Evangelii gaudium

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HeGe
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von HeGe »

"Der Papst muss nun Taten folgen lassen"

Tja, "Inhalt des Schreibens nicht verstanden, setzen, sechs!" kann man zu solch einer Aussage wohl nur sagen. :patsch:

Weiter als bis zu diesem Satz bin ich im Artikel übrigens nicht gekommen, danach schlug mein Kopf auf die Tischplatte:
Anne Schirmer, 32, Bundesleiterin der Katholischen jungen Gemeinde [sic!]

"Ich habe mich sehr über das Apostolische Schreiben von Franziskus gefreut, und das, obwohl Aussagen des Papstes als Institution bisher kaum eine Rolle in meinem Leben und meinem Glauben gespielt haben.[...]
:panisch:
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Exilfranke
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Exilfranke »

Hab ich doch gesagt. Es ist egal, was nun "genau" in dem Schreiben steht. Wichtiger ist, was die Reformkatholiken reininterpretieren können. Wir werden uns noch alle wundern.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

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Juergen
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Juergen »

HeGe hat geschrieben:"Der Papst muss nun Taten folgen lassen"

Tja, "Inhalt des Schreibens nicht verstanden, setzen, sechs!" kann man zu solch einer Aussage wohl nur sagen. :patsch:

Weiter als bis zu diesem Satz bin ich im Artikel übrigens nicht gekommen, danach schlug mein Kopf auf die Tischplatte:
Kann ich nachvollziehen.


Weiteres aus dem Text
…Ich erlebe bei meiner Arbeit, dass der Papst bei jungen Menschen Gesprächsthema ist und Hoffnungen geweckt hat. Dennoch stehen für die KjG (Katholische junge Gemeinde) viele noch konkretere Fragen und Probleme an - zum Beispiel die nach der Anerkennung der ehrenamtlichen Jugendarbeit in den Kirchgemeinden vor Ort…
Ja ne is klar, alle jubeln über die „Dezentralisierung“ aber bei mir vor Ort, da soll der Papst endlich dem Pfarrer und anderen in den Hintern treten, damit sie meine ehrenamtliche Jugendarbeit mehr anerkennen. :patsch:

Wie wäre es mit:
Hintern aus dem Pupssessel, aufstehen und Maul aufmachen?
Gruß Jürgen

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Edi
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Edi »

Exilfranke hat geschrieben:Hab ich doch gesagt. Es ist egal, was nun "genau" in dem Schreiben steht. Wichtiger ist, was die Reformkatholiken reininterpretieren können. Wir werden uns noch alle wundern.
Reininterpretieren kann man nur etwas, weil die Formulierungen mißverständlich sind, was sie offenbar bei Benedikt nicht waren. Daher haben Medien schon am Tage der Veröffentlichung aus einem Text geschlossen, daß jetzt alle, also auch wiederverheiratete Geschiedene zur Kommunion gehen dürften.
Ich habe die Aussage des Papstes bei Scalfari über das Gewissen gelesen, die kam mir auch schon recht mißverständlich vor, weil nicht drauf hingewiesen wurde, daß es ein durch den hlg Geist erleuchtetes Gewissen gibt und eben auch ein unerleuchtetes. Wenn schon WsK den Papst lobt, dann sollte man zumindest näher hinsehen.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Juergen
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Juergen »

http://www.sueddeutsche.de/panorama/kat ... picks=true

…Sehr schade und traurig finde ich, dass er sich nicht dafür einsetzt, dass Frauen zu Weiheämtern zugelassen werden. Er schreibt, diese Frage stehe nicht zur Diskussion. Für mich steht sie zur Diskussion, und zwar dringend. Mich überzeugt das Argument nicht, dass es der Kirche verboten ist, Frauen zuzulassen…
Wenn das das einzige Dogma ist, daß sie nicht „überzeugt“… Andere Probleme mit der Lehre hat sie offenbar ja nicht; zumindest nennt sie sie nicht. Also Dreifaltigkeit, Jungfrauengeburt, Erbsünde, Transsubstantiation, die Gnadenlehre des Konzils von Trient, etc. etc. – um nur einige zu nennen – sind Dogmen, die sie offenbar überzeugen und ein Klacks sind im Vergleich zu dieser in höchstem Grade spekulativen und komplizierten und so schwer verständlichen Lehre von dem Männern vorbehaltenen Weihesakrament.
Tja, die Frau zwar schon eine Schlumeierin, aber dennoch blond. – Schade, daß es bei dieser einzigen Lehrentschiedung so schwierig ist, einfach mal zu glauben, was die Kirche unfehlbar lehrt.
Gruß Jürgen

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Florianklaus
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Florianklaus »

Zur "Kapitalismuskritik" des Papstes: http://www.handelszeitung.ch/politik/de ... tes-532335

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Mariahilfer
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Mariahilfer »

Gibt es diese exhortatio apostolica eigentlich auf Lateinisch? Welches ist die authentische Fassung?

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taddeo
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von taddeo »

Mariahilfer hat geschrieben:Gibt es diese exhortatio apostolica eigentlich auf Lateinisch? Welches ist die authentische Fassung?
Das ist etwas seltsam. Einerseits müßte es sie auf Lateinisch geben, wo käme sonst der Titel "Evangelii gaudium" her?
Andererseits ist sie auf der Website vatican.va ausschließlich in mehreren modernen Sprachen zu finden, eine lateinische Fassung steht dort nirgends.

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Mariahilfer
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Mariahilfer »

taddeo hat geschrieben:
Mariahilfer hat geschrieben:Gibt es diese exhortatio apostolica eigentlich auf Lateinisch? Welches ist die authentische Fassung?
Das ist etwas seltsam. Einerseits müßte es sie auf Lateinisch geben, wo käme sonst der Titel "Evangelii gaudium" her?
Andererseits ist sie auf der Website vatican.va ausschließlich in mehreren modernen Sprachen zu finden, eine lateinische Fassung steht dort nirgends.
Daher meine Frage.

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Juergen
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Juergen »

taddeo hat geschrieben:
Mariahilfer hat geschrieben:Gibt es diese exhortatio apostolica eigentlich auf Lateinisch? Welches ist die authentische Fassung?
Das ist etwas seltsam. Einerseits müßte es sie auf Lateinisch geben, wo käme sonst der Titel "Evangelii gaudium" her?
Andererseits ist sie auf der Website vatican.va ausschließlich in mehreren modernen Sprachen zu finden, eine lateinische Fassung steht dort nirgends.
Vielleicht ist da einfach die Übersetzung noch nicht fertig.
Gruß Jürgen

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KlausLange
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von KlausLange »

Mal zurück zum eigentlichen Text.

Eine der schönsten Passagen, neben der ausführlichen Behandlung des Kerygmas, ist für mich diese:
247. Ein ganz besonderer Blick ist auf das jüdische Volk gerichtet, dessen
Bund mit Gott niemals aufgehoben wurde
, denn » unwiderruflich sind
Gnade und Berufung, die Gott gewährt « (Röm 11,29). Die Kirche, die mit
dem Judentum einen wichtigen Teil der Heiligen Schrift gemeinsam hat,
betrachtet das Volk des Bundes und seinen Glauben als eine heilige Wurzel
der eigenen christlichen Identität (vgl. Röm 11,16-18). Als Christen können
wir das Judentum nicht als eine fremde Religion ansehen, noch rechnen
wir die Juden zu denen, die berufen sind, sich von den Götzen abzuwenden
und sich zum wahren Gott zu bekehren
(vgl. 1 Thess 1,9). Wir glauben
gemeinsam mit ihnen an den einen Gott, der in der Geschichte handelt,
und nehmen mit ihnen das gemeinsame offenbarte Wort an.

248. Der Dialog und die Freundschaft mit den Kindern Israels gehören
zum Leben der Jünger Jesu. Die Zuneigung, die sich entwickelt hat, lässt
uns die schrecklichen Verfolgungen, denen die Juden ausgesetzt waren
und sind, aufrichtig und bitter bedauern, besonders, wenn Christen darin
verwickelt waren und sind.

249. Gott wirkt weiterhin im Volk des Alten Bundes und lässt einen
Weisheitsschatz entstehen, der aus der Begegnung mit dem göttlichen Wort
entspringt. Darum ist es auch für die Kirche eine Bereicherung, wenn sie
die Werte des Judentums aufnimmt.
Obwohl einige christliche
Überzeugungen für das Judentum unannehmbar sind und die Kirche nicht
darauf verzichten kann, Jesus als den Herrn und Messias zu verkünden,
besteht eine reiche Komplementarität, die uns erlaubt, die Texte der
hebräischen Bibel gemeinsam zu lesen und uns gegenseitig zu helfen, die
Reichtümer des Wortes Gottes zu ergründen
sowie viele ethische
Überzeugungen und die gemeinsame Sorge um die Gerechtigkeit und die
Entwicklung der Völker miteinander zu teilen.
Hervorhebungen durch mich.

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Gallus
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Gallus »

KlausLange hat geschrieben:Eine der schönsten Passagen, neben der ausführlichen Behandlung des Kerygmas, ist für mich diese:
:ja:

Sehr gut. Und auch da: Absolute Kontinuität zu dem, was Benedikt XVI zum gleichen Thema zu sagen hatte.

PigRace
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von PigRace »

Eine gute Idee, KlausLage! :daumen-rauf:

Mir persönlich hat eine kleine, wahrscheinlich ganz nebensächliche Stelle am besten gefallen. Als ich das las, "glühte" es vor innerer Zustimmung geradezu in mir.
EG 262 + 264 hat geschrieben:262 Ohne längere Zeiten der Anbetung [...] werden wir vor Müdigkeit und Schwierigkeiten schwächer und erlischt der Eifer. Die Kirche braucht dringend die Lunge des Gebets, und ich freue mich sehr, dass in allen kirchlichen Einrichtungen [...] die ewige eucharistische Anbetung mehr werden.

264 Der erste Beweggrund, das Evangelium zu verkünden, ist die Liebe Jesu, die wir empfangen haben; die Erfahrung, dass wir von ihm gerettet sind, der uns dazu bewegt, ihn immer mehr zu lieben. [...] Wenn wir nicht den innigen Wunsch verspüren, diese Liebe mitzuteilen, müssen wir im Gebet verweilen und ihn bitten, dass er uns wieder eine innere Ergriffenheit empfinden lässt.
Das ging bei mir "runter wie Öl"...!! Ich kenne die euchristische Anbetung ja noch gar nicht so lange. Aber was sie "ermöglicht", "frei schafft", das läßt mich immer wieder staunen... I love it !! :)

PigRace

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Juergen
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Juergen »

Wie ich schon schrieb, finde ich es interessant, daß unser Erzbischof das gleiche Thema aufgegriffen hat:
http://kreuzgang.org/viewtopic.php?p=699634#p699634


Bekommen z.B. Bischöfe solche Text wie dieses apost. Schreiben schon vorab?
Presseleute bekommen ja auch vorher (wie lange vorher?) solche Texte „unter Embargo“.
Gruß Jürgen

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Exilfranke
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Exilfranke »

BREAKING NEWS: Vatikan zieht dt. Übersetzung von Evangelii gaudium wieder zurück! Zuviele Übersetzungsfehler!

Was ist denn da nur los?!?
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ad_hoc
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von ad_hoc »

Wenn ich als Katholik nicht zum jüdischen Glauben wechseln kann, dann stimmt die Aussage bzgl. des jüdischen Glaubens im Verhältnis zum katholischen Glauben nicht. Die Fülle des Glaubens ist allein im Glauben an Jesus Christus.
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Edi
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Edi »

"Darum ist es auch für die Kirche eine Bereicherung, wenn sie die Werte des Judentums aufnimmt."

Welche Werte hat denn das Judentum, die wir Christen nicht haben? Die Juden sind sich doch nicht mal einig über die Frage, wann das menschliche Leben beginnt.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 29. November 2013, 13:48, insgesamt 1-mal geändert.
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Wenn tausend Gründe auch dagegen sprechen,
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die Wahrheit aber muss die Bahn sich brechen.

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ad_hoc
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von ad_hoc »

Exilfranke hat geschrieben:BREAKING NEWS: Vatikan zieht dt. Übersetzung von Evangelii gaudium wieder zurück! Zuviele Übersetzungsfehler!

Was ist denn da nur los?!?
Das ist es, was mich die ganze Zeit stört: die Nachlässigkeit in päpstlichen Äußerungen, die Uneindeutigkeit, die mangelnde Professionalität, die mittlerweile üblichen Korrekturen bzw. Andeutungen solcher, etc. etc. Und so wird es wohl weitergehen. Auch in Zukunft nur Unausgegorenes,Flickwerk, Mittelmäßigkeit.
Ist es weiterhin nicht üblich, päpstliche Schriften zunächst in Latein zu verfassen, aus welcher dann alle weiteren Übersetzungen gefertigt werden?
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Edi
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Edi »

ad_hoc hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:BREAKING NEWS: Vatikan zieht dt. Übersetzung von Evangelii gaudium wieder zurück! Zuviele Übersetzungsfehler!

Was ist denn da nur los?!?
Das ist es, was mich die ganze Zeit stört: die Nachlässigkeit in päpstlichen Äußerungen, die Uneindeutigkeit, die mangelnde Professionalität, die mittlerweile üblichen Korrekturen bzw. Andeutungen solcher, etc. etc. Und so wird es wohl weitergehen. Auch in Zukunft nur Unausgegorenes und Flickwerk.
Ist es weiterhin nicht üblich, päpstliche Schriften zunächst in Latein zu verfassen, aus welcher dann alle weiteren Übersetzungen gefertigt werden?
Vielleicht sagen sich die Übersetzer, wenn schon der Papst sich nicht immer so ganz eindeutig ausdrückt, warum sollen wir dann so präzis übersetzen. Oder sind da nur immer die Übersetzer schuld? Das glaube ich auch nicht ganz.
Zuletzt geändert von Edi am Freitag 29. November 2013, 14:08, insgesamt 1-mal geändert.
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Tritonus
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Tritonus »

Exilfranke hat geschrieben:Hab ich doch gesagt. Es ist egal, was nun "genau" in dem Schreiben steht.
Exilfranke hat geschrieben:... Zuviele Übersetzungsfehler! ... Was ist denn da nur los?!?
Ja watt denn nun? Ist es Dir egal oder nicht?

ad_hoc
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von ad_hoc »

Tritonus hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:Hab ich doch gesagt. Es ist egal, was nun "genau" in dem Schreiben steht.
Exilfranke hat geschrieben:... Zuviele Übersetzungsfehler! ... Was ist denn da nur los?!?
Ja watt denn nun? Ist es Dir egal oder nicht?
Womit klar bewiesen ist: Die päpstlichen Aussagen machen konfus. :D
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Protasius
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Protasius »

Tritonus hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:Hab ich doch gesagt. Es ist egal, was nun "genau" in dem Schreiben steht.
Exilfranke hat geschrieben:... Zuviele Übersetzungsfehler! ... Was ist denn da nur los?!?
Ja watt denn nun? Ist es Dir egal oder nicht?
:daumen-runter: Aus dem Zusammenhang gerissen. Beim ersten Mal ging es um die Reaktion der Presse und eine "Exhortation der Medien", die den Geist Franziskus' erstellen, was auch immer jetzt in Evangelii gaudium steht; beim zweiten Mal ging es darum, dass die deutsche Fassung offenbar fehlerhaft ist, was die beeinträchtigt, die wirklich daran interessiert, was der Papst gesagt hat.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Exilfranke
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Exilfranke »

Tritonus hat geschrieben:
Exilfranke hat geschrieben:Hab ich doch gesagt. Es ist egal, was nun "genau" in dem Schreiben steht.
Exilfranke hat geschrieben:... Zuviele Übersetzungsfehler! ... Was ist denn da nur los?!?
Ja watt denn nun? Ist es Dir egal oder nicht?
Hast du den Kontext meiner Aussage nicht verstanden? Ich habe die Mechanismen mehrmals in kindgerechter Sprache erklärt. Nicht MIR ist es egal. ES ist egal. <--- Unterschied. Dass das Schreiben von Überseztzungsfehlern nur so strotzt, macht die Sache nur schlimmer. Denn das Kind ist schon im Brunnen und eigentlich schon darin ersoffen. Man mag dahinter fast schon Absicht erkennen, ähnlich wie bei den Scalfari-Interview.
„Was du in anderen entzünden willst, muss in dir selbst brennen.“ - Aurelius Augustinus.

Bitt Gott für uns, Maria.

Ralf

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Ralf »

Edi hat geschrieben:"Darum ist es auch für die Kirche eine Bereicherung, wenn sie die Werte des Judentums aufnimmt."

Welche Werte hat denn das Judentum, die wir Christen nicht haben? Die Juden sind sich doch nicht mal einig über die Frage, wann das menschliche Leben beginnt.
Mir fällt die Ehrfurcht vor dem Namen "Gott" ein. Haben wir zwar auch, wird aber im Judentum viel präsenter gelebt als bei uns.

kephas
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von kephas »

Edi hat geschrieben:"Darum ist es auch für die Kirche eine Bereicherung, wenn sie die Werte des Judentums aufnimmt."

Welche Werte hat denn das Judentum, die wir Christen nicht haben? Die Juden sind sich doch nicht mal einig über die Frage, wann das menschliche Leben beginnt.
Sind wir uns da einig?

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taddeo
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von taddeo »

ad_hoc hat geschrieben: Ist es weiterhin nicht üblich, päpstliche Schriften zunächst in Latein zu verfassen, aus welcher dann alle weiteren Übersetzungen gefertigt werden?
Das war schon in den letzten Jahrzehnten keineswegs mehr "üblich". Oft wurden die Texte zuerst in einer modernen Sprache verfaßt und dann für die "Editio typica" ins Lateinische rückübersetzt. Wenn man etwa wichtige Schreiben von Papst Benedikt liest, dann merkt man einerseits, daß er in der lateinischen Version sicher seine Finger im Spiel hatte (etwa in Form einer strikten Redaktion), und andererseits, daß die offiziellen deutschen Übersetzungen stark seinen persönlichen Sprachstil atmen, so daß man davon ausgehen muß, daß diese deutsche Fassung weitgehend die "Urfassung" seines Textes war.

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Edi
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Edi »

kephas hat geschrieben:
Edi hat geschrieben:"Darum ist es auch für die Kirche eine Bereicherung, wenn sie die Werte des Judentums aufnimmt."

Welche Werte hat denn das Judentum, die wir Christen nicht haben? Die Juden sind sich doch nicht mal einig über die Frage, wann das menschliche Leben beginnt.
Sind wir uns da einig?
Wer ist wir? Die Kirche lehrt das Leben beginnt mit der Zeugung.
Es lebt der Mensch im alten Wahn.
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Lacrimosa
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Lacrimosa »

PigRace hat geschrieben:Mir persönlich hat eine kleine, wahrscheinlich ganz nebensächliche Stelle am besten gefallen. Als ich das las, "glühte" es vor innerer Zustimmung geradezu in mir.
EG 262 + 264 hat geschrieben:262 Ohne längere Zeiten der Anbetung [...] werden wir vor Müdigkeit und Schwierigkeiten schwächer und erlischt der Eifer. Die Kirche braucht dringend die Lunge des Gebets, und ich freue mich sehr, dass in allen kirchlichen Einrichtungen [...] die ewige eucharistische Anbetung mehr werden.

264 Der erste Beweggrund, das Evangelium zu verkünden, ist die Liebe Jesu, die wir empfangen haben; die Erfahrung, dass wir von ihm gerettet sind, der uns dazu bewegt, ihn immer mehr zu lieben. [...] Wenn wir nicht den innigen Wunsch verspüren, diese Liebe mitzuteilen, müssen wir im Gebet verweilen und ihn bitten, dass er uns wieder eine innere Ergriffenheit empfinden lässt.
... wahrscheinlich eine ganz wesentliche Stelle und der Kern dessen, was ich bereits in einem anderen Strang (in der Klausnerei) zu vermitteln versuchte: Ein Glaube, der sich im Gebet (in der Stille) zu Gott hin öffnet, verändert die Wahrnehmung zum Guten, durch Gottes Gnade und weil Liebe in uns wirkt. Der kontemplative Weg oder Gebetstechniken sind hilfreich, um sich zu öffnen, um sich vom alltäglichen Wahnsinn zu distanzieren. Ohne diese Öffnung bleiben wir eher kleingeistig, rechthaberisch und unversöhnlich statt geduldig, mitfühlend und weise zu werden. :)
Zuletzt geändert von Lacrimosa am Freitag 29. November 2013, 15:34, insgesamt 1-mal geändert.
Lasst in eurem Miteinander Platz, dass der Hauch des Himmels zwischen euch spielen kann. (Khalil Gibran)

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umusungu
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von umusungu »

ad_hoc hat geschrieben:Wenn ich als Katholik nicht zum jüdischen Glauben wechseln kann, dann stimmt die Aussage bzgl. des jüdischen Glaubens im Verhältnis zum katholischen Glauben nicht. Die Fülle des Glaubens ist allein im Glauben an Jesus Christus.
Warum hat Dich der Papst nicht als ghost-writer engagiert?

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martin v. tours
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von martin v. tours »

Keine Ahnung, aber Dir wäre er als Ghostwriter manchmal wärmstens zu empfehlen.
:pfeif:
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila

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Gallus
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Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Gallus »

Sehr kluges Statement zu den doch etwas entgleisten ökonomischen Argumenten des Papstes in EG:

http://blog.acton.org/archives/63186-vi ... pgb74l5mc

Ralf

Re: Evangelii gaudium

Beitrag von Ralf »

Gallus hat geschrieben:Sehr kluges Statement zu den doch etwas entgleisten ökonomischen Argumenten des Papstes in EG:

http://blog.acton.org/archives/63186-vi ... pgb74l5mc
Wieso entgleist? Wo hat er denn - durch Fakten belegt - Unrecht?
(Und bitte nur auf Aussagen anwenden, die er auch getätigt hat.)

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