Wozu dienen diese Treffen? Was hinterlassen sie? Abgesehen vom Risiko, daß es jemanden geben könnte, auch in der Kirche, der meint, daß Gott einer ist, der verschiedene Namen hat, der je nach Religion, die ihn bekennt, wechselt, gib es ein Element, das nicht zu unterschätzen ist. Das ist die Tatsache, daß Treffen wie jenes von Assisi in den Augen der Gläubigen anderer Religionen eine schwache, nette katholische Kirche zeigt, die Fragen aufwirft: Kann es sein, daß diese ganze Blüte an christlichen Märtyrern unserer Tage eine verdorbene Frucht dieser dialogisierenden Zeit ist?
:auweia: :hmm:

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overkott
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Re: Assisi 3

Beitrag von overkott »

Applaus der Exkommunisten für den Papst liest man da eher nicht. Schließlich geht es in Assisi mehr um Gebet als um Dialog. Vielleicht entsteht Martyrium vor allem dort, wo weniger miteinander gebetet wird und mehr gegeneinander geredet. Ob Traditionalisten sich vom Geist des Gebetes erleuchten lassen? Oder folgen sie eher der Bonbonspur der Dialogunwilligen?

ad_hoc
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Re: Assisi 3

Beitrag von ad_hoc »

Ganz offensichtlich handelt es sich bei der im Forum vorherrschenden Auffassung über das Thema Assisi doch nicht um ein welt- und realitätsfremdes Meinungsbild einer in sich selbst versponnenen traditionsverhafteten Minderheitsvertretung, wenn nun doch auch in der Außenwelt fest eingebundene Kreise, und nicht nur das, sondern auch der Kirche nicht unbedingt nahestehende, ideologisch anderweitig orientierte Gruppierungen und Medienvertreter, über den Papstbesuch in Assisi nicht die Auffassung des Vatikans vertreten, sondern die tatsächliche Wahrnehmung in der Öffentlichkeit beschreiben, die eben nicht die Wahrnehmung des Vatikans ist.

Man muss sich fragen, wie es um das Realitätsbewußtsein im Vatikan bestellt ist, wenn nach christlichen Maßstäben etwas an und für sich Gutes geplant und umgesetzt wird, ohne mögliche Mißverständnisse und vor allem die dadurch sich ergeben könnenden möglichen Fehlinterpretationen oder gar unerwünschte Auswirkungen zuvor zu bedenken und folgerichtig eben solche Ankündigungen und Handlungen eindeutiger und eingrenzender zu verfassen bzw. handzuhaben, oder gleich gänzlich darauf zu verzichten, wenn der erwünschte Zweck gegenüber dem wahrscheinlicheren unerwünschten Effekt zu unterliegen droht.

Was ist das personelle, informierende und beratende Umfeld, auf welches ein Papst sich verlassen können müßte, derzeit noch wert!

Gruß, ad_hoc
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Sempre
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Re: Assisi 3

Beitrag von Sempre »

ad_hoc hat geschrieben:Man muss sich fragen, wie es um das Realitätsbewußtsein im Vatikan bestellt ist, wenn nach christlichen Maßstäben etwas an und für sich Gutes geplant und umgesetzt wird, ohne mögliche Mißverständnisse und vor allem die dadurch sich ergeben könnenden möglichen Fehlinterpretationen oder gar unerwünschte Auswirkungen zuvor zu bedenken und folgerichtig eben solche Ankündigungen und Handlungen eindeutiger und eingrenzender zu verfassen bzw. handzuhaben, oder gleich gänzlich darauf zu verzichten, wenn der erwünschte Zweck gegenüber dem wahrscheinlicheren unerwünschten Effekt zu unterliegen droht.

Was ist das personelle, informierende und beratende Umfeld, auf welches ein Papst sich verlassen können müßte, derzeit noch wert!
Warum die Verantwortung auf ein mangelhaft "informierendes und beratendes Umfeld" schieben, wo der Hl. Vater doch selbst die Risiken und Nebenwirkungen deutlich analysiert hat?

Ich verstehe wohl die papistische Logik nicht.

Gruß
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ad_hoc
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Re: Assisi 3

Beitrag von ad_hoc »

Das ist eben die Diskrepanz in dieser Angelegenheit. Dass der Papst weiß, wie draußen etwas wahrgenommen werden könnte, wohl auch eben durch diese Feststellung dieser Wahrnehmung gegensteuern will, es aber nicht erreicht. Hier wäre tatsächlich ein Verzicht auf jegliche Äußerung und auch die Unterlassung der Assisi-Reise angebracht gewesen.
Die Frage ist wohl nicht unberechtigt: Wo waren da die Berater des Papstes, wenn sie ihm nicht selbst diese Vorgehensweise nahegelegt haben?

Gruß, ad_hoc
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Sempre
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Re: Assisi 3

Beitrag von Sempre »

ad_hoc hat geschrieben:Das ist eben die Diskrepanz in dieser Angelegenheit. Dass der Papst weiß, wie draußen etwas wahrgenommen werden könnte
Warum der merkwürdige Konjunktiv? Der Hl. Vater hat selbst klipp und klar gesagt, dass man nicht leugnen kann, dass Assisi den Glauben Vieler zerstört hat.

ad_hoc hat geschrieben:Die Frage ist wohl nicht unberechtigt: Wo waren da die Berater des Papstes, wenn sie ihm nicht selbst diese Vorgehensweise nahegelegt haben?
Solcher Papistenlogik kann ich beim besten Willen nicht folgen. Der Hl. Vater gilt als einer der, wenn nicht als überhaupt der europäische Intellektuelle dieser Zeit. Er selbst hat nicht nur die Gefahren sondern die `unleugbaren' Konsequenzen der Assisi Veranstaltung sachlich und korrekt analysiert. Kein Berater, kein niemand sonst hat deutlicher zum Ausdruck gebracht, wie schädlich solcherlei Veranstaltung für die Kirche ist. Wie kannst Du da wiederholt die Verantwortung auf `Berater' schieben? Das bleibt wohl Dein Geheimnis.

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Re: Assisi 3

Beitrag von HeGe »

Sempre hat geschrieben:Solcher Papistenlogik kann ich beim besten Willen nicht folgen.
Und seit wann bedienen sich Piusbruderschaftsanhänger protestantischer Kampfbegriffe? :/
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cantus planus
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Re: Assisi 3

Beitrag von cantus planus »

Ich könnte jetzt eine ganz boshafte Bemerkung absetzen... :ikb_devil2:

Aber in der Tat halte ich es doch für etwas erstaunlich, derlei Begriffe von einem Katholiken hier lesen zu müssen.
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overkott
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Re: Assisi 3

Beitrag von overkott »

Sempre hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Das ist eben die Diskrepanz in dieser Angelegenheit. Dass der Papst weiß, wie draußen etwas wahrgenommen werden könnte
Warum der merkwürdige Konjunktiv? Der Hl. Vater hat selbst klipp und klar gesagt, dass man nicht leugnen kann, dass Assisi den Glauben Vieler zerstört hat.
Das hat nie ein Heiliger Vater gesagt.

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cantus planus
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Re: Assisi 3

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Das ist eben die Diskrepanz in dieser Angelegenheit. Dass der Papst weiß, wie draußen etwas wahrgenommen werden könnte
Warum der merkwürdige Konjunktiv? Der Hl. Vater hat selbst klipp und klar gesagt, dass man nicht leugnen kann, dass Assisi den Glauben Vieler zerstört hat.
Das hat nie ein Heiliger Vater gesagt.
Aber Kardinal Ratzinger. Und er wird ja wohl seine eigenen Aussagen noch kennen und seine Bücher. Sonst wäre er ja schizo, Overkott.
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Robert Ketelhohn
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Re: Assisi 3

Beitrag von Robert Ketelhohn »

HeGe hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Solcher Papistenlogik kann ich beim besten Willen nicht folgen.
Und seit wann bedienen sich Piusbruderschaftsanhänger protestantischer Kampfbegriffe? :/
viewtopic.php?f=22&t=1899&p=351397&hil ... 2A#p351397 :pfeif:
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overkott
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Re: Assisi 3

Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Das ist eben die Diskrepanz in dieser Angelegenheit. Dass der Papst weiß, wie draußen etwas wahrgenommen werden könnte
Warum der merkwürdige Konjunktiv? Der Hl. Vater hat selbst klipp und klar gesagt, dass man nicht leugnen kann, dass Assisi den Glauben Vieler zerstört hat.
Das hat nie ein Heiliger Vater gesagt.
Aber Kardinal Ratzinger. Und er wird ja wohl seine eigenen Aussagen noch kennen und seine Bücher. Sonst wäre er ja schizo, Overkott.
Man muss nicht immer psychologisch übertreiben und jede Differenzierung als schizo abklassifizieren. Das kann zwar ein toller Beweis sein für die Vielfalt des eigenen Vokabulars, aber auch ein Hinweis auf geistige Beschränkung. Daher kann man schon differenzieren, zwischen Person und Amt. So bist du zum Beispiel nicht deshalb Papst, weil du es vielleicht in 25 Jahren einmal wirst. Daher war auch Ratzinger nicht Papst, als er das damals sagte. Und selbst einer Person darf man zugestehen, dass er sich bekehrt. Der heilige Paulus hat auch nicht seinen Glauben verloren, als er sich bekehrt hat, sondern seinen Glauben gefunden. So trägt auch Assisi dazu bei, dass jeder aufrichtige Gläubige die Weite des Himmels immer deutlicher vor Augen hat. Das ist ein Bild für die Barmherzigkeit Gottes: Ps 36,6 Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, deine Treue, so weit die Wolken ziehn. Ps 57,11

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Quasinix
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Re: Assisi 3

Beitrag von Quasinix »

overkott hat geschrieben:So trägt auch Assisi dazu bei, dass jeder aufrichtige Gläubige die Weite des Himmels immer deutlicher vor Augen hat. Das ist ein Bild für die Barmherzigkeit Gottes: Ps 36,6 Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, deine Treue, so weit die Wolken ziehn. Ps 57,11
Wir kommen alle, alle in den Himmel - egal welcher Religion wir angehören. Eine Bekehrung zum Christentum ist nicht nötig, Gott ist das Gebet jeder Religion gleich viel wert. Wer Shiva & Co. anbetet, betet ja eigentlich den einen wahren Gott an und ist bereits ein "anonymer Christ". Genau diese Botschaft transportiert "Assisi", und sie fällt auch hier auf fruchtbaren Boden, wie man sieht!
Zuletzt geändert von Quasinix am Samstag 15. Januar 2011, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

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overkott
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Re: Assisi 3

Beitrag von overkott »

Quasinix hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:So trägt auch Assisi dazu bei, dass jeder aufrichtige Gläubige die Weite des Himmels immer deutlicher vor Augen hat. Das ist ein Bild für die Barmherzigkeit Gottes: Ps 36,6 Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, deine Treue, so weit die Wolken ziehn. Ps 57,11
Wir kommen alle, alle in den Himmel - egal welcher Religion wir angehören. Eine Bekehrung zum Christentum ist nicht nötig, Gott ist das Gebet jeder Religion gleich viel wert. Wer Shiva & Co. anbetet, betet ja eigentlich den einen wahren Gott an und ist bereits ein "anonymer Christ". Genau diese Botschaft transportiert "Assisi", und sie fällt auch hier auf fruchtbaren Bode, wie man sieht!
Bisher lese ich die Botschaft nur von dir. Aber du kannst darauf vertrauen, dass Gott das A und O ist und daher über die Regungen des menschlichen Herzens das letzte Wort hat.

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Sempre
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Re: Assisi 3

Beitrag von Sempre »

HeGe hat geschrieben:
Sempre hat geschrieben:Solcher Papistenlogik kann ich beim besten Willen nicht folgen.
Und seit wann bedienen sich Piusbruderschaftsanhänger protestantischer Kampfbegriffe? :/
cantus planus hat geschrieben:Ich könnte jetzt eine ganz boshafte Bemerkung absetzen... :ikb_devil2:

Aber in der Tat halte ich es doch für etwas erstaunlich, derlei Begriffe von einem Katholiken hier lesen zu müssen.
Es war mir beim Schreiben nicht bewusst, dass dieser Begriff ja so besetzt ist.

Danke für die Erinnerung.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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cantus planus
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Re: Assisi 3

Beitrag von cantus planus »

Sempre hat geschrieben:Danke für die Erinnerung.
Zwoachtzig in die Forenkasse:

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;D
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

ad_hoc
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Re: Assisi 3

Beitrag von ad_hoc »

Hallo Sempre

Du hast in meinen Äußerungen sicher den inneren Konflikt wahrgenommen. Ich frage mich halt, wie kann es möglich sein, dass der damalige Kardinal Ratzinger, der, wie man lesen konnte, dem Papst in dessen Intention, was Assisi anbelangt, widersprochen haben soll, eine Fortsetzung ausgerechnet in Assisi plant. Mehrmals hat er auch später auf die Gefahren der Vorgänge in Assisi hingewiesen. Auch jetzt, als Papst, weist er ausdrücklich auf das falsche Verständnis des vergangenen Assisi-Ereignisses in der Öffentlichkeit hin. Und nun reist er selbst nach Assisi. Damit untermauert er, trotz seines ganz sicher anderen Verständnisses, die in den öffentlichen Medien verbreitete Sichtweise.
Warum also dieses Unterfangen? Warum setzt er nicht einen Neuanfang, ohne sich auf Papst Johannes Paul II. zu berufen, dem er ja seinerzeit widersprochen hatte und angeblich den damaligen Papst gar nicht nach Assisi begleiten wollte. Warum weist er nunmehr ausdrücklich auf die Intention des Vorgängers hin und plant ipso facto die Fortsetzung dessen Geisteshaltung?

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Robert Ketelhohn
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Re: Assisi 3

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Benedetto XVI hat geschrieben:"Una sola famiglia umana": questo è il tema del Messaggio che ho inviato per l’odierna Giornata. Un tema che indica il fine, la meta del grande viaggio dell’umanità attraverso i secoli: formare un’unica famiglia, naturalmente con tutte le differenze che la arricchiscono, ma senza barriere, riconoscendoci tutti fratelli. Così afferma il Concilio Vaticano II: "Tutti i popoli costituiscono una sola comunità. Essi hanno una sola origine, poiché Dio ha fatto abitare l’intero genere umano su tutta la faccia della terra" (Dich. Nostra aetate, 1). La Chiesa – dice ancora il Concilio – "è in Cristo come sacramento, cioè segno e strumento dell’intima unione con Dio e dell’unità di tutto il genere umano" (Cost. Lumen gentium, 1).
:nein:

Das ist glaubenswidrig. Wenn das das Ziel der „Hermeneutik der Kontinuität“ ist, dann ist diese eine tödliche Falle.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Petra
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Re: Assisi 3

Beitrag von Petra »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist glaubenswidrig. Wenn das das Ziel der „Hermeneutik der Kontinuität“ ist, dann ist diese eine tödliche Falle.
Der Theologe Papst Benedikt schreibt etwas Glaubenswidriges?

Raphael

Re: Assisi 3

Beitrag von Raphael »

Petra hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Das ist glaubenswidrig. Wenn das das Ziel der „Hermeneutik der Kontinuität“ ist, dann ist diese eine tödliche Falle.
Der Theologe Papst Benedikt schreibt etwas Glaubenswidriges?
Da ist eine Relativierung angebracht:
In den Augen eines Robert Ketelhohn schreibt Papst Benedikt XVI. etwas Glaubenswidriges! :hmm:

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Berolinensis
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Re: Assisi 3

Beitrag von Berolinensis »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Benedetto XVI hat geschrieben:"Una sola famiglia umana": questo è il tema del Messaggio che ho inviato per l’odierna Giornata. Un tema che indica il fine, la meta del grande viaggio dell’umanità attraverso i secoli: formare un’unica famiglia, naturalmente con tutte le differenze che la arricchiscono, ma senza barriere, riconoscendoci tutti fratelli. Così afferma il Concilio Vaticano II: "Tutti i popoli costituiscono una sola comunità. Essi hanno una sola origine, poiché Dio ha fatto abitare l’intero genere umano su tutta la faccia della terra" (Dich. Nostra aetate, 1). La Chiesa – dice ancora il Concilio – "è in Cristo come sacramento, cioè segno e strumento dell’intima unione con Dio e dell’unità di tutto il genere umano" (Cost. Lumen gentium, 1).
:nein:

Das ist glaubenswidrig. Wenn das das Ziel der „Hermeneutik der Kontinuität“ ist, dann ist diese eine tödliche Falle.
Hier ist der deutsche Text der Botschaft, auf die der Papst hier verweist: http://www.vatican.va/holy_father/bened ... ay_ge.html

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Zarahfication
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Re: Assisi 3

Beitrag von Zarahfication »

Der Papst soll Gott gehorchen. Jesus hat ihn nicht beauftragt für den Weltfrieden mit Götzendiener zusammen zu beten. Der Herr hat ihn vielmehr beauftragt alle Menschen zu seinen Jünger zu machen, also Mission aller Menschen ist von Jesus gewollt. Jesus will die Seelen der Menschen vor der Hölle retten. Die Menschheit braucht nicht den Weltfrieden, sondern Jesus Christus. Hat etwa Jesus oder seine Aposteln z. B. mit den Römern oder andere Heiden im Tempel um den Weltfrieden gebetet? Nein: Der Weltfrieden ist irreal, eine Illusion. Man soll Illusionen nicht nachhängen. Viele Religionen, die in Assisi vertreten sind, sind okkult und dämonisch belastet. Seit wann fördern Dämonen den Frieden?

Wie sollen stumme und taube Götze jemanden, der sie um Frieden bittet, erhören? Götzendiener müssen aus ihrer Finsternis und dämonischen Bindungen und Fesseln befreit und sich zu dem wahren Gott, Jesus Christus, bekehrt werden. Schon der Begriff Frieden wird im Islam anders verstanden als es der Papst versteht. Frieden im Islam meint Unterwerfung unter Allah. Danach gibt es nur Frieden, wenn sich die ganze Menschheit zum Islam bekehrt. Assisi ist Häresie reinsten Wasser. Der Papst wurde zu Unrecht wegen seines richtigen gottgewollten Handelns kritisiert. Wird Zeit, dass er wegen seiner häretischen Anfälle gerügt wird. Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. Der Papst hat für Assisi keine Entschuldigung.

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Marion
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Re: Assisi 3

Beitrag von Marion »

Herzlich willkommen Zarahfication :huhu:
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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overkott
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Re: Assisi 3

Beitrag von overkott »

Erstmal danke für den Hinweis. Als Leitgedanken möchte ich daraus hier folgendes Zitat hervorheben:

»In einer Gesellschaft auf dem Weg zur Globalisierung müssen das Gemeinwohl und der Einsatz dafür unweigerlich die Dimensionen der gesamten Menschheitsfamilie, also der Gemeinschaft der Völker und der Nationen, annehmen, so daß sie der Stadt des Menschen die Gestalt der Einheit und des Friedens verleihen und sie gewissermaßen zu einer vorausdeutenden Antizipation der grenzenlosen Stadt Gottes machen« (Benedikt XVI., Caritas in veritate, 7). Unter diesem Gesichtspunkt muß auch die Wirklichkeit der Migrationen betrachtet werden.

Dieser vom Papst wiederholte Leitgedanke steht in einem engen Zusammenhang mit den Schriftstellen Hebr 11,8-16 sowie Offb 21,1-2.

Der Papst versteht die Globalisierung des Gemeinwohls als Antizipation der grenzenlosen Stadt Gottes. Er hätte auch wie der Autor des Hebräerbrief schreiben können: eine Parabel oder ein Sinnbild der himmlischen Stadt Gottes. Himmlisch und grenzenlos sind hier sysnonym zu verstehn. Beispielhaft wird durch Einsatz gerade auch für Migranten die Vision des Apostels Johannes deutlich, die die Geschichte übersteigt.

Die Botschaften zum Weltfriedenstag und zum Weltmigrationstag bereiten auf Assisi vor, um deutlich zu machen, dass Gott geehrt wird, wo Menschen guten Willens auch mit Andersgläubigen für eine friedliche Welt zusammenarbeiten.

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Quasinix
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Re: Assisi 3

Beitrag von Quasinix »

Willkommen, Zarahfication - du hast dich hier mit deinem Erstbeitrag ja bestens eingeführt, es mögen viele weitere folgen! :ikb_thumbsup:
overkott hat geschrieben:Die Botschaften zum Weltfriedenstag und zum Weltmigrationstag bereiten auf Assisi vor, um deutlich zu machen, dass Gott geehrt wird, wo Menschen guten Willens auch mit Andersgläubigen für eine friedliche Welt zusammenarbeiten.
Mal eine ganz konkrete Ja-Nein-Frage: Wird Gott auch durch die Gebete der Hindus, Moslems, Shintoisten, Animisten usw. geehrt?
Haltet die Welt an, ich will aussteigen!

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