Harry Potter

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Petra
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Beitrag von Petra »

Auf jeden Fall wissen wir durch die Harry Potter Bücher eines: es gibt Leute, die andere komplett verzaubern können. Und einen von denen kennen wir sogar mit Namen: Joanne Rowling.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Petra hat geschrieben:Auf jeden Fall wissen wir durch die Harry Potter Bücher eines: es gibt Leute, die andere komplett verzaubern können. Und einen von denen kennen wir sogar mit Namen: Joanne Rowling.
Das ist ein wirklich wahres Wort! :jump:
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ecce Homo hat geschrieben:
Petra hat geschrieben:Auf jeden Fall wissen wir durch die Harry Potter Bücher eines: es gibt Leute, die andere komplett verzaubern können. Und einen von denen kennen wir sogar mit Namen: Joanne Rowling.
Das ist ein wirklich wahres Wort!
Nein, im Gegenteil. Das Ausmaß des Phänomens – derartiges ist ja noch nicht dagewesen in der Geschichte – hat kaum mit der Autorin, aber viel der medialen Inszenierung und Vermarktung zu tun. Wenn wir verstehen, wie das abgelaufen ist (mir ist es noch nicht wirklich klar), dann wissen wir, wie wir beherrscht werden. – Was diese Büchlein selbst betrifft, beschränke ich mich aufs erneute Wiederholen:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Beim Lesen einiger Auszüge der deutschen Übersetzungen bot sich mir folgendes Bild:

1. Sprachlich sind die Texte schlicht minderwertig, voll von Ungeschicklichkeiten im Ausdruck, ja sogar zahlreichen syntaktischen Fehlern.

2. Die Schilderung der Handlungsabläufe im Detail – die größeren Zusammenhänge der Handlungsstränge kann ich mangels fortlaufender Lektüre nicht beurteilen – ist von bescheidenster Trivialität. Wenn man sich gelegentlich vorm Fernseher eine jener unsäglichen vor- oder nachmittäglichen Selbstentblößungssendungen antut, wo Familien oder Schulklassen oder was für Kanonenfutter auch immer einander vorm regiegemäß johlenden Studiopublikum Obszönitäten um die Löffel haut, dann werden einem auch die geistigen Zusammenhänge klar.

3. Was der Autorin offenkundig kranke Phantasie an Details magischer Praktiken ausbreitet, erinnert mich eher an Ekeltraining denn an Kinderbücher.

4. Was gut und was böse sei, richtet sich allein nach dem Interesse des Protagonisten; höhere Maßstäbe existieren nicht. Allein jenes Interesse ist darum der Zweck, der jedes Mittel heiligt.

Das Fazit kann darum nur lauten, daß diese Machwerke in keiner Hinsicht taugen, gelesen zu werden.
An die Verteidiger der Potter-Bücher möchte ich noch eine Frage richten. Ich vermute, die meisten werden auch einmal Preußlers »Krabat« gelesen haben. Ich komme darauf, weil es dort auch um Magie geht. Wenn ihr also beides vergleicht: Wie geht das Treffen aus?
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sofaklecks
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Karl May

Beitrag von sofaklecks »

Ich gestehe, dass ich keines der Bücher gelesen habe.

Ich kenne nur die Filme. Von denen hat mir der erste gefallen, die anderen waren in meinen Augen Horrorfilme. Aber das mögen die Kids heutzutage offenbar.

Woher das wohl kommt?

Roberts Argumente indes erinnern mich an die eindringlichen Warnungen meines Volksschullehrers vor der Lektüre von Karl-May-Romanen. Minderwertig geschrieben von einem Autor, der die Gegenden zuvor nie gesehen hatte, die er bechrieb, weshalb sie vor sachlichen Fehlern nur so strotzten. Der Autor ein vorbestrafter Angeber. Das Fazit mit den Machwerken nahezu wörtlich dasselbe.

Aber eines scheint unbestreitbar: So sehr die Pottermanie am Ende medial gesteuert war, sie brauchte eine Grundlage. Und die hatte sie. De ersten beiden Bände sind damals einhellig gelobt worden.

Und deshalb ist die Feststellung von Petra richtig. Gleichgültig,wie viele ihre persönlichen Würstchen an dem Feuer gegrillt und deshalb kräftig hineigepustet haben. Angesteckt hat sie es.

sofaklecks

PS: Wer erinnert sich noch an Gandalf? Où sont les neiges d'antant?

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: 1. Sprachlich sind die Texte schlicht minderwertig, voll von Ungeschicklichkeiten im Ausdruck, ja sogar zahlreichen syntaktischen Fehlern.
Dann lies das Original. Das ist natürlich auch keine große Literatur, aber solide geschrieben.
2. Die Schilderung der Handlungsabläufe im Detail – die größeren Zusammenhänge der Handlungsstränge kann ich mangels fortlaufender Lektüre nicht beurteilen – ist von bescheidenster Trivialität.
Dies ist eine Platitüde. Letztlich kann man fast alle große Literatur auf eine Handvoll von trivialen Handlungsabläufen zusammenkürzen. Wie albern etwa klingt ein Roman von Thomas Mann, von Fontane oder Tolstoi, wenn man ihn auf die Grundstruktur der Handlungsabläufe reduziert. Darauf kommt es allein gar nicht an.
3. Was der Autorin offenkundig kranke Phantasie an Details magischer Praktiken ausbreitet, erinnert mich eher an Ekeltraining denn an Kinderbücher.
Naja, das ist Geschmackssache.
4. Was gut und was böse sei, richtet sich allein nach dem Interesse des Protagonisten; höhere Maßstäbe existieren nicht. Allein jenes Interesse ist darum der Zweck, der jedes Mittel heiligt.
Das ist nicht zutreffend. Besonders in Band 7 wird dies deutlich. Es ist gerade Harry, der sich immer wieder dem Mittel der Gewalt verweigert. Sein Gegenspieler verachtet ihn daher als "Schwächling" - er erkennt nicht, daß gerade in den Skrupeln die Stärke Harrys liegt. Er kann moralisch urteilen und handeln, eine Kategorie, die seinen Gegenspielern fehlt, da sie nur ihre eigenen Interessen im Blick haben. Besonders gegen Ende von Band 7 wird eindeutig klar, daß Harry sein eigenes Interesse zurückstellt, um die Welt von Voldemort zu befreien. Er opfert sich. Die höheren Maßstäbe existieren sehr wohl in diesen Bänden, sie sind sogar ausgesprochen konsistent, allein werden sie nicht explizit heruntergebetet (Kinder reagieren auf so etwas allergisch, und das weiß die Autorin auch), sondern sie bleiben immanent und werden über die Handlung transportiert.

Und noch als Fußnote: Das Kapitel nach dem freiwillen Selbstopfer Harrys ist mit "King's Cross" überschrieben. Eine der im Buch häufigen Bezugnahmen auf Christus. Man könnte ein ganzes Buch über Harry Potter als Typus Christi schreiben ...
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Petur
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Beitrag von Petur »

Ich habe nur die ungarischen Übersetzungen (1-6.) gelesen. Sie sind sprachlich gar nicht minderwertig, sie haben sogar ein hohes Niveau.

ad_hoc
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Re: Karl May

Beitrag von ad_hoc »

sofaklecks hat geschrieben: ....Woher das wohl kommt?

Roberts Argumente indes erinnern mich an die eindringlichen Warnungen meines Volksschullehrers vor der Lektüre von Karl-May-Romanen. Minderwertig geschrieben von einem Autor, der die Gegenden zuvor nie gesehen hatte, die er bechrieb, weshalb sie vor sachlichen Fehlern nur so strotzten. Der Autor ein vorbestrafter Angeber. Das Fazit mit den Machwerken nahezu wörtlich dasselbe....
Nun, was die Lektüre von Karl May betrifft, so halte ich den Volksschullehrer, der die Romane von Karl May und dessen Person als minderwertig kritisierte, als einer derjenigen Deutschen, die spätestens nach der Lektüre ders Buches von Heinrich Mann, "Der Untertan", den dumpfen, engstirnigen und engsichtigen Deutschen zugeordnet werden sollte, von denen es gerade in der Zeit um 1900 bis noch in unsere Zeit zu viele gab und immer noch gibt. Wenn man der deutschen Nachkriegsaufklärung irgendetwas zugute halten wollte, dann dies, dass sich deren Vertreter genau von diesen pervers-intellektuellen und nichtsdestotrotz dumpftumben Toren, distanzieren wollte.

Karl May, damit auch dies mal hier festgestellt ist, war ein Kind seiner Zeit, intellektuell, gebildet, aber auch mit den Vorurteilen seiner Zeit belastet. Aber, und das ist von Bedeutung, er war grundehrlich, anständig, christlich und mit Sicherheit ein äußerst wertvoller Mensch.
Um ihn richtig beurteilen zu können, muß man die zeitgenössischen Kritiken kennen und vor allen Dingen sich mit dem Buch "Ich", von Karl May, beschäftigt haben. Das Buch, die schreckliche Not und Drangsal Karl Mays sehr gut beschreibend, führt unweigerlich zum Heulen. Karl May, in bitterster Armut lebend, hatte, sofern ich mich richtig entsinne, aus Hunger Brot entwendet und wurde dafür mit Zuchthaus und Ehrverlust bestraft. Das Wichtigste: Er ist trotzdem ein guter Mensch geblieben. Wenn seine Bücher auch der Phantasie entsprungen sind, so hat er zumindest sehr gut recherchiert und eine hervorragende Phantasie in seine Bücher einfließen lassen.

Zu Recht wurden seine Bücher der Volkskultur zugerechnet und es wäre bedauerlich, wenn man, aus unserer heutigen veränderten Wertehaltung heraus, diese Bücher nicht mehr als gute Literatur akzeptieren würde.


Auch zu Harry Potter, wobei ich diese Literatur selbstverständlich nicht mit den Büchern von Karl May vergleiche, habe ich etwas zu sagen.
Verhältnismäßig lange hatte ich mich dagegen gewehrt, die Harry-Potter-Bücher zu lesen. Vor allem deshalb, weil sie von christlich gesinnten Kritikern gewissermaßen in Grund und Boden verdammt worden sind. Erst als in meinem Umkreis Harry Potter fast zum Dauerrenner wurde, habe ich mich entschlosen, zumindest den ersten Band zu lesen. Um es kurz zu fassen, ich kenne mittlerweile alle bisher erschienenen Bände (außer dem letzten) und ich kenne auch die Filme (außer dem letzten).
Mich hat die Grammatik und der Aufbau gar nicht interessiert. Ich weiß nur, dass alle Bücher zwar zusehends in einem mehr und mehr düsterer werdenden Stil geschrieben wurden, aber spannend und mitreißend waren bis zum Schluß. Es ist eine Lektüre, die süchtig macht.

Ob man hier wirklich einen Angriff auf das Christentum erkennen oder vermuten sollte, glaube ich eher nicht. Aber ich werde auch das nächste Harry Potter Buch lesen und mir den nächsten Harry Potter Film ansehen, einfach deshalb, weil sie fantastisch sind.

Gruß, ad_hoc
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Peregrin
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Re: Karl May

Beitrag von Peregrin »

ad_hoc hat geschrieben: Karl May, damit auch dies mal hier festgestellt ist, war ein Kind seiner Zeit, intellektuell, gebildet, aber auch mit den Vorurteilen seiner Zeit belastet. Aber, und das ist von Bedeutung, er war grundehrlich, anständig, christlich und mit Sicherheit ein äußerst wertvoller Mensch.
Um ihn richtig beurteilen zu können, muß man die zeitgenössischen Kritiken kennen und vor allen Dingen sich mit dem Buch "Ich", von Karl May, beschäftigt haben. Das Buch, die schreckliche Not und Drangsal Karl Mays sehr gut beschreibend, führt unweigerlich zum Heulen. Karl May, in bitterster Armut lebend, hatte, sofern ich mich richtig entsinne, aus Hunger Brot entwendet und wurde dafür mit Zuchthaus und Ehrverlust bestraft. Das Wichtigste: Er ist trotzdem ein guter Mensch geblieben.
Bitte die Mythenbildung nicht zu übertreiben.
Ob man hier wirklich einen Angriff auf das Christentum erkennen oder vermuten sollte, glaube ich eher nicht. Aber ich werde auch das nächste Harry Potter Buch lesen und mir den nächsten Harry Potter Film ansehen, einfach deshalb, weil sie fantastisch sind.
Zu Harry Potter sagt P. Fortea:
MB: What is the meaning of the fascination or obsession among some young people for the series of books by J.K. Rowling about Harry Potter the magician? Are they a danger to children? Can you present your ideas about the origins and effects of the Harry Potter phenomenon?

FORTEA: The books in themselves are not bad. They are merely literary fantasies in the manner of stories that have existed in Europe since the Middle Ages. I am neither in favour of condemning nor prohibiting them. To me, they are just unobjectionable stories. However, children are imitators by nature and tend to imitate what they read and what they see. It is therefore worrisome that reading these books may lead them to attempt the practice of magic or to believe that magic is not as dangerous as their instincts might tell them. It is therefore necessary for parents to warn their children of the dangers of magic.
(Hervorhebung von mir.)
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Bitte die Mythenbildung nicht zu übertreiben.
schrieb Peregrin.

Bitte erläutern, wobei ich davon ausgehe, dass Du profunde Kenntnisse des Lebens in Deutschland um die Zeit hast, in der Karl May lebte.
Ich hätte mit meiner Erklärung zum Verständnis derartiger gnadenloser Kritiker nicht erst ab 1900 beginnen sollen, sondern bereits mit der Zeit des Biedermeier.

Gruß, ad_hoc

Ach so. Dass die Lektüre von Harry Potter auf Kinder eine möglicherweise negative Auswirkung haben könnte, schließe ich nicht aus. Aber, ich sprach von mir und von meiner Empfindung als Erwachsener.
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

ad_hoc hat geschrieben:
Bitte die Mythenbildung nicht zu übertreiben.
schrieb Peregrin.

Bitte erläutern,
Das betrifft Deine Charakterisierung von Karl May, die allenfalls für den alten gilt. Der junge war ein kleiner Gauner, Landstreicher, Gelegenheitsdieb, Hochstapler, sogar Brandstifter, der völlig zurecht eingesessen ist (aus was für Gründen auch immer - in "ICH" will er sich an keine Details erinnern, nur daß die Anderen schuld und alle gegen ihn waren).

Anzurechnen ist ihm, daß er sich am eigenen Schopf aus diesem Sumpf gezogen und den Wechsel in eine bürgerliche Existenz geschafft hat. Allerdings war auch die am Anfang auch nicht so rosig. Als schlechtbezahlter und unter riesigem Produktionsstreß stehender Schreiber von Koloportageromanen (Fortsetzungsheftchenromane wie heute noch von "Bastei-Lübbe" vertrieben, den legitimen Vorläufern der soap opera des Fernsehzeitalters) hat er auch vor sehr zweifelhaften Stilmitteln nicht zurückgeschreckt, um sein Publikum zu unterhalten.

Damit meine ich in erster Linie die ständig eingestreute Softpornographie - natürlich sind das immer die weiblichen Bösewichter, aber die aufgesetzte Empörung hindert ihn nie an der detailreichen Schilderung. Auch abseitigere Neigungen bedient er gerne; die entführten Maiden, die dann nackt und gefesselt von verrohten Muskelmännern mit der Peitsche malträtiert werden, sind gleichfalls ein ständiges Sujet. Manchmal auch Kinder! Schwüle Haremsphantasien fehlen auch nicht, und Mädchenhändler, die in unterirdischen Grotten halbbekleidete Mädchen im Hundert gefangenhalten, usw. Hochwertig ist anders.

Dazu kommen in den Frühwerken die Anwürfe gegen die katholische Kirche. "Hammer und Zepter" ist es, glaube ich, wo die Jesuiten im schwarzen Anzug auftreten, um Aufruhr und Königsmord zu betreiben. Dort kommen auch Klöster vor, Frauen- und Männerklöster, verbunden durch einen unterirdischen Gang, der sich reger Benutzung erfreut. Die Früchte der Begegnungen werden dann erstickt oder -würgt und im Klostergarten verscharrt, in den die Mönche nur ungern Besucher lassen, weil dort überall die kleinen Knochen aus der Erde stehen. Novizinnen, die nicht mitmachen wollen, werden - man ahnt es schon - nackt ausgepeitscht, während der Priester durchs Guckloch zuschaut, und unterirdisch eingekerkert.

Das ist in dieser Intensität ein Einzefall. Aus anderen Werken hat er diese Dinge später zu tilgen versucht. ZB tritt am Ende der "Rodriganda"-Reihe unvermittelt eine Sekte von als Priestern getarnten satanischen Giftmördern auf ("P. Hilario"), die Kaiser Maximilian von Mexiko ermorden wollen und sich dabei auch ihrer Verbindungen nach Europa rühmen. Diese Weltverschwörung wirkt seltsam und unfertig, wird aber sofort verständlicher, wenn man weiß, daß das im Original natürlich auch die Jesuiten waren.

Diesen antikirchlichen Müll hat sich May natürlich nicht selber ausgedacht, sondern aus zeitgenössischem Protestantenagitprop abgeschrieben. Trotzdem zeigt die Bereitschaft, sowas zwecks Belustigung seiner Leser nachzudrucken, keine besonders hohe Gesinnung.

Später war ihm das alles peinlich. In "ICH" behauptet er, wie ein reines Engerl gelebt und von den Pornoumtrieben seines Verlegers (der dann hopsgenommen wurde, wobei sich May gerade noch so rauswinden konnte) nichts mitbekommen zu haben. Aber so weit war er davon, wie wir sehen, auch nicht entfernt.
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ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Danke Peregrin. Dem kann ich im Moment nichts entgegensetzen.
:hmm:

Gruß, ad_hoc
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peregrin hat geschrieben:ZB tritt am Ende der "Rodriganda"-Reihe unvermittelt eine Sekte von als Priestern getarnten satanischen Giftmördern auf ("P. Hilario"), die Kaiser Maximilian von Mexiko ermorden wollen und sich dabei auch ihrer Verbindungen nach Europa rühmen. Diese Weltverschwörung wirkt seltsam und unfertig, wird aber sofort verständlicher, wenn man weiß, daß das im Original natürlich auch die Jesuiten waren.
Wo hast du denn diesen Unfug her? Weder in der Münchmeyerschen Originalausgabe noch in den späteren Bearbeitungen der Waldröschen-Reihe steht irgendwas von Jesuiten. P. Hilario wird als heimlicher Verschwörer unterm Deckmantel eines Priesters geschildert. Lies mal in der Münchmeyer-Ausgabe P. Hilarios Begegnung mit dem Abgesandten der eigentlichen Verschwörerorganisation nach, dem „kleinen Dicken“ (kein Priester). Die dort zitierte Erklärung des Benito Juarez gegen gewisse Verschwörer, die sich kirchlich tarnen, nimmt die Kirche gerade in Schutz. Das Buch, das P. Hilario beim Eintreten des „kleinen Dicken“ gerade liest – und das beiden gewissermaßen als ideologisches Manifest dient –, trägt den Titel: »Über die Kunst, Könige zu beherrschen«. Daß dieser Titel den Gedanken an die „königliche Kunst“ evoziert, ist kaum Zufall.

Im Roman »El Sendador« (»Am Rio de la Plata« und »In den Cordilleren«) sind zahlreiche Details und Personen übrigens sozusagen abgeschrieben von der Jesuitenmission in Paraguay (ohne dies allerdings ausdrücklich zu sagen), und zwar in ganz positivem Sinne. – »Scepter und Hammer« und »Die Juweleninsel« freilich strotzen vor abstrusen Schauergeschichten, da hast du recht (wenn du’s auch noch mal überspitzt).
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Weder in der Münchmeyerschen Originalausgabe noch in den späteren Bearbeitungen der Waldröschen-Reihe steht irgendwas von Jesuiten.
Ja, da scheint mir wohl meine Erinnerung einen Streich gespielt zu haben. Ich dachte, einmal ein Fragment gesehen
zu haben, in dem da noch Jesuiten waren, aber das scheint es nicht zu geben. Zu meiner Entschuldigung kann ich nur vorbringen, daß ich diese elendslangen Lieferungsromane oft im Zustand vorgeschrittener Ermüdung gelesen habe, da können einem schon einmal Handlungselemente durcheinanderkommen.
Das Buch, das P. Hilario beim Eintreten des „kleinen Dicken“ gerade liest – und das beiden gewissermaßen als ideologisches Manifest dient –, trägt den Titel: »Über die Kunst, Könige zu beherrschen«. Daß dieser Titel den Gedanken an die „königliche Kunst“ evoziert, ist kaum Zufall.
Diese Pointe hatte ich bisher übersehen. Die Satanistensekte sind die Freimaurer! Dann ist ja alles wieder gut und hat seinen Sinn. :mrgreen:
Im Roman »El Sendador« (»Am Rio de la Plata« und »In den Cordilleren«) sind zahlreiche Details und Personen übrigens sozusagen abgeschrieben von der Jesuitenmission in Paraguay (ohne dies allerdings ausdrücklich zu sagen), und zwar in ganz positivem Sinne.
Ums nochmal klar zu sagen: Ich unterstelle Karl May keinesfalls antikirchliche oder pornographische Gesinnung, sondern kreide nur an, daß er sich in seiner schriftstellerischen Frühzeit vielleicht ein bißchen zu unkritisch diverser Sujets bedient hat, die dem Anspruch seiner Spätzeit nicht ganz entsprochen haben. Aber ich lasse den Druck, unter dem er da unzweifelhaft gearbeitet hat, auch als Entschuldigung gelten.

À propos, wenn wir schon beim Abschreiben sind: Weißt Du zufällig, ob Karl May Brehms "Reisen im Sudan" gekannt hat? Als ich dieses Buch (nach meiner May-Zeit) aufgeschlagen habe, kam's mir vor, als hätte ich die Mahdibände in der Hand.
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Also, ich habe heute den letzten Band zu Ende gelesen (was für eine weise Entscheidung, vorher nicht in diesen Thread zu schauen).
Ich habe nochmal alle davor an einem Stück gelesen, was bedeutet, daß ich die ersten vier Bände inzwischen zum vierten Mal gelesen habe (Was allerdings nicht an Michael Endes "Jim Knopf" heranreicht, der sich inzwischen dem 20. Mal nähert :mrgreen: )
Abgeschreckt vom medialen Hype hätte ich Harry Potter wohl bis heute nicht gelesen, wenn nicht meine Mutter mal aus schierer Langeweile auf einer Flugreise die ersten drei Bände in einem Duty-Free-Shop gekauft hätte (gelesen hat sie sie bis heute nicht).

Und eines muß ich sagen: Ich erkenne eine gute Autorin, wenn ich sie lese, und ich erkenne eine gute Geschichte, wenn ich sie lese. Und Rowlings Erfolg liegt nicht am Hype (die erste Auflage waren 500 Bücher), sondern daran, daß sie ihn verdient hat.
In meinen Augen schreibt sie gut. Es ist keine hohe Literatur, und sie hat in jedem Band ein Lieblingswort (Band 7: Blimey), aber es ist besser als das meiste, was ich sonst so auf englisch Lese (gewiß auch keine hohe Literatur). Der Wortschatz ist äußerst umfangreich (kann ich als Nicht-Mutterprachler gut beurteilen), von dem was ich gelesen habe, wurde sie in diesem Aspekt nur von Tolkien übertroffen. Und daß man allein an Wortwahl und Audrucksweise so gut wie jede wörtliche Rede einer Person zuordnen kann war für mich eine ganz neue Erfahrung.

Ich kenne keine andere Buchreihe, die so durchdacht und ausgeklügelt ist, wie Harry Potter, vieles fällt einem erst beim dritten Lesen auf. Da wird ein Nebensatz aus Band eins in Band drei wichtig, ein Running Gag, der einen über fünf Bände unterhalten hat, bekommt auf einmal einen Sinn, Kleinigkeiten, die man nur für schmückendes Beiwerk hält, versteht man beim dritten Lesen, weil man schon weiß, was vier Bände später passiert, und so weiter. Hier hat jemand nicht geschrieben, was ihm in gerade in den Sinn kam, sondern wußte von Anfang an wie alles zusammenpaßt. Und deswegen schäme ich mich nicht, es zu sagen: Ich halte Rowling für ein Genie.

Nichtsdestotrotz, halte ich die Aussage von P. Fortea, die Peregrin zitiert hat, für richtig und wichtig. Genau so hätte ich es auch sagen können. Frau Kubys Anti-Potter-Manie halte ich für schädlich, denn jedem, der die Bücher liest, wird klar, daß sie mit Unwahrheiten aufgeschlagenen Quark verbreitet. Aber das, was P. Fortea sagt, das ist das wirkliche Problem.

Und zuletzt noch eines:
Irenaeus hat geschrieben:Darüberhinaus vermittelt HP den derart Alleinegelassenen Werte wie Ehre, Freundschaft, Ehrlichkeit, Treue ( die alle aus der Liebe resultieren), und letztendlich auch Glauben.
Ehre, ja.
Freundschaft, ja.
Treue, ja.
Ehrlichkeit? Nein.
Da liegt mein persönliches Problem mit Harry Potter. Vom ersten bis zum letzten Band wird problem- und folgenlos und ohne Gewissenbisse gelogen, daß sich die Balken biegen. Feinde werden aus Angst angelogen, Lehrer werden angelogen, um der Bestrafung zu entgehen und Freunde werden angelogen, weil man der Wahrheit gerade nicht ins Auge sehen will.
Und das ist es was mich heute noch bei jedem mal genau so stört, wie, als ich die Bücher zum ersten mal gelesen habe, zu einer Zeit als mein letzter Kirchenbesuch mehr als zehn Jahre zurücklag.

Nein, Ehrlichkeit vermittelt Harry Potter nicht. Dafür war bei mir Karl May zuständig.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

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Irenaeus
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Beitrag von Irenaeus »

hmm, ...

Don Camillo oder James Dean (kenne jetzt aktuell keinen seiner Filmnamen, bitte diese Ungenauigkeit zu entschuldigen), - und: wer war denn in den 70ern eigentlich der Held der Leinwand, kenne aus der Zeit nur französische Filme ? - Luke Skywalker, Mad Max, Neo, Bat- und Spiderman, Catwoman, und nicht zu vergessen Tom & Jerry, Lucky Luke, Spongebob und CO und heutzutage diese unsäglichen Mangas.... und die unzähligen andere, die unser Herz und unsere Sinne verzaubert haben....
darunter Magier, natürlich.... Catweazle, Gandalf Merlin und Kollegen....... Harry Potter natürlich.

Das alles sind virtuelle Menschen.... gut... oder sogra virtuelle Übermenschen.
Für mich war, als ich ein Kind war, Don Camillo schon ein Übermensch, weil er Antwort von Christus bekommen hat.Und daß der (D.C) sich durchaus auch mal geprügelt hat, habe ich nie in Frage gestellt. Tut ja jeder mal irgendwann, wenn die Argumente ausgehen. Nur der Hl. Franziskus in diesem schönen Film nicht, der immer an Ostern gezeigt wurde :-)

Für Menschen, die im Leben stehen und virtuelle Realität und Fiktion unterscheiden können, stellen solche Dinge wie Harry Potter und Co doch keine ernsthafte Gefahr dar. Denn:
Der Heilige Geist verleiht mitunter die Gabe der Unterscheidung.

Harry Potter ist eine fiktive Person, und daß sie real sein könnte auf die Idee kommen selbst Kinder nicht (zumindest nicht die, mit denen ich zu tun habe), solche fiktiven Personen können eben alles, was der "Erfinder" für sie ausdenkt. Das können schon fünfjährige unterscheiden..... Klar, die spielen das nach, aber sie wissen, daß das ein Spiel ist. Aber genau da erfahren sie eben auch Grenzen. Daß der Zauberspruch nämlich nicht die erwartete Wirkung hat, sondern in der Leere des Raums verpufft. Aber die Kids gehen damit ganz natürlich um.... die anderen müssen nur mitspielen.

Und daß das ganze mit einem Haufen Computertechnik bombastomäßig verfilmt werden kann.... ist doch prima. drei Stunden nette Unterhaltung im Kino oder TV... mehr nicht.

Und eine arbeitslose Frau hat sich eine unvorstellbar große goldene Nase verdient. Na und? Ich gönne es ihr.

Ich habe den letzten Band noch nicht gelesen und werde es auch erst tun, wenn er auf Deutsch erscheint - ich kann nämlich kein Englisch.... ist aber auch egal.

OK... genug davon, :-)

es grüßt, Irenaeus
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Peregrin hat geschrieben:À propos, wenn wir schon beim Abschreiben sind: Weißt Du zufällig, ob Karl May Brehms "Reisen im Sudan" gekannt hat? Als ich dieses Buch (nach meiner May-Zeit) aufgeschlagen habe, kam's mir vor, als hätte ich die Mahdibände in der Hand.
Unwahrscheinlich. Zumindest hat er ihn nicht intensiver als Quelle
benutzt. Er besaß auch wohl kein Exemplar des Brehmschen Werks.
Siehe hier: http://karlmay.leo.org/kmg/seklit/JbKMG/1981/64.htm
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Beitrag von FioreGraz »

Ohne den restlichen Thread zu lesen (will mir noch den Rest an Spannung erhalten). Ich habe gesehen Harry Potter gibts auch auf LAtein. Naja nachdem ich mitten im lernen bin werde ich mir die wohl bald bestellen und mal schauen ob sie zum aufbessern der Sprahkenntnisse geeignet sind.

LG
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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Irenaeus hat geschrieben: Harry Potter ist eine fiktive Person, und daß sie real sein könnte auf die Idee kommen selbst Kinder nicht (zumindest nicht die, mit denen ich zu tun habe), solche fiktiven Personen können eben alles, was der "Erfinder" für sie ausdenkt. Das können schon fünfjährige unterscheiden.....
Ein Teil meines Problems ist sicher, daß ich das nie konnte und in gewisser Weise bis heute nicht kann.

Andererseits hängt das auch damit zusammen, daß ich mich heute noch genauso wie mit 10 Jahren einen ganzen Tag in eine Ecke verkrümeln, ein Buch zur Hand nehmen und die Welt um mich völlig vergessen kann. Irgendwann merke ich gar nicht mehr, daß ich ein Buch lese (darum ist mir die literarische Qualität auch ziemlich schnuppe) sondern lebe einfach in einer anderen Welt. Und das ist etwas, worüber ich sehr froh bin.


Noch was anderes fällt mir gerade ein: Ich frage mich auch immer wieder, inwiefern insbesondere die späteren HP-Bücher für (unabhängig von der Magie-Problematik, sondern aufgrund des restlichen Inhalts) Kinder geeignet sind.
Aber dann erinnere ich mich daran, wie meine Mutter uns Grimms Märchen vorgelesen hat, das war also noch vor meiner Schulzeit. Und besonders gerne gewünscht war bei uns immer "Von einem der auszog, das Gruseln zu lernen". Und wenn ich daran zurückdenke, and die Skelette, die mit Totenköpfen Kegeln spielen, und sonst was, dann ist Harry Potter nun auch nicht verstörender.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

FioreGraz hat geschrieben:Ohne den restlichen Thread zu lesen (will mir noch den Rest an Spannung erhalten). Ich habe gesehen Harry Potter gibts auch auf LAtein. Naja nachdem ich mitten im lernen bin werde ich mir die wohl bald bestellen und mal schauen ob sie zum aufbessern der Sprahkenntnisse geeignet sind.

LG
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Es gibt so weit ich weiß nur den ersten Band auf Latein.
Ich habe den neulich mal in der Buchhandlung in die Hand genommen und die erste Seite gelesen. Leider kann ich nicht sagen, ob die Tatsache, daß ich es verstanden habe, damit zu tun hat, ob es einfaches Latein ist, oder (wohl eher) damit, daß ich das so gut wie auswendig kenne. Ich muß aber sagen gerade das hat mir doch eine gewisse Lust darauf gegeben.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Leguan hat geschrieben:
FioreGraz hat geschrieben:Ohne den restlichen Thread zu lesen (will mir noch den Rest an Spannung erhalten). Ich habe gesehen Harry Potter gibts auch auf LAtein. Naja nachdem ich mitten im lernen bin werde ich mir die wohl bald bestellen und mal schauen ob sie zum aufbessern der Sprahkenntnisse geeignet sind.

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Fiore
Es gibt so weit ich weiß nur den ersten Band auf Latein.
Ich habe den neulich mal in der Buchhandlung in die Hand genommen und die erste Seite gelesen. Leider kann ich nicht sagen, ob die Tatsache, daß ich es verstanden habe, damit zu tun hat, ob es einfaches Latein ist, oder (wohl eher) damit, daß ich das so gut wie auswendig kenne. Ich muß aber sagen gerade das hat mir doch eine gewisse Lust darauf gegeben.
Es gibt auch schon den Band 2.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus caritas

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Ah, schick.
Ich habe gerade gemerkt, daß man den Anfang auf Amazon.com anlesen kann.

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Irenaeus
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Beitrag von Irenaeus »

Leguan hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben: Harry Potter ist eine fiktive Person, und daß sie real sein könnte auf die Idee kommen selbst Kinder nicht (zumindest nicht die, mit denen ich zu tun habe), solche fiktiven Personen können eben alles, was der "Erfinder" für sie ausdenkt. Das können schon fünfjährige unterscheiden.....
Ein Teil meines Problems ist sicher, daß ich das nie konnte und in gewisser Weise bis heute nicht kann.

Andererseits hängt das auch damit zusammen, daß ich mich heute noch genauso wie mit 10 Jahren einen ganzen Tag in eine Ecke verkrümeln, ein Buch zur Hand nehmen und die Welt um mich völlig vergessen kann. Irgendwann merke ich gar nicht mehr, daß ich ein Buch lese (darum ist mir die literarische Qualität auch ziemlich schnuppe) sondern lebe einfach in einer anderen Welt. Und das ist etwas, worüber ich sehr froh bin.


Noch was anderes fällt mir gerade ein: Ich frage mich auch immer wieder, inwiefern insbesondere die späteren HP-Bücher für (unabhängig von der Magie-Problematik, sondern aufgrund des restlichen Inhalts) Kinder geeignet sind.
Aber dann erinnere ich mich daran, wie meine Mutter uns Grimms Märchen vorgelesen hat, das war also noch vor meiner Schulzeit. Und besonders gerne gewünscht war bei uns immer "Von einem der auszog, das Gruseln zu lernen". Und wenn ich daran zurückdenke, and die Skelette, die mit Totenköpfen Kegeln spielen, und sonst was, dann ist Harry Potter nun auch nicht verstörender.
In eine andere Welt abtauchen beim Lesen ist ja auch klasse, aber wieder auftauchen ist wichtig ! (Ich weiß, wovon ich spreche, ich tauche jedes Wochenende ab.... Ihr wißt ja inzwischen, daß ich u.a. Rollenspieler bin),

Und wenn ich an meine Kindheit denke, dann hat mir da so etwas wie H.P. vielleicht gefehlt... aber ich hatte genug Phantasie, alles, was ich gelesen oder gesehn/erlebt habe, für mich umzusetzen. Ich danke Gott für diese Gabe, denn sie hat mir eine wunderbare Kindheit ermöglicht - auch oft zum Unverständnis meiner Eltern - meine Mutter wollte mich schon mit acht Jahren in die Klapsmühle einweisen, weil ich damals immer Mönch, Indianer oder Zirkusartist gespielt habe :mrgreen: :mrgreen: aber zum Abendessen bin ich immer wieder "aufgetaucht".

Und Grimm´s Märchen fand ich schon immer schrecklich. Die armen Kinder, die in den Wald geschickt werden, .... usw... ganz schön unchristlich :-)

es grüßt, Irenaeus
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
PAX

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Irenaeus hat geschrieben:Und Grimm´s Märchen fand ich schon immer schrecklich. Die armen Kinder, die in den Wald geschickt werden, .... usw... ganz schön unchristlich :-)
Stell einen Stuhlkreis, gestalte die Mitte und sprich mit Eugen Drewermann über diese Störungen, die da im Raume stehen...

SCNR :mrgreen:
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Linus
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Beitrag von Linus »

cantus planus hat geschrieben:
Irenaeus hat geschrieben:Und Grimm´s Märchen fand ich schon immer schrecklich. Die armen Kinder, die in den Wald geschickt werden, .... usw... ganz schön unchristlich :-)
Stell einen Stuhlkreis, gestalte die Mitte und sprich mit Eugen Drewermann über diese Störungen, die da im Raume stehen...

SCNR :mrgreen:
Ich empfehle meinen Statistikprofessor (Sozialstatistik) Anselm Eder: Das Böse.Eine Anatomie der Schlechtigkeit
ca 220 Seiten, Format 13 x 21 cm ISBN 3-85167-068-X € 21,90
Mit Beiträgen von Kurt Krenn u.a.(leider ist der interviewte Katholenlaie in Bezug auf Todesstrafe nicht wirklich katholisch.)
http://www.vabene.at/collect/analyse/068_x.htm

Im Anhang auch Grimms Original Hänsel und Gretel
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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Irenaeus
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Beitrag von Irenaeus »

...hmmm.... gestaltete Mitte.....oder vielleicht doch besser liturgischer Tanz? ... :nein: :nein: :nein: sorry :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Per Deum omnia fieri possunt.
Benedicamus Domino!
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Es gibt Fans, die haben irgendwie einen Schatten - da sind noch mehr Videos zu.--- :mrgreen: :)

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Zuletzt geändert von Ecce Homo am Dienstag 11. Dezember 2007, 12:54, insgesamt 1-mal geändert.
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

<embed src="http://www.youtube.com/v/G9Y--sNGxGE" type="application/x-shockwave-flash" wmode="transparent" width="425" height="350"></embed>
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich habe gerade den letzten Harry Potter auf Deutsch zu Ende gelesen, der im Opus Dei ja zum Teil regen Zuspruch erfahren hat.

Ich selber bin eigentlich nicht so der Potter-Fan - im Gegensatz zu unserem Jüngsten - komme aber ums Vorlesen nicht umhin.

Gemeinsam sind wir der Ansicht, dass der Showdown am Ende Schwächen hat.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:[...] der im Opus Dei ja zum Teil regen Zuspruch erfahren hat.
Tatsächlich? Wieso?
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overkott
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Beitrag von overkott »

cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:[...] der im Opus Dei ja zum Teil regen Zuspruch erfahren hat.
Tatsächlich? Wieso?
Im letzten Band geht es um Liebe, Tod und Erlösung.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:[...] der im Opus Dei ja zum Teil regen Zuspruch erfahren hat.
Tatsächlich? Wieso?
Im letzten Band geht es um Liebe, Tod und Erlösung.
Aha! Danke.

cp, erst bei Band 5 angekommen.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

cantus planus hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:[...] der im Opus Dei ja zum Teil regen Zuspruch erfahren hat.
Tatsächlich? Wieso?
Kann auch nur bestätigen, dass es so ist - aber nicht warum. Ein guter Bekannter ist was "Höheres" im OD in München. Und er hat schon, als ich noch in München wohnte, ab und an mit HP gepredigt. O-Ton: "Und wie auch schon Dumbledore zu Harry Potter sagte... [...]"... ;) Ist musste jedesmal grinsen und dachte mir nur: Wenn das Gabriele Kuby wüsste... :mrgreen: ;)
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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