ich denke, über die Trinitätslehre, herrscht allgemein große Verwirrung. Allerdings, würde ich es nicht als Häresie im eigentlichen Sinn bezeichnen. Es ist mehr eine Verwirrung, wie ich sie derzeit allgemein wahrnehme. Es herrscht generell viel unklarheit in der Christenheit, was ich auf die Tatsache zurückführe, dass Bibel und Lehramt, heute nicht mehr als allgemein verbindlich betrachtet werden, sondern jeder seinen eigenen Glauben zurechtschustern will. Diese Verwirrung, hat imho den üblichen Ursprung:
Der Teufel (von griechisch Διάβολος, Diábolos, wörtlich „der Durcheinanderwerfer“ im Sinne von „Verwirrer, Faktenverdreher, Verleumder“; lateinisch diabolus) wird in verschiedenen Religionen als eigenständiges Geistwesen angesehen.
overkott hat geschrieben:Wie können wir uns heute die Tischgemeinschaft mit Jesus am besten vergegenwärtigen?
Am besten: GAR NICHT - wenn wir katholisch sein und bleiben wollen.
Da sollte uns doch die Altargemeinschaft ausreichen, in der Christus selber gegenwärtig ist.
Christ86 hat geschrieben:Hallo
[...]
Meine Frage nun: ist der Glaube an Gott, den Dreieinen, verlorengegangen in unserer Gesellschaft und somit zur Häresiefalle Nummer 1 geworden unter den "Christen" oder ist das von mir so einseitig erfahren worden?
Danke für die Antworten.
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Das ist auch wenig verwunderlich, woher sollen Leute in unserem Alter denn etwas über die Trinität wissen? Was einem niemand sagt, kann man auch nicht wissen.
Ich habe mich z.B. mal mit einem Katholiken unterhalten, der meinte, die Kirche lehre ganz bestimmt nicht, daß Jesus Gott sei; immerhin habe er 13 Jahre Religionsunterricht gehabt und hätte dort bestimmt davon gehört, wenn die Kirche so einen Quatsch lehre. Er war regelrecht empört darüber, wie ich nur auf so einen Unsinn kommen könne.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie
Christ86 hat geschrieben:Hallo
[...]
Meine Frage nun: ist der Glaube an Gott, den Dreieinen, verlorengegangen in unserer Gesellschaft und somit zur Häresiefalle Nummer 1 geworden unter den "Christen" oder ist das von mir so einseitig erfahren worden?
Danke für die Antworten.
Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Das ist auch wenig verwunderlich, woher sollen Leute in unserem Alter denn etwas über die Trinität wissen? Was einem niemand sagt, kann man auch nicht wissen.
Ich habe mich z.B. mal mit einem Katholiken unterhalten, der meinte, die Kirche lehre ganz bestimmt nicht, daß Jesus Gott sei; immerhin habe er 13 Jahre Religionsunterricht gehabt und hätte dort bestimmt davon gehört, wenn die Kirche so einen Quatsch lehre. Er war regelrecht empört darüber, wie ich nur auf so einen Unsinn kommen könne.
Ich war auch erschrocken, vor allem, weil die eine Katholikin ja in die Kirche geht. Sie kam dann später, viele Wochen nach der Diskussion zu mir und sagte, ich hätte wohl doch Recht gehabt. In der Messe habe der Pfarrer von Gott, dem Vater, Sohn und Hl. Geist gesprochen.
Man sollte die Religionslehrer, die es nicht schaffen, die grundlegenden Lehren zu vermitteln, ersetzen.
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104
overkott hat geschrieben:Wie können wir uns heute die Tischgemeinschaft mit Jesus am besten vergegenwärtigen?
Am besten: GAR NICHT - wenn wir katholisch sein und bleiben wollen.
Da sollte uns doch die Altargemeinschaft ausreichen, in der Christus selber gegenwärtig ist.
Gab es in Emmaus einen Altar, mein Lieber? Was Jesus gar nicht katholisch, oder was?
overkott hat geschrieben:Wie können wir uns heute die Tischgemeinschaft mit Jesus am besten vergegenwärtigen?
Am besten: GAR NICHT - wenn wir katholisch sein und bleiben wollen.
Da sollte uns doch die Altargemeinschaft ausreichen, in der Christus selber gegenwärtig ist.
Gab es in Emmaus einen Altar, mein Lieber? Was Jesus gar nicht katholisch, oder was?
Sind wir Archäologen, daß wir einfach die "Tischgemeinschaft" von Jesus und den Emmaus-Jüngern nachspielen wollten?
Oder sind wir Katholiken, denen "die Augen aufgegangen sind" und denen "das Herz brennt", weil am Altar gegenwärtig wird, "was in der gesamten Schrift angefangen von Mose und den Propheten über ihn geschrieben steht"?
Mein Lieber, wir sind schon einen Schritt weiter als die Jünger von Emmaus. Zwischen ihnen und uns liegt Pfingsten.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Linus hat geschrieben:Großbefeuerungen sind nicht lohnenswert.
Auch wenn die Aussage grausig ist, muss ich doch lachen
Vor allem die Großfeuerungsanlgenrichtlinie der EU macht solche Veranstaltungen recht auwendig in der Vorbereitung. Die gefürchtete österreichische Bürokratie tut dann noch das ihrige dazu!
Christ86 hat geschrieben:
Daneben habe ich in letzter Zeit diverse äusserst seltsame Aussagen über die allheilige Dreifaltigkeit gelesen, wie die "Hl. Geistin".
Das ist zwar grammatisch seltsam, aber inhaltlich von allen diesen Dingen am wenigsten bedenklich
Grammatikalisch ist der Geist sächlich
Im Credo heißt es doch: Καὶ εἰς τὸ Πνεῦμα τὸ Ἅγιον, τὸ κύριον, τὸ ζωοποιόν,...
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr. - Offline -
Christ86 hat geschrieben:Man sollte die Religionslehrer, die es nicht schaffen, die grundlegenden Lehren zu vermitteln, ersetzen.
Vielleicht sollte man die Ausbildung von Religionslehrern grundsätzlich überdenken und auch viel strenger sein, wenn es um die kirchliche Lehrbefugnis an den Universitäten geht. Andererseits: selbst wenn man Schüler von so manchem Erzbischof und DBK-Vorsitzenden unterrichten lassen würde, müsste man bedenken haben, daß sie die Grundlagen des Glaubens auch vermittelt bekommen.
Aber zumindest habe ich den Eindruck, daß der Zustand an den meisten theologischen Fakultäten lausig ist und stark geprägt von feministischer Theologie, soziologischen Erklärungsansätzen, historisch-kritisch-wissenschaftlicher Auslegung usw. Am besten wäre wohl, wenn nur Priester, Mönche und Nonnen ihn erteilen könnten, aber keine Laien, die in einem Lehramtsstudiengang gestrandet sind. Ich bin auch grundsätzlich skeptisch, was diese ganzen PastoralreferentInnen, PastoralpädagogInnen usw. anbelangt.
Orabo spiritu, orabo et mente; psallam spiritu, psallam et mente.
Linus hat geschrieben:Großbefeuerungen sind nicht lohnenswert.
Auch wenn die Aussage grausig ist, muss ich doch lachen
Vor allem die Großfeuerungsanlgenrichtlinie der EU macht solche Veranstaltungen recht auwendig in der Vorbereitung. Die gefürchtete österreichische Bürokratie tut dann noch das ihrige dazu!
Naja, wir wissen ja im Gegensatz zu Deutschland wie man richtig und charmant besticht. Abgesehen davon: Als Österreicher hat man sowieso seine Kontakte in den Bundesministerien sitzen.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Juergen hat geschrieben:Grammatikalisch ist der Geist sächlich
Im Credo heißt es doch: Καὶ εἰς τὸ Πνεῦμα τὸ Ἅγιον, τὸ κύριον, τὸ ζωοποιόν,...
Hallo Γιούργκεν,
das erwähnte ich schon weiter oben, trotzdem danke, dass Du dies nochmal hervorhebst. Es wäre tatsächlich treffender gewesen, hieße es im Deutschen auch das Geist.
Wieso ist bei Dir τὸ κύριον hervorgehoben? Wenn Du Dich auf das Sächliche beziehst, dann hättest Du schon bei τὸ Πνεῦμα anfangen müssen.
Juergen hat geschrieben:Grammatikalisch ist der Geist sächlich
Im Credo heißt es doch: Καὶ εἰς τὸ Πνεῦμα τὸ Ἅγιον, τὸ κύριον, τὸ ζωοποιόν,...
Hallo Γιούργκεν,
das erwähnte ich schon weiter oben, trotzdem danke, dass Du dies nochmal hervorhebst. Es wäre tatsächlich treffender gewesen, hieße es im Deutschen auch das Geist.
Wieso ist bei Dir τὸ κύριον hervorgehoben? Wenn Du Dich auf das Sächliche beziehst, dann hättest Du schon bei τὸ Πνεῦμα anfangen müssen.
Gruß,
Nassos
Geist hat im Deutschen nicht unbedingt einen Artikel, sondern kann durchaus geschlechtslos sein, also noch nicht einmal sächlich, sondern losgelöst, absolut.
Das gilt identisch für Gott, Logos, Liebe.
Wir kommen dabei um Paradoxien nicht drum herum.
Wie ist das zum Beispiel mit Liebe? Gemeint ist Liebe zum Guten. Das kann körperlich und geistig sein. Körperlich im Sakrament der Ehe. Körperlich im caritativen Akt. Dabei sehen wir aber auch direkt den Zusammenhang mit dem Geistigen. Schließlich setzt das Sakrament der Ehe Glauben voraus und auch Hilfe ist eine Frage der geistigen Einstellung.
Juergen hat geschrieben:Grammatikalisch ist der Geist sächlich
Im Credo heißt es doch: Καὶ εἰς τὸ Πνεῦμα τὸ Ἅγιον, τὸ κύριον, τὸ ζωοποιόν,...
Hallo Γιούργκεν,
das erwähnte ich schon weiter oben, trotzdem danke, dass Du dies nochmal hervorhebst. Es wäre tatsächlich treffender gewesen, hieße es im Deutschen auch das Geist.
Wieso ist bei Dir τὸ κύριον hervorgehoben? Wenn Du Dich auf das Sächliche beziehst, dann hättest Du schon bei τὸ Πνεῦμα anfangen müssen.
Jürgen bediente sich der so oft verkannten Ironie.
overkott hat geschrieben:Geist hat im Deutschen nicht unbedingt einen Artikel, sondern kann durchaus geschlechtslos sein, also noch nicht einmal sächlich, sondern losgelöst, absolut.
Ohne Artikel heißt nicht geschlechtslos. „Milch“ ist auch nicht grammatisch geschlechtslos, bloß weil du sagst: »Ich trinke Milch.« – Unterscheidet grammatisches und natürliches Geschlecht.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Die Wörter "to kyrion" habe ich schon bewußt hervorgehoben, denn "ho kyrios" ist im Credo ein bereits durch Christus belegter Begriff, so daß die Väter seinerzeit wohl bewußt für den Geist "to kyrion" gewählt haben.
Freilich geht es da nur um eine gram. Feinheit und nicht um eine Aussage bezüglich des Sexus.
Gruß Jürgen
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Juergen hat geschrieben:Grammatikalisch ist der Geist sächlich
Im Credo heißt es doch: Καὶ εἰς τὸ Πνεῦμα τὸ Ἅγιον, τὸ κύριον, τὸ ζωοποιόν,...
Hallo Γιούργκεν,
das erwähnte ich schon weiter oben, trotzdem danke, dass Du dies nochmal hervorhebst. Es wäre tatsächlich treffender gewesen, hieße es im Deutschen auch das Geist.
Wieso ist bei Dir τὸ κύριον hervorgehoben? Wenn Du Dich auf das Sächliche beziehst, dann hättest Du schon bei τὸ Πνεῦμα anfangen müssen.
Jürgen bediente sich der so oft verkannten Ironie.
overkott hat geschrieben:Geist hat im Deutschen nicht unbedingt einen Artikel, sondern kann durchaus geschlechtslos sein, also noch nicht einmal sächlich, sondern losgelöst, absolut.
Ohne Artikel heißt nicht geschlechtslos. „Milch“ ist auch nicht grammatisch geschlechtslos, bloß weil du sagst: »Ich trinke Milch.« – Unterscheidet grammatisches und natürliches Geschlecht.
Gut, das Neue Testament verkündet Gott nicht nur personal als Vater, Sohn und (Heiligen) Geist, sondern auch abstrakt als Logos und Liebe. Man könnte Logos und Liebe jetzt als männliche und weibliche Sicht Gottes sehen, was Gendertheoretiker bestreiten dürften. Wer Argumente für die Geschlechtslosigkeit und damit Einheit und Absolutheit Gottes sucht, dürfte Anknüpfungspunkte im Hinweis Jesu haben, auf die Geschlechtslosigkeit nach der Auferstehung. Das scheint vernünftig zu sein im Sinne einer abstrakten Betrachtung des Absoluten, in dem alle Unterschiede (auch von Raum und Zeit) aufgehoben zu sein scheinen, in der es scheinbar keine Unterschiede und Differenzen mehr gibt, sondern nur noch Einheit, Frieden und himmlische Ruhe. Demgegenüber werden Theologen, die den Zusammenhang betonen, den Himmel darstellen als Harmonie zwischen Gott und seiner Familie und Jesus entsprechend interpretieren. Das halte ich auch für die katholische Vorstellung vom Himmlischen Jerusalem.
Juergen hat geschrieben:Die Wörter "to kyrion" habe ich schon bewußt hervorgehoben, denn "ho kyrios" ist im Credo ein bereits durch Christus belegter Begriff, so daß die Väter seinerzeit wohl bewußt für den Geist "to kyrion" gewählt haben.
Ist das nicht einfach nur Adjektiv zu pneuma und deshalb neutral (ebenso wie hagion und zoopöon)?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Vgl. die lat. Übersetzung: Et in Spiritum Sanctum, Dominum et vivificantem
bzw. die dt. Übersetzung: Und an den Heiligen Geist, den Herrn und Lebensspender
Gruß Jürgen
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lifestylekatholik hat geschrieben:Ist das nicht einfach nur Adjektiv zu pneuma und deshalb neutral (ebenso wie hagion und zoopöon)?
Ja. Ich habe übrigens was gelernt dabei. (Danke, Jürgen!) Habe mir
ernstlich eingebildet, das stehe im Griechischen als maskulines Sub-
stantivum da. Habe zu sehr vom Lateinischen her gedacht und offen-
bar nie richtig in den griechischen Text geschaut.
Juergen hat geschrieben:Nein.
Doch.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Und den Geist, den heiligen, den herrheitlichen, den lebensspendenden.
Gruß Jürgen
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Im Griechischen sind das Adjektive. Auf Latein und deutsch kann man das aus
sprachimmanenten Gründen nicht exakt nachbilden, ohne allzu holprig zu wer-
den oder gar neue Wörter zu erfinden. Die liturgische Übersetzung wählt daher
die vom Schulgebrauch her bekannte und durchaus korrekte Möglichkeit der
Umschreibung durch einen Relativsatz („der Herr ist und lebendig macht“). Sub-
stantivische Übersetzung, analog zum lateinischen Dominum, ist natürlich ebenso
möglich, ja meines Erachtens eleganter. Nur müssen wir auf deutsch diese Mög-
lichkeit auch noch für das zweite Prädikat wählen, da wir kein Äquivalent für das
lateinische Partizip vivificantem haben. Hünermanns Übersetzung ist daher, finde
ich, durchaus sehr gut: „den Herrn und Lebensspender“. Mir fällt keine beßre ein.
Höchstens „Lebensschaffer“. Aber ob das besser wäre … eher nicht.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Ich habe versucht durch gleichsam eine neue Wortbildung den dt. Begriff "Herr" unterzubringen. Was "kyrios" alles heißen kann ist eh' klar.
"waltend" hört sich für mich aber arg protestantisch-pathetisch an.
Gruß Jürgen
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Zuletzt geändert von ad-fontes am Montag 2. November 2009, 23:16, insgesamt 1-mal geändert.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
Ich halte die Irrungen in der Trinitätslehre nicht für die Ursache des Glaubensverfalls, sondern bereits für ein Symptom.
Mindestens einen Schritt weiter vorne liegt die Verzeichnung der Botschaft Jesu zu einer einseitigen Frohbotschaft. Zwar ist sie eine Frohe Kunde, denen die dem Ruf der Umkehr folgen und den Weg des Glaubens gehen, aber zugleich ist sie auch - wenn man so will - Drohbotschaft, und zwar denen, die sich dem Aufruf Gottes und dem Wirken des Heiligen Geistes verschließen:
den einen zum ewigen Heile, den anderen zur - was Gott in seiner Milde verhüte! - ewigen Verdammnis.
Zuerst (oder zeitgleich, das entzieht sich meiner Kenntnis) wurde die Botschaft Christi verniedlicht, klein, anspruchslos und bedeutungslos gemacht, und dann - als man das Wort Gottes nicht mehr rein und lauter hörte oder hören wollte und den Mensch zum Maß aller Dinge* machte, kam man - mit Hilfestellung der "Ergebnisse" der historischen-kritischen Bibelforschung - zu dem Schluß: Gott ist unser aller Vater in der gleichen Weise, wie ihn Jesus, unser Bruder, für sich entdeckt hat, als Botschaft eines Menschen, "dessen Sache weitergeht".
Den Zusammenhang von Sünde, Tod, Buße, Erlösung, Auferstehung und künftigem Gericht wollte oder konnte man nicht mehr hören und verstehen mit der Folge, daß heute schätzungsweise mehr als 50 Prozent der "Taufscheinchristen" der Gottheit Christi und des Heiligen Geistes nicht mehr gewahr sind.
*So auch Seehofer in seiner Rede auf dem CSU-Parteitag bei seiner Wahl zum Parteivorsitzenden, worauf es eine (!) Wortmeldung gab, die ihm aus christlich-katholischer Sicht widersprach.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)