Vir Probatus hat geschrieben:Ich denke überhaupt nicht, daß Klerikale sich wegen Ihres Gehaltes schämen müssen.
schon klar... Wasser predigen und Wein trinken - sehr glaubwürdig.
Jeder, der ein Abitur gemacht und ein Studium hinter sich gebracht hat, verdient eben mehr als jemand, der nach der Hauptschule einen Beruf ergreift.
Im fehlen auch etwa 10 Jahre, in denen der Hauptschüler bereits verdiente, während der Akademiker noch studierte.
Und gemessen an dem, was z.B. bei Ingenieuren oder Betriebswirtschaftlern üblich ist, bekommen Priester doch sehr wenig.
Dazu kommt ja ein aufreibender Job, bei dem es keinen Feierabend gibt.
Das Priesteramt ist kein Job, kein Beruf, sondern eine Berufung. In den meisten Ländern der Welt gibt es keine Besoldung,
und wo es keine Besoldung gibt, gibt es auch keinen "Priestermangel".
Diese Argumentation, vir probatus, riecht nach extrinsischer Motivation zur Berufswahl.
Das Bischof Franz von Rom eine arme Kirche wünscht - keine Stellungsnahme dazu von den Besoldungsapologeten.
Ich gönne es den Priestern jedenfalls von Herzen und kann für diese ständigen Debatten hier, nach denen ein Priester keinen freien Tag zu haben hat, auch kein Verständnis mehr aufbringen. Die Kirche verheizt Ihre besten Mitarbeiter und fast täglich liest man in der Zeitung über die Konsequenzen:
"Zölibatessen", Aufgabe des Priesteramtes, ggf. Missbrauch etc.
Davon war in der bisherigen Debatte keine Rede.
Der Priestermißbrauch durch Bischöfe in Form von 7x24 ist ein völlig anderes Thema, welches aber letztlich auch eine Folge mangelnder Bereitschaft
zur Änderung der Verhältnisse in Deutschland.
Es ist völlig abwegig, diese untragbaren Verhältnisse auch noch durch ein althergebrachtes Alimentierungssystem zu legitimieren.
Letztlich wünschen sich hier doch die meisten den Priester als einen 24/7 dienstbereiten Zelebrationsautomaten, (Durchführung nach Vorstellung des Users) "allzeit bereit" und mit einer Dienstleistung zum Nulltarif, alles mit der Kirchensteuer abgegolten.
Wo wurde das gewünscht?
Was ich mir wünschen würde, wäre eine Konzentration auf das Wesentliche: Mehr Apostolat und weniger Gremien, weniger Aktionismus.
Dann könnten Priester auch mal Luft schnappen.
Was jetzt noch fehlt, ist der Aufruf zum Streikrecht für Priester. Mann, Mann, warum geht niemand die Probleme an der Wurzel an, anstatt nur Besitzstände zu wahren?
Ich hoffe, dass Bischof Franz von Rom konsequent ist, zum Wohle der Kirche.