Nochmal zur Klarstellung: Nicht nur RS sieht vor, daß der Priester vor allen anderen (einschließlich Ministranten und Kommunionhelfern) kommuniziert, sondern auch schon die (derzeit noch geltende) AEM:
115. Hat der Priester das Gebet beendet, macht er eine Kniebeuge, nimmt die Hostie, hält sie etwas über die Schale empor und spricht zur Gemeinde gewandt: "Seht das Lamm Gottes." Gemeinsam mit der Gemeinde spricht er dann einmal: "Herr, ich bin nicht würdig."
116. Zum Altar gewandt, betet er still: "Der Leib Christi" und empfängt ehrfürchtig den Leib Christi. Dann nimmt er den Kelch und spricht dabei: "Das Blut Christi" und empfängt ehrfürchtig das Blut Christi.
117. Wenn die Kommunion nur unter einer Gestalt ausgeteilt wird, nimmt er die Patene oder Hostienschale, geht zu den Kommunizierenden, zeigt jedem einzelnen die Hostie, indem er sie etwas emporhält, und spricht: "Der Leib Christi." Der Kommunizierende antwortet: "Amen" und empfängt den Leib des Herrn; er hält die Kommunionpatene unter den Mund.
[...]
119. Während der Priester kommuniziert, beginnt man den Gesang zur Kommunion (vgl. Nr. 56 i).
Eine Umkehrung der Reihenfolge ist abzulehnen - nicht nur, weil es ein Verstoß gegen die Vorschriften ist, sondern wiederum, weil dadurch Symbolik zerstört wird: Der Priester kann nur spenden, was er zuvor selbst empfangen hat. Die scheinbare Gastgeber-Bescheidenheit, als Letzter zu kommunizieren, ist in Wirklichkeit eine Form der Selbstüberhöhung. (Achtung: Ich bewege mich da - wie schon bei der Frage nach Sinn und Unsinn der Kommunionhelfer - nicht auf der Ebene der Gültigkeit, sondern es geht um die
Angemessenheit der äußeren Formen.)