@Marion & Raphael:
Raphael hat geschrieben:Wie kommst Du auf die Idee, daß es ein Vergnügen sei, derartig Unheiliges, wie das, was Du im Nachbarthread zur Realpräsenz absonderst, zu kritisieren.
Klarer kann man kaum demonstrieren, daß einem die Kategorie des Heiligen so völlig abhanden gekommen ist.
Marion hat geschrieben:Ist ihm nicht. Ihm ist schon klar, daß er da auf dem Allerheiligsten rumtrampelt. Er sucht sich nur Themen raus wo es um das Heiligste geht. Das macht ihm Spaß.
Nein, Marion, das macht mir keineswegs "Spaß"! Und ich bedauere es auch, wenn Sie mein Bemühen um Lösung von Problemen (bzw. Entlarvung von Scheinproblemen) als "Rumtrampeln auf dem Allerheiligsten" empfinden, fürchte aber, daß ich das nicht werde ändern können. Denn die Alternative wäre die Einkleidung meiner Gedanken in elegant formulierte Wortkaskaden ohne verifizierbaren Inhalt, wie es Kollege Overkott betreibt (sorry, Sie auf diese Weise zum
Handkuß kommen zu lassen — aber ich empfinde das halt weitgehen so!), nur: wäre das denn wirklich redlicher?
Raphael, Sie fragten, was mir heilig sei. Nun, ich würde darauf antworten: "Die Suche nach tieferer Erkenntnis". Die
Suche, wohlgemerkt — nicht der vermessene Anspruch, sie gefunden zu haben!
Marion hat geschrieben:Was meinst warum er sich so in die Hosen macht wenn einer nur das Wort Inquisition sagt. Da wird ihm gleich ganz warm am Hintern.
Sie verwechseln da, glaube ich, die Körperteile ein wenig. Beim Thema "Inquisition" wird mir eher warm ums Herz — allerdings nicht vor ergriffener Begeisterung, sondern vor Wut — insbesondere, wenn ich Leute darüber schwadronieren höre, die für mich recht gut erkennbar genau dieselbe Attitüde an den Tag legen, mit der unter den Nazis Juden vergast wurden: naja, schon irgendwie bedauerlich, daß es soweit kommen muß, aber es ist halt unumgänglich und irgendwie sind "die" doch ohnehin selber dran schuld ... sorry, aber da endet bei mir der Spaß!
Und wenn Sie mich fragen: "Was ist Fundamentalismus?" — genau das! Das selbstzufriedene Gefühl, auf der "richtigen" Seite zu stehen und die Wahrheit gefunden zu haben. Und aus diesem selbstzufriedenen Gefühl heraus sich hinzustellen und — mit Bedauern selbstmurmelnd, denn wer tut das schon gern — die Inquisition wieder herbeizuwünschen, in der satten Gewißheit des "Ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die andern Leute, Räuber, Betrüger, Ehebrecher oder auch wie dieser ungläubige LePenseur" ...