Besoldung deutscher Pfarrer

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Germanus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Germanus »

Stefan hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich finde es richtig, dass in Deutschland Priester materiell weder vom Wohlwollen einiger Gemeindeglieder noch davon abhängen, wie wenig oder wie viel ihre Gemeinden haben.
Sehr richtig! :daumen-rauf:
Dafür sind Priester in Deutschland vom Staat und dem Einkommensteueraufkommen abhängig.
Warum wünscht sich denn Bischof Franz von Rom eine arme Kirche?
Er kennt die argentinischen Verhältnisse, er kennt die deutschen und die vatikanischen.
Gleichwohl steuert er in Richtung der argentinischen Verhältnisse.
Außerdem zeigt das Verweisen auf das "Wohlwollen der Gemeindeglieder" und das "Wenige oder Viele" an Geldmitteln der Gemeinden, wie sehr die deutsche Struktur sich schon entkirchlicht hat. Tatsächlich ist es nicht einfach, als Gemeinde zu bestehen, wenn man keinerlei staatliche Vergünstigungen hat, aber noch fataler ist es, wenn die Gemeindestruktur zerstört ist: hier der Priester, der auf einer anderen Ebene steht - dort die Gemeinde, die ihre Vorlieben durchsetzen kann. Allerdings sind das Gegebenheiten, die schon sehr lange gepflegt wurden und werden. Abhilfe brächte wohl tatsächlich nur der komplette geistliche Neuanfang mit allen Konsequenzen (was hingegen bitter notwendig wäre).
Gruß G.
"Her, denke an mui, wenn diu met duinem Ruike kümmes." (Lk 23,42)

HeGe
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von HeGe »

Man braucht sich doch nur die Schweiz als abschreckendes Beispiel anzusehen, wo mittels finanziellen Drucks der Gemeinden Kirchenpolitik betrieben wird und zwar stets zum Nachteil der kirchlichen Lehre. :nein: Gott bewahre, dass ein dem Pfarrer dem Volk aufs Maul zu schauen hat.
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umusungu
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von umusungu »

Stefan hat geschrieben:Dafür sind Priester in Deutschland vom Staat und dem Einkommensteueraufkommen abhängig.
In Deutschland sind die Priester nicht vom Staat abhängig!
Sollte das Kirchensteueraufkommen sehr stark sinken, weil die Einkommen- und Lohnsteuer sehr stark sinkt, dann ginge es auch den Gemeindemitgliedern schlecht - und dann auch den Priestern.

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Lupus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Lupus »

Eigentlich wollte ich die zur Zeit gültige Gehalts-Tabelle unserer Diözese gern hereinstellen; ich hab sie zwar schon mal gescannt, aber bekomme sie nicht hierher!

+L.
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Maurus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Maurus »

Stefan hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:Ich denke überhaupt nicht, daß Klerikale sich wegen Ihres Gehaltes schämen müssen.
schon klar... Wasser predigen und Wein trinken - sehr glaubwürdig.
Wo predigen die Priester in Deutschland denn Gehaltzurückhaltung? Habe ich noch nie erlebt.
Stefan hat geschrieben:Das Priesteramt ist kein Job, kein Beruf, sondern eine Berufung. In den meisten Ländern der Welt gibt es keine Besoldung,
und wo es keine Besoldung gibt, gibt es auch keinen "Priestermangel".
Sorry, aber das ist in diese Pauschalität schlicht falsch. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Obwohl beispielsweise der lateinamerikanische Kontinent seit Jahrhunderten tiefkatholisch ist, hat sich nicht annähernd eine Priesterdichte gebildet, wie sie in Europa heute noch(!) vorherrscht. In Brasilien ist die Gemeindeversorgung durch Laien Standard, da kommt alle paar Wochen mal der Priester vorbei, der oft für 20-30.000 Katholiken verstreut über gigantische Landstriche verantwortlich ist.

Was Vir Probatus vorgebracht hat, erscheint mit auch so: Erstrebt wird das Ideal des Priesters, der 24/7 einsetzbar ist, bedürfnislos, dauerbelastbar und bescheiden von der Hand im Mund lebend. Das ist eine sehr romantische Vorstellung, erstaunlich, dass jene, die sie fordern, sich nicht selbst auf diesen Weg begeben haben. Das ist für mich Wasser predigen und Wein saufen.

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Peregrin
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Peregrin »

Maurus hat geschrieben: Was Vir Probatus vorgebracht hat, erscheint mit auch so: Erstrebt wird das Ideal des Priesters, der 24/7 einsetzbar ist, bedürfnislos, dauerbelastbar und bescheiden von der Hand im Mund lebend. Das ist eine sehr romantische Vorstellung, erstaunlich, dass jene, die sie fordern, sich nicht selbst auf diesen Weg begeben haben. Das ist für mich Wasser predigen und Wein saufen.
:daumen-rauf:
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phylax
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von phylax »

[
Nur ein Neidpontifikat?
[/quote]

Nein, aber: "Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin" (1.Kor. 15)
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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umusungu
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von umusungu »

phylax hat geschrieben: Nein, aber: "Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin" (1.Kor. 15)
die Gnade Gottes wird sichtbar in Euro - also im Gehalt der Priester.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Ich verstehe gar nicht, warum man mit der Entweltlichung ausgerechnet bei der Priesterbesoldung anfangen will, außer dass man selber davon nicht betroffen ist und dann für die eigenen Hobbys (Kirchenmusik, stilvoller Erhalt von sakralen Räumen?) vielleicht auch bei sinkenden Einnahmen noch was übrig bleibt, was übrigens eine große Verkennung der Größenordnungen voraussetzt. Meiner Meinung nach gäbe es ganz andere Ansatzmöglichkeiten, bei denen man zugleich Dauerzankäpfel loswürde: kirchliche Institutionen als Träger staatlicher Leistungen

Vir Probatus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Vir Probatus »

Lilaimmerdieselbe hat geschrieben:Ich verstehe gar nicht, warum man mit der Entweltlichung ausgerechnet bei der Priesterbesoldung anfangen will, außer dass man selber davon nicht betroffen ist und dann für die eigenen Hobbys (Kirchenmusik, stilvoller Erhalt von sakralen Räumen?) vielleicht auch bei sinkenden Einnahmen noch was übrig bleibt, was übrigens eine große Verkennung der Größenordnungen voraussetzt. Meiner Meinung nach gäbe es ganz andere Ansatzmöglichkeiten, bei denen man zugleich Dauerzankäpfel loswürde: kirchliche Institutionen als Träger staatlicher Leistungen
In der Kirche geht es eben genau wir überall sonst, auch um Geld. Und "beim Gürtel enger schnallen" ist ja immer der Gürtel des anderen gemeint, nie der eigene.

Faktisch ist aber Priester neben Berufung eben auch Beruf, das heisst eben auch: der Lebensunterhalt ist damit verbunden.
Zugleich ist er Verwaltungschef oft vieler Gemeinden, trifft weitreichende Vermögens-, Sach- und Personalentscheidungen.
Also braucht der Priester eine solide finanzielle Basis, um unabhängig und frei handeln zu können.
Und wenn man das nicht mehr will, muss man die Sache eben ganz anders aufziehen: Dann ginge das nur noch in der Ordensgemeinschaft oder als eine Art Hobby-Priestertum.
Auch in Ländern, wo es keine Kirchensteuer gibt, werden Priester bezahlt. Dort wird eben der entsprechende Druck auf die Gläubigen ausgeübt, Sonntags mit den berühmten 2 Briefumschlägen in die Kirche zu kommen, und wehe einer ist da, der die nicht dabei hat.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Robert Ketelhohn
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Lupus hat geschrieben:Eigentlich wollte ich die zur Zeit gültige Gehalts-Tabelle unserer Diözese gern hereinstellen; ich hab sie zwar schon mal gescannt, aber bekomme sie nicht hierher!

+L.
Ich kann das gern tun.
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Linus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Linus »

"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Maria Magdalena
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Maria Magdalena »

Sorry, aber ich verstehe Euch nicht !
Denn ist es wirklich schon soweit, dass nun der Lieblingssport der Deutschen " Neid auf jeden und alles, der auch nur im Verdacht steht mehr als man selbst verdient niedergemacht werden muß" und nachdem alle anderen durch sind , nun die Priester herhalten müssen ?
Ja, sie verdienen mehr als Hinz und Kunz, aber sie sind auch noch unterwegs, wenn Leute aus anderen Berufen ruhig und friedlich in ihren Betten schlafen !
Und was ist mit den Priestern, die sehr bescheiden leben und so monatlich den restlichen Betrages ihres Gehaltes ohne großes Worte zu machen oder sich dafür öffentlich zur Schau stellen, an Hilfsorganisationen weiterleiten.
Ganz ehrlich, wer von euch gibt denn bitteschön monatlich den Rest seines Gehaltes ab ?

Also ich kenne mehr als einen Priester, der genau so lebt. Den von Gemeindemitgliedern sogar ein Auto geschenkt wird, weil er sich selbst überhaupt keins kaufen könnte, weil er lieber den Teil seines Gehaltes , den er nicht zur Sicherstellung seines Lebensunterhaltes benötigt ,weitergibt. Und hier wird mal so ganz nebenbei das Spielen " Sippenhaft" gespielt, frei nach dem Motto Pfarrer XY läßt es sich gut gehen, hat alle zwei - drei Jahre ein neues Auto usw. und schon kann und muß man seinen Neid freien Lauf lassen.
Kritik, an Hand von Wissen über Zusamhänge und Begrundet . Ja ! Aber wenn der Haupttrieb, der dahintersteckt nur Neid ist. Nein danke, weil es überhaupt nicht darum geht Fehlentwicklungen sachlich aufzuzeigen ,sondern nur darum seine eigene neidische Mißgunst als salonfähige " Meinung" dazustellen.
- Herr, erweise mir Deine Gnade, - Dich täglich etwas mehr erkennen zu dürfen und so zu handeln, wie es vor Dir wohlgefällig ist.

Dieter
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Dieter »

Das Stichwort "Neiddiskussion" kannte ich bisher nur aus dem protestantischen Bereich. Dort ist es ja auch nachvollziehbar, weil dort der Beruf des Pfarrers ein "Job" ist wie jeder andere auch (vor allem im ev.-reformierten Bereich). Man könnte also durchaus ev. Pfarrer werden, weil man dort gut Geld verdienen kann. Das wäre zwar als Grund ungewöhnlich, aber nicht unbedingt verwerflich.

Anders ist es in der katholischen Kirche - so dachte ich bisher jedenfalls. Dort ist der Beruf des Priesters eine Berufung. Die -freiwillige- Armut hat in der RKK immer einen hohen Stellenwert gehabt, und das nicht erst seit Franz von Assisi oder Papst Franziskus.

Irgendwo habe ich einmal den Satz gelesen: Man kann die Menschen nur glaubhaft aus einem bescheidenen/armen Lebensstil heraus anpredigen. NIcht umsonst hatten der Kapuzinerorden und andere Bettelorden einen solchen Zulauf. Die Predigt eines Pfarrers, egal ob katholisch oder evangelisch, mag rhetorisch brilliant sein, so dass man ihn gerne hört, aber die Predigt eines solchen Menschen wird nicht zu Herzen gehen. Man kann nicht über den Hunger in der Welt predigen und nach dem Gottesdienst mi seinem BMW nach Hause fahren.

Kann man das nicht erkennen?

Mir ist es völlig unverständlich, wenn hier das Stichwort "Neiddiskussion" fällt.

Dieter
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Dieter »


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Florianklaus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Florianklaus »

Dieter hat geschrieben: Man kann nicht über den Hunger in der Welt predigen und nach dem Gottesdienst mi seinem BMW nach Hause fahren.

Kann man das nicht erkennen?
Ich kann das nicht erkennen. Was hat der Hunger in der Welt mit dem Fahren einer in Deutschland weit verbreiteten Automarke zu tun? Dürfen nur Arme über Hunger predigen oder sich für seine Überwindung einsetzen? Darf ein Diözesanbischof, der viel unterwegs ist und im Auto auch arbeitet, sich nicht in einem BMW fahren lassen, wenn er eine entsprechende Predigt gehalten hat?

Jeder möge sich doch bitte selbst prüfen, ob seine Lebensführung mit dem Evangelium übereinstimmt und nicht über andere urteilen.
Zuletzt geändert von Florianklaus am Mittwoch 24. April 2013, 11:25, insgesamt 1-mal geändert.

Didymus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Didymus »

Zur Erinnerung: Dieser Strang entstand aus einer Diskussion über die Entscheidung Papst Franziskus' den Vatikanangestellten eine einmalige Zulage anläßlich der Papstwahl nicht zu gewähren und das Geld stattdessen für karitative Zwecke zu spenden.
Daraus entstand die Frage, ob die konkrete Verwirklichung der "armen Kirche für die Armen" bei den Gehältern der kirchlichen Angestellten ansetzen oder diese zumindest mitbetreffen soll.

Persönlich bin ich betreffs dieser Problematik gespalten:
Ein A13/A14-Gehalt ist für Akademiker im Öffentlichen Dienst üblich. So gesehen ist es angemessen, Pfarrer entsprechend zu entlohnen. Auch ist es korrekt, dem Ochsen beim Dreschen keinen Maulkorb anzulegen und für eine angemessene Entlohnung seiner Angestellten zu sorgen. Sehr gut ist es, daß die Pfarrer weder vom Wohlwollen (wie in der Schweiz) noch vom Reichtum (wie früher in Deutschland) ihrer Gemeinden abhängig sind. An diesem Grundsatz sollte keineswegs gerüttelt werden!
Für jemand, der keine Familie zu ernähren hat, ist ein A13/A14-Gehalt mit Pensionsanspruch allerdings auch mehr als ausreichend, es ermöglicht ein durch und durch komfortables Leben. Gemäß dem in diesem Strang verlinkten Gehaltsrechner des Öffentlichen Dienstes erhält ein Pfarrer nach 23 Dienstjahren so viel wie ein römischer Kurienkardinal. Das ist viel, eigentlich zu viel. (Und nein, das hat nichts mit Neid zu tun, ich gönne meinen Mitmenschen das Ihrige von Herzen.)

Die Glaubwürdigkeit der Predigt hängt nicht zuletzt vom Lebensstil der Pfarrer ab und der kann bei gleichem Gehalt sehr verschieden sein. Eines ist allerdings klar: Jemand der ein überdurchschnittlich hohes Gehalt erhält, kann seine Stimme nur bedingt erheben, wenn es darum geht, seine Mitmenschen zu Bescheidenheit anzuhalten. Und jemand in einem beamtenähnlichen Arbeitsverhältnis macht sich komplett unglaubwürdig, wenn er in sozialistischer Manier über Unternehmer herzieht (hab ich schon persönlich erlebt, zwar nicht von Pfarrern aber von analog entlohnten Pastoralreferenten).


In der ganzen Diskussion hier sehe ich vor allem auch die Schwierigkeit die Vision der "armen Kirche für die Armen" zu verwirklichen. Die Kirche braucht für ihre Tätigkeit Angestellte, und diese muß sie ordentlich entlohnen. Das franziskanische Ideal hat nur als besondere Spiritualität innerhalb der Kirche funktioniert (und auch das nur bedingt), nicht aber als Modell für die ganze Kirche. Wer betteln will, braucht jemanden, der geben kann. Auch der barmherzige Samariter konnte nur barmherzig sein, weil er reich genug war, seinen Schützling eine Weile durchzufüttern.

Dieter
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Dieter »

"Jeder möge sich doch bitte selbst prüfen, ob seine Lebensführung mit dem Evangelium übereinstimmt und nicht über andere urteilen."


Es geht hier um Pfarrer, die andere Leute anpredigen!

Wenn man, wie die RKK, einen solchen theologischen Unterschied zwischen Klerus und "Laien" konstruiert, müssen die Kleriker sich auch von den "Laien" in ihrer Lebensführung unterscheiden.

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Reinhard
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Reinhard »

Es gibt für die materielle Versorgung von Pfarrern im Wesentlichen 2 Grund-Ansätze:

1. den der preussischen Beamtenversorgung:
Leitlinie ist, dem Verantwortungsträger ein solches Auskommen zu geben, dass er sich über Geld keine Gedanken machen braucht, nicht für Bestechlichkeit anfällig ist, und aus der materiellen Versorgtheit heraus souverän und unabhängig handeln kann. - von daher auch souverän anderen etwas abgeben kann.
Dieses Modell liegt der deutschen Pfarrersversorgung zu Grunde.

2. den der solidarischen Minimalversorgung:
Leitlinie ist dabei, dass der Pfarrer nur das Nötigste bekommt, in der Größenordnung eines durchschnittlichen Arbeitergehalts.
Damit teilt er die Armut seiner Schäfchen, ist materiell wie sie ganz anders auf die Vorsehung Gottes angewiesen, und sieht die Welt natürlich auch mehr aus dieser Perspektive.
Diesem Modell folgen viele Priester in der 3. Welt, freikirchliche Pastoren und Ordensleute.
(ich denke, dass PP Franziskus auch aus diesem Hintergrund heraus spricht !)

Man kann sich nun überlegen, welchem Modell man folgen will, beide haben ihre Berechtigung und ihren Charme ...

Und ich sehe auch nicht, dass das 2. Modell theologisch zwingend wäre. Vielmehr ist Besitz völlig legitim, freilich in Freiheit:
"Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. (Mt. 6:21) oder mit Paulus: "haben als hätte man nicht" (1.Kor. 7:29-31)

Das Problem ist also durchaus nicht die Besoldung an sich, sondern die geistliche Haltung, in der jemand lebt.
Zuletzt geändert von Reinhard am Mittwoch 24. April 2013, 13:45, insgesamt 1-mal geändert.

HeGe
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von HeGe »

Dieter hat geschrieben:Es geht hier um Pfarrer, die andere Leute anpredigen!
"Anpredigen". Wieder ein Wort gelernt. :hmm:
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Didymus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Didymus »

@Reinhard
Danke. Ein sehr sachlicher Beitrag. Besser kann man es nicht formulieren!
:daumen-rauf: :klatsch:

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phylax
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von phylax »

umusungu hat geschrieben:
phylax hat geschrieben: Nein, aber: "Durch die Gnade Gottes bin ich, was ich bin" (1.Kor. 15)
die Gnade Gottes wird sichtbar in Euro - also im Gehalt der Priester.
Was soll das?
Die Gnade Gottes wird sichtbar z.B. in der Priester- Berufung, eben hier in einem reichen Land.
Wenn dieser Beruf nunmehr ein Gehalt A13 nach sich zieht, so kann der Betroffene verantwortlich mit dem Geld umgehen,vor Gott und seinem Gewissen. Dazu ist auch ein Laie angehalten, wenn er reich ist.
Hat Jesus auf seinen Wanderungen nicht auch materielle Unterstützer gehabt? Es war die ureigene Aufgabe dieser Männer und Frauen, Jesus auf diese Weise zu unterstützen; das war die Gnade, die sie erhalten hatten


In den Seligpreisungen heißt es: Selig die Armen im Geiste; d.h. das Bewußtsein zu haben, dass man am Ende des Lebens letzlich nichts in den Händen hat, womit man bei Gott punkten kann. Der Reichtum an Materiellem ist vor allem deswegen problematisch, weil er die Gefahr mit sich bringt, die rechte Reihenfolge der Wichtigkeiten im Leben zu vergessen.
Von Gott kommt mir ein Freudenschein,/ wenn Du mich mit den Augen Dein/ gar freundlich tust anblicken

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Pit
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Pit »

phlyx, mir wollte vor Kurzem jemand weismachen, dass Christen arm sein müssten- also materiell arm- denn Jesus habe seinen Jüngern und damit uns gesagt "Ihr sollt keinen Beutel mitnehmen,kein Geld ...!" :gaehn: :patsch:
carpe diem - Nutze den Tag !

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Juergen
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Re: Papst Franz I.

Beitrag von Juergen »

Stefan hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Im Klartext hat man als Dorfpfarrer ein Endgehalt von ca. 5 € inkl. Pensionsansprüche.
Insofern ist Bischof Franz von Rom sehr richtig unterwegs. Ich bin sicher, dass er endlich einer ist, der es Ernst meint.
tatsächlich hat man ein Nettogehalt von 2.587 Euro incl. Dienstwohnungsmiete kalt und ohne Nebenkosten.
Das ist für einen Alleinstehenden ein mehr als üppiges Gehalt, und es wird gezahlt, egal ob und was der Pfarrer tut.
Das was Du nennst, ist das Einstiegsgehalt, also nach dem Studium.
Wer die 8. Dienstalterstufe erreicht hat (also nicht etwa: wer befördert wurde, alt werden reicht völlig aus), der bekommt
mit ca. 5 Jahren brutto (A14) 4996.94 €, davon bleiben netto 3611.83 €.
Allerdings muß die Dienstwohnung (d.h. die fiktive Miethöhe) m.W. als "geldwerter Vorteil" versteuert werden, was je nach größe der Wohnung richtig ins Geld gehen kann. Ich kenne Priester, die manche Zimmer ihrer Privatwohnung nicht nutzen und als Diensträume der Gemeinde nutzen lassen, damit das nicht so teuer wird. Das geht natürlich nur wenn es räumlich geht.
Geh nur mal von 1,- Euro Wert aus, das sind 12. Euro im Jahr, von denen zusätzlich Steuern zu zahlen sind.


Nur mal so angemerkt…



Bezüglich der Gratifikationszahlungsstreichung vom Franz, wurde an andere Stelle schon alles gesagt. Nämlich dort: http://www.geistbraus.de/213/4/wer-ni ... iern-kann/
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
- Offline -

Stefan

Re: Papst Franz I.

Beitrag von Stefan »

Juergen hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:
umusungu hat geschrieben:
Stefan hat geschrieben:Im Klartext hat man als Dorfpfarrer ein Endgehalt von ca. 5000 € inkl. Pensionsansprüche.
Insofern ist Bischof Franz von Rom sehr richtig unterwegs. Ich bin sicher, dass er endlich einer ist, der es Ernst meint.
tatsächlich hat man ein Nettogehalt von 2.587 Euro incl. Dienstwohnungsmiete kalt und ohne Nebenkosten.
Das ist für einen Alleinstehenden ein mehr als üppiges Gehalt, und es wird gezahlt, egal ob und was der Pfarrer tut.
Das was Du nennst, ist das Einstiegsgehalt, also nach dem Studium.
Wer die 8. Dienstalterstufe erreicht hat (also nicht etwa: wer befördert wurde, alt werden reicht völlig aus), der bekommt
mit ca. 50 Jahren brutto (A14) 4996.94 €, davon bleiben netto 3611.83 €.
Allerdings muß die Dienstwohnung (d.h. die fiktive Miethöhe) m.W. als "geldwerter Vorteil" versteuert werden, was je nach größe der Wohnung richtig ins Geld gehen kann. Ich kenne Priester, die manche Zimmer ihrer Privatwohnung nicht nutzen und als Diensträume der Gemeinde nutzen lassen, damit das nicht so teuer wird. Das geht natürlich nur wenn es räumlich geht.
Geh nur mal von 1000,- Euro Wert aus, das sind 12.000 Euro im Jahr, von denen zusätzlich Steuern zu zahlen sind.

Um so schlimmer. Schon mal nachgedacht, warum "geldwerter Vorteil" so heisst? Na? Davon spricht man immer, wenn der Arbeitgeber seinen Lohn nicht in barer Münze,
sondern in Sachleistungen erbringt.
Wenn also 1000,- € geldwerter Vorteil zu versteuern ist, dann ist das eine Lohnleistung des Arbeitgebers, die auf den Bruttolohn hinzuzuaddieren ist.
Ist ja auch klar, weil der gewöhnliche Arbeitnehmer ohne Dienstwohnung des Arbeitgebers diese 1000€ € abzüglich Steuern (sagen wir mal 300 € Steuern, sind netto 700€)
für eine Wohnung kalt und ohne Nebenkosten bezahlen müsste.

Also muss man, um es zu vergleichen, auf umusungus Nettobetrag von 2587 € noch 700€ geldwerter Vorteil hinzuaddieren, so dass das Nettogehalt tatsächlich
3287 € beträgt.

Das alles gilt natürlich nicht nur für Priester (ich weiss nicht, warum sich die Debatte auf diese jetzt beschränkt, ich habe sie nur exemplarisch genannt, sondern
genauso für Pastoral- und Gemeindereferenten (und Innen).

Mich wundern immer noch die Verteidigungsreden. Eigentlich hätte ich mal erwartet, dass jemand, der im Kirchendienst steht, schreibt:

"Ja, Stefan. Unser Gehalt ist wirklich üppig im Vergleich zu anderen Ländern. Wir sind uns dessen bewusst, und wissen, dass wir es der Kirchensteuerzahlung der
arbeitenden Bevölkerung verdanken. Wir danken täglich Gott von Herzen dafür, und sind gerne bereit, über alternative Modelle - so wie es unser neuer Bischof von Rom wünscht -
nachzudenken"

oder wenigstens:

"Ja, wir verdienen gut, und möchten es auch weiterhin, weil wir mehr Vor- als Nachteile darin sehen. Wir lehnen daher den Wunsch von Bischof Franz aus Überzeugung ab,
und möchten eine reiche Kirche".

Das wäre für mich jedenfalls nachvollziehbar und konsequent - aber so: Wie die Finanzbranche.

Stefan

Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Stefan »

Reinhard hat geschrieben:Es gibt für die materielle Versorgung von Pfarrern im Wesentlichen 2 Grund-Ansätze:

1. den der preussischen Beamtenversorgung:
Leitlinie ist, dem Verantwortungsträger ein solches Auskommen zu geben, dass er sich über Geld keine Gedanken machen braucht, nicht für Bestechlichkeit anfällig ist, und aus der materiellen Versorgtheit heraus souverän und unabhängig handeln kann. - von daher auch souverän anderen etwas abgeben kann.
Dieses Modell liegt der deutschen Pfarrersversorgung zu Grunde.

2. den der solidarischen Minimalversorgung:
Leitlinie ist dabei, dass der Pfarrer nur das Nötigste bekommt, in der Größenordnung eines durchschnittlichen Arbeitergehalts.
Damit teilt er die Armut seiner Schäfchen, ist materiell wie sie ganz anders auf die Vorsehung Gottes angewiesen, und sieht die Welt natürlich auch mehr aus dieser Perspektive.
Diesem Modell folgen viele Priester in der 3. Welt, freikirchliche Pastoren und Ordensleute.
(ich denke, dass PP Franziskus auch aus diesem Hintergrund heraus spricht !)

Man kann sich nun überlegen, welchem Modell man folgen will, beide haben ihre Berechtigung und ihren Charme ...

Und ich sehe auch nicht, dass das 2. Modell theologisch zwingend wäre. Vielmehr ist Besitz völlig legitim, freilich in Freiheit:
"Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz. (Mt. 6:21) oder mit Paulus: "haben als hätte man nicht" (1.Kor. 7:29-31)

Das Problem ist also durchaus nicht die Besoldung an sich, sondern die geistliche Haltung, in der jemand lebt.
Reinhard, in Deinem Beitrag erkenne ich mein Anliegen 100% wieder. Danke Dir dafür.

Stefan

Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Stefan »

Lupus hat geschrieben:Eigentlich wollte ich die zur Zeit gültige Gehalts-Tabelle unserer Diözese gern hereinstellen; ich hab sie zwar schon mal gescannt, aber bekomme sie nicht hierher!

+L.
Lupus, so wie ich Dich wegen Deiner Beiträgen einschätze, bräuchtest Du Dir bei keinem Finanzierungsmodell die geringsten Sorgen zu machen,
so wie kein glaubwürdiger Priester.
Fühl Dich bitte nicht angesprochen, die Gehaltstabelle der Diözese würde mich aber dennoch durchaus interessieren.

Lilaimmerdieselbe
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Lilaimmerdieselbe »

Stefan, auch Leute im kirchlichen Dienst gehören zur arbeitenden Bevölkerung.
Deinen letzten Beitrag verstehe ich in diesem Zusammenhang gar nicht: Bezahlung für Priester ist immer dann in Ordnung, wenn Stefan den Priester für glaubwürdig hält, sonst nicht?

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Lupus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Lupus »

Was Franzens Streichung der Gratifikationszahlungen angeht:
Die Pfarrer in unserer Diözese bekommen schon seit Jahren weder Urlaubsgeld, noch Weihnachtsgratifikation (13. Gehalt).
Dafür werden ihnen schrittweise immer mehr Gemeinden übertragen. Dabei ist es , vor allem auf dem Lande, gar schwierig, Leute zu finden, die qua Fähigkeit und Vorbildung bereit wären, die Verwaltungsarbeit zu übernehmen. Auf dem Lande ist man dann doch die oder der, die oder der ständig zum Pfarrer rennt!
Und wenn der Pfarrer meint, wie in meinem Falle, eine seiner Pfarrkirche bedürfe dringendst der Renovation, dann muss er persönlich "zu Hinz und Kunz" rennen, muss sich gegen "Modernisierungen" seiner Kirche durch das bischöfliche Bauamt
energisch zur Wehr setzen, wird deshalb im Ordinariat als Quer- oder Dickkopf angesehen, darf allenthalben um Spenden betteln und dann ist er eines Tages in der Resignation bereit, seine eigenen Ersparnisse in die "Baukasse" zu spenden, wird deshalb geringschätzig als der angesehen, der "es" ja hat.
Mein Sparkonto nach ca. 40 Jahren Dienst in der Seelsorge weist lediglich eine "Notbremse" von 1000,- € auf!

Manch einer redet hier sehr oberflächlich und deshalb eventuell sogar kränkend!

+L.
Zuletzt geändert von Lupus am Mittwoch 24. April 2013, 21:46, insgesamt 1-mal geändert.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

Stefan

Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Stefan »

Dafür werden ihnen schrittweise immer mehr Gemeinden übertragen. Dabei ist es , vor allem auf dem Lande, gar schwierig, Leute zu finden, die qua Fähigkeit und Vorbildung bereit wären, die Verwaltungsarbeit zu übernehmen. Auf dem Lande ist man dann doch die oder der, die oder der ständig zum Pfarrer rennt!
Und wenn der Pfarrer meint, wie in meinem Falle, eine seiner Pfarrkirche bedürfe dringendst der Renovation, dann muss er persönlich "zu Hinz und Kunz" rennen, muss sich gegen "Modernisierungen" seiner Kirche durch das bischöfliche Bauamt
energisch zur Wehr setzen, wird deshalb im Ordinariat als Quer- oder Dickkopf angesehen, darf allenthalben um Spenden betteln und dann ist er eines Tages in der Resignation bereit, seine eigenen Ersparnisse in die "Baukasse" zu spenden, wird deshalb geringschätzig als der angesehen, der "es" ja hat.
Das sind aber Mißstände, die nicht mit einem guten Gehalt gelöst werden, sonder an Priestermißbrauch grenzen.
Auch das wirft kein gutes Licht auf die Kirche: Die extreme Überlastung der Priester.
Aber ich meine, dass man das eine nicht mit dem anderen verwechseln darf, und die persönlichen Grenzen eine Priesters gerade in der Kirche durch die Bischöfe streng zu beachten sind.
Sowas geht einfach nicht - egal ob mit 0, 1000 oder 5000€.

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Lupus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Lupus »

Stefan hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Eigentlich wollte ich die zur Zeit gültige Gehalts-Tabelle unserer Diözese gern hereinstellen; ich hab sie zwar schon mal gescannt, aber bekomme sie nicht hierher!

+L.
Lupus, so wie ich Dich wegen Deiner Beiträgen einschätze, bräuchtest Du Dir bei keinem Finanzierungsmodell die geringsten Sorgen zu machen,
so wie kein glaubwürdiger Priester.
Fühl Dich bitte nicht angesprochen, die Gehaltstabelle der Diözese würde mich aber dennoch durchaus interessieren.
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Ich würde, wie gesagt, die Tabelle herein stellen, bin aber dazu zu ungeschickt, d.h., ich weiß weder, wie ich sie an R. Ketelhohn weitergeben soll, noch wie ich sie hier herein kriege, Leider!
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

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Maurus
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Re: Besoldung deutscher Pfarrer

Beitrag von Maurus »

Stefan hat geschrieben:
Dafür werden ihnen schrittweise immer mehr Gemeinden übertragen. Dabei ist es , vor allem auf dem Lande, gar schwierig, Leute zu finden, die qua Fähigkeit und Vorbildung bereit wären, die Verwaltungsarbeit zu übernehmen. Auf dem Lande ist man dann doch die oder der, die oder der ständig zum Pfarrer rennt!
Und wenn der Pfarrer meint, wie in meinem Falle, eine seiner Pfarrkirche bedürfe dringendst der Renovation, dann muss er persönlich "zu Hinz und Kunz" rennen, muss sich gegen "Modernisierungen" seiner Kirche durch das bischöfliche Bauamt
energisch zur Wehr setzen, wird deshalb im Ordinariat als Quer- oder Dickkopf angesehen, darf allenthalben um Spenden betteln und dann ist er eines Tages in der Resignation bereit, seine eigenen Ersparnisse in die "Baukasse" zu spenden, wird deshalb geringschätzig als der angesehen, der "es" ja hat.
Das sind aber Mißstände, die nicht mit einem guten Gehalt gelöst werden, sonder an Priestermißbrauch grenzen.
Auch das wirft kein gutes Licht auf die Kirche: Die extreme Überlastung der Priester.
Aber ich meine, dass man das eine nicht mit dem anderen verwechseln darf, und die persönlichen Grenzen eine Priesters gerade in der Kirche durch die Bischöfe streng zu beachten sind.
Sowas geht einfach nicht - egal ob mit 0, 1000 oder 5000€.
Daran wird sich aber nichts ändern. Die Bischöfe machen das ja nicht aus Bosheit, sondern weil sie schlicht nicht mehr Leute haben.

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