Der Christ und die Welt

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Pit
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Der Christ und die Welt

Beitrag von Pit »

Hallo !

Meine Frage an euch:

Wie sozial soll(t)en Christen sein?
Nicht so sehr nur im Sinne einer Vereins-/Verbandsarbeit (wenn das auch eine (!) Möglichkeit ist, sondern auch allgemein gehalten.

Wieweit sollten sich Christen z.B. für den Obdachlosen vor der Kirche/ in der Fussgängerzone interessieren, wieweit sollten sich Christen für die Lage der Asylbewerber interessieren usw.?

Oder kann/darf ein Christ auch sagen:
"Hauptsache, mir geht es gut, die anderen Menschen interessieren mich nicht !"

Gruß, Pit
Zuletzt geändert von Pit am Mittwoch 18. Oktober 2006, 19:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Hallo Pit,

(also ich kann das ja persönlich gar nicht ab, wenn ein Satz von mir kontextlos zum Einstieg in ein neues Thema herhalten muss, aber vielleicht sieht Ewald das lockerer.)

Zum Thema: Ein „ich kümmere mich nur um die Meinen“ muss nicht heißen, dass einem alle anderen völlig egal sind. Manche Menschen haben Zeiten, teils über Jahre hinweg, wo die eigenen Leute einfach Aufgabe genug sind. Da bleibt (außer im Gebet) wenig übrig für den Rest. "Hauptsache mir gehts gut" kann man diesen Mitchristen nicht unterstellen. - Ansonsten sollte jeder nach seinen Möglichkeiten etwas für die Mitmenschen tun.

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Pit
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Beitrag von Pit »

Nun, da hast Du sicher Recht, aber aus dem Zusammenhang heraus gelesen, sieht die Sache etwas anders aus.
Dass es vorkommen kann, daß man mit den eigenen Problemen erstmal genug hat, und auch nicht die Kraft hat, sich auch noch grossartig um andere zu kümmern - kenne ich aus eigener Erfahrung, und kann es gut verstehen.
Mir geht es auch mehr um die Grundhaltung.
Und da würde mich u.a. auch Ewalds Meinung interessieren.
ich wollte übrigens niemanden kränken oder zu nahe treten, und habe gerade den Anfangstext geändert.

Gruß, Pit
Petra hat geschrieben:Hallo Pit,

(also ich kann das ja persönlich gar nicht ab, wenn ein Satz von mir kontextlos zum Einstieg in ein neues Thema herhalten muss, aber vielleicht sieht Ewald das lockerer.)

Zum Thema: Ein „ich kümmere mich nur um die Meinen“ muss nicht heißen, dass einem alle anderen völlig egal sind. Manche Menschen haben Zeiten, teils über Jahre hinweg, wo die eigenen Leute einfach Aufgabe genug sind. Da bleibt (außer im Gebet) wenig übrig für den Rest. "Hauptsache mir gehts gut" kann man diesen Mitchristen nicht unterstellen. - Ansonsten sollte jeder nach seinen Möglichkeiten etwas für die Mitmenschen tun.
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Da ich selber zur finanziellen Unterunterschicht gehöre, spende ich natürlich keinerlei Geld. Ich ärger mich höchstens dass Bettler bei den ärmsten der Armen um Geld betteln. Natürlich ist das verständlich, dass Bettler bei den ärmsten der Armen betteln, schließlich werden sie von den reichsten der Reichen rabiat vertrieben. Sei es durch Polizei oder sonstige staatliche o. private Institutionen der Gewalt. So bleiben Bettler bei den ärmsten der Armen hängen, weil die entweder die christlichlicheren Menschen sind oder nicht die Möglichkeiten haben, wie sie Reiche haben, sich durch staatliche o. private Institutionen der Gewalt, Bettlern auf Abstand halten zu lassen.

sofaklecks
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Ach Pit

Beitrag von sofaklecks »

Ach Pit,

warum diese rhetorischen Fragen? Versehen mit Aufforderungen an andere, dazu was zu sagen?

Und dann diese Plattheiten. Ob ein Christ sagen darf oder soll, sein Nächster interessiert ihn nicht. Soll ich ein Thema aufmachen mit dem Titel "Soll ein Christ an Gott glauben?"

Wenn du konkrete Vorschläge und Ideen zur Nächstenliebe hast, bring sie.

Ansonsten schlag ich mich auf Ewalds Seite und und mache den advocatus diaboli. Behauptung eins: Die Hölle, das sind die anderen.

Oder ich behaupte: Wem das Schicksal der Asylbewerber so sehr am Herzen liegt, den interessert wahrscheinlich das Schicksal seiner Angehörigen um so weniger. Denn wer sich um die eigene Familie sorgt, hat kaum noch viel Zeit für darüber hinaus. Weshalb der Zölibat sehr sinnvoll ist.

Und dann: Die Obdachlosen. Die Asylbewerber. Die Unterschicht. Die Jugendlichen. Die (setz ein was du willst). Macht eine solche Diskussion Sinn?

Ich meine nicht. Und um Differenzen innerhalb des Forums auszutragen eignet sich das ganze Thema auch nicht.

sofaklecks

Petra
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Beitrag von Petra »

Praktische Nächstenliebe ist aber schon ein Teil der Nachfolge. Und zwar in praktischer Form, nicht nur gefühlsmäßig. Die Frage, ob und weswegen man sich da distanzieren kann, ist doch interessant.

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Pit
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Re: Ach Pit

Beitrag von Pit »

Differnezen möchte ich hier definitiv nicht austrage. Dafür eignen sich weder Forum noch Thema.
Aber, und darum geht es mir konkret, ist die Frage, welche Grundhaltung wir - auch ich - als Christen einnehmen.

Ist es wichtig, ob ich mir über die Asylbewerber, Obdachlosen etc. Gedanken mache?
Ja, weil es auch mit meiner christlichen Überzeugung zu tun hat.
Ja, weil mir - gerade als Christ - der andere Mensch nicht egal und gleichgültig sein kann oder zumindest sollte. Denn auch dieser Obdachlose, Asylbewerber, Sinti, Roma, Junkie etc. ist ein von Gott gewolltes Wesen mit Menschenwürde.

Sicherlich kann und muss ich mich nicht um jeden Asylbewerber persönlich kümmern, aber ich kann z.B. darauf aufmerksam machen, daß es Situationen in Ruanda, im Sudan, im Libanon, im Tschad, in Türkisch-Kurdistan usw. gibt, die Menschen zwingt, in ein anderes Land zu fliehen und dort um Asyl zu bitten.
Und ich brauche auch nicht darauf aufmerksam machen, in dem ich an einem Infostand von Pro Asyl oder so mitmache, wozu ich auch nicht die Zeit hätte. Aber ich kann im Bekanntenkreis, bei der Arbeit oder wo auch immer aufmerksam machen, wenn wieder von "den Sozialschmarotzern", "den Asis" etc. geredet wird, und damit Asylbewerber gemeint sind.

Auch in anderen Bereichen:
Es ist nicht mehr nötig und mehr oder weniger sinnlos, immer nach dem Staat zu rufen, was leider oft geschieht.
Nein, wenn es z.B. um das Leben meines Nachbarn geht, und darum, wie es den Menschen im engeren Umfeld geht, dann ist Eigeninitiative gefragt.
Ich muss nicht unbedingt jedem Obdachlosen wer weiss, wieviel Geld geben, oft ist ein freundliches, ehrlichgemeintes Wort schon sehr viel, für einen Menschen, den viele "Christen" links liegen lassen.

Gruß, Pit

sofaklecks hat geschrieben:
Ach Pit,

warum diese rhetorischen Fragen?

Wenn du konkrete Vorschläge und Ideen zur Nächstenliebe hast, bring sie.

Oder ich behaupte: Wem das Schicksal der Asylbewerber so sehr am Herzen liegt, den interessert wahrscheinlich das Schicksal seiner Angehörigen um so weniger. Denn wer sich um die eigene Familie sorgt, hat kaum noch viel Zeit für darüber hinaus.

Und dann: Die Obdachlosen. Die Asylbewerber. Die Unterschicht. Die Jugendlichen. Die (setz ein was du willst). Macht eine solche Diskussion Sinn?

Ich meine nicht. Und um Differenzen innerhalb des Forums auszutragen eignet sich das ganze Thema auch nicht.

sofaklecks
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Lui
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Re: Der Christ und die Welt

Beitrag von Lui »

Pit hat geschrieben:
Meine Frage an euch:

Wie sozial soll(t)en Christen sein?
Die Frage stelle ich mir, ehrlich gesagt, jeden Tag, da ich in Bolivien, dem ärmsten Land Süd Amerikas wohne.
Ich ertappe mich oft, daß ich völlig gleichgültig auf Bettler reagiere.

Das liegt daran, daß wenn ich hier nur einen Kaffee in einem Außencafé trinken will, man von etwa 10 Bettlern und 5 Schuhputzjungen angebettelt wird, bevor man überhaupt die Milch in den Kaffee gegossen hat. Sie lassen auch nicht locker, egal wie oft man "nein" sagt.

In Bolivien kann man nicht kurz stehen bleiben, ohne daß man angebettelt wird. Heute z.B. habe ich Geld aus einem Geldautomaten gezogen, während gleichzeitig eine Bettlerin in mein Ohr jammerte und an meinem Mantel zog.

Wenn man das Tag für Tag erlebt, bleibt einem nichts mehr übrig als die Bettler zu ignorieren.
Trotzdem fragt man sich, ob man sich richtig verhält.

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Adrian Leverkuehn
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Sozialismus!

Beitrag von Adrian Leverkuehn »

Wie sozial soll(t)en Christen sein?
Christen sollten Sozialisten sein, genau wie Moslems im Prinzip Sozialisten sind!

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Peregrin
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Re: Der Christ und die Welt

Beitrag von Peregrin »

Lui hat geschrieben: bleibt einem nichts mehr übrig als die Bettler zu ignorieren.
Trotzdem fragt man sich, ob man sich richtig verhält.
Das ist eine Frage, die sich allgemein auch gar nicht beantworten läßt. Die Frage, die man sich stellen muß, ist, helfe ich noch, oder mache ich ein System erst profitabel, in dem zB Kinder gekauft und verstümmelt werden, weil sie dann mehr einbringen? Gerade das Bettelunwesen in großen Städten ist da sehr verdächtig.

Am sinnvollsten ist es wohl, vertrauenswürdige Hilfswerke zu unterstützen, die ihre Kunden gut genug kennen, um da die Spreu vom Weizen trennen zu können.

Wenn man da gibt, wo am lautesten und aufdringlichsten gebettelt wird, macht man's wie die Vogelmutter, die immer nur dem lautesten Jungen das Futter in den Schnabel stopft - Aufzuchterfolg gleich Eins, und alle kleineren und schwächeren Geschwister müssen dran glauben.
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Peregrin
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Re: Sozialismus!

Beitrag von Peregrin »

Adrian Leverkuehn hat geschrieben: Christen sollten Sozialisten sein, genau wie Moslems im Prinzip Sozialisten sind!
Das sind die Moslems nicht und außerdem wäre es sowieso keine Empfehlung.

Der Christ soll kein Sozialist sein, weil erzwungene "Solidarität" keine ist und keinen moralischen Wert hat. Gezwungenermaßen Steuern und Abgaben zahlen ist nicht Nächstenliebe!
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Linus
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Re: Sozialismus!

Beitrag von Linus »

Adrian Leverkuehn hat geschrieben:
Wie sozial soll(t)en Christen sein?
Christen sollten Sozialisten sein, genau wie Moslems im Prinzip Sozialisten sind!
und welcher Spielart? braune Nationale Sozialisten oder dunklrote internationale Sozialisten?

Im übrigen geht das mal garnicht: Christentum und Sozialismus. Im Paragraph 4 des Syllabus errorum des seligen Pius IX ist das eindeutig verurteilt.
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sofaklecks
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Sozialismus

Beitrag von sofaklecks »

Vielleicht sollten wir uns darüber klar werden, was wir mit Sozialismus genau bezeichnen.

Wenn wir damit ausschliesslich die atheistische, weil materialistische Form meinen, damit veträgt sich das Christentum selbstverständlich nicht.

Aber gibt es nicht auch andere Formen? Setzt Sozialismus notwendigerweie den Atheismus voraus?

sofaklecks

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Linus
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Re: Sozialismus

Beitrag von Linus »

sofaklecks hat geschrieben:Aber gibt es nicht auch andere Formen?
Nein. Sozialdemokratismus hat mit Sozialismus nur die 6 Buchstaben gemein. Es ist eine pseudoburgeoise Abart des Sozialismus, welcher Antitheistisch ist (lies die MEGA[ ich weiß, schwer zu bekommen, weil er doch allzu peinliche Anwürfe gegen alles und jedes, was nicht seine Meinung ist macht, und das geht den solidaritätseinfordernden politisch korrekten Linken Neomarxianern , wenn sie denn davon wissen, gegen den Strich] )
Setzt Sozialismus notwendigerweie den Atheismus voraus?
ich kauf dir die Buchstaben "n" "t" und "i" u8m deine frage zu beantworten: Ja.
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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

Die Verantwortung für das Unheil in der Welt zu tragen, ist für einen Christen wohl mehr als zu viel. Aber ich denke auch heute ist oft schon das Leid/ Not bei einem Nahbarn eingezogen und hier kann man als Christ etwas machen.
Persönlich halte ich die Ausrede "man gehöre ja selbst zur Unterschicht" als ein wahres Armutszeugnis. Denn sich mal Zeit für ein Gespräch mit seinen Nächsten nehmen, ihn einfach zuhören kostet kein Geld.

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Peregrin
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Re: Sozialismus

Beitrag von Peregrin »

Linus hat geschrieben:Sozialdemokratismus hat mit Sozialismus nur die 6 Buchstaben gemein.
Das sehe ich nicht so. Es gibt da überhaupt keinen grundsätzlichen Unterschied und der Übergang vom revolutionären Jungmarxisten zum staatsgetragenen Altsozialdemokraten erfolgt regelmäßig völlig bruchlos.

Sozialisten müssen auch nicht unbedingt Atheisten sein, obwohl die Kader natürlich zur Selbstvergötzung neigen. Ich halte den Etatismus für wesensbestimmend, dh den unverrückbaren Glauben an die Notwendigkeit, einen "Staat" zu organisieren, der alle Probleme lösen soll.
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Trotz Camillo Torres, Pacem in Terris-Priester, und andere Kollaborateure mit dem Bolschewismus, ist die Haltung der Röm.-Katholischen Kirche dem Bolschewismus gegenüber ganz klar.

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Pit
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Re: Sozialismus

Beitrag von Pit »

Stimmt, denn die christlichen Sozialisten in den 1920er Jahren waren sicher keine Atheisten, oder ?

Gruß, Pit
Peregrin hat geschrieben:
Sozialisten müssen auch nicht unbedingt Atheisten sein, ...
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Linus
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Re: Sozialismus

Beitrag von Linus »

Peregrin hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:Sozialdemokratismus hat mit Sozialismus nur die 6 Buchstaben gemein.
Das sehe ich nicht so. Es gibt da überhaupt keinen grundsätzlichen Unterschied und der Übergang vom revolutionären Jungmarxisten zum staatsgetragenen Altsozialdemokraten erfolgt regelmäßig völlig bruchlos.
Natürlich, denn die Che-Guevara-Leiberl-tragenden ungewaschenen Studiosi mit verfiltztem Haar haben wenns gut geht das Kapital gelesen, aber vom Wesen des Sozialismus herzlich wenig verstanden. Jungmarxisten ist daher ein Begriff der nicht passt. Es sind in der Mehrzahl SJ'ler denen man aus Parteignade Flausen auszuleben gestattet.

Sozialisten, die ich meine finden sich im Jungspundstadium in der SLP und im Alter in der KPÖ. Die haben meist auch die Marx Engels Gesamtausgabe gelesen, und arg unreflektiert zu ihrer Bibel gemacht. (Das sind dann bsp. auch jene, die Veranstaltungen der Jugend für das Leben auf der Uni stören, worauf die zu Hilfe gerufene Polizei nicht einschreitet :shock: )
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Uwe Schmidt
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Re: Sozialismus!

Beitrag von Uwe Schmidt »

Adrian Leverkuehn hat geschrieben:
Wie sozial soll(t)en Christen sein?
Christen sollten Sozialisten sein, genau wie Moslems im Prinzip Sozialisten sind!


Hmm, nur ist der Sozialismus ja eine materialistische Ideologie, die damit schonmal mit dem Christentum kollidiert (da Jesus ja geraten hat, sich lieber geistige Schätze im Himmel zu sammeln, als hier auf Erden materielle Reichtümer anzuhäufen, die dann früher oder später aber doch verrotten und Wurm und Made zerfressen werden). Andererseits verlangt Jesus, Arme - ganz materiell - zu kleiden und zu verpflegen. Hier muss also irgendein Kompromiss zwischen Christentum und sozialistischen Elementen gefunden werden.

Uwe Schmidt
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Re: Sozialismus!

Beitrag von Uwe Schmidt »

Peregrin hat geschrieben:
Adrian Leverkuehn hat geschrieben: Christen sollten Sozialisten sein, genau wie Moslems im Prinzip Sozialisten sind!
Das sind die Moslems nicht und außerdem wäre es sowieso keine Empfehlung.

Der Christ soll kein Sozialist sein, weil erzwungene "Solidarität" keine ist und keinen moralischen Wert hat. Gezwungenermaßen Steuern und Abgaben zahlen ist nicht Nächstenliebe!

Deshalb müssen die Muslime ja auch ein Zwangs-Zakât ("Gerechtigkeits-Steuer") bezahlen......gerne machen die das auch nicht unbedingt.
Jedenfalls muss eine Hierarchie der Hilfe eingehalten werden: zuerst sich um die eigene Familie kümmern, dann um die Nachbarschaft, dann um die eigene Stadt, dann um die Nation, und dann erst um fremde Völker.

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

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<img src=http://www.dur.ac.uk/m.p.thompson/civwar/cruzada.JPG height=512>

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Nationalbolschewisten Russlands in Aktion (12 % der Stimmen)
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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

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(Berlin, 1927.)

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(Berlin, 1918.)

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(Berlin, 1919.)

Wahre Worte

[Bild entfernt wegen Urheberrechtsverletzung. Der Administrator]

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Athanasius2
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Beitrag von Athanasius2 »

Das gibt es heute in Russland. Unglaublich:

http://www.nb-kgd.ru/logo.gif

Die Lücke zwischen Nationalsozialismus und Bolschewismus scheint klein zu sein. Ist sie nur eine Rassenfrage? Ist der revolutionäre Sozialismus Väter beider Bewegungen. So erscheint es einem fast.

Ein Katholik kann kein Sozialist sein!

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overkott
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Beitrag von overkott »

Vor fast 40 Jahren schrieb Papst Paul VI. sein Rundschreiben über den Fortschritt der Völker. Wie wird Papst Benedikt XVI. die Katholische Soziallehre fortschreiben? Entwicklung und Frieden

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Athanasius2 hat geschrieben: Die Lücke zwischen Nationalsozialismus und Bolschewismus scheint klein zu sein.
Auch die Lücke zwischen Katholiken und Kommunisten scheint manchen nicht sehr groß. Heute entdecke ich schon wieder einen Artikel auf liberty.li, der die Umtriebe von Landau und der KSÖ thematisiert:
Kommunisten oder (und?) Katholiken

Aus welcher Quelle mögen Weisheiten wie die folgenden wohl fließen?

"Kapital (…) ist ein ökonomisch vermitteltes Herrschaftsverhältnis, dessen Gesetzlichkeit alle unterworfen sind.“

„Sie [die Lohnabhängigen] müssen arbeiten, damit sie etwas zu essen haben, und haben im breiten Durchschnitt nur soviel zu essen, daß sie ihre Arbeitskraft herzustellen in der Lage sind, um weiter im Produktionsprozeß einsatzfähig und verbraucht zu werden.“

Oder – ein ganz besonderer Leckerbissen: „Das Marktsystem zerschneidet im Prinzip die soziale Bindung des Individuums an die Gesellschaft.“

Wer auf das 158 Jahre alte „Kommunistische Manifest“ des arbeitsscheuen Trierer Bohemiens Marx tippt, liegt daneben. Denn die zitierten klassenkämpferischen Ausfälle finden sich auf der Internetplattform der „Katholischen Sozialakademie“
...
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

...

Mit den in der katholischen Kirche über die Jahrhunderte hinweg durchaus wechselhaften Einsichten in und Annäherung an wirtschaftliche Fragen beschäftigt sich ein lesenswertes Buch mit dem Titel „The Church and the Market, a Catholic Defense of the Free Economy“ aus der Feder des amerikanischen Historikers Thomas Woods Jr., Senior Fellow des Mises Institute in Auburn / Alabama.

Woods beginnt seine Ausführungen mit der Feststellung, daß aus den Ausbildungsseminaren katholischer Geistlicher in unseren Tagen Brutstätten der Marktfeindlichkeit geworden sind. Die Beschäftigung mit der „sozialen Frage“ führte demnach mit ebenso unausweichlicher Sicherheit zu einer Ablehnung freier Marktinteraktionen wie zu unentwegten Rufen nach staatlicher Intervention und obrigkeitlicher Umverteilung – als ob staatliche Regulative und Interventionen sich je geeignet hätten, Wohlstand oder „Verteilungsgerechtigkeit“ herbeizuführen.

Ist die Entwicklung seit „Rerum Novarum“ geprägt von einer immer weiteren Entfernung der katholischen Kirche vom Naturrecht und vom Prinzip der Subsidiarität, sowie einer immer stärkeren Betonung des Rechtspositivismus, der in stetig zunehmenden Forderungen nach Beschränkung des Eigentums- und Vertragsrechts seinen Niederschlag findet, so arbeitet Woods auf der anderen Seite klar heraus, daß die Kirche in weiter zurückliegenden Epochen vom Bemühen nach „sozialer Umverteilung“ (dem Ruf nach hoheitlicher Korrektur der Ergebnisse von Marktprozessen) weit entfernt war.

...
Rezension auf liberty.li
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Peregrin
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Beitrag von Peregrin »

Und das kommt hinten raus:
... der Linkspopulist Jan Marijnissen gewann in Holland, weil er bewusst eine Gegensprache zum McKinsey-Jargon benutzte, weil er Symbole wie die rote Tomate gebrauchte, weil er als Vorbild Franz von Assisi ausgab, ...
SPON

Ein Maoist beruft sich auf einen Heiligen? Was hat denn die Kirche in den Niederlanden zu dieser Umarmung gesagt?
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