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Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 12:33
von Linus
Vir Probatus hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Du hältst Menschen, die der Stimme ihres Herzens folgen, für hormongesteuerte Tiere?
Ein Ordenspriester verspricht bei seiner ewigen Profess, sein Leben lang nach den evangelischen Räten zu leben. Dazu gehört bekanntlich auch die Keuschheit.

Nach allem, was ich weiß, stolpert man in eine ewige Profess nicht zufällig rein. Die Orden rekrutieren auch keine Betrunkenen in Seemannsspelunken. Dieses Versprechen vor Gott ist vielmehr der Endpunkt einer jahrelangen Selbstprüfung. Und es ist eben das: ein Versprechen vor Gott.

Jetzt trifft unser Ordenspriester auf eine fesche Nonne, die beiden gefallen sich, der Herr Wunibald Müller sagt: "Folgt Eurem Herzen!", und schwupp sind sie beide raus aus ihren Orden. Super. Ein Rat für erwachsene Menschen wäre wohl eher gewesen: "Macht Euch klar, was Ihr beide vor Gott versprochen habt. Macht Euch klar, daß das, was die Biochemie Eures Hirnstoffwechsels gerade nahe legt, nicht geht. Reisst Euch zusammen."

Aber so ist das halt, wenn das Motto ist "Geh, wohin dein Herz dich trägt" und nicht "Bilde Dein Gewissen und folge ihm, so gut Du kannst."
Interessant ist in diesem Forum nur immer wieder, wie nicht Betroffene die Probleme Betroffener sehen und diese mit einem guten Tipp "Reisst Euch zusammen" glauben lösen zu können.
Habe das mal aus der Ferne mitbekommen, eine Nonne und ein Bruder des gleichen Ordens sich ineinander "verschaut" hatten. Die Ordensleitungen beider Zweige einigen sich darauf, die beiden mit einer gemeinsamen Arbeit zu betrauen (es ging mW um einen Theologischen Aufsatz) der in drei Wochen abzugeben wäre. Fazit: Man fand einander "nett", wollte aber sonst voneinander nichts mehr wissen....

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 12:34
von Christiane
Linus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
Gallus hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Du hältst Menschen, die der Stimme ihres Herzens folgen, für hormongesteuerte Tiere?
Ein Ordenspriester verspricht bei seiner ewigen Profess, sein Leben lang nach den evangelischen Räten zu leben. Dazu gehört bekanntlich auch die Keuschheit.

Nach allem, was ich weiß, stolpert man in eine ewige Profess nicht zufällig rein. Die Orden rekrutieren auch keine Betrunkenen in Seemannsspelunken. Dieses Versprechen vor Gott ist vielmehr der Endpunkt einer jahrelangen Selbstprüfung. Und es ist eben das: ein Versprechen vor Gott.

Jetzt trifft unser Ordenspriester auf eine fesche Nonne, die beiden gefallen sich, der Herr Wunibald Müller sagt: "Folgt Eurem Herzen!", und schwupp sind sie beide raus aus ihren Orden. Super. Ein Rat für erwachsene Menschen wäre wohl eher gewesen: "Macht Euch klar, was Ihr beide vor Gott versprochen habt. Macht Euch klar, daß das, was die Biochemie Eures Hirnstoffwechsels gerade nahe legt, nicht geht. Reisst Euch zusammen."

Aber so ist das halt, wenn das Motto ist "Geh, wohin dein Herz dich trägt" und nicht "Bilde Dein Gewissen und folge ihm, so gut Du kannst."
Interessant ist in diesem Forum nur immer wieder, wie nicht Betroffene die Probleme Betroffener sehen und diese mit einem guten Tipp "Reisst Euch zusammen" glauben lösen zu können.
Habe das mal aus der Ferne mitbekommen, eine Nonne und ein Bruder des gleichen Ordens sich ineinander "verschaut" hatten. Die Ordensleitungen beider Zweige einigen sich darauf, die beiden mit einer gemeinsamen Arbeit zu betrauen (es ging mW um einen Theologischen Aufsatz) der in drei Wochen abzugeben wäre. Fazit: Man fand einander "nett", wollte aber sonst voneinander nichts mehr wissen....
:kugel:

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 12:42
von civilisation
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:*hüstel*
Keine Schleichwerbung bitte. :breitgrins:

Die hier sind besser:

Bild

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 12:43
von Raphaela
civilisation hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Interessant ist in diesem Forum nur immer wieder, wie nicht Betroffene die Probleme Betroffener sehen und diese mit einem guten Tipp "Reisst Euch zusammen" glauben lösen zu können.
... während andere - auch Nichtbetroffene - immer wieder versuchen, den "Schwarzen Peter" der Kirche zuzuschieben. Die "armen" am Zölibat und gegebenen Versprechen gescheiterten Personen sind ja unschuldig an ihrem So-Sein.

:roll:
Vielleicht ist Vir Probatus Betroffener?
Ich kann ihm nur mit seiner Aussage Recht geben, vor allem, weil ich selbst vor vielen Jahren in Münsterschwarzach war und mich über die Veruteilungen von Nicht-Betroffenen doch sehr [Punkt]
Ich roll das Ganze jetzt mal von einer anderen Seite auf: Es gibt bestimmt hier verheiratete User, die auch schon mal um die Ehe kämpfen mussten und/oder in einer Krise standen. Warum soll das nicht auch auf Priester und Ordensleute zutreffen? Es gibt etliche, die sehr, sehr jung in eine Gemeinschaft eingeteten sind. - Ich konnte im Recollectiohaus mehrere kennenlernen, die kurz davor waren, ihre Berufung aufzugeben und Dank des Aufenthaltes erneut zu ihrer Berufung zurückgefunden haben und diese erfüllter als zuvor leben
Dann gibt es auch Ordensleute, die von ihrer Gemeinschaft geschickt werden, um sich auf einen Einsatz im Ausland oder ein höhreres Amt vorzubereiten
Es gibt auch welche, bei denen ein kindliches Trauma aufbricht und dadurch die Berufung in Frage stellt
Mit Burnout kommen die wenigsten, aber die Gründe warum jemand kommt sind zahlreich.

Bei Wunibald Müller gibt es ein Vorgespräch. Er entscheidet dann, wie schnell jemand kommen kann. Genauso sucht er für die Gäste die geistliche Begleitung und die threapeutische Begleitung aus. - Das geht für ihn nicht so einfach nebenbei. Er betet darum, die richtige Einteilung und Entscheidung dafür zu treffen.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 12:49
von Stephen Dedalus
Danke für diesen Beitrag!

Es geht ja auch in dem Artikel in der 'Welt' keineswegs ausschließlich um Ordensleute oder Priester, die aufgrund von Liebesdingen in eine Krise mit ihrer Berufung geraten sind...

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 15:05
von Melody
Grundsätzlich fand ich den Artikel durchaus recht interessant.

Ich finde es auch gut, dass es so eine Einrichtung gibt, und ich denke, mit den ganzen Gremien und Riesenpfarreien sind sicherlich viele Priester überarbeitet. Diese brauchen auf jeden Fall mehr seelische Unterstützung. Darüber muss offener gesprochen werden!

Allerdings würde ich mir durchaus wünschen, dass eine derartige Einrichtung "katholischer" wäre. Jemand, über den es heißt "Auf dem Ökumenischen Kirchentag in München forderte Müller, dass auch verheiratete Männer und Frauen Priester werden dürfen." ist da in meinen Augen nicht gerade der passende Mann... :/

Und pfiffig finde ich es auch nicht, dass man weibliche und männliche Kleriker gemeinsam behandelt... gerade, wenn man psychisch angeschlagen ist, sehnt man sich doch noch umso mehr nach menschlicher Zuneigung und Wärme...

Gar kein Verständnis habe ich allerdings dafür, wenn jemand in eine bestehende Ehe einbricht, was in dem Artikel von dem einen Priester auch so ganz lapidar erzählt wurde, als sei es das normalste auf der Welt.

Und im übrigen sind Ordensgelübde mit Eheversprechen gleichzusetzen bzw. auf Ordensgelübde oder Priesterweihe bereitet man sich doch wohl im allgemeinen noch viel länger und intensiver vor als auf eine Ehe. Heute scheint es opportun zu sein, dass man den Leuten empfiehlt, bei den ersten Schwierigkeiten alles hinzuschmeißen. Stattdessen sollten sie doch alle nötigen Hilfen erhalten, um ihre Versprechen aufrechtzuerhalten und an die Zeit der "ersten Liebe" wieder anzuknüpfen?! :achselzuck:

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 16:52
von anneke6
Was sind denn weibliche Kleriker? :pfeif:
Scherz beiseite, man weiß ja, was gemeint ist.

Ich bin übrigens geneigt, die Frage mit "Ja" zu beantworten, da ich es am eigenen Leib erfahren habe. Ich war der kompetenteste Küster, den diese Kirche je hatte, und ich wurde aufgrund von scheinheiligen Argumenten und schlichten Lügen gegangen…obwohl meine Arbeit von vielen Gemeindemitgliedern geschätzt wurde, ich meine Arbeit stets vorschriftsmäßig verrichtet hatte und man mir nichts contra sextam vorwerfen konnte, jedenfalls nichts, was während meiner Dienstzeit passiert wäre.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 17:02
von Raphaela
...

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 17:14
von anneke6
Bei allem nötigen Respekt, Raphaela, aber seit wann entscheidest Du, wer "betroffen" ist, und wer nicht?

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 17:38
von Melody
Raphaela hat geschrieben:Wieder zwei Beiträge
Sorry, ich kann nicht anders, aber ich empfinde alle Beiträge von nicht betroffenen als überaus scheinheilig

Posten ihre Meinung, ohne zu wissen, dass wirklich geholfen wird, ohne vielleicht jemals gekämpft zu haben? -Wünsche hier allen, dass sie mal in eine Situation kommen, in der wirklich eine Krise entsteht.

Bevor weiter gepostet wird, solltet ihr mal meinen obigen Bericht lesen.
:hae?:

Was für ein "Bericht"? Du sprichst von Deinem Posting? Ja, und? Das habe ich gelesen. Und nu?! :achselzuck:

Besonders christlich finde ich es immer, wenn man anderen etwas Schlechtes wünscht... :roll:

Ich verstehe Dein Problem nicht.
Ich habe meine Meinung zu dem Artikel gesagt.
Und zu Wunibald Müller.
Woran konkret störst Du Dich?

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 21:48
von Vir Probatus
Raphaela hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Interessant ist in diesem Forum nur immer wieder, wie nicht Betroffene die Probleme Betroffener sehen und diese mit einem guten Tipp "Reisst Euch zusammen" glauben lösen zu können.
... während andere - auch Nichtbetroffene - immer wieder versuchen, den "Schwarzen Peter" der Kirche zuzuschieben. Die "armen" am Zölibat und gegebenen Versprechen gescheiterten Personen sind ja unschuldig an ihrem So-Sein.

:roll:
Vielleicht ist Vir Probatus Betroffener?
Ganz sicher nicht.
Mich macht es nur "betroffen", wie einige hier die "Betroffenen" angehen.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 22:15
von Gallus
Vir Probatus hat geschrieben: Ganz sicher nicht.
Mich macht es nur "betroffen", wie einige hier die "Betroffenen" angehen.
Das Problem ist, daß die üblichen Verdächtigen hier die Probleme verliebter Zölibatärer diskutieren, als ob es sich bei denen nicht um erwachsene Menschen mit Verstand und der Fähigkeit der Selbstdisziplinierung, der Kontrolle eigener Handlungen handelt.

Es ist mehr so eine Diskussion auf dem Niveau von Kitschromanen. Zu oft im Fernsehen die "Dornenvögel" gesehen in den 80ern?

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 10. April 2012, 22:26
von Vir Probatus
Gallus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben: Ganz sicher nicht.
Mich macht es nur "betroffen", wie einige hier die "Betroffenen" angehen.
Das Problem ist, daß die üblichen Verdächtigen hier die Probleme verliebter Zölibatärer diskutieren, als ob es sich bei denen nicht um erwachsene Menschen mit Verstand und der Fähigkeit der Selbstdisziplinierung, der Kontrolle eigener Handlungen handelt.

Es ist mehr so eine Diskussion auf dem Niveau von Kitschromanen. Zu oft im Fernsehen die "Dornenvögel" gesehen in den 80ern?
Ich habe ganz bewusst einen neuen Strang eröffnet, und den Artikel nicht in die bestehenden Zölibatsstränge gehängt.
Es zeigt ja nur, wie gerne hier manche ihre Lieblingsthemen pflegen.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 09:00
von Stephen Dedalus
Melody hat geschrieben:Ich verstehe Dein Problem nicht.
Ich habe meine Meinung zu dem Artikel gesagt.
Und zu Wunibald Müller.
Woran konkret störst Du Dich?
Nur als Beispiel:

Raphaela hat u.a. ausgeführt:
Ich konnte im Recollectiohaus mehrere kennenlernen, die kurz davor waren, ihre Berufung aufzugeben und Dank des Aufenthaltes erneut zu ihrer Berufung zurückgefunden haben und diese erfüllter als zuvor leben.
Du hingegen schreibst:
Heute scheint es opportun zu sein, dass man den Leuten empfiehlt, bei den ersten Schwierigkeiten alles hinzuschmeißen. Stattdessen sollten sie doch alle nötigen Hilfen erhalten, um ihre Versprechen aufrechtzuerhalten und an die Zeit der "ersten Liebe" wieder anzuknüpfen?!
Der Widerspruch ist ja offensichtlich.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 09:53
von Natbar
Ich habe selten so gelacht wie bei deinen Beiträgen Stephan :-) Ist aber jetzt positiv gemeint.

Ich habe mich so gefragt warum die meisten Beiträge auf das Verliebtsein eingegangen sind, und weniger auf das burn-out unter Priestern und irgendein Beitrag von jemanden früher hatten die Priester mehr zu tun, waage ich auch sehr zu bezweifeln - die Aufgabenverteilung war eine andere.

Gerade die Priester die sich heute um Seelsorge kümmern wollen, haben oft ein großes Problem denn heute wird vom Bistum häufig Management verlangt klar die Lösung liegt wohl darin, nur in alte Orden zu gehen und nur ins Vorkonziel - deshalb mußte ich so lachen -

Pfarreigemeinschaften haben nun halt mal ihren Preis. Und das Argument früher waren mehr katholisch - dann hatte doch der Priester weniger zu tun, oder ? _ mit linientreuen Schafen, oder?

Ich persönlich finde es sehr gut das es solche Einrichtungen gibt, damit Priester wieder arbeiten können....

Alles Gute und liebe
Natbar

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 10:49
von Benedikt
Vir Probatus hat geschrieben:
Ich habe ganz bewusst einen neuen Strang eröffnet, und den Artikel nicht in die bestehenden Zölibatsstränge gehängt.
Es zeigt ja nur, wie gerne hier manche ihre Lieblingsthemen pflegen.
In der Tat. :kugel:

Übrigens ist die Frage des Threads eindeutig mit Ja zu beantworten. Im deutschen Sprachraum tut sie es.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 11:00
von Benedikt
Natbar hat geschrieben:Ich habe mich so gefragt warum die meisten Beiträge auf das Verliebtsein eingegangen sind, und weniger auf das burn-out unter Priestern und irgendein Beitrag von jemanden früher hatten die Priester mehr zu tun, waage ich auch sehr zu bezweifeln - die Aufgabenverteilung war eine andere.
Nun ja - wenn man mal mit Herrn Wunibald Müller (habe nur mal einen Vortrag von ihm mit anschließender "kreativ" gestalteter "Messe" zum Thema "ein Kuss als Gebet" gehört) zu tun gehabt hat, dann kann man sich schon fragen, ob dieser Mann der richtige für die Burnoutbehandlung von Zölibatären ist. Gleiches gilt im Hinblick auf Bücher wie "Küssen ist beten: Sexualität als Quelle der Spiritualität".

Aber du hast recht, das eigentliche Thema wäre nicht der ewig durchgekaute Zölibat, sondern die ganze Burnout-Problematik.

Dazu gab es aber auch Beiträge in diesem Thread. Vir Probatus hat darauf jedoch nicht geantwortet, sondern nur auf die Beiträge, die das Thema Zölibat(sbruch) angeschnitten haben.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 18:44
von iustus
Gallus hat geschrieben:
Stephen Dedalus hat geschrieben:Du hältst Menschen, die der Stimme ihres Herzens folgen, für hormongesteuerte Tiere?
Ein Ordenspriester verspricht bei seiner ewigen Profess, sein Leben lang nach den evangelischen Räten zu leben. Dazu gehört bekanntlich auch die Keuschheit.

Nach allem, was ich weiß, stolpert man in eine ewige Profess nicht zufällig rein.
Und jedenfalls der Gute im Beispiel ist auch in den Ehebruch nicht zufällig reingestolpert:
Auf einer Karnevalssitzung lernte er Petra (Name geändert) kennen, eine verheiratete Pflegerin Ende 30. Woll gefiel ihr Lächeln. "Ist bei Ihnen noch Platz?", fragte Woll in seiner Glitzerhose damals und setzte sich zur Frau im Katzenkostüm an den Tisch. Woll war Büttenredner. Er und Petra flirteten, tanzten die ganze Nacht, verabredeten sich.
Ein Priester, der flirtet, hat schon nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ein solcher aber, der die ganze Nacht mit einer verheirateten Frau tanzt und sich mit ihr verabredet ist nur noch zum :kotz: .

Die Schuldgefühle waren die Regungen des Gewissens, das sich gegen diese Schande aufbäumte und den klaren Weg zeigte.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 18:46
von Juergen
Petra? :hmm:

Petra! :auweia:

:narr:

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 18:48
von Melody
Juergen hat geschrieben:Petra? :hmm:

Petra! :auweia:

:narr:
:achselzuck:

Was ist mit Petra??? :hae?:

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 19:21
von Juergen
Melody hat geschrieben:Was ist mit Petra??? :hae?:
Auf einer Karnevalssitzung lernte er Petra (Name geändert) kennen,…
Er und Petra flirteten, tanzten die ganze Nacht, verabredeten sich

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 19:25
von civilisation
Juergen hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:Was ist mit Petra??? :hae?:
Auf einer Karnevalssitzung lernte er Petra (Name geändert) kennen,…
Er und Petra flirteten, tanzten die ganze Nacht, verabredeten sich
Na dann ist ja gut. Schlimmer wäre es, wenn er einen "Peter (Name geändert)" kennengelernt hätte und mit diesem "geflirtet und getanzt hätte". :D

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 19:28
von Melody
Sorry, ich stand wohl gerade auf dem Schlauch... :tuete:

Aber unsere Petra ist hier sicher unschuldig... ;-)

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 19:34
von Melody
Um nochmal auf die Frage und den Artikel einzugehen, damit das hier nicht untergeht:

Wie ich bereits sagte, denke ich durchaus, dass man über die vielfältigen Probleme der heute völlig überlasteten Priester offener reden muss und das Tabu brechen. Mit Sicherheit ist "Burn-Out" ein Thema oder eben das Thema "Depression".

Allerdings ist es doch kein Wunder, wenn hier viel über das Thema des Zölibatbruches/Ehebruchs gesprochen wird, denn die Art und Weise des Artikels lädt geradezu dazu ein. Hier wird die Kirche mal wieder in einem schlechten Licht dargestellt. Logisch, dass man dazu Stellung beziehen möchte.

Das mindert aber nicht die Schwere des Problems, wenn Priester Probleme jenseits vom Zölibat haben...

Genauso gibt es Priester, die unter Burn-Out u. ä. leiden/gelitten haben, weil sie aufgrund ihrer konservativen Einstellungen von ihrer Gemeinde oder ihrem Orden gemobbt worden sind. DAS halte ich für ein Problem.
Und ich glaube, gerade für solche gibt es KEINEN Zufluchtsort... Wunibald Müller ist für diese garantiert der falsche Ansprechpartner... :/

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 21:46
von Yeti
Melody hat geschrieben:Um nochmal auf die Frage und den Artikel einzugehen, damit das hier nicht untergeht:

Wie ich bereits sagte, denke ich durchaus, dass man über die vielfältigen Probleme der heute völlig überlasteten Priester offener reden muss und das Tabu brechen. Mit Sicherheit ist "Burn-Out" ein Thema oder eben das Thema "Depression".

Allerdings ist es doch kein Wunder, wenn hier viel über das Thema des Zölibatbruches/Ehebruchs gesprochen wird, denn die Art und Weise des Artikels lädt geradezu dazu ein. Hier wird die Kirche mal wieder in einem schlechten Licht dargestellt. Logisch, dass man dazu Stellung beziehen möchte.

Das mindert aber nicht die Schwere des Problems, wenn Priester Probleme jenseits vom Zölibat haben...

Genauso gibt es Priester, die unter Burn-Out u. ä. leiden/gelitten haben, weil sie aufgrund ihrer konservativen Einstellungen von ihrer Gemeinde oder ihrem Orden gemobbt worden sind. DAS halte ich für ein Problem.
Und ich glaube, gerade für solche gibt es KEINEN Zufluchtsort... Wunibald Müller ist für diese garantiert der falsche Ansprechpartner... :/
Da würden mir als einzige Alternative die Alexianer einfallen. Ich hab aber keine Ahnung, inwieweit die Bistümer diesen "Service" (noch) nutzen. Als ich mal Mitte der Neunzigerjahre dort war, gab es auch Priester als Patienten, wie man mir sagte.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Mittwoch 11. April 2012, 22:17
von iustus
Yeti hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Genauso gibt es Priester, die unter Burn-Out u. ä. leiden/gelitten haben, weil sie aufgrund ihrer konservativen Einstellungen von ihrer Gemeinde oder ihrem Orden gemobbt worden sind. DAS halte ich für ein Problem.
Und ich glaube, gerade für solche gibt es KEINEN Zufluchtsort... Wunibald Müller ist für diese garantiert der falsche Ansprechpartner... :/
Da würden mir als einzige Alternative die Alexianer einfallen. Ich hab aber keine Ahnung, inwieweit die Bistümer diesen "Service" (noch) nutzen. Als ich mal Mitte der Neunzigerjahre dort war, gab es auch Priester als Patienten, wie man mir sagte.
Bei den Alexianern in Köln ist doch Manfred Lütz tätig. Würde passen.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 07:51
von Raphaela
Melody hat geschrieben:Um nochmal auf die Frage und den Artikel einzugehen, damit das hier nicht untergeht:

Genauso gibt es Priester, die unter Burn-Out u. ä. leiden/gelitten haben, weil sie aufgrund ihrer konservativen Einstellungen von ihrer Gemeinde oder ihrem Orden gemobbt worden sind. DAS halte ich für ein Problem.
Und ich glaube, gerade für solche gibt es KEINEN Zufluchtsort... Wunibald Müller ist für diese garantiert der falsche Ansprechpartner... :/
Das kann nur jemand sagen, der ihn nie selbst kennengelernt hat.
Und wie ich schon gepostet habe: Er ist nicht der einizige Therapeut dort und er betet darum, dass er die Gäste den richtigen geistlichen Begleitern und Therapeuten zuteilt.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Donnerstag 12. April 2012, 12:28
von Christiane
Melody hat geschrieben: Wie ich bereits sagte, denke ich durchaus, dass man über die vielfältigen Probleme der heute völlig überlasteten Priester offener reden muss und das Tabu brechen. Mit Sicherheit ist "Burn-Out" ein Thema oder eben das Thema "Depression".
Tja, ich kenne selbst so einen Fall...

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Samstag 19. Mai 2012, 13:30
von civilisation
Ich stelle das mal einfach hier ein.

Kardinal Schönborn annulliert Pfarrgemeinderatswahl bei rechtgläubigem Pfarrer

-> http://gloria.tv/?media=291145

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Samstag 19. Mai 2012, 13:35
von cantus planus
Die PGR-Wahlen in Wien sind ein (peinliches) Thema für sich. Das ist da noch lächerlicher als in anderen Diözesen. Ich habe da während meiner Dienstzeit ebenfalls recht erstaunliche Erfahrungen gemacht.

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 22. Mai 2012, 09:29
von lutherbeck
Christiane hat geschrieben:
Melody hat geschrieben: Wie ich bereits sagte, denke ich durchaus, dass man über die vielfältigen Probleme der heute völlig überlasteten Priester offener reden muss und das Tabu brechen. Mit Sicherheit ist "Burn-Out" ein Thema oder eben das Thema "Depression".
Tja, ich kenne selbst so einen Fall...
Mir wurde gestern erzählt, daß ein gewisser Anselm Grün gesagt haben soll, daß ein Burnout nur das Ergebnis eines schöpfen aus trüben Quellen sei...

:pfeif:

...die Quelle für diese Aussage konnte ich jedoch nicht finden...

Re: "Verheizt" die Kirche ihre besten Mitarbeiter?

Verfasst: Dienstag 22. Mai 2012, 09:48
von Niels
Damit tingelt Pater Anselm Grün durch Deutschland: http://www.noz.de/artikel/36783554/nich ... -schoepfen
Am Freitag befasste sich der Pater zunächst mit dem immer häufiger auftretenden „Burn-out-Syndrom“. Erschöpfung entstehe nicht durch zu viel Arbeit, sondern durch „Schöpfen aus trüben Quellen“, erklärte er. Perfektionismus und sich selber unter Druck zu setzen seien ebenso trübe Quellen wie verschiedene Lebensmuster, die der Mensch sich zu eigen mache. Klare Quelle sei die Einsicht, nicht alles selber machen zu müssen, und eine spirituelle Einstellung, Impulse durch den Heiligen Geist zu bekommen und dadurch auf die eigene Intuition zu vertrauen.(...)