Kurze Fragen - kurze Antworten II

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Raphaela
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Raphaela »

Nassos hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Hier steht dieses:
Orthodoxes Glaubensbuch hat geschrieben:Das Osterfest endet am Tag vor Christi Himmelfahrt, an einem Mittwoch, denn Christi Himmelfahrt wird immer am 40. Tag nach Ostern, an einem Donnerstag, gefeiert.
Das ist genau die Zeit, in der wir uns Orthodoxe "XPICTOC ANECTH" wünschen.
Und das heißt auf deutsch?
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lifestylekatholik
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von lifestylekatholik »

Raphaela hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Das ist genau die Zeit, in der wir uns Orthodoxe "XPICTOC ANECTH" wünschen.
Und das heißt auf deutsch?
Christ ist erstanden! - Er ist wahrhaft auferstanden!
Christus resurrexit! - Vere resurrexit!
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

Raphaela
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Raphaela »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Das ist genau die Zeit, in der wir uns Orthodoxe "XPICTOC ANECTH" wünschen.
Und das heißt auf deutsch?
Christ ist erstanden! - Er ist wahrhaft auferstanden!
Christus resurrexit! - Vere resurrexit!
Vielen Dank, so verstehe ich es. :ja:
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Nassos
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Nassos »

Liebe Raphaela,

bitte entschuldige. Sämtliche Bitten um Übersetzungen bei Latinismen/Hellinismen haben nicht gefruchtet.

Christos anesti heißt einfach "Christus ist auferstanden" (ohne "er ist wahrhaft auferstanden"[Punkt]).
"Anesti" kommt von "Anastasis" - Du kennst bestimmt den Namen Anastasia, der darauf basiert.

(Er ist) wahrhaftig auferstanden: alithos anesti. "Alithos" kommt von Alithia (bzw. Aletheia - ich glaube, hier gibt/gab es einen User mit diesem Nickname). Alithia ist die Wahrheit.

Noch mehr Details? Sicher kennst Du das Sigma ("Summenzeichen" Σ). Im Byzantinischen (also auch auf Ikonen) wird es aber stets als C geschrieben. Das gibt mir die Möglichkeit, das griechische "Christus ist auferstanden" in Kapitalbuchstaben zu schreiben, ohne auf den griechischen Zeichensatz umschalten zu müssen. Ich bin halt manchmal recht bequem.
Ideal ist das auch bei:

IC XC + NI KA (Iisus Christos nika = Jesus Christus siegt). Das hat z.B. Joseph in seinem Avatar...

Ciao-ciao,
Νάσος
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Raphaela
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Raphaela »

Nassos hat geschrieben:Liebe Raphaela,
bitte entschuldige. Sämtliche Bitten um Übersetzungen bei Latinismen/Hellinismen haben nicht gefruchtet.
Christos anesti heißt einfach "Christus ist auferstanden" (ohne "er ist wahrhaft auferstanden"[Punkt]).
"Anesti" kommt von "Anastasis" - Du kennst bestimmt den Namen Anastasia, der darauf basiert.
(Er ist) wahrhaftig auferstanden: alithos anesti. "Alithos" kommt von Alithia (bzw. Aletheia - ich glaube, hier gibt/gab es einen User mit diesem Nickname). Alithia ist die Wahrheit.

Noch mehr Details? Sicher kennst Du das Sigma ("Summenzeichen" Σ). Im Byzantinischen (also auch auf Ikonen) wird es aber stets als C geschrieben. Das gibt mir die Möglichkeit, das griechische "Christus ist auferstanden" in Kapitalbuchstaben zu schreiben, ohne auf den griechischen Zeichensatz umschalten zu müssen. Ich bin halt manchmal recht bequem.
Ideal ist das auch bei:
IC XC + NI KA (Iisus Christos nika = Jesus Christus siegt). Das hat z.B. Joseph in seinem Avatar...
Ciao-ciao,Νάσος
Vielen Dank für die wirklich ausführiche Erklärung.
Ich verstehe nur nicht, warum du dich entschuldigt hast, ich war rundum zufrieden mit der ersten Antwort. :ja: :ja:


Jedenfalls freue ich mich über diese ausführliche Angabe. :ja:
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Nassos
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Nassos »

1) Es wurde in den letzten Tagen öfter darum gebeten, bei Fremdsprachen auch die Mühe der Übersetzung zu machen. Anscheinend sind aber Nichtbeherrscher Forer zweiter Klasse, keiner hat darauf reagiert. Bei Latinismen würde ich das auch gerne haben, mache das aber bei Hellenismen nicht. Ist nicht in Ordnung...


2.) Die erste Anwort war nicht ganz richtig.
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Linuxfreak
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Linuxfreak »

Zum Thema Offenbarung. Ich bin der Meinung, dass sich Gott jeden Tag offentbart. Durch bestimmtes Handeln durch andere Personen hindurch oder durch bestimte Dinge, die zum eigenen Vorteil sind oder einfach nur durch bestimmte Hinweise. Im KKK - Kompendium steht aber, dass es keine Privat-Offenbarungen gibt. Was ist damit gemeint? Heißt das jetzt, dass es keinen Gott gibt, der durch andere Menschen handelt oder der einem Hilft oder bestimmte Situartionen verändern kann bzw. dass es jetzt auf einmal keinen Willen Gottes gibt? Oder ist damit gemeint, dass es keinen 2. Jesus gibt oder hald niemanden der als Gott (so ähnlich wie Jesus) auf die Welt kommt, sondern eben nur als Jesus-Kinder, getauft? Ich versteh das überhaupt [Punkt] Wie ist das gemeint?

Wie ist das mit Gott der einem was durch die Innere Ich-Stimme etwas sagen will? Wie ist das mit dem Fegefeuer, das wir jeden Tag haben, wenn sich neue Wege eröffnen, wenn man zu neuer Erkenntnis gelangt, also dass man erkennt, dass man dieses und jenes falsch gemacht hat und das man durch einen Zufall (Einwirken Gottes?) erkennt, wie man es besser macht? Wie ist das jettz genau? Gott wirkt doch immer und ewig oder?
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anneke6
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von anneke6 »

Es gibt "die Offenbarung", und die ist mit dem Tod von Johannes, dem letzten Apostel abgeschlossen. Diese ist verbindlich, sie wird von der Kirche gepredigt, bewahrt und interpretiert. "Privatoffenbarungen" sind Erscheinungen, mystische Erfahrungen u.ä. die keine Verbindlichkeit für die Gesamtkirche haben.
???

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Linuxfreak »

anneke6 hat geschrieben:"Privatoffenbarungen" sind Erscheinungen, mystische Erfahrungen u.ä. die keine Verbindlichkeit für die Gesamtkirche haben.
Das heißt, diese Privatoffentbarung oder was ich da immer Erfahre wird von der "offiziellen" Kirche nicht akzeptiert? Versteh ich das richtig? Naja, aber ist es nicht so, dass sich Gott ständig offenbart, wenn wir ehrlich sind?
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Marion
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Marion »

alfredfj hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:"Privatoffenbarungen" sind Erscheinungen, mystische Erfahrungen u.ä. die keine Verbindlichkeit für die Gesamtkirche haben.
Das heißt, diese Privatoffentbarung oder was ich da immer Erfahre wird von der "offiziellen" Kirche nicht akzeptiert? Versteh ich das richtig? Naja, aber ist es nicht so, dass sich Gott ständig offenbart, wenn wir ehrlich sind?
Was verstehst du genau unter Privatoffenbarung?
Mir ist noch keiner Erschienen, und das ist wahrhaft ganz ehrlich
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anneke6
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von anneke6 »

alfredfj hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:"Privatoffenbarungen" sind Erscheinungen, mystische Erfahrungen u.ä. die keine Verbindlichkeit für die Gesamtkirche haben.
Das heißt, diese Privatoffentbarung oder was ich da immer Erfahre wird von der "offiziellen" Kirche nicht akzeptiert? Versteh ich das richtig? Naja, aber ist es nicht so, dass sich Gott ständig offenbart, wenn wir ehrlich sind?
Die Kirche prüft Privatoffenbarungen, und wenn sie entscheidet, daß sie frei sind von dogmatischen Fehlern und übernatürlichen Ursprungs sind, werden sie approbiert, das heißt die Kirche erlaubt den Gläubigen, an ihre Echtheit zu glauben und die mit den Offenbarungen verbundene Andacht (z.B. Verehrung Mariens unter dem Titel "Unsere liebe Frau von Lourdes") zu praktizieren. Dennoch sind diese Erscheinungen nach wie vor nicht für alle Gläubigen verbindlich.
Während der letzten Zeit wird in der Praxis die Grenze zwischen approbierten und nicht approbierten Erscheinungen stark verwischt. In Orten wie Medjugorje sieht sich die Kirche nicht in der Lage, den Gläubigen die Pilgerfahrten zu verbieten. Nur ein Beispiel.
???

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Gamaliel
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Gamaliel »

@alfredfj

Viele Deiner Fragen würden sich durch eine exakte Begriffsklärung erübrigen bzw. beantworten lassen. Der von Dir zitierte KKK liefert dazu Brauchbares. Außerdem findest Du auch hier im Forum weitgehend Antworten auf Deine Fragen, wenn Du Dich einmal durch einige Postings hier und hier durchliest.

Linuxfreak
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Linuxfreak »

anneke6 hat geschrieben: Die Kirche prüft Privatoffenbarungen, und wenn sie entscheidet, daß sie frei sind von dogmatischen Fehlern und übernatürlichen Ursprungs sind, werden sie approbiert, das heißt die Kirche erlaubt den Gläubigen, an ihre Echtheit zu glauben und die mit den Offenbarungen verbundene Andacht (z.B. Verehrung Mariens unter dem Titel "Unsere liebe Frau von Lourdes") zu praktizieren. Dennoch sind diese Erscheinungen nach wie vor nicht für alle Gläubigen verbindlich.
Während der letzten Zeit wird in der Praxis die Grenze zwischen approbierten und nicht approbierten Erscheinungen stark verwischt. In Orten wie Medjugorje sieht sich die Kirche nicht in der Lage, den Gläubigen die Pilgerfahrten zu verbieten. Nur ein Beispiel.
jaja, versteh was du meinst... aber den Gedanken und an die güte Gottes wird doch wohl geglaubt? Wird ja im christlichen Sinn sein, dass sich Gott öfters im Leben offenbart. Für mich ist Gott immer und überall. Für mich gibt es auch keine Zufälle. Vielleicht verstehst du was ich meine. Und wenn ich beete dann bete ich zu Gott (Vater) und hoffe, dass er mich erhören wird oder sollte man nach der katholischen Kirche nur an Jesus beten und an keinen Gott? Versht du so ungefähr, um was es mir geht?
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anneke6
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von anneke6 »

Ich versuche, mich in Dich hineinzuversetzen. Dies ist nun nicht so einfach. Ich kenne Dich nicht, und ich weiß auch nichts über Dich, außer dem, was Du schreibst.
Ich würde sagen, das worüber Du schreibst, ist das (spürbare) Erfahren der Nähe Gottes. Aber unter Offenbarung versteht die Kirche etwas anderes.
Ansonsten: In der katholischen Kirche betet man zu Gott, dem Vater, dem Sohn (Jesus), und dem Heiligen Geist. Das zentrale Gebet aller Christen, das Vaterunser, ist an den Vater gerichtet. Das Kollektengebet (oder: Tagesgebet) der Messe ist meistens an den Vater "durch Christus, unseren Herrn" gerichtet. Manchmal aber auch an Christus. Es gibt keine Kollektengebete zum Heiligen Geist, warum, weiß ich nicht. Es gibt aber einen Hymnus und eine Sequenz zum Heiligen Geist. Psalmen schließen ab mit dem "Ehe sei dem Vater, und dem Sohn, und dem Heiligen Geist…"
Ich hoffe, ich habe Dir etwas weitergeholfen.
???

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Gamaliel
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Gamaliel »

anneke6 hat geschrieben:Die Kirche prüft Privatoffenbarungen, und wenn sie entscheidet, daß sie frei sind von dogmatischen Fehlern und übernatürlichen Ursprungs sind, werden sie approbiert, das heißt die Kirche erlaubt den Gläubigen, an ihre Echtheit zu glauben und die mit den Offenbarungen verbundene Andacht (z.B. Verehrung Mariens unter dem Titel "Unsere liebe Frau von Lourdes") zu praktizieren. Dennoch sind diese Erscheinungen nach wie vor nicht für alle Gläubigen verbindlich.
Deine Ausführungen enthalten zwei nicht ganz unwesentliche Unschärfen, ich weise daher darauf hin, daß niemand an Privatoffenbarungen glauben muß bzw. daß sie für niemanden verbindlich sind und daß deren Approbation auch nicht bedeutet, daß dadurch eine Erlaubnis erteilt wird, infolge der man an deren Echtheit glauben darf.
Brauchbares (auf Englisch), das meine Ergänzungen bestätigt und weiter vertieft findest Du etwa hier.

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Linuxfreak »

anneke6 hat geschrieben: Ich hoffe, ich habe Dir etwas weitergeholfen.
Ja, schon.. aber ich mag an dem Thema trotzdem dranbleiben.

Ich glaube auch, dass es einfach die Nähe Gottes bzw. der Heilige Geist ist. Weil irgendwei fühle ich mich glücklich und ich denk mir oft, dass vieles durch Gott gelenkt wird und das mir Gott hilft, wenn ich ihn brauche und ich denk mir auch öfters, dass es ihn gibt (wie auch immer) und das er mich hört und das er mir auc heine Antwort gibt (in dem er dieses und jenes geschehen lässt, (was ganz normal ist). Aber das eine Gestalt oder das irgendwelche großartigen Stimmen aufgetaucht sind, habe ich noch nie gehabt. Vielleicht ab und zu dass ich meine Innere Stimme frage, wie ich was machen soll und sie sagt dann so oder sagt einfach nur ja oder nein. Das ganze kann sehr gefährlich werden, aber wie ich mal bei einer Stunde der Barmherzigkeit war, hab ich Gott gespürt. Ich hab gespürt, dass jemand bei mir ist, dass jemand einfach da ist, das mich Gott hört und das er mich liebt. Aber trotzdem danke für eure Antworten. Mir ist das momentan irgendiwe sehr wichtig, weil ich mir auch schon überlegt habe, ob ich nicht mal Priester werden möchte (röm. kath.) und da gehört auch nicht nur der Wille dazu es zu werden, sondern auch die Liebe Gottes und das man mit ihm und eben Christus und der Kirche in Einklang lebt. Aber vielleicht mach ich mir da einfach nur viel zu viele Gedanken.
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anneke6
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von anneke6 »

Zu Deinem ersten Teil: Volle Zustimmung. Allerdings ist es, gemäß R.K. ( :P ) falsch, die Möglichkeit von Privatoffenbarungen komplett auszuschließen.
Jetzt zu Deinem zweiten Punkt. Wieso gibt es durch Approbation keine Erlaubnis, an die Echtheit zu glauben? Was brauche ich denn noch, um an die Echtheit einer Erscheinung zu glauben?
Die Catholic Encyclopedia schätze ich auf jeden Fall sehr, allerdings bräuchte ich für den Artikel etwas mehr Zeit.
???

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Linuxfreak »

anneke6 hat geschrieben:Zu Deinem ersten Teil: Volle Zustimmung. Allerdings ist es, gemäß R.K. ( :P ) falsch, die Möglichkeit von Privatoffenbarungen komplett auszuschließen.
Jetzt zu Deinem zweiten Punkt. Wieso gibt es durch Approbation keine Erlaubnis, an die Echtheit zu glauben? Was brauche ich denn noch, um an die Echtheit einer Erscheinung zu glauben?
Die Catholic Encyclopedia schätze ich auf jeden Fall sehr, allerdings bräuchte ich für den Artikel etwas mehr Zeit.
Hmm kenn ich zwar nicht, von was du redest... ich wollt nur generell darüber sprechen... und mal eure Meinung dazu hören, sonst nichts...

Was ich mir denke, das von Gott kommt: Neue Ideen, Neue Freunde also wenn sich vieles ändert, dass auch Gott mitmischt. Mir ist einiges in meinem Leben passiert, was man sich zwar psychologisch Erklären kann, aber oft denke ich, dass Gott mich einfach steuert und mir hilft das Richtige zu tun und das er weiß, wie und warum er das tut. Oft denke ich mir auch, dass mir Gott etwas zeigen will.
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anneke6
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von anneke6 »

Alfredj, das ist ja an sich auch nichts Verkehrtes. Es ist nur nicht das, was die Kirche unter "Privatoffenbarungen" versteht, eben das, was Gamaliel und ich hier gerade auseinanderpulen…obwohl ich mich gleich ausklinken muß, morgen früh ist Liturgie. :)
???

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Linuxfreak »

anneke6 hat geschrieben:Alfredj, das ist ja an sich auch nichts Verkehrtes. Es ist nur nicht das, was die Kirche unter "Privatoffenbarungen" versteht, eben das, was Gamaliel und ich hier gerade auseinanderpulen…obwohl ich mich gleich ausklinken muß, morgen früh ist Liturgie. :)
Sozusagen ist das "normal" und hat nichts mit Privaten Offenbarungen im kirchlichen Sinn zu tun, sondern so wie ich persönlich Gott in meinem Glauben begegne.
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Gamaliel
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Gamaliel »

@anneke

- Wichtig ist eigentlich nur ein Satz aus der verlinkten Quelle, nämlich:
When the Church approves private revelations, she declares only that there is nothing in them contrary faith or good morals, and that they may be read without danger or even with profit; no obligation is thereby imposed on the faithful to believe them.
- Privatoffenbarungen gibt es selbstverständlich; der hl. Thomas behandelt sie unter dem Thema der Prophetie.

- Die Approbation durch die Kirche ist eigentlich nur ein "negatives" Urteil, wie in obigem Zitat erklärt, also eine Bestätigung, daß der Inhalt der Privatoffenbarung nichts Abträgliches enthält. Sie stellt somit streng genommen kein positives Urteil über die Echtheit der Privatoffenbarung (als Ereignis) dar. Dazu bedarf es auch keiner kirchlichen Bestätigung, sondern nur der Tugend der Klugheit durch die jeder selbst erkennt, ob/daß ihm diese "Botschaft" glaubhaft bzw. zuträglich ist und er ihr daher einen rein menschlichen Glauben schenken sollte.

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anneke6
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von anneke6 »

Okay. Aber nur zwei Gedanken noch: In der Praxis haben die Päpste mehrere Privatoffenbarungen stark gefördert. Wir haben ein Hochfest des Heiligsten Herzen Jesu. Ob Johannes Paul II die Welt/Rußland dem Unbefleckten Herzen Mariä als Bestätigung einer Privatoffenbarung geweiht hat, ist schwer zu sagen. Aber er hat die Offenbarungen an Faustyna Kowalska in sofern propagiert, daß er den Sonntag nach Ostern den Titel "Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit" gegeben hat und außerdem Ablässe gewährt…bricht die Kirche ihre eigenen Regeln?
Zweitens: Catholic Encyclopedia schreibt, daß diese Offenbarungen, die approbiert sind, gefahrlos gelesen werden dürfen. Heutzutage liest aber so ziemlich jeder alles. Ich bekomme regelmäßig irgendetwas zugesandt, was ich nicht abboniert habe, und wo "Botschaften" aus Medjugorje oder Manduria drin sind. Ich habe bereits eine Zeitschrift bekommen, in denen die Medjugorje-Botschaften über das Wasser-und-Brot-Fasten an Mittwochen und Freitagen abgedruckt waren…keine Rede davon, daß die Erscheinungen nicht approbiert sind. Die Zeitschrift hatte den Vermerk: "Mit kirchlicher Druckerlaubnis". :auweia:
Besteht in der Praxis überhaupt noch ein Unterschied zwischen approbiert und nicht approbiert?
???

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Gamaliel
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Gamaliel »

anneke6 hat geschrieben:…bricht die Kirche ihre eigenen Regeln?
Nein, die Kirche fördert nur den guten Inhalt in diesen Privatoffenbarungen, etwa die Andacht zur Muttergottes, den Gedanken der Sühne,... - alles Dinge, die (keimhaft) auch schon in der göttlichen Offenbarung enthalten sind.
anneke6 hat geschrieben:Besteht in der Praxis überhaupt noch ein Unterschied zwischen approbiert und nicht approbiert?
Ich fürchte eher nicht. Das großflächige Versagen der Hirten in ihrem Hirtenamt, läßt die Leute zu allen möglichen "Botschaften" ihre Zuflucht nehmen, um sich auf diese Weise einer direkten himmlischen Leitung zu unterstellen, quasi als Ersatz für die entfallenen irdischen Hirten und die mangelnde Orientierung durch sie. Damit ist dem Mißbrauch natürlich Tür und Tor geöffnet. Eine Lawine die kaum mehr zu stoppen ist, wie man gut an Medjugorje sieht. Was soll auch ein kleiner Bischof oder auch Papst schon gegen die Gospa ausrichten... :roll:

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Linuxfreak »

Gamaliel hat geschrieben: Was soll auch ein kleiner Bischof oder auch Papst schon gegen die Gospa ausrichten... :roll:
Was würde Gott/ Jesus dazu sagen? Was würden Gott/ Jesus tun?
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Gamaliel
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Gamaliel »

Was meinst Du? Wozu soll Gott etwas sagen?

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Lupus
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Lupus »

Ich denke, eine Grundregel bei all diesen Privatoffenbarungen (z.B. Fatima, Lourdes) oder mystischen Erfahrungen und Einsprechungen (z.B. Don Gobbi in seinem "Blauen Buch") ist immer die Tatsache, dass alle solche Dinge nichts Neues bringen, sondern vielmehr aus dem alten Schatz bekannte Offenbarungen aktualisieren wollen oder sollen, gleichsam wieder in Erinnerung bringen wollen.
Kämen ganz neue "Glaubenssätze" oder der kirchlichen Lehre widersprechende Vorstellungen heraus, dann ist Vorsicht, wenn nicht Ablehnung geboten.
Im Übrigen gilt nach wie vor: das Lehramt des Papstes (der Bischöfe einschlussweise) hat das letzte entscheidende Wort!
Daß Bischöfe heute. seit der Nivellierung durch Paul VI., diese Wächteraufgabe nicht mehr durchgängig wahrnehmen, bedauert Gamaliel zu Recht!

+L.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Albert »

Lupus hat geschrieben:Ich denke, eine Grundregel bei all diesen Privatoffenbarungen (z.B. Fatima, Lourdes) oder mystischen Erfahrungen und Einsprechungen (z.B. Don Gobbi in seinem "Blauen Buch") ist immer die Tatsache, dass alle solche Dinge nichts Neues bringen, sondern vielmehr aus dem alten Schatz bekannte Offenbarungen aktualisieren wollen oder sollen, gleichsam wieder in Erinnerung bringen wollen.
Kämen ganz neue "Glaubenssätze" oder der kirchlichen Lehre widersprechende Vorstellungen heraus, dann ist Vorsicht, wenn nicht Ablehnung geboten.
Im Übrigen gilt nach wie vor: das Lehramt des Papstes (der Bischöfe einschlussweise) hat das letzte entscheidende Wort!
Daß Bischöfe heute. seit der Nivellierung durch Paul VI., diese Wächteraufgabe nicht mehr durchgängig wahrnehmen, bedauert Gamaliel zu Recht!

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:daumen-rauf: :klatsch: :daumen-rauf:

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P.S.: Genau so ist es.

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Berolinensis »

Gamaliel hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:…bricht die Kirche ihre eigenen Regeln?
Nein, die Kirche fördert nur den guten Inhalt in diesen Privatoffenbarungen, etwa die Andacht zur Muttergottes, den Gedanken der Sühne,... - alles Dinge, die (keimhaft) auch schon in der göttlichen Offenbarung enthalten sind.
Manche Feste nehmen aber ausdrücklich auf Erscheinungen Bezug: In Apparitione B.M.V. Immaculatæ am 11.2. etwa, das (leider) gestrichene Fest In Apparitione S. Michaelis Archangeli am 8.5., im Neuen Ritus gibt es auch ein Fest U.L.F. von Fatima. Da dies der öffentliche Kultus der Kirche ist, muß man wohl schon sagen, daß die Kirche insoweit mehr als ein rein negatives Urteil fällt, oder?

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Linuxfreak »

Irgendwie hab ich oft das Gefühl, dass Katholiken gar nicht so oft die Freude in Jesus Christus und Gott erkennen und das ist schon irgendwie Schlimm. Ich finde man müsste das alles mal angenehmer machen und zeigen, dass es das alles mal gegeben hat und das man es nie wieder vergessen sollte. Es gibt ja genug die nicht in die Kirche gehen und da sollte man nicht wegschauen! Leider wird das oft gesagt und das finde ich schade. Man darf das alles nicht so streng und erst nehmen, sondern muss mehr den Freudensprung und die Liebe und die Geborgenheit erkennen und den Leuten vermitteln. Die Kirche ist ja die Nachfolge Jesus Christus! Obwohl unsere Priester, usw. vor allem der Kadinal Schönborn eh klare Worte findet. Aber auch jeder Christ und nicht nur die Kirche sollte das weitertragen in sein Umfeld.

Hab hier ein neues Thema dazu aufgemacht:
viewtopic.php?f=2&t=11257&start=
Zuletzt geändert von Linuxfreak am Samstag 10. April 2010, 13:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Gamaliel »

@Berolinensis

Zu Deiner berechtigten Frage: Darüber können wir gelegentlich vielleicht weiter diskutieren (ich habe jetzt bald eine Termin) und antworte daher vorerst nur mit einem (teilweise passenden) Zitat aus der Dogmatik von Pohle-Gummersbach, das ich für ganz ausgewogen halte:
Die Einsetzung von Festen dient der Verehrung eines Glaubensgeheimnisses oder einer heiligen Person. Darin ist notwendig ein Lehrurteil über die Richtigkeit und Verehrungswürdigkeit des Glaubensgeheimnisses und über die Verehrungswürdigkeit der betreffenden Person enthalten. Nicht unbedingt muß man darin auch eine authentische Bestätigung von Privatoffenbarungen (der hl. Juliana von Lüttich für Fronleichnamsfest, der hl. Margareta Maria Alacoque für Herz-Jesu-Fest u. ä.) sehen, die zu der Einführung Anlaß gegeben haben, aber nicht Gegenstand des Festes geworden sind.

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Berolinensis »

Gamaliel hat geschrieben:@Berolinensis

Zu Deiner berechtigten Frage: Darüber können wir gelegentlich vielleicht weiter diskutieren (ich habe jetzt bald eine Termin) und antworte daher nur mit einem Zitat aus der Dogmatik von Pohle-Gummersbach, das ich für ganz ausgewogen halte:
Die Einsetzung von Festen dient der Verehrung eines Glaubensgeheimnisses oder einer heiligen Person. Darin ist notwendig ein Lehrurteil über die Richtigkeit und Verehrungswürdigkeit des Glaubensgeheimnisses und über die Verehrungswürdigkeit der betreffenden Person enthalten. Nicht unbedingt muß man darin auch eine authentische Bestätigung von Privatoffenbarungen (der hl. Juliana von Lüttich für Fronleichnamsfest, der hl. Margareta Maria Alacoque für Herz-Jesu-Fest u. ä.) sehen, die zu der Einführung Anlaß gegeben haben, aber nicht Gegenstand des Festes geworden sind.
Das sehe ich auch so, nur ist ja bei den Festen, die ich genannt habe, gerade doch die Erscheinung, also Privatoffenbarung, Festgegenstand geworden.

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Re: Kurze Fragen - kurze Antworten

Beitrag von Gamaliel »

Richtig, daher habe ich nachträglich, allerdings leider doch schon zu spät, in meinem Posting präzisierend eingefügt: "...einem (teilweise passenden) Zitat...". - Mehr dazu morgen abend.

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