Hierarchie der Feste

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HeGe
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Hierarchie der Feste

Beitrag von HeGe »

Hallo,

wo hier in einem anderen Thread gerade was über Hierarchien geschrieben wurde, hätte ich mal noch eine andere Frage.

Heute in der Abendmesse lud unser Pfarrer zum Festgottesdienst morgen früh ein und erwähnte dabei, dass das Fest der Verkündigung des Herrn immerhin nach Ostern (liturgisch?) das zweithöchste Fest der Kirche sei und somit auch über Weihnachten u.ä. stehe.

Also, das Ostern das höchste Fest der Kirche ist, war mir ja bekannt, aber dass auch die anderen (Hoch-)Feste einer Hierarchie unterliegen nicht. :kratz: Weiß hier irgendjemand noch mehr? Warum besteht solch eine Hierarchie?

HeGe

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bei den Orthodoxen zumindest gilt die Aussage des Pfarrers.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei den Orthodoxen zumindest gilt die Aussage des Pfarrers.
??

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Eine Hierarchie der Feste gibt es eigentlich nicht mehr, da nach der neuen Ordnung die Festklassen abgeschafft sind.

Man unterscheidet nur noch:
- Gedenktage (g)
- gebotene Gedenktage (G)
- Feste (F)
- Hochfeste (H)

Innerhalb der Hochfeste gibt es (eigentlich) keine hierarchischen Unterscheidungen mehr (Ausnahme: s.u.).


Nach der alten Ordnung war es anders.

Ostern: Fest 1. Klasse mit Oktav 1. Klasse
Weihnachten: Fest 1. Klasse mit Oktav 2. Klasse
Verkündigung des Herrn: Fest 1. Klasse

Demnach stand Verkündigung des Herr nicht höher als Weihnachten, da es keine Oktav hatte.

Nochmal zur neuen Ordnung:
Eine gewisse Unterscheidung gibt es dennoch und zwar zwischen "normalen" Hochfesten und sog. Herrenfesten.
So ist z.B. Joseph ein Hochfest und Verkündigung des Herr ebenfalls.
Wenn diese beiden Hochfeste in die Karwoche fallen, so werden sie verlegt auf die Woche nach der Osteroktav (nach Weißensonntag). Da Verkündigung des Herrn ein Herrenfest ist, Joseph aber nicht, wird Verkündigung des Herrn am Montag und Joseph erst am Dienstag nachgefeiert; also hat Verkündigung des Herrn hier den Vorrang vor Ostern.

Das scheint mir auch der einzige Fall zu sein, bei dem zwei Hochfeste miteinander konkurrieren können.
Es passiert auch recht selten und zwar in den nächsten Jahren erst wieder im Jahre 2008, dann fält Ostern auf den 23.3.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bei den Orthodoxen dagegen weicht Mariæ Verkündigung meines Wissens nur dem Osterfeste selbst. Aber das müßte uns vielleicht Nietenolaf noch mal bestätigen, wenn er zurück ist.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei den Orthodoxen dagegen weicht Mariæ Verkündigung meines Wissens nur dem Osterfeste selbst. Aber das müßte uns vielleicht Nietenolaf noch mal bestätigen, wenn er zurück ist.
Ich vermute - weiß es allerdings nicht -, daß das Fest auch verlegt wird, wenn es in die "große und heilige Woche" (Karwoche) fällt. Das Fest hat ja normalerweise auch eine Vigilfeier und am Folgetag eine Synaxe (Erzengel Gabriel).
Ich denke, daß es mindestens an den Tagen von Gründonnerstag bis Ostern nicht gefeiert werden kann. Ob es von Montag bis Mittwoch der Karwoche möglich ist, bezweifle ich. - Aber nix genaues weiß ich nicht. :roll:
Gruß Jürgen

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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Hallo,

also hat die heutige "Rangfolge" quasi nur den Sinn zu bestimmen, was passiert, wenn mehrere Feste aufeinanderfallen? Hatte die Unterscheidung früher noch eine andere Bedeutung (weil du sagtest, dass es früher eine solche Rangfolge gegeben habe)?

Im Schott habe ich heute morgen noch gelesen, dass das Fest der Verkündigung des Herrn auf Montag verlegt wird, wenn es mit einem (Fasten-)Sonntag zusammenfällt. Also scheint der Sonntag jedenfalls immernoch Vorrang gehabt zu haben. Ist das heute auch noch so?

Wo kann man sowas eigentlich alles nachlesen? Steht das im Messbuch des Priesters?

HeGe

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

HeGe hat geschrieben:Wo kann man sowas eigentlich alles nachlesen? Steht das im Messbuch des Priesters?
Entweder im Meßbuch unter Grundordnung des Kirchenjahres und des neuen römischen Generalkalenders.

Oder im Stundenbuch (das Blaue für den Advent). Dort steht vorne ein Auszug aus der Grundordnung des Kirchenjahres und des neuen römischen Generalkalenders drin; und zwar die Nr. 59-61, die die entsprechenden Regeln enthalten.

Im Netz:
http://www.sbg.ac.at/pth/links-tipps/pa ... t2.htm#T-I
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Juergen hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Bei den Orthodoxen dagegen weicht Mariæ Verkündigung meines Wissens nur dem Osterfeste selbst. Aber das müßte uns vielleicht Nietenolaf noch mal bestätigen, wenn er zurück ist.
Ich vermute - weiß es allerdings nicht -, daß das Fest auch verlegt wird, wenn es in die "große und heilige Woche" (Karwoche) fällt. Das Fest hat ja normalerweise auch eine Vigilfeier und am Folgetag eine Synaxe (Erzengel Gabriel).
Ich denke, daß es mindestens an den Tagen von Gründonnerstag bis Ostern nicht gefeiert werden kann. Ob es von Montag bis Mittwoch der Karwoche möglich ist, bezweifle ich. - Aber nix genaues weiß ich nicht. :roll:
Der Fall tritt dies Jahr ein (Karmittwoch). Wird nicht verlegt.
Die Frage ist: Würde ggf. wegen des Karfreitags verlegt?
Angeblich nicht, habe ich mal gehört. Kann das aber derzeit
nicht verifizieren.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Der Fall tritt dies Jahr ein (Karmittwoch). Wird nicht verlegt.
Ach, bei den Schismatikern fällt dieses Jahr Maria Verkündigung auf den Mittwoch der Karwoche?
Gruß Jürgen

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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Hallo,

vielen Dank, der Link hat weitergeholfen.

HeGe

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