Generell: Die Verhüllung der Patene (wie überhaupt der heiligen Gefäße) mit einem Velum ist ein Zeichen der Ehrfurcht für dieselben. Ähnliches geschieht mit dem Kelch.nardini hat geschrieben: ↑Montag 5. April 2021, 23:58Entschuldigt, wenn die Frage schon gestellt wurde, ich konnte auf die Schnelle nichts dazu finden.
Im Pontifikalamt und im Hochamt mit Leviten steht zur Wandlung der Subdiakon an den Altarstufen und hält mit dem Velum die Patene vor sein Gesicht. Welchen Sinn hat das? Würde mich freuen, wenn dazu jemand etwas Erhellendes weiß.
Dazu etwa J. Braun, Die liturgischen Paramente, 1924², 230 f.
Auch in der nicht-levitierten Messe wird die Patene verhüllt, indem sie vom Zelebranten unter das Korporale geschoben wird.
(Allegorisch hat man im Mittelalter - der Brauch ist natürlich viel älter, als die Erklärung - [Papst Innozenz III. und später, vgl. PL 217:834: Et ideo post susceptam oblatam sacerdos abscondit sub corporali patenam, vel ab altari remotam subdiaconus retro continet involutam, per quod discipulorum fuga vel latibulum designatur, qui dum verum sacrificium offerretur, fugerunt relicto Christo, et latuerunt sicut eis ipse praedixerat] die Verhüllung dann so erklärt, daß sich die Jünger beim Beginn der Passion des Herrn versteckt haben; da aber nicht alle Jünger unter dem Kreuz fehlten, wurde die Patene nur etwa zur Hälfte [aliquantulum subtus Corporale, sagt der Ritus servandus] unter das Korporale geschoben.)
Sobald der Subdiakon bei der Opferung den Kelch (ohne das Kelchvelum, das auf dem Abakus zurückbleibt) mit Palla, Patene und der zu opfernden Hostie mit dem Schultervelum verhüllt vom Abakus zum Altar gebracht und dem Diakon zu seiner Linken überreicht hat, sodann (nachdem der Diakon Palla, Patene und Hostie dem Kelch entnommen und Patene und Hostie unter Handkuß dem Zelebranten weitergereicht hat) den Kelch purifiziert und das Kännchen mit dem zu opfernden Wein dem Diakon dargereicht und (nachdem der Diakon den Wein in den Kelch gegossen hat) selber auch die drei bis höchstens vier Tropfen Wassers aus dem anderen Kännchen (das ihm ebenfalls der Meßdiener zu seiner Rechten gereicht hat) in den Kelch zum Opferwein gegeben hat, zieht er sich (außer in Totenmessen) mit der verhüllten Patene (parte concava ad se conversa) nach rechts drehend, und nach einer Kniebeuge in die Mitte vor der untersten Altarstufe zurück.
Das leuchtet ein.
Die Frage war aber wohl eher dahingehend, wieso der Subdiakon die Patene, solange er dort steht, *vor sein Angesicht* hält (ad altitudinem vultus sui, wie die Rubrizisten sagen). Ein genauer Grund ist mir nicht direkt ersichtlich (und wird, soweit ich sehe, auch nirgends eigens angedeutet), es sei denn, und ich glaube, das leuchtet auch ein, da es schicklicher ist, die Patene, als relativ kleines und leichtes Objekt, etwas höher zu halten, und dabei (si libuerit) den rechten Arm mit der linken Hand zu unterstützen, da doch die Zeit des Emporhaltens (bis nach dem Vaterunser) eine relative lange ist. (Er kann auch darauf verzichten, den rechten Arm zu stützen, dann hält er die linke Hand ausgestreckt über die Brust.)
Beim Inzens (durch den Diakon) wird die Patene aber gesenkt (reclinata ad pectus patena). Der Subdiakon zieht sich etwas zur Evangelienseite zurück und dreht sich mit seiner linken Seite dem Altar zu, um von Diakon inzensiert zu werden.
Ebenso wird die Patene gesenkt wenn der Subdiakon beim Orate fratres gebeugt das Suscipiat mitspricht, beim Sanctus (das der Subdiakon, zur Linken des Zelebranten aufsteigend, mitbetet), und bei der Wandlung (wenn er vor der untersten Stufe kniet).