Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

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diluculum
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Beitrag von diluculum »

Hallo zuerst. Es ist mein erstes Posting hier.

Ich habe zu Frère Roger unlängst einen provokanten Kommentar geschrieben.
http://vigilate.blogsome.com/2006/09/07 ... der-nicht/
Vielleicht gefällt es ja?

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Edi
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Beitrag von Edi »

diluculum hat geschrieben:Hallo zuerst. Es ist mein erstes Posting hier.

Ich habe zu Frère Roger unlängst einen provokanten Kommentar geschrieben.
http://vigilate.blogsome.com/2006/09/07 ... der-nicht/
Vielleicht gefällt es ja?
Wenn er den Beitritt zur kath. Kirche als als Bruch mit seinen Wurzeln ansieht, aber trotzdem die Kommunion nimmt, dann stimmt doch etwas mit ihm und seinem Denken nicht. Die kath. Lehre ist ja gewiss in Teilen ein Bruch mit dem Protestantismus, erst recht mit dem reformierten. Es bedeutet aber nicht, dass er hätte alles über Bord werfen müssen, denn vieles ist ja bei beiden Konfessionen auch identisch.
Ich las mal einen Äusserung von ihm, aus der hervorging, dass er seinen Eltern keinen Kummer durch einen Übertritt machen wollte. Zu dieser Menschendienerei, so nenne ich mal eine solche Haltung, gehören ja auch manche Aussagen auf der Webseite von Taize. Offenbar wollte er es halt immer mit niemand verderben. Soweit ich es mitkriege, wobei ich aber nicht weiss, ob das dort offizielle Lehre ist, meint man in Taize auch, die Muslime könnten auf ihre Art auch Gott dienen. Ich bin überzeugt, dass wenn man dort anfragen würde, man auch wieder so eine nichtssagende Antwort von Taize bekäme, wie bei der Frage damals nach seinem Übertritt. Inzwischen ist diese Frage ja endlich von Taize wenigstens klar beantwortet worden.
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Edi
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Beitrag von Edi »

http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... p?ID=26526


"Über der Frage, ob Frère Roger katholisch war, spitzt sich demnach die Alternative von Kommunion oder Konversion zu. Problematisch an dem Schritt einer Konversion erscheint den Mönchen von Taizé, dass hier nicht nur der Austritt aus der bisherigen kirchlichen Gemeinschaft verlangt wird – was auch heute noch gilt – sondern lange Zeit auch die Absage an das bisherige Glaubensbekenntnis. Diese beiden Schritte wollte der Gründer von Taizé nicht vollziehen. Für ihn konkretisierte sich das allmähliche Hineinwachsen in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche an zwei Punkten, die er niemals geheim gehalten habe: Die Eucharistie zu empfangen und die Notwendigkeit eines Dienstes der Einheit durch den Bischof von Rom anzuerkennen. So sei Roger Schutz als Protestant „nach und nach in die volle Gemeinschaft mit dem Glauben der katholischen Kirche getreten, ohne eine ,Konversion‘, die einen Bruch mit seinen Wurzeln bedeutet hätte“, zu vollziehen, wie die Mönche in ihrer Stellungsnahme hervorheben.

Mit diesem Weg – einerseits einen versöhnlichen Umgang mit den eigenen familiären und kirchlichen Wurzeln zu suchen und andererseits eine volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche zu leben – hätte Frère Roger zeichenhaft eine neue Art christlicher Existenz zu beschreiben versucht. Ist dieser Ansatz eine Sackgasse, weil hier jemand gleichsam zwischen allen Stühlen der christlichen Konfessionen zu sitzen scheint? Oder ist gerade hier ein utopischer, aber doch zukunftsträchtiger Weg der Ökumene beschrieben, der die innere Zerrissenheit von Millionen von Christen lösen könnte? Denn hier erscheinen zwei der Hauptstreitpunkte der Ökumene, der Dienst der Päpste als Nachfolger Petri und die heilige Eucharistie, als Wege der Einheit."
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Walter
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Beitrag von Walter »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Du darfst dir die Kirche Gottes nicht wie den berühmten Karnickelzüchterverein vorstellen, mit Beitrittserklärung, Mitgliedsbeitrag, Vorstand und Protokollführer, bloß weil in kirchengeschichtlich jüngster Zeit sich in Deutschland aufgrund eines kuriosen Staatskirchenrechts sich vergleichbare, vereinsmeierische Formen herausgebildet haben.

Bruder Roger hat die Kirche gebeten, die Sakramente empfangen zu dürfen, und die Kirche hat sie ihm gespendet. Folglich ist er Glied der katholischen Kirche. Ganz einfach.
Hat er denn wirklich das Sakrament der Myronsalbung bzw. Firmung empfangen? Oder hat das in der römischen Kirche nichts mehr zu bedeuten, nur dass die Zahl Sieben halt so schön ist? :roll:
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Pit
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Re: ein neues Gerücht

Beitrag von Pit »

Linus hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Die Vorgänge um Roger Schutz zeigen vor allem eines: die ans sündhafte Ärgernis heranreichende Verwirrung der Gläubigen zur Erbauung von Kirchenrechtlern an ihren akademischen Haarspaltereien. Offensichtlich ist keiner in der Lage, zu beantworten, welcher Konfession Frère Roger nun eigentlich angehörte.
Ich habe das hier mehrfach beantwortet: Der Mann war gläubiges Kind der
Kirche. Im übrigen gehört das nicht hierher. Bitte beachten, sons jips Senge.
Wo schriebst du darüber?
Das Roger Schutz ein "gläubiges Kind der Kirche" war - woran machst du das fest?
Das must Du Robert fragen, denn Fakt ist auf jeden Fall, daß
- Frere Roger Schutz reformierter Christ war und er persönlich das Eucharistieverständnis der röm.-kath. Kirche teilte, weshalb ihm, meines Wissens bereits in den 70er Jahren, von zuständigen Diözesanbischof eine Sondererlaubnis erteilt wurde,die Kommunion zu empfangen, was er u.A. auch regelmäßig bei der Papstaudienz tat.
Die Tatsache, daß Kardinal Ratzinger ihm bei der Trauerfeier für Papst Johannes Paul II die Kommunion austeilte, war also kein Versehen, sondern Absicht.
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ad-fontes
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Re: ein neues Gerücht

Beitrag von ad-fontes »

Diese "Sondererlaubnis" bestand nach Aussage der Bruderschaft bzw. Fr. Rogers selbst (siehe meine Posts mit Quellenbelegen in dem Strang "Saint Frère Roger?") darin, daß er vor dem zuständigen Ortsbischof das Bekenntnis zum katholischen Glauben ablegte (es wurde von ihm aber nicht die professio fidei, sondern nur der Wortlaut des Apostolicums abverlangt).

Dies kann auch als Eintritt in den Rechtsbereich der RKK interpretiert werden.
(Wie sich dies aus Sicht des CIC 1917 darstellt, entzieht sich meiner Kenntnis.)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Libertas Ecclesiae
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Re: ein neues Gerücht

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

ad-fontes hat geschrieben: ... es wurde von ihm aber nicht die professio fidei, sondern nur der Wortlaut des Apostolicums abverlangt).

Dies kann auch als Eintritt in den Rechtsbereich der RKK interpretiert werden ...
Nur der Wortlaut des Apostolicums ??? Und dann ist man automatisch katholisch ??? :hae?:

Der ganze Vorgang erscheint mir nach wie vor sehr undurchsichtig und interpretationsbedürftig. Auf keinen Fall darf man den Fall Roger Schutz als Freibrief zum Kommunionempfang für all diejenigen Protestanten verstehen, die subkjektiv das katholische Eucharistieverständnis teilen mögen. Es muss ein Ausnahmefall bleiben, der auch besser hätte erklärt werden müssen.
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ad-fontes
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Re: ein neues Gerücht

Beitrag von ad-fontes »

Nein, automatisch bestimmt nicht. Das Bekenntnis des katholischen Glaubens macht noch nicht alleine katholisch. Es muss vor der zuständigen kirchlichen Autorität erfolgen (war der Fall), und es muss auch die entsprechende Willensäußerung kund getan werden. Das wissen wir nicht; es würde aber - und das spricht gegen eine Konversion Bruder Rogers - seinem Wesen - oder wer es neutraler haben will - seinem "Image" nicht entsprechen, einen solchen Schritt geheim zu halten.
(Außerdem hat er die Konversion fr. Max (Thurian)s - soweit man weiß - wohl respektiert, aber nicht gutgeheißen.

Wenn sich ein Nichtkatholik an den Bischof wendet, und er ihm den Kommunionempfang gestattet, ist das aber kirchenrechtskonform, oder (zumindest nach dem CIC 1983)?
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Libertas Ecclesiae
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Re: ein neues Gerücht

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Meine Güte, warum nur dieses Verwirrspiel? Und warum legt die Gemeinschaft von Taizé nach wie vor einen Schleier um das Ganze? Entweder ist man katholisch oder nicht. Warum also diese Geheimhaltungspolitik?

Aber wir sind hier eigentlich im falschen Strang. Die Diskussion sollte im dafür vorgesehenen Strang fortgesetzt werden, wenn es neue Fakten zu berichten gibt.
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Niels
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Re: ein neues Gerücht

Beitrag von Niels »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben: Aber wir sind hier eigentlich im falschen Strang. Die Diskussion sollte im dafür vorgesehenen Strang fortgesetzt werden, wenn es neue Fakten zu berichten gibt.
Erledigt. :)
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ad-fontes
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Re: ein neues Gerücht

Beitrag von ad-fontes »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Meine Güte, warum nur dieses Verwirrspiel? Und warum legt die Gemeinschaft von Taizé nach wie vor einen Schleier um das Ganze? Entweder ist man katholisch oder nicht. Warum also diese Geheimhaltungspolitik?
fr. Roger, Tagebucheintrag vom 12. September '69 hat geschrieben:Zu Beginn des Jahrhunderts hat Pius X. die Kommunion den Kindern in frühem Alter zugänglich gemacht und löste damit einen Aufschwung aus, wie ihn kein Mensch zu erhoffen gewagt hatte. Er befreite das christliche Gewissen von inneren Zweifeln dem Kommunionempfang gegenüber. Welcher Bischof von Rom wird heute als erster Beleber und Anreger der Aussöhnung die innere Kraft für eine schlichte Geste aufbringen: den Zugang zur katholischen Kommunion all denen zu erschließen, die nicht katholisch sind, aber die Realität der Präsenz Christi in der Eucharistie suchen - und damit einen neuen Aufschwung der Aussöhnung auslösen?
Mgr Gérard Daucourt indique pour sa part que frère Roger n'a pas triché « en cachant une conversion au catholicisme au sens où on l’entend habituellement ». Il « partageait la foi catholique dans le ministère et dans l’Eucharistie », « il vénérait la Vierge Marie » et espérait « une proche restauration de l’unité visible entre tous les chrétiens », mais en voulant « vivre cela sans rupture avec quiconque », in La démarche œcuménique de Frère Roger [archive].
Mgr Daucourt précise de plus : « Dans ses documents officiels, pour les personnes déjà baptisées, l’Église catholique ne parle pas de conversion au catholicisme mais d’admission à la pleine communion dans l’Église catholique. Plusieurs formes sont possibles pour accomplir cette démarche, mais dans tous les cas, elle comporte un document écrit et signé. Aucun document de ce genre n’existe concernant frère Roger.»
http://fr.wikipedia.org/wiki/Max_Thurian#cite_note-6

Kathryn Spink schreibt aber in der von der Comm. autorisierten Biographie Frère Roger, Gründer von Taizé, 1987:
Die Eingliederung dieser [sc. katholischen] Brüder setzte voraus, daß auch alle anderen der katholischen Kirche gegenüber eine loyale Haltung einnahmen. Es erschien angemessen, schriftlich niederzulegen, was die Communauté größtenteils längst lebte. Im September 1969 wurde während des jährlichen Bruderrats ein Text verfaßt, in dem dargelegt wird, daß jeder Bruder die Gemeinschaft mit Petrus, mit dem Bischof von Rom vorwegnimmt: "Die Tatsache, daß katholische Brüder mitten unter uns leben, führt uns dazu, immer deutlicher die Einheit im voraus zu verwirklichen und uns in Gemeinschaft mit jenem Mann zu wissen, der das Dienstamt des Dieners der Diener Gottes übertragen bekommen hat. Niemand verlangt von uns jedoch andererseits, unsere Ursprungskirchen zu verleugnen, die uns den Glauben weitergegeben haben. [...]"
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overkott
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von overkott »

Ich glaube, Frère Roger ist der katholischen Kirche beigetreten. Kardinal Ratzinger hat die communio durch Austeilen der Kommunion bestätigt. Die Kardinäle haben die communio durch die Papstwahl Benedikts bestätigt.

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ottaviani
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von ottaviani »

wie kommst du auf diese verrückte idee

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taddeo
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:wie kommst du auf diese verrückte idee
Mei, Ovi halt ... :achselzuck:

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Robert Ketelhohn
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ist doch nichts verrückt dran.
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taddeo
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von taddeo »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ist doch nichts verrückt dran.
Der letzte Satz auch nicht? :hmm:

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Robert Ketelhohn
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Daran wird kaum ein Kardinal im Conclave gedacht haben, schätze ich.
Aber damit ist auch Akzeptanz inkludiert.
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ifugao
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von ifugao »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ist doch nichts verrückt dran.
Wieso? :breitgrins:
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
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Robert Ketelhohn
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Wieso sollte es?
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overkott
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von overkott »

Ich denke, dass einem Heiligsprechungsverfahren jetzt nichts mehr im Weg steht. Er hat sich nicht nur darum bemüht, Christus in Heiligkeit und Gerechtigkeit nachzufolgen. Er hat den Weg in die communio der katholischen Kirche gefunden, ist als Martyrer gestorben und wurde katholisch beigesetzt.

Er sollte gemeinsam mit Mutter Theresa offiziell heiliggesprochen werden.

Die katholische Verehrung von Frère Roger als Heiligen der versöhnten Vielfalt, wäre ein Zeichen der Zeit, auf das die Welt von heute wartet.

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lutherbeck
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Re:

Beitrag von lutherbeck »

Edi hat geschrieben:http://www.die-tagespost.de/Archiv/tite ... p?ID=26526

Mit diesem Weg – einerseits einen versöhnlichen Umgang mit den eigenen familiären und kirchlichen Wurzeln zu suchen und andererseits eine volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche zu leben – hätte Frère Roger zeichenhaft eine neue Art christlicher Existenz zu beschreiben versucht. Ist dieser Ansatz eine Sackgasse, weil hier jemand gleichsam zwischen allen Stühlen der christlichen Konfessionen zu sitzen scheint? Oder ist gerade hier ein utopischer, aber doch zukunftsträchtiger Weg der Ökumene beschrieben, der die innere Zerrissenheit von Millionen von Christen lösen könnte? Denn hier erscheinen zwei der Hauptstreitpunkte der Ökumene, der Dienst der Päpste als Nachfolger Petri und die heilige Eucharistie, als Wege der Einheit."
Das erscheint mir tatsächlich ein gangbarer Weg zu sein, der zwar von beiden Seiten Geduld einfordert und vermutlich eine Jahrhunderte währende Wanderung wäre - aber eben gangbar - und vermutlich würde uns der Heilige Geist beistehen!

In diesem Sinne erscheint mir auch eine Heiligsprechung des Frere Roger wie unten gefordert sinnvoll - als einer, der die Einheit möglich macht - geradezu ideal!

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Christiane
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Re: Re:

Beitrag von Christiane »

lutherbeck hat geschrieben: In diesem Sinne erscheint mir auch eine Heiligsprechung des Frere Roger wie unten gefordert sinnvoll - als einer, der die Einheit möglich macht - geradezu ideal!
Nur mal so zur Erinnerung. Die Heiligsprechung ist keine Auszeichnung, die die Kirche an verdiente Christen verteilt. Entweder ist jemand ein Heiliger oder nicht. Die Kirche kann dies nur feststellen. Dafür gibt es bestimmte Kriterien, um dies zu erkennen, wie z.B. die Wunder.

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overkott
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Re: Re:

Beitrag von overkott »

Christiane hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben: In diesem Sinne erscheint mir auch eine Heiligsprechung des Frere Roger wie unten gefordert sinnvoll - als einer, der die Einheit möglich macht - geradezu ideal!
Nur mal so zur Erinnerung. Die Heiligsprechung ist keine Auszeichnung, die die Kirche an verdiente Christen verteilt. Entweder ist jemand ein Heiliger oder nicht. Die Kirche kann dies nur feststellen. Dafür gibt es bestimmte Kriterien, um dies zu erkennen, wie z.B. die Wunder.

Christiane
Für eine Heiligsprechung zählt ein Martyrium oder ein Wunder. Es besteht kein Zweifel, dass Frère Roger für seinen katholischen Glauben gestorben ist. Das gilt es festzustellen.

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Christiane
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Re: Re:

Beitrag von Christiane »

overkott hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:
lutherbeck hat geschrieben: In diesem Sinne erscheint mir auch eine Heiligsprechung des Frere Roger wie unten gefordert sinnvoll - als einer, der die Einheit möglich macht - geradezu ideal!
Nur mal so zur Erinnerung. Die Heiligsprechung ist keine Auszeichnung, die die Kirche an verdiente Christen verteilt. Entweder ist jemand ein Heiliger oder nicht. Die Kirche kann dies nur feststellen. Dafür gibt es bestimmte Kriterien, um dies zu erkennen, wie z.B. die Wunder.

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Wo lebst du?
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civilisation
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von civilisation »

Man sollte auch nicht die Worte des schon (insb. von einem Poster hier) fast "heiligen" Roger Schutz vergessen:
„Geprägt vom Lebenszeugnis meiner Großmutter fand ich, wie sie, meine Identität als Christ darin, in mir den Glauben meiner Ursprünge mit dem Geheimnis des katholischen Glaubens zu versöhnen, ohne mit irgendjemandem zu brechen.“
Ergo:

Roger Schutz hat mit seinem reformatorischen Glauben nicht gebrochen. Er galt zwar als "Versöhner", aber ihn jetzt in den Himmel zu heben, ihn als römisch-katholisch zu bezeichnen und ihm sogar die Möglichkeit der Heiligsprechung zu eröffnen - das wäre zuviel ...

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Edi
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von Edi »

civilisation hat geschrieben:Man sollte auch nicht die Worte des schon (insb. von einem Poster hier) fast "heiligen" Roger Schutz vergessen:
„Geprägt vom Lebenszeugnis meiner Großmutter fand ich, wie sie, meine Identität als Christ darin, in mir den Glauben meiner Ursprünge mit dem Geheimnis des katholischen Glaubens zu versöhnen, ohne mit irgendjemandem zu brechen.“
Ergo:

Roger Schutz hat mit seinem reformatorischen Glauben nicht gebrochen. Er galt zwar als "Versöhner", aber ihn jetzt in den Himmel zu heben, ihn als römisch-katholisch zu bezeichnen und ihm sogar die Möglichkeit der Heiligsprechung zu eröffnen - das wäre zuviel ...
Der Mann wollte halt ja keinem weh tun, aber das geht nun mal nicht immer. Er hat ja auch so schwammig auf der Taizewebseite geschrieben. Man merkt bei manchem hat bald wie ihr Charakter ihre Theologie bestimmt. Habe das gerade wieder mit einem Mann erlebt, der mit seiner Vergangenheit nicht fertig geworden ist und daher zu völlig falschen Schlüssen hinsichtlich Ehrlichkeit und Offenheit, was Beziehungen zwischen Mann und Frau angeht, kommt.
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von overkott »

civilisation hat geschrieben:Man sollte auch nicht die Worte des schon (insb. von einem Poster hier) fast "heiligen" Roger Schutz vergessen:
„Geprägt vom Lebenszeugnis meiner Großmutter fand ich, wie sie, meine Identität als Christ darin, in mir den Glauben meiner Ursprünge mit dem Geheimnis des katholischen Glaubens zu versöhnen, ohne mit irgendjemandem zu brechen.“
Ergo:

Roger Schutz hat mit seinem reformatorischen Glauben nicht gebrochen. Er galt zwar als "Versöhner", aber ihn jetzt in den Himmel zu heben, ihn als römisch-katholisch zu bezeichnen und ihm sogar die Möglichkeit der Heiligsprechung zu eröffnen - das wäre zuviel ...
Ich glaube, die Kirche kann die Fürsprache Frère Rogers gut gebrauchen. Am Frère-Roger-Altar würden vielleicht nicht ganz so viele Kerzen brennen wie vor dem hl. Antonius...

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lutherbeck
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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von lutherbeck »

overkott hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Man sollte auch nicht die Worte des schon (insb. von einem Poster hier) fast "heiligen" Roger Schutz vergessen:
„Geprägt vom Lebenszeugnis meiner Großmutter fand ich, wie sie, meine Identität als Christ darin, in mir den Glauben meiner Ursprünge mit dem Geheimnis des katholischen Glaubens zu versöhnen, ohne mit irgendjemandem zu brechen.“
Ergo:

Roger Schutz hat mit seinem reformatorischen Glauben nicht gebrochen. Er galt zwar als "Versöhner", aber ihn jetzt in den Himmel zu heben, ihn als römisch-katholisch zu bezeichnen und ihm sogar die Möglichkeit der Heiligsprechung zu eröffnen - das wäre zuviel ...
Ich glaube, die Kirche kann die Fürsprache Frère Rogers gut gebrauchen. Am Frère-Roger-Altar würden vielleicht nicht ganz so viele Kerzen brennen wie vor dem hl. Antonius...
Zustimmung!

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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von Sempre »

overkott hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Man sollte auch nicht die Worte des schon (insb. von einem Poster hier) fast "heiligen" Roger Schutz vergessen:
„Geprägt vom Lebenszeugnis meiner Großmutter fand ich, wie sie, meine Identität als Christ darin, in mir den Glauben meiner Ursprünge mit dem Geheimnis des katholischen Glaubens zu versöhnen, ohne mit irgendjemandem zu brechen.“
Ergo:

Roger Schutz hat mit seinem reformatorischen Glauben nicht gebrochen. Er galt zwar als "Versöhner", aber ihn jetzt in den Himmel zu heben, ihn als römisch-katholisch zu bezeichnen und ihm sogar die Möglichkeit der Heiligsprechung zu eröffnen - das wäre zuviel ...
Ich glaube, die Kirche kann die Fürsprache Frère Rogers gut gebrauchen. Am Frère-Roger-Altar würden vielleicht nicht ganz so viele Kerzen brennen wie vor dem hl. Antonius...
Wenn Frère-Roger tatsächlich nicht den protestantischen Irrlehren abgeschworen haben sollte, dann sollten lieber wir für ihn beten.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von overkott »

Als Gebet empfehle ich:

Allmächtiger, ewiger Gott !

Du hast uns Frère Roger als Bruder und Friedensstifter geschenkt. Sein Leben war erfüllt von der Sorge für junge Menschen auf der Suche nach dir. Vielen war er ein unermüdlicher Seelsorger, väterlicher Ratgeber, geduldiger Lehrer und treuer Freund.

Er hat uns die Liebe zu deinem Sohn vorgelebt. Sein Bemühen um Einheit in Christus ist uns ein Vorbild. Sein Anliegen war es Arbeit, Familie und Gesellschaft im Licht unseres Glaubens zu verstehen. Gegenseitige Hilfe in der Gemeinschaft und darüber hinaus verstand er als die Erfüllung christlicher Nächstenliebe.

Aus den Sakramenten, der Heiligen Schrift und dem Gebet schöpfte er die Kraft, ein Werk zu schaffen, das dir und den Menschen dienen soll.

Zu allen Zeiten hast du uns Menschen zur Mitarbeit am Aufbau deiner Kirche berufen, darum bitten wir dich: Lass uns heute mitwirken an der Überwindung von Armut, Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit. Hilf uns, auf die Fürsprache Frère Rogers, mutig für das menschliche Leben und den Schutz von Ehe und Familie einzutreten. Lass uns in der Gemeinschaft deiner Kirche Salz für die Erde und Licht für die Welt sein.

Erfülle unsere Hoffnung, Frère Roger in der Gemeinschaft mit der ganzen Kirche in allen Sprachen und Nationen als Heiligen verehren zu dürfen. Lass uns durch Glaube, Hoffnung und Liebe daran mitarbeiten, dass in dieser Welt dein Wille geschehe, wie es Frère Roger getan hat.

Darum bitten wir dich, durch Christus, unseren Herrn. Amen!

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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von Bernado »

Sempre hat geschrieben:Wenn Frère-Roger tatsächlich nicht den protestantischen Irrlehren abgeschworen haben sollte, dann sollten lieber wir für ihn beten.
Das schadet sicher in keinem Fall. Allerdings würde ich darauf verzichten, dem lieben Gott dabei im Präfationston vorzubeten, was er von Frère Roger halten soll.

Er weiß das besser.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Re: Trat Frère Roger der katholischen Kirche bei?

Beitrag von Christiane »

overkott hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Man sollte auch nicht die Worte des schon (insb. von einem Poster hier) fast "heiligen" Roger Schutz vergessen:
„Geprägt vom Lebenszeugnis meiner Großmutter fand ich, wie sie, meine Identität als Christ darin, in mir den Glauben meiner Ursprünge mit dem Geheimnis des katholischen Glaubens zu versöhnen, ohne mit irgendjemandem zu brechen.“
Ergo:

Roger Schutz hat mit seinem reformatorischen Glauben nicht gebrochen. Er galt zwar als "Versöhner", aber ihn jetzt in den Himmel zu heben, ihn als römisch-katholisch zu bezeichnen und ihm sogar die Möglichkeit der Heiligsprechung zu eröffnen - das wäre zuviel ...
Ich glaube, die Kirche kann die Fürsprache Frère Rogers gut gebrauchen. Am Frère-Roger-Altar würden vielleicht nicht ganz so viele Kerzen brennen wie vor dem hl. Antonius...
Wenn er unter den Heiligen ist, sicher. Die Kirche kann die Fürsprache aller Heiligen gebrauchen. Wie gesagt, wenn...

Übrigens, ich bin ja nun, wie ihr wahrscheinlich alle mitbekommen hat, eine ziemliche Ökumene-Skeptikerin. Nichts desto trotz kommt mir eben der Gedanke, dass eine Heiligsprechung von Frère Roger als katholische Vereinnahmung verstanden werden könnte. Das mal nur so in den Raum gestellt.

Christiane
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